Folter als Tagesgeschäft und Tod in israelischen Gefängnissen
Dr. Alexander von Paleske 18.3. 2013 ---
Am 18 Februar 2013 wurde Arafat Jaradat, Vater zweier Kinder, dessen Frau schwanger ist, und der bei einer Tankstelle in der besetzten Westbank angestellt war, von israelischen Soldaten verhaftet und in ein israelisches Gefängnis verbracht.
Die Anschuldigung: Er habe bei einer Demonstration, im November vergangenen Jahres gegen den Angriff Israels auf Gaza, Steine und Molotowcocktails auf israelische Soldaten geworfen.
Vom Gefangenen zum Informanten
Nach palästinensischen Angaben diente seine Verhaftung jedoch dazu, ihn zu einem Informanten des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet zu machen.
Der Geheimdienst hat mit der Rekrutierung von Informanten durch Verhaftung und „Ausquetschen“ beste Erfahrungen, wie in dem Interview-Dokumentarfilm „Töte Zuerst“ des israelischen Filmemachers Dror Moreh mit den früheren Shin Bet Direktoren Ami Ajalon, Yuval Diskin, Avi Dichter, Carmi Gilon, Jaakow Peri und Avraham Shalom in aller Deutlichkeit dargestellt
Originalton:
„Das Gefängnis, in das die Gefangenen gebracht werden, ist so schrecklich, dass jeder freiwillig selbst den Mord an Jesus gesteht.“
Schlafentzug, stundenlange Verhöre, erniedrigende Sitzhaltungen, dann Schütteln, Augen verbinden, Angst einflössen…….
Folter als Tagesgeschäft
Derartige Verhöre sind international als Folter geächtet. Folter, die dazu dient, nicht nur ein Geständnis zu entlocken, sondern um den Inhaftierten zum Informanten, zum Verräter an seinem eigenen Volk zu machen.
Rund 800.000 Palästinenser sollen in den Jahren nach dem 6-Tage Krieg 1967 von den Israelis verhaftet und viele von ihnen so misshandelt worden sein.
202 palästinensische Gefangene starben in dieser Zeit in israelischen Gefängnissen. Auch Arafat Jaradat ereilte dieses Schicksal am 23.2. 2013, fünf Tage nach seiner Verhaftung und Verhören durch den israelischen Inlandsgeheimdienst .
Trauernde Witwe
Keinerlei Anhaltspunkte für Folter?
Nach der Obduktion erklärte Israels Gesundheitsministerium am 28.2. 2013:
„Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für eine körperliche Misshandlung"
Todesursache Fehlanzeige
Eine Todesursache könne aber vorläufig nicht angegeben werden, nachdem es zuerst gehiessen hatte, Jaradat habe einen Herzanfall erlitten.
Der bei der Obduktion anwesende palästinensische Pathologe Saber Aloul erklärte nach der Obduktion, dass Hämatome sichtbar waren, die Zeichen von Folter seien.
Jaradat sagte nach der Verhaftung seinem Anwalt Kabil Sabbagh, er sei zu stundenlangen Verhören in quälender Sitzhaltung gezwungen worden. Ausserdem klagte er über heftige Rückenschmerzen.
Vor dem Tod für gesund erklärt
Auf Betreiben seines Anwalts, und auf Anordnung eines Militärrichters, wurde Jaradat zwei Tage vor seinem Tod von Gefängnisärzten untersucht, und für absolut gesund erklärt.
Gesund zur weiteren Folter? Seinem Anwalt sagte er, dass er Angst habe, wieder in das Verhörzentrum des Geheimdienstes gebracht zu werden.
Britischer Psychiater klagt an
Derek Summerfield, Psychiater am psychiatrischen Institut der Londoner Universität, beschuldigt israelische Ärzte, sich zu Komplizen der Folterer zu machen. Die israelische Ärztevereinigung IMA wies jedoch die Vorwürfe zurück.
Inwieweit die Gefängnisärzte und in welchem Umfang sie sich tatsächlich zu Komplizen machen, bleibt unklar. Tatsache bleibt, dass sie als Gefängnisärzte unter diesen Bedingungen arbeiten.
Allerdings muss ergänzend hinzugefügt werden, dass derartige Foltermethoden, z.B. sensorische Deprivation, auch bei Israelis angewandt werden, die vom Staat als Verräter angesehen werden, wie beim zunächst „namenlosen Gefangenen“ Ben Zygier, der schliesslich Selbstmord beging, und dessen Schicksal weiterhin die australischen Medien beschäftigt.
Totale Gleichgültigkeit
Klar ist jedoch, und das wird in dem Interview- Dokumentarfilm „Töte zuerst“ deutlich gemacht: Nicht nur gehört menschenverachtende Folter zum Geschäft des Shin Bet, das Schicksal aller Palästinenser ist den israelischen Regierungen herzlich gleichgültig.
Mehr noch: die Palästinenser werden verachtet. Rassismus ein anderes Wort dafür.
Vor diesem Hintergrund ist dann auch die Siedlungspolitik der israelischen Regierung in den besetzten Gebieten (Ost Jerusalem und Westbank) keine Überraschung.
Der Fall des Mossad-Spions Ben Zygier weitet sich zum Skandal aus – auch in Australien
Mr. X - Der Mossad-Spion, der aus Australien kam
Am 18 Februar 2013 wurde Arafat Jaradat, Vater zweier Kinder, dessen Frau schwanger ist, und der bei einer Tankstelle in der besetzten Westbank angestellt war, von israelischen Soldaten verhaftet und in ein israelisches Gefängnis verbracht.
Die Anschuldigung: Er habe bei einer Demonstration, im November vergangenen Jahres gegen den Angriff Israels auf Gaza, Steine und Molotowcocktails auf israelische Soldaten geworfen.
Vom Gefangenen zum Informanten
Nach palästinensischen Angaben diente seine Verhaftung jedoch dazu, ihn zu einem Informanten des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet zu machen.
Der Geheimdienst hat mit der Rekrutierung von Informanten durch Verhaftung und „Ausquetschen“ beste Erfahrungen, wie in dem Interview-Dokumentarfilm „Töte Zuerst“ des israelischen Filmemachers Dror Moreh mit den früheren Shin Bet Direktoren Ami Ajalon, Yuval Diskin, Avi Dichter, Carmi Gilon, Jaakow Peri und Avraham Shalom in aller Deutlichkeit dargestellt
Originalton:
„Das Gefängnis, in das die Gefangenen gebracht werden, ist so schrecklich, dass jeder freiwillig selbst den Mord an Jesus gesteht.“
Schlafentzug, stundenlange Verhöre, erniedrigende Sitzhaltungen, dann Schütteln, Augen verbinden, Angst einflössen…….
Folter als Tagesgeschäft
Derartige Verhöre sind international als Folter geächtet. Folter, die dazu dient, nicht nur ein Geständnis zu entlocken, sondern um den Inhaftierten zum Informanten, zum Verräter an seinem eigenen Volk zu machen.
Rund 800.000 Palästinenser sollen in den Jahren nach dem 6-Tage Krieg 1967 von den Israelis verhaftet und viele von ihnen so misshandelt worden sein.
202 palästinensische Gefangene starben in dieser Zeit in israelischen Gefängnissen. Auch Arafat Jaradat ereilte dieses Schicksal am 23.2. 2013, fünf Tage nach seiner Verhaftung und Verhören durch den israelischen Inlandsgeheimdienst .
Trauernde Witwe
Keinerlei Anhaltspunkte für Folter?
Nach der Obduktion erklärte Israels Gesundheitsministerium am 28.2. 2013:
„Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für eine körperliche Misshandlung"
Todesursache Fehlanzeige
Eine Todesursache könne aber vorläufig nicht angegeben werden, nachdem es zuerst gehiessen hatte, Jaradat habe einen Herzanfall erlitten.
Der bei der Obduktion anwesende palästinensische Pathologe Saber Aloul erklärte nach der Obduktion, dass Hämatome sichtbar waren, die Zeichen von Folter seien.
Jaradat sagte nach der Verhaftung seinem Anwalt Kabil Sabbagh, er sei zu stundenlangen Verhören in quälender Sitzhaltung gezwungen worden. Ausserdem klagte er über heftige Rückenschmerzen.
Vor dem Tod für gesund erklärt
Auf Betreiben seines Anwalts, und auf Anordnung eines Militärrichters, wurde Jaradat zwei Tage vor seinem Tod von Gefängnisärzten untersucht, und für absolut gesund erklärt.
Gesund zur weiteren Folter? Seinem Anwalt sagte er, dass er Angst habe, wieder in das Verhörzentrum des Geheimdienstes gebracht zu werden.
Britischer Psychiater klagt an
Derek Summerfield, Psychiater am psychiatrischen Institut der Londoner Universität, beschuldigt israelische Ärzte, sich zu Komplizen der Folterer zu machen. Die israelische Ärztevereinigung IMA wies jedoch die Vorwürfe zurück.
Inwieweit die Gefängnisärzte und in welchem Umfang sie sich tatsächlich zu Komplizen machen, bleibt unklar. Tatsache bleibt, dass sie als Gefängnisärzte unter diesen Bedingungen arbeiten.
Allerdings muss ergänzend hinzugefügt werden, dass derartige Foltermethoden, z.B. sensorische Deprivation, auch bei Israelis angewandt werden, die vom Staat als Verräter angesehen werden, wie beim zunächst „namenlosen Gefangenen“ Ben Zygier, der schliesslich Selbstmord beging, und dessen Schicksal weiterhin die australischen Medien beschäftigt.
Totale Gleichgültigkeit
Klar ist jedoch, und das wird in dem Interview- Dokumentarfilm „Töte zuerst“ deutlich gemacht: Nicht nur gehört menschenverachtende Folter zum Geschäft des Shin Bet, das Schicksal aller Palästinenser ist den israelischen Regierungen herzlich gleichgültig.
Mehr noch: die Palästinenser werden verachtet. Rassismus ein anderes Wort dafür.
Vor diesem Hintergrund ist dann auch die Siedlungspolitik der israelischen Regierung in den besetzten Gebieten (Ost Jerusalem und Westbank) keine Überraschung.
Der Fall des Mossad-Spions Ben Zygier weitet sich zum Skandal aus – auch in Australien
Mr. X - Der Mossad-Spion, der aus Australien kam
onlinedienst - 18. Mär, 07:15 Article 3592x read