G-7 Gipfel und die Kriegsgefahr
Dr. Alexander von Paleske — 27.6. 2022 —-
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa stiess heute mit weiteren Staats- und Regierungschefs von der Südhalbkugel, aus Indien, Argentinien, Senegal, und Indonesien – somit aus der “zweiten oder sogar Ditten Reihe” oder “B” und “C” Staatschefs in den Augen der G7 Regierungschefs, zum Gipfel in Elmau dazu.
Zweck der Einladung
Der Zweck dieser Einladung ist offensichtlich: Den Einfluss Chinas und Russlands einzudämmen, und Rohstoffquellen zu sichern. Fortsetzung der nicht ganz neuen US-China- Containment-Strategie,die, schon unter Amtsvorgänger Donald Trump begonnen, mit seinem Nachfolger Joe Biden dann energisch fortgesetzt, nun auch ohne Abstriche von den anderen G7 Staaten übernommen werden soll. Diese Politik wird, wobei der Ukrainekrieg sozusagen als Brandbeschleuniger wirkt, zu einer neuen Blockbildung wie im Kalten Krieg führen, und die Phase der Globalisierung vorerst beenden. Die wirtschaftlichen Folgen werden erheblich sein: weniger für die USA, als vor allem für Europa, und insbesondere für das Exportland Deutschland, dessen grösster Handelspartner die Volksrepublik China ist.
Sanktionenverweigerung vieler Staaten auf der Südhalbkugel
Obwohl die Vollversammlung der UN den Ueberfall Russlands auf die Ukraine mit grosser Mehrheit verurteilt hat, weigern sich diese eingeladenen – und noch viele weitere Staaten – den Sanktionen gegen Russland sich anzuschliessen. Sie wollen nicht vor den Karren westlicher Staaten sich spannen lassen, sondern pochen auf ihre aussenpolitische Unabhängigkeit. Ein wenig deutet sich hier eine blockfreie Haltung an, die vor dem Zerfall der Sowjetunion die Bewegung der blockfreien Staaten ausmachte, einst von Aegyptens Nasser, Indiens Nehru, Jugoslawiens Tito und Indonesiens Sukarno gegründet. Auch diesen Staaten, und denen, die der Gruppe der Blockfreien beitraten, war der Wille gemeinsam, nicht sich vor den Karren einer der Supermächte Russland oder USA spannen, und dann auch noch, wie in Angola, sich in blutigste Stellvertreterkriege verwickeln zu lassen, sondern auf Blockfreiheit zu pochen.
Damals war die Volksrepublik China weit entfernt von der Rolle, die es dank seiner Wirtschaftskraft heute spielt. Aber gleichwohl schon damals unterstützte China Entwicklungsprojekte, insbesondere in Afrika, wie 1967 den Bau der Tazara Eisenbahn von Tansania nach Sambia, dessen Finanzierung die Weltbank abgelehnt hatte. Hinzu kamen Entwicklungsprojekte wie Strassenbau.
China finanziert mittlerweile in Afrika nahezu überall Entwicklungsprojekte, darunter insbesondere den Bau von Eisenbahnen und Strassen, wie in Aethiopien, Kenia und Angola. Westliche Geberländer spielen bei derartigen Infrastrukturvorhaben keine signifikante Rolle mehr. Das will die G7 jetzt ändern.
Wertegeleitete Aussenpolitik
Dem Westen geht es jetzt vorgeblich um „wertegeleitete“ Aussenpolitik, wobei von Deutschland diese Aussenpolitik auch noch weiblich geprägt sein soll (so Baerbock), was immer man darunter verstehen mag.
In brutaler Wirklichkeit
In Wirklichkeit geht es aber angesichts der neue Blockbildung um Ausdehnung der Einflussphären insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, wo Rohstoffe zu holen sind. Rohstoffe, insbesondere das Coltan (ColumbitTantalite) , in Handys und Laptops unentbehrlich, und Kobalt, unentbehrlich für die Elektromobilität. Beide in grossen Mengen in der Demokratischen Republik Kongo vorhanden, ein Land mit geschätzten Rohstoffreserven von 27 Billionen (!) US-Dollar.
Um den Zugang zu diesen Rohstoffen flammt der Krieg im Ostkongo schon wieder auf, wo der ruandische Präsident Paul Kagame über seine Proxy-Milizen, wie die M 23, die dort geförderten Rohstoffe, insbesondere Coltan, nach Ruanda abtransportieren lässt, und mit brutaler Destabilisierung nach wie vor sein Ziel verfolgt, die vollständige Kontrolle über die rohstoffreichen kongolesischen Provinzen Kivu und Itruri zu erlangen, am besten sie seinem Staat einzuverleiben,
Dieser Mann, der seine militärische Ausbildung auf einer US- Militärkademie absolvierte, der politische Gegner im Ausland ermorden liess, ohne Zweifel ein Demokrat nur im Namen, in Wirklichkeit jedoch ein Autokrat, ist ein Darling des Westens, was noch einmal zeigt, was sich hinter dem Wort “wertegeleitete Aussenpolitik” wirklich versteckt.
Besonders gern mag ihn der britische Premier Boris Johnson, auch der auf dem G7 Gipfel dabei, weil Ruandas Kagame sich bereit erklärt hat, gegen Bares aus Grossbritannien abgeschobene Flüchtlinge entgegenzunehmen.
Konkurrenz zur Neuen Seidenstrasse ?
Dem Road-and-Belt Projekt Chinas, auch Neue Seidenstrasse-Projekt genannt, wollen die G7 Staaten nun ein ähnliches Infrastrukturprogramm gegenüberstellen, aber das haben sie bereits vor einem Jahr in Glasgow angekündigt, ohne dass sich irgend etwas materialisiert hätte. Nun winkt G7 mit 600 Milliarden US-Dollar.
Weltmacht Nr. 1 bleiben – koste was es wolle
Das Interesse der USA besteht vordringlich darin, sich als Weltmacht Nr. 1 zu behaupten, . Deutschland sollte jedoch keinerlei Interesse daran haben, sich dieser Politik unterzuordnen – sollte.
Diese USA- Politik birgt die grosse Gefahr einer grossen militärischen Auseinandersetzung. Die Staaten der Südhalbkugel tun daher gut daran, den Gedanken der Blockfreiheit als Antwort auf die westlich forcierte Blockbildung wieder aufzugreifen.
Kein Frieden durch Blöcke
Insgesamt signalisiert diese Blockbildung für den Weltfrieden nichs Gutes.
So sagt der US- Starinvestor Ray Dalio dem Westen in einem SPIEGEL Interview vom 11.6. 2022 düstere Zeiten voraus, und sieht einen Krieg der USA mit China und Russland heraufziehen. Für ihn ist entscheidend, wie sich Indien entscheiden wird, das natürlich auch zum G7 Gipfel eingeladen wurde. Indien importiert aber verstärkt Militärgüter, und vor allem Rohstoffe wie Kohle und Erdöl aus Russland. Dieser Export wird zum nicht geringen Teil die sanktionsbedingten Exportverluste Russlands ausgleichen helfen. Indien profitiert davon, weil Russland Indien natürlich nicht unerhebliche Preisabschläge offeriert.
Auch Gutes vom Gipfel
Aber immerhin kann so ein Gipfel auch für “B” und “C” Staatschefs etwas Gutes haben, So ist der Gipfel ein schöner Ausflug mit Fototermin, der auch von innerpolitischen Problemen im eigenen Land ablenken kann.
Das trifft gerade für Südafrikas Cyril Ramaphosa zu. Der hatte nämlich einen Einbruch auf seiner Farm im Jahre 2020. Die Diebe fanden in seinem Haus rund 4 Millionen US Dollar, versteckt in in Sofas und Kisten. Warum versteckt ein Staatspräsident derartige Barbeträge zu Hause? Offenbar traute er seinen eigenen Banken nicht, oder wollte er Steuern sparen?
Jedenfalls wurden die Diebe gefasst. Ramaphosa offerierte ihnen angeblich Schweigegeld, wenn sie nichts über die gefunden und gestohlenen Millionen aussagen würden. Ein Skandal, der erst vor wenigen Wochen bekannt wurde, und zeigt, dass die Schuhe Nelson Mandelas, des ersten frei gewählten Präsidenten Südafrika offenbar für alle seine Nachfolger (Aidsleugner Thabo Mbeki, hochkorrupter Jacob Zuma, und nun Ramaphosa) ein paar Schuhnummern zu gross waren.
Fazit:
Von diesem G7 Gipfel gehen keinerlei positive Impulse aus, vielmehr könnte er das Wetterleuchten eines Grossen Krieges sein.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa stiess heute mit weiteren Staats- und Regierungschefs von der Südhalbkugel, aus Indien, Argentinien, Senegal, und Indonesien – somit aus der “zweiten oder sogar Ditten Reihe” oder “B” und “C” Staatschefs in den Augen der G7 Regierungschefs, zum Gipfel in Elmau dazu.
Zweck der Einladung
Der Zweck dieser Einladung ist offensichtlich: Den Einfluss Chinas und Russlands einzudämmen, und Rohstoffquellen zu sichern. Fortsetzung der nicht ganz neuen US-China- Containment-Strategie,die, schon unter Amtsvorgänger Donald Trump begonnen, mit seinem Nachfolger Joe Biden dann energisch fortgesetzt, nun auch ohne Abstriche von den anderen G7 Staaten übernommen werden soll. Diese Politik wird, wobei der Ukrainekrieg sozusagen als Brandbeschleuniger wirkt, zu einer neuen Blockbildung wie im Kalten Krieg führen, und die Phase der Globalisierung vorerst beenden. Die wirtschaftlichen Folgen werden erheblich sein: weniger für die USA, als vor allem für Europa, und insbesondere für das Exportland Deutschland, dessen grösster Handelspartner die Volksrepublik China ist.
Sanktionenverweigerung vieler Staaten auf der Südhalbkugel
Obwohl die Vollversammlung der UN den Ueberfall Russlands auf die Ukraine mit grosser Mehrheit verurteilt hat, weigern sich diese eingeladenen – und noch viele weitere Staaten – den Sanktionen gegen Russland sich anzuschliessen. Sie wollen nicht vor den Karren westlicher Staaten sich spannen lassen, sondern pochen auf ihre aussenpolitische Unabhängigkeit. Ein wenig deutet sich hier eine blockfreie Haltung an, die vor dem Zerfall der Sowjetunion die Bewegung der blockfreien Staaten ausmachte, einst von Aegyptens Nasser, Indiens Nehru, Jugoslawiens Tito und Indonesiens Sukarno gegründet. Auch diesen Staaten, und denen, die der Gruppe der Blockfreien beitraten, war der Wille gemeinsam, nicht sich vor den Karren einer der Supermächte Russland oder USA spannen, und dann auch noch, wie in Angola, sich in blutigste Stellvertreterkriege verwickeln zu lassen, sondern auf Blockfreiheit zu pochen.
Damals war die Volksrepublik China weit entfernt von der Rolle, die es dank seiner Wirtschaftskraft heute spielt. Aber gleichwohl schon damals unterstützte China Entwicklungsprojekte, insbesondere in Afrika, wie 1967 den Bau der Tazara Eisenbahn von Tansania nach Sambia, dessen Finanzierung die Weltbank abgelehnt hatte. Hinzu kamen Entwicklungsprojekte wie Strassenbau.
China finanziert mittlerweile in Afrika nahezu überall Entwicklungsprojekte, darunter insbesondere den Bau von Eisenbahnen und Strassen, wie in Aethiopien, Kenia und Angola. Westliche Geberländer spielen bei derartigen Infrastrukturvorhaben keine signifikante Rolle mehr. Das will die G7 jetzt ändern.
Wertegeleitete Aussenpolitik
Dem Westen geht es jetzt vorgeblich um „wertegeleitete“ Aussenpolitik, wobei von Deutschland diese Aussenpolitik auch noch weiblich geprägt sein soll (so Baerbock), was immer man darunter verstehen mag.
In brutaler Wirklichkeit
In Wirklichkeit geht es aber angesichts der neue Blockbildung um Ausdehnung der Einflussphären insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent, wo Rohstoffe zu holen sind. Rohstoffe, insbesondere das Coltan (ColumbitTantalite) , in Handys und Laptops unentbehrlich, und Kobalt, unentbehrlich für die Elektromobilität. Beide in grossen Mengen in der Demokratischen Republik Kongo vorhanden, ein Land mit geschätzten Rohstoffreserven von 27 Billionen (!) US-Dollar.
Um den Zugang zu diesen Rohstoffen flammt der Krieg im Ostkongo schon wieder auf, wo der ruandische Präsident Paul Kagame über seine Proxy-Milizen, wie die M 23, die dort geförderten Rohstoffe, insbesondere Coltan, nach Ruanda abtransportieren lässt, und mit brutaler Destabilisierung nach wie vor sein Ziel verfolgt, die vollständige Kontrolle über die rohstoffreichen kongolesischen Provinzen Kivu und Itruri zu erlangen, am besten sie seinem Staat einzuverleiben,
Dieser Mann, der seine militärische Ausbildung auf einer US- Militärkademie absolvierte, der politische Gegner im Ausland ermorden liess, ohne Zweifel ein Demokrat nur im Namen, in Wirklichkeit jedoch ein Autokrat, ist ein Darling des Westens, was noch einmal zeigt, was sich hinter dem Wort “wertegeleitete Aussenpolitik” wirklich versteckt.
Besonders gern mag ihn der britische Premier Boris Johnson, auch der auf dem G7 Gipfel dabei, weil Ruandas Kagame sich bereit erklärt hat, gegen Bares aus Grossbritannien abgeschobene Flüchtlinge entgegenzunehmen.
Konkurrenz zur Neuen Seidenstrasse ?
Dem Road-and-Belt Projekt Chinas, auch Neue Seidenstrasse-Projekt genannt, wollen die G7 Staaten nun ein ähnliches Infrastrukturprogramm gegenüberstellen, aber das haben sie bereits vor einem Jahr in Glasgow angekündigt, ohne dass sich irgend etwas materialisiert hätte. Nun winkt G7 mit 600 Milliarden US-Dollar.
Weltmacht Nr. 1 bleiben – koste was es wolle
Das Interesse der USA besteht vordringlich darin, sich als Weltmacht Nr. 1 zu behaupten, . Deutschland sollte jedoch keinerlei Interesse daran haben, sich dieser Politik unterzuordnen – sollte.
Diese USA- Politik birgt die grosse Gefahr einer grossen militärischen Auseinandersetzung. Die Staaten der Südhalbkugel tun daher gut daran, den Gedanken der Blockfreiheit als Antwort auf die westlich forcierte Blockbildung wieder aufzugreifen.
Kein Frieden durch Blöcke
Insgesamt signalisiert diese Blockbildung für den Weltfrieden nichs Gutes.
So sagt der US- Starinvestor Ray Dalio dem Westen in einem SPIEGEL Interview vom 11.6. 2022 düstere Zeiten voraus, und sieht einen Krieg der USA mit China und Russland heraufziehen. Für ihn ist entscheidend, wie sich Indien entscheiden wird, das natürlich auch zum G7 Gipfel eingeladen wurde. Indien importiert aber verstärkt Militärgüter, und vor allem Rohstoffe wie Kohle und Erdöl aus Russland. Dieser Export wird zum nicht geringen Teil die sanktionsbedingten Exportverluste Russlands ausgleichen helfen. Indien profitiert davon, weil Russland Indien natürlich nicht unerhebliche Preisabschläge offeriert.
Auch Gutes vom Gipfel
Aber immerhin kann so ein Gipfel auch für “B” und “C” Staatschefs etwas Gutes haben, So ist der Gipfel ein schöner Ausflug mit Fototermin, der auch von innerpolitischen Problemen im eigenen Land ablenken kann.
Das trifft gerade für Südafrikas Cyril Ramaphosa zu. Der hatte nämlich einen Einbruch auf seiner Farm im Jahre 2020. Die Diebe fanden in seinem Haus rund 4 Millionen US Dollar, versteckt in in Sofas und Kisten. Warum versteckt ein Staatspräsident derartige Barbeträge zu Hause? Offenbar traute er seinen eigenen Banken nicht, oder wollte er Steuern sparen?
Jedenfalls wurden die Diebe gefasst. Ramaphosa offerierte ihnen angeblich Schweigegeld, wenn sie nichts über die gefunden und gestohlenen Millionen aussagen würden. Ein Skandal, der erst vor wenigen Wochen bekannt wurde, und zeigt, dass die Schuhe Nelson Mandelas, des ersten frei gewählten Präsidenten Südafrika offenbar für alle seine Nachfolger (Aidsleugner Thabo Mbeki, hochkorrupter Jacob Zuma, und nun Ramaphosa) ein paar Schuhnummern zu gross waren.
Fazit:
Von diesem G7 Gipfel gehen keinerlei positive Impulse aus, vielmehr könnte er das Wetterleuchten eines Grossen Krieges sein.
onlinedienst - 28. Jun, 06:49 Article 763x read