Gaza 2009: Al Jazeeras Enthüllungen und das Buch zweier Chirurgen
Dr. Alexander von Paleske --- 27.1. 2011 --
Der in Katar beheimatete arabische Nachrichtensender Al Jazeera hat im Rahmen der Veröffentlichung von rund 1600 Palästina-Papieren gestern enthüllt, dass die Fatah-Regierung unter Mahmud Abbas in Ramallah offenbar vorweg über den geplanten Angriff der Israelis auf Gaza Anfang 2009 unterrichtet worden war, und in erster Linie daran Interesse zeigte, ob es gelingen würde, die Hamas-Führung dort zu beseitigen.
Das Schicksal der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza interessierte Abbas und seine Verhandlungsführer offenbar herzlich wenig.
.Damit dürfte Abbas vollständig diskreditiert sein.
Abbas nimmt jetzt eine Position ein, die der von Hosni Mubarak in Ägypten und dem mittlerweile davongejagten Ben Ali Tunesiens vergleichbar ist.
Chirurgen als Augenzeugen
Zwei norwegischen Chirurgen, Mads Gilbert und Erik Fosse, war es gelungen, vor dem Bombardement nach Gaza zu kommen. Beide halfen dann, die Opfer der israelischen Angriffe zu versorgen. Ihre damals gemachten erschütternden Erfahrungen haben sie jetzt in Buchform herausgebracht: Eyes in Gaza.
Mehr als 300 Kinder waren seinerzeit Opfer der israelischen Angriffe geworden, rund 1600 wurden zum Teil schwer verletzt.
Die beiden Chirurgen schildern unter anderem das Schicksal der 9 Monate alten Jumana, deren Hand amputiert werden musste, nachdem das Haus, in dem ihre Familie wohnte, zum Ziel eines Luftangriffs geworden war, der 11 der 12 Familienmitglieder tötete.
Aber auch das Schicksal des 12 jährigen Ahmed, Neffe eines der im Krankenhaus tätigen palästinensischen Chirurgen, der durch einen israelischen Luftangriff beide Beine verlor und im Krankenhaus starb.
Insgesamt führten die beiden norwegischen Chirurgen 270 Operationen aus, darunter 53 Amputationen, 36 neurochirurgische Eingriffe und 43 Knochenbrüche, die operativ versorgt werden mussten.
Wir sind keine politische Organisation
Zwar gab es auch in Israel einige Stimmen, die sich gegen die Angriffe aussprachen. Die israelische Ärztevereinigung teilte jedoch auf die Bitte hin, man möge die israelische Regierung auffordern, die Angriffe aus humanitären Gründen sofort einzustellen, mit:
„I am sure, you are aware, that we are not a political organization”
Angesichts des menschlichen Leids als Folge der israelischen Luftangriffe auf Gaza ein glatter Hohn.
Heute vor 66 Jahren erreichten die sowjetischen Truppen Auschwitz und befreiten die dort Überlebenden.
Nie wieder Auschwitz sollte doch auch heißen:
- Nie wieder Menschen zweiter Klasse (Rassismus).
- Nie wieder Gewalt gegen wehrlose Menschen.
Gilt das nicht gerade auch für die Nachkommen der Überlebenden des Holocaust in Israel?
E-Mail: avpaleske@botsnet.bw
Palestine Papers:
http://english.aljazeera.net/palestinepapers/
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Das Schicksal der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza interessierte Abbas und seine Verhandlungsführer offenbar herzlich wenig.
.Damit dürfte Abbas vollständig diskreditiert sein.
Abbas nimmt jetzt eine Position ein, die der von Hosni Mubarak in Ägypten und dem mittlerweile davongejagten Ben Ali Tunesiens vergleichbar ist.
Chirurgen als Augenzeugen
Zwei norwegischen Chirurgen, Mads Gilbert und Erik Fosse, war es gelungen, vor dem Bombardement nach Gaza zu kommen. Beide halfen dann, die Opfer der israelischen Angriffe zu versorgen. Ihre damals gemachten erschütternden Erfahrungen haben sie jetzt in Buchform herausgebracht: Eyes in Gaza.
Mehr als 300 Kinder waren seinerzeit Opfer der israelischen Angriffe geworden, rund 1600 wurden zum Teil schwer verletzt.
Die beiden Chirurgen schildern unter anderem das Schicksal der 9 Monate alten Jumana, deren Hand amputiert werden musste, nachdem das Haus, in dem ihre Familie wohnte, zum Ziel eines Luftangriffs geworden war, der 11 der 12 Familienmitglieder tötete.
Aber auch das Schicksal des 12 jährigen Ahmed, Neffe eines der im Krankenhaus tätigen palästinensischen Chirurgen, der durch einen israelischen Luftangriff beide Beine verlor und im Krankenhaus starb.
Insgesamt führten die beiden norwegischen Chirurgen 270 Operationen aus, darunter 53 Amputationen, 36 neurochirurgische Eingriffe und 43 Knochenbrüche, die operativ versorgt werden mussten.
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Zwar gab es auch in Israel einige Stimmen, die sich gegen die Angriffe aussprachen. Die israelische Ärztevereinigung teilte jedoch auf die Bitte hin, man möge die israelische Regierung auffordern, die Angriffe aus humanitären Gründen sofort einzustellen, mit:
„I am sure, you are aware, that we are not a political organization”
Angesichts des menschlichen Leids als Folge der israelischen Luftangriffe auf Gaza ein glatter Hohn.
Heute vor 66 Jahren erreichten die sowjetischen Truppen Auschwitz und befreiten die dort Überlebenden.
Nie wieder Auschwitz sollte doch auch heißen:
- Nie wieder Menschen zweiter Klasse (Rassismus).
- Nie wieder Gewalt gegen wehrlose Menschen.
Gilt das nicht gerade auch für die Nachkommen der Überlebenden des Holocaust in Israel?
E-Mail: avpaleske@botsnet.bw
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onlinedienst - 27. Jan, 15:47 Article 6280x read
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