Dr. Alexander von Paleske -- 9.12. 2025--
Ein US-Präsident hat das Gnadenrecht, und es wurde von einigen Präsidenten missbraucht – in Einzelfällen - so auch von US-Präsident Joe Biden, der seinen Sohn Hunter begnadigte.

Nicht kleckern, sondern klotzen
Unter Trump ändert sich das: Keine Einzelfälle, sondern Hunderte. Und: Gnade ist jetzt käuflich geworden, das läuft so: Personen, die das Ohr des Präsidenten haben, werden bestochen, um ihm bestimmte Namen ins Ohr zu flüstern.

Bisher haben Lobbyisten mehr als 2 Million Dollar an Firmen gezahlt, die sich um die Begnadigung „kümmern“ sprich: die Bestechung organisieren – mehr als doppelt so viel, wie noch vor einem Jahr, wie die Washington Post zu berichten weiss.

Freikauf von Drogen-Baronen?
So ist es keine Überraschung, dass jetzt eine Gruppe von Schwerkriminellen mit Begnadigung durch den US-Präsidenten rechnen kann, die viel Geld aus kriminellen Geschäften in den Taschen, und viele Jahre Knast auf dem Buckel hat: Drogen-Barone.
Nicht irgendwelche kleinen Fische, die von der Hand in den Mund leben, sondern solche, die tonnenweise mit Drogen handelten.

An erster Stelle ist der ehemalige Prásident von Honduras Juan Orlando Hernández zu nennen, dem 45 Jahre Knast aufgebrummt wurden, nachdem er Honduras in einen Narco-Staat verwandelt, und mindestens 400 Tonnen Kokain in die USA exportiert hatte - dank Trump jetzt wieder ein freier Mann.
Hilfestellung dabei leistete, und wohl auch nicht umsonst, ein alter Buddy von Trump namens Roger Stone, über den hier schon mehrfach berichtet wurde. Stone war von Trump die Strafe erlassen worden, nachdem er wegen Meineids vor einem Ausschuss des US Kongresses zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden war.

Ja, Trump vergisst seine truen Buddys nicht, für treue Verbúndete gibts das sogar kostenlos: So für die 1500 Angreifer auf das Capitol am 6.1. 2021, aber auch Anwalt Giuliani, ebenfalls verurteilt kam in den Genuss einer kostenlosen Begnadigung.
Auch ein Dutzend Mitglieder des Kongresses, die statt Gesetze zu verabschieden, diese lieber brachen, wurden von Trump begnadigt, meistens Mitglieder seiner eigenen Partei, den Republikanern.

Liste der Drogenbarone
Kehren wir aber wieder zu den Drogen Baronen zurück, denn die Liste derer, die zu diesem Genre gezählt werden müssen und gleichwohl begnadigt wurden, ist länger.
Da sind zu nennen:

- Ross Ulbricht, Grüder einer kriminellen Organisation namens Silk Road dem vorgeworfen wurde, den grössten Online-Markt für Drogen gegründet zu haben und dafür eine lebenslange Haftstrafe kassierte. Details siehe hier.

- Chicago Drogen Gangster Larry Hoover

- Baltimores Drogen-Baron Garnett Gilbert Smith

Das passt natürlich hervorragend in den von Trump ausgerufenen Kampf gegen Drogen: Im Jahre 2023 verstarben in den USA 105.000 Menschen an einer Überdosis von Drogen, zumeist Fentanyl.

Der Kampf gegen Drogen spielt sich allerdings vorwiegend vor der Küste Venezuelas ab, wo Boote, in denen sich angeblich Drogenschmuggler mit ihrer Ware befinden sollen – kein Nachweis natürlich – von US Kampfflugzeugen versenkt, und Überlebende des Angriffs dann einfach abgeknallt werden. Instant Justice, der Wilde Westen lässt grüssen.
Dass die todbringende Droge Fentanyl, die in illegalen Laboren in Mexiko, mit zumeist aus China stammenden Rohstoffen, hergestellt wird, über den Landweg in die USA gelangt - wen interessierts.

Kampf gegen Regierung Venezuelas
Venezuela hat viel Öl, und baut - anders als Kolumbien - kaum Drogen an. Macht nichts, Venezuelas Präsident Maduro muss weg. Deshalb kreuzen schon Kriegsschiffe der USA vor der Küste Venezuelas, darunter der grösste Flugzeugträger der Welt, die Gerald R. Ford.
Derweil werden in den USA Programme zur Hilfe für Drogenabhängige gekürzt – Barmherzigkeit in der Trumpschen Form, auch eine Form des Kampfs gegen Drogen..