Haie jetzt weltweit besser geschützt – Wirklich?
Dr. Alexander von Paleske --- 11.5. 2013 ---
Auf der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES) im März im Bangkok wurde - wieder einmal – ein verbesserter Artenschutz beschlossen: zu Lande und zu Wasser. Im Fokus diesmal: Haie und Elefanten.
Wirklich? ZEIT Wissen vom 14.3. 2013
Keine Sanktionen
Zu Lande ist es das aufrechterhaltene Verbot des Handels mit Elfenbein – allerdings ohne jegliche Sanktionen. Die fanden auf der Konferenz nicht die erforderliche Mehrheit.
Nachfrageländer für Elfenbein sind vor allem China und Thailand. Die sanktionslosen Verbote haben bisher jedoch nicht verhindert, dass die Elefantenpopulation weiter abnimmt.
Rhinozerosse vor der Ausrottung
Die Rhinozerosse, deren Hörnern mirakulöse Heilkräfte in einigen asiatischen Ländern, hier wiederum auch China, zugesprochen werden (alles Quatsch), stehen – trotz Handelsverbot - vor der Ausrottung. Zu verlockend sind die astronomischen Preise, die dafür auf der arabischen Halbinsel und in Fernost gezahlt werden.
Nun die Haie
Nun also sollen Haie mit Fangverboten besser geschützt werden. Deren Flossen sind in China und Japan eine begehrte Delikatesse, entsprechend hohe Preise werden dafür geboten .
Insgesamt ist der Haifischbestand wegen Überfischung um 90% zurückgegangen: Immer mehr Chinesen können sich neben den Japanern, das teure Gericht leisten, während der Bestand mit dieser Nachfrage nicht Schritt halten kann. 100 Millionen Haie sind pro Jahr diesem „Gaumengenuss“ geopfert werden.
Haie sind enorm wichtig für das Ökosystem der Weltmeere, denn sie werden für ein gesundes Korallenriff benötigt, da sie kranke und sterbende Fische fressen, die ansonsten die Riffe verpesten würden, und diese dann langsam absterben.
Außerdem kontrollieren Haie als größter Jäger die Nahrungskette der Ozeane und fressen vor allem Fische, die Menschen nicht jagen und die sich deshalb stark vermehren und so das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigen.
Beispiel Mozambique
Die Flossen werden von den Haien abgetrennt, die Kadaver ins Meer geschmissen. Aufkäufer der Flossen stehen bereit, die sofort den Weitertransport nach Fernost übernehmen. Kriminelle Banden, die mit dem erzielten Geld dann wiederum Drogen einkaufen, die sie auf dem südafrikanischen Markt absetzten und insgesamt Riesenprofite einstecken.
In Mozambique geschlachtet für asiatische Gaumenfreuden - BBC Reportage - http://www.youtube.com/watch?v=Hm_756_i_aU
Die Polizei hat gar nicht das Personal, um dieses Treiben wirksam zu unterbinden: weder in Südafrika und schon gar nicht im Küstenland Mozambique. Mal hier ein Fang, mal einer dort.
Es ist beim Handel mit verbotenen Tierprodukten ähnlich, wie beim internationalen Drogengeschäft insgesamt: das Verbot des Handels treibt lediglich die Preise hoch, die Nachfrage sinkt aber keineswegs ab.
Schlimmer noch: Länder wie China und Japan sind gar nicht bereit, diesem Treiben einen wirksamen Riegel vorzuschieben, also den Import von Haifischflossen, Elfenbein und Hörner der Rhinozerosse schwer zu bestrafen, und Aufklärung darüber zu betreiben, auch welche ökologischen Schäden z.B. durch Überfischung erzeugt werden.
Im Gegenteil: auf der CITES- Konferenz in Bangkok stimmte China mit Japan gegen das Haifisch-Fangverbot. Eine konsequente Bekämpfung des nunmehr illegalen Haifischfangs, und vor allem des Imports von Haifischflossen, ist deshalb von diesen Ländern kaum zu erwarten.
Märkte müssen ausgetrocknet werden
Es bleibt dabei, beim Artenschutz wie beim Drogenkonsum: Die einzig wirklich wirksame Waffe ist nur, die Nachfrage, den Markt für derartige Produkte konsequent auszutrocknen. Beim Artenschutz durch Aufklärung und strikte, strafbewehrte Einfuhr- und Verarbeitungs-Verbote in den jeweiligen Ländern.
Solange das nicht geschieht, bleibt das Geschäft lukrativ, wird das Artensterben weitergehen.
Folgt Westafrika dem Beispiel Somalias? Oder: Fabrikmässige Überfischung in den Küstengewässern treibt lokale Fischer in die Armut
Guten Appetit Europa – Fischfangsklaverei und Umweltzerstörung
Auf der internationalen Artenschutzkonferenz (CITES) im März im Bangkok wurde - wieder einmal – ein verbesserter Artenschutz beschlossen: zu Lande und zu Wasser. Im Fokus diesmal: Haie und Elefanten.
Wirklich? ZEIT Wissen vom 14.3. 2013
Keine Sanktionen
Zu Lande ist es das aufrechterhaltene Verbot des Handels mit Elfenbein – allerdings ohne jegliche Sanktionen. Die fanden auf der Konferenz nicht die erforderliche Mehrheit.
Nachfrageländer für Elfenbein sind vor allem China und Thailand. Die sanktionslosen Verbote haben bisher jedoch nicht verhindert, dass die Elefantenpopulation weiter abnimmt.
Rhinozerosse vor der Ausrottung
Die Rhinozerosse, deren Hörnern mirakulöse Heilkräfte in einigen asiatischen Ländern, hier wiederum auch China, zugesprochen werden (alles Quatsch), stehen – trotz Handelsverbot - vor der Ausrottung. Zu verlockend sind die astronomischen Preise, die dafür auf der arabischen Halbinsel und in Fernost gezahlt werden.
Nun die Haie
Nun also sollen Haie mit Fangverboten besser geschützt werden. Deren Flossen sind in China und Japan eine begehrte Delikatesse, entsprechend hohe Preise werden dafür geboten .
Insgesamt ist der Haifischbestand wegen Überfischung um 90% zurückgegangen: Immer mehr Chinesen können sich neben den Japanern, das teure Gericht leisten, während der Bestand mit dieser Nachfrage nicht Schritt halten kann. 100 Millionen Haie sind pro Jahr diesem „Gaumengenuss“ geopfert werden.
Haie sind enorm wichtig für das Ökosystem der Weltmeere, denn sie werden für ein gesundes Korallenriff benötigt, da sie kranke und sterbende Fische fressen, die ansonsten die Riffe verpesten würden, und diese dann langsam absterben.
Außerdem kontrollieren Haie als größter Jäger die Nahrungskette der Ozeane und fressen vor allem Fische, die Menschen nicht jagen und die sich deshalb stark vermehren und so das ökologische Gleichgewicht beeinträchtigen.
Beispiel Mozambique
Die Flossen werden von den Haien abgetrennt, die Kadaver ins Meer geschmissen. Aufkäufer der Flossen stehen bereit, die sofort den Weitertransport nach Fernost übernehmen. Kriminelle Banden, die mit dem erzielten Geld dann wiederum Drogen einkaufen, die sie auf dem südafrikanischen Markt absetzten und insgesamt Riesenprofite einstecken.
In Mozambique geschlachtet für asiatische Gaumenfreuden - BBC Reportage - http://www.youtube.com/watch?v=Hm_756_i_aU
Die Polizei hat gar nicht das Personal, um dieses Treiben wirksam zu unterbinden: weder in Südafrika und schon gar nicht im Küstenland Mozambique. Mal hier ein Fang, mal einer dort.
Es ist beim Handel mit verbotenen Tierprodukten ähnlich, wie beim internationalen Drogengeschäft insgesamt: das Verbot des Handels treibt lediglich die Preise hoch, die Nachfrage sinkt aber keineswegs ab.
Schlimmer noch: Länder wie China und Japan sind gar nicht bereit, diesem Treiben einen wirksamen Riegel vorzuschieben, also den Import von Haifischflossen, Elfenbein und Hörner der Rhinozerosse schwer zu bestrafen, und Aufklärung darüber zu betreiben, auch welche ökologischen Schäden z.B. durch Überfischung erzeugt werden.
Im Gegenteil: auf der CITES- Konferenz in Bangkok stimmte China mit Japan gegen das Haifisch-Fangverbot. Eine konsequente Bekämpfung des nunmehr illegalen Haifischfangs, und vor allem des Imports von Haifischflossen, ist deshalb von diesen Ländern kaum zu erwarten.
Märkte müssen ausgetrocknet werden
Es bleibt dabei, beim Artenschutz wie beim Drogenkonsum: Die einzig wirklich wirksame Waffe ist nur, die Nachfrage, den Markt für derartige Produkte konsequent auszutrocknen. Beim Artenschutz durch Aufklärung und strikte, strafbewehrte Einfuhr- und Verarbeitungs-Verbote in den jeweiligen Ländern.
Solange das nicht geschieht, bleibt das Geschäft lukrativ, wird das Artensterben weitergehen.
Folgt Westafrika dem Beispiel Somalias? Oder: Fabrikmässige Überfischung in den Küstengewässern treibt lokale Fischer in die Armut
Guten Appetit Europa – Fischfangsklaverei und Umweltzerstörung
onlinedienst - 11. Mai, 07:30 Article 3529x read