Internationaler Tag des IS Terrors – damit musste gerechnet werden
Dr. Alexander von Paleske ----- 26.6. 2015 ----In vier verschiedenen Ländern schlug die Religions-Terrororganisation Islamischer Staat (IS ) zu:
- In Sousse/Tunesien, dort tötete(n) IS Terrorist(en) mindestens 39, und verletzte(n) weitere 39 Menschen, grösstenteils Touristen, darunter auch Deutsche.
- In Kuwait ein Bombensanschlag auf eine schiitische Moschee während des Freitagsgebets, 26 Tote, mehr als 200 Verletzte
- in Kobane/Syrien die Tötung von mehr als 100 kurdischen Zivilisten
- Schliesslich der Anschlag gegen eine Flüssiggasfabrik in der Nähe von Lyon (Südfrankreich), bei der „lediglich“ ein Mensch getötet wurde.
"Ungläubige" einschliesslich Schiiten töten, Stärke demonstrieren, neue Kämpfer rekrutieren, Angst und Schrecken verbreiten
IS will seine Stärke demonstrieren: gleichzeitig an mehreren Orten, tausende Kilometer voneinander entfernt, zuschlagen zu können, vor allem will die Terrororganisationes mit diesen spektakulären und blutigen Aktionen noch mehr Kämpfer für den Jihad gewinnen, aber auch noch mehr Jihadisten zu Anschlägen in Europa zu ermutigen.
Daneben geht es in Tunesien natürlich auch darum, das Land zu destabilisieren und „reif fürs Kalifat“ zu machen.
Entwicklungen absehbar
Die Entwicklungen waren absehbar: die Touristen nicht vor den Terrorgefahren zu warnen, und vor Reisen dorthin dringend abzuraten, ist verantwortungslos, zumal bereits am 18.3. 2015 ein weiterer Terror-Anschlag auf ein Museum in Tunis stattfand, das ebenfalls von Touristen besucht wird.
Wir schrieben bereits im September 2014, also noch vor den ersten IS-Anschlägen:
Islamischer Staat (IS), die Kriegskoalition, und die Rückkehr des Terrors im Westen
Mit dem Eingreifen westlicher Länder (in dem Kampf gegen IS) hat diese „Verteidigung“ eine neue Wendung genommen: Verteidigung nicht nur vor Ort, sondern auch durch Angriffe auf Bürger jener Staaten, die das Kalifat angreifen.
Motto: jeder Angriff auf irgendeinen dieser Bürger ist bereits eine Verteidigung des Kalifats. Schliesslich werden sich diese Länder dann zurückziehen.
Das ist es, was diese Gruppe ungleich gefährlicher macht, als Al Qaida.
Nicht von ungefähr
Diese Terroristen kommen jedoch nicht aus dem luftleeren Raum, sie sind das Ergebnis einer langen Entwicklung, die der Westen selbst in erheblichem Masse mit zu verantworten hat: Die USA vor allem durch ihren mit plumpen Lügen gerechtfertigten Einmarsch in den Irak im Jahre 2003. Dort bereiteten sie Al Qaida, welche unter Saddam Hussein dort nicht existent war, das Bett.
Von Al Qaida nabelte sich ISIS (jetzt: IS) ab, mit noch radikaleren Thesen, und noch grösserer Brutalität.
Ideologischer Wegbereiter
Saudi Arabien hat mit seiner Missionierung des Wahabismus, dem Sunni-Radikal-Islamismus ideologisch den Weg bereitet.
Der Wahabismus ist, was Saudi Arabien im Innern bereits praktiziert: Scharia, weitgehende Rechtlosigkeit der Frauen (Verschleierungszwang, kein Führerschein und kein Verreisen ohne männliche Begleitung), und natürlich die Religionspolizei, die für die Einhaltung dieser strikten mittelalterlichen Regeln sorgt und bei Nichteinhaltung körperliche Strafen verhängen darf.
Ebenso verbreitet der Wahabismus den Hass auf die Schiiten, die nicht nur als Ungläubige, sondern schlimmer noch: als Gotteslästerer angesehen werden.
Nur in zwei Punkten unterscheidet sich Saudi Arabien von den Salafi-Terroristen - abgesehen von der Brutalität:
1. Dem Königshaus mit Hunderten parasitärer Prinzen samt Gefolge statt einem Kalifen, also einem religiösen Führer der nicht gewählt sondern erwählt ist.
2. In dem Verhältnis zu den USA, von den Islamisten als „Grosser Satan“ bezeichnet, vom saudischen Königshaus jedoch als Freund.
Perfekt ignoriert
Die USA haben über Jahrzehnte den demokratieverachtenden Verhältnissen und der eifrigen Missionierungstätigkeit ungerührt zugeschaut. Saudi Arabien war nicht nur bedeutendster Öllieferant - das zeigte sich insbesondere während des Yom Kippur-Krieges 1973, als Saudi Arabien den Ölhahn zudrehte- sondern auch Grossabnehmer von westlichen Waren einschliesslich Kriegsgerät.
Mit dem Irakkrieg 2003 haben die USA die Pandorabüchse geöffnet, mit dem Eingreifen in Libyen einen neuen „failed State“ geholfen zu schaffen, in dem sich die IS-Terroristen prächtig ausbreiten können.
Mit weiteren Anschlägen muss daher gerechnet werden.
Anders als Riesenattentate, lassen sich Ein-Mann-Kamikaze-Aktionen aber nur schwer unterbinden.
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- in Kobane/Syrien die Tötung von mehr als 100 kurdischen Zivilisten
- Schliesslich der Anschlag gegen eine Flüssiggasfabrik in der Nähe von Lyon (Südfrankreich), bei der „lediglich“ ein Mensch getötet wurde.
"Ungläubige" einschliesslich Schiiten töten, Stärke demonstrieren, neue Kämpfer rekrutieren, Angst und Schrecken verbreiten
IS will seine Stärke demonstrieren: gleichzeitig an mehreren Orten, tausende Kilometer voneinander entfernt, zuschlagen zu können, vor allem will die Terrororganisationes mit diesen spektakulären und blutigen Aktionen noch mehr Kämpfer für den Jihad gewinnen, aber auch noch mehr Jihadisten zu Anschlägen in Europa zu ermutigen.
Daneben geht es in Tunesien natürlich auch darum, das Land zu destabilisieren und „reif fürs Kalifat“ zu machen.
Entwicklungen absehbar
Die Entwicklungen waren absehbar: die Touristen nicht vor den Terrorgefahren zu warnen, und vor Reisen dorthin dringend abzuraten, ist verantwortungslos, zumal bereits am 18.3. 2015 ein weiterer Terror-Anschlag auf ein Museum in Tunis stattfand, das ebenfalls von Touristen besucht wird.
Wir schrieben bereits im September 2014, also noch vor den ersten IS-Anschlägen:
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Mit dem Eingreifen westlicher Länder (in dem Kampf gegen IS) hat diese „Verteidigung“ eine neue Wendung genommen: Verteidigung nicht nur vor Ort, sondern auch durch Angriffe auf Bürger jener Staaten, die das Kalifat angreifen.
Motto: jeder Angriff auf irgendeinen dieser Bürger ist bereits eine Verteidigung des Kalifats. Schliesslich werden sich diese Länder dann zurückziehen.
Das ist es, was diese Gruppe ungleich gefährlicher macht, als Al Qaida.
Nicht von ungefähr
Diese Terroristen kommen jedoch nicht aus dem luftleeren Raum, sie sind das Ergebnis einer langen Entwicklung, die der Westen selbst in erheblichem Masse mit zu verantworten hat: Die USA vor allem durch ihren mit plumpen Lügen gerechtfertigten Einmarsch in den Irak im Jahre 2003. Dort bereiteten sie Al Qaida, welche unter Saddam Hussein dort nicht existent war, das Bett.
Von Al Qaida nabelte sich ISIS (jetzt: IS) ab, mit noch radikaleren Thesen, und noch grösserer Brutalität.
Ideologischer Wegbereiter
Saudi Arabien hat mit seiner Missionierung des Wahabismus, dem Sunni-Radikal-Islamismus ideologisch den Weg bereitet.
Der Wahabismus ist, was Saudi Arabien im Innern bereits praktiziert: Scharia, weitgehende Rechtlosigkeit der Frauen (Verschleierungszwang, kein Führerschein und kein Verreisen ohne männliche Begleitung), und natürlich die Religionspolizei, die für die Einhaltung dieser strikten mittelalterlichen Regeln sorgt und bei Nichteinhaltung körperliche Strafen verhängen darf.
Ebenso verbreitet der Wahabismus den Hass auf die Schiiten, die nicht nur als Ungläubige, sondern schlimmer noch: als Gotteslästerer angesehen werden.
Nur in zwei Punkten unterscheidet sich Saudi Arabien von den Salafi-Terroristen - abgesehen von der Brutalität:
1. Dem Königshaus mit Hunderten parasitärer Prinzen samt Gefolge statt einem Kalifen, also einem religiösen Führer der nicht gewählt sondern erwählt ist.
2. In dem Verhältnis zu den USA, von den Islamisten als „Grosser Satan“ bezeichnet, vom saudischen Königshaus jedoch als Freund.
Perfekt ignoriert
Die USA haben über Jahrzehnte den demokratieverachtenden Verhältnissen und der eifrigen Missionierungstätigkeit ungerührt zugeschaut. Saudi Arabien war nicht nur bedeutendster Öllieferant - das zeigte sich insbesondere während des Yom Kippur-Krieges 1973, als Saudi Arabien den Ölhahn zudrehte- sondern auch Grossabnehmer von westlichen Waren einschliesslich Kriegsgerät.
Mit dem Irakkrieg 2003 haben die USA die Pandorabüchse geöffnet, mit dem Eingreifen in Libyen einen neuen „failed State“ geholfen zu schaffen, in dem sich die IS-Terroristen prächtig ausbreiten können.
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onlinedienst - 26. Jun, 19:17 Article 7638x read