Jagd nach Elfenbein: Schwarze Zukunft für afrikanische Elefanten
Dr. Alexander von Paleske ---- 9.9.2014 ----
Vor 100 Jahren gab es in Afrika noch 10 Millionen Elefanten, diese Zahl ist mittlerweile auf 500.000 also 5% geschrumpft, und täglich werden es bis zu 100 weniger - als Folge der Jagd nach Elfenbein, für das auf dem illegalen Markt astronomische Preise geboten werden.
Afrikanische Elefanten -----schwarze Zukunft.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Hauptabnehmer mittlerweile: China. Dorthin gehen rund 70% der durch Wilderei erbeuteten Stosszähne, die dann zu Schnitzereien weiterverarbeitet werden.
Beschlagnahmte Stosszähne
Schnitzereien aus Elfenbein in China angeboten Screenshots: Dr. v. Paleske
Der zunehmende Wohlstand in China hat einen neuen Markt für Elfenbein geschaffen, der vor 25 Jahren noch nicht existierte. Elfenbein gilt in China als Wohlstands-Symbol. Es dokumentiert den finanziellen Aufstieg, es mittlerweile zu etwas gebracht zu haben.
Mafia am Werk
Während in Europa die strikte Einfuhrkontrolle und das öffentliche Bewusstsein den Markt weitgehend ausgetrocknet haben, muss dies in China erst noch erreicht werden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Einfuhrverbote allein greifen nicht. Der illegale Import von Elfenbein ist mafiamässig organisiert:
Am unteren Ende stehen bettelarme Afrikaner, die unter Lebensgefahr die Elefanten mit Maschinenpistolen erlegen, neuerdings auch durch die Vergiftung der Wasserstellen mit Zyanid, was zum lautlosen Tod führt, und deshalb die Wildhüter nicht alarmiert.
Den Weitertransport übernehmen dann in der Regel chinesische Verbrechersyndikate.
Ein alternativer Transportweg läuft über Vietnam, wie der investigative Journalist Julian Rademeyer in seinem Buch beschreibt.
Das Ende der afrikanischen Elefanten - bei anhaltend hoher Nachfrage nach Elfenbein - ist damit absehbar. Sie folgen den Nashörnern, die nahezu ausgerottet sind.
Der Umweltminister Simbabwes, Saviour Kasukuwere, berichtete vor einem Unterausschuss des Parlaments in der vergangenen Woche, dass der Regierung das Geld und die Manpower fehlen, um der Wilderei wirksam zu begegnen.
Financial Gazette Zimbabwe vom 4.9. 2014
Mittlerweile operieren die Banden mit Helikoptern, und nach wie vor werden Wasserstellen mit Cyanid vergiftet – mit katastrophalen Folgen: Löwen, Hyänen aber auch Geier, die nach dem Verzehr der vergifteten Kadaver ebenfalls sterben. Ebenso andere Tiere, die von dem vergifteten Wasser trinken, wie Büffel, Kudus und Gnus, um nur ein paar zu nennen.
300 Elefanten in Hwange getötet
Mehr als dreihundert Elefanten fielen allein im Hwange Nationalpark Zimbabwes dieser Vergiftungsbarbarei zum Opfer
.
Aber auch den ohnehin fast ausgerotteten Nashörnern geht es weiter an den Kragen: Von der dezimierten Zahl von 2300 Nashörner in Simbabwe, einem der wenigen Länder Afrikas mit wo sie überhaupt noch anzutreffen sind, ist ihre Zahl auf 800 geschrumpft.
Wilderei auch im Krüger Nationalpark
Mittlerweile hat die illegale Jagd auf Elefanten auch auf den südafrikanischen Krüger Nationalpark übergriffen. Die Wilderer kommen aus Mozambique, die Armut treibt sie zu diesem lebensgefährlichen Geschäft, denn auch die Wildhüter sind bewaffnet und fackeln nicht lange.
Während das Elfenbein vorwiegend zu Figuren und Dekorationsgegenständen verarbeitet wird, werden den Hörnern der Nashörner magische Kräfte zugesprochen, zu „Medizin“ vermehlt, oder als Knaufe für Säbel in den arabischen Raum verkauft.
Früher wurden den Nashorn-Produkten auch noch potenzfördernde Eigenschaften nachgesagt, da hat sich aber Viagra als billigere und hocheffektive Alternative mittlerweile fest etabliert.
Staaten wie Botswana, Simbabwe und Südafrika hatten vor einigen Jahren noch eine Überpopulation von Elefanten in den Parks, die abgeschossen werden mussten. Diese Länder, versuchten das Elfenbein zu verkaufen, aber die CITES entschied mittlerweile regelmässig dagegen.
Zu Recht wie sich jetzt zeigt. Die Aufspaltung des Marktes in einen legalen Markt wo der legale Verkauf von Elfenbein den Ländern Geld einbringt, und der illegale Markt, wo mafiaähnliche Syndikate den Markt kontrollieren , lässt sich nicht durchhalten.
Nach der Weiterverarbeitung lässt sich nicht mehr feststellen, aus welchem Markt das Elfenbein tatsächlich stammt.
Einziger Ausweg: Kein Markt
Es gibt daher nur einen Ausweg: keinen Markt, so bitter das auch für die betroffenen Länder ist, weil mit den Einnahmen aus dem legalen Elfenbeinverkauf der bestehende Wildbestand besser gesichert werden konnte.
Zwar geht auch die chinesische Regierung mittlerweile schärfer gegen die illegalen Importe vor, aber ein Endes des illegalen Marktes wird es nur mit einem Ende der Nachfrage geben.
Vor 100 Jahren gab es in Afrika noch 10 Millionen Elefanten, diese Zahl ist mittlerweile auf 500.000 also 5% geschrumpft, und täglich werden es bis zu 100 weniger - als Folge der Jagd nach Elfenbein, für das auf dem illegalen Markt astronomische Preise geboten werden.
Afrikanische Elefanten -----schwarze Zukunft.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Hauptabnehmer mittlerweile: China. Dorthin gehen rund 70% der durch Wilderei erbeuteten Stosszähne, die dann zu Schnitzereien weiterverarbeitet werden.
Beschlagnahmte Stosszähne
Schnitzereien aus Elfenbein in China angeboten Screenshots: Dr. v. Paleske
Der zunehmende Wohlstand in China hat einen neuen Markt für Elfenbein geschaffen, der vor 25 Jahren noch nicht existierte. Elfenbein gilt in China als Wohlstands-Symbol. Es dokumentiert den finanziellen Aufstieg, es mittlerweile zu etwas gebracht zu haben.
Mafia am Werk
Während in Europa die strikte Einfuhrkontrolle und das öffentliche Bewusstsein den Markt weitgehend ausgetrocknet haben, muss dies in China erst noch erreicht werden. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Einfuhrverbote allein greifen nicht. Der illegale Import von Elfenbein ist mafiamässig organisiert:
Am unteren Ende stehen bettelarme Afrikaner, die unter Lebensgefahr die Elefanten mit Maschinenpistolen erlegen, neuerdings auch durch die Vergiftung der Wasserstellen mit Zyanid, was zum lautlosen Tod führt, und deshalb die Wildhüter nicht alarmiert.
Den Weitertransport übernehmen dann in der Regel chinesische Verbrechersyndikate.
Ein alternativer Transportweg läuft über Vietnam, wie der investigative Journalist Julian Rademeyer in seinem Buch beschreibt.
Das Ende der afrikanischen Elefanten - bei anhaltend hoher Nachfrage nach Elfenbein - ist damit absehbar. Sie folgen den Nashörnern, die nahezu ausgerottet sind.
Der Umweltminister Simbabwes, Saviour Kasukuwere, berichtete vor einem Unterausschuss des Parlaments in der vergangenen Woche, dass der Regierung das Geld und die Manpower fehlen, um der Wilderei wirksam zu begegnen.
Financial Gazette Zimbabwe vom 4.9. 2014
Mittlerweile operieren die Banden mit Helikoptern, und nach wie vor werden Wasserstellen mit Cyanid vergiftet – mit katastrophalen Folgen: Löwen, Hyänen aber auch Geier, die nach dem Verzehr der vergifteten Kadaver ebenfalls sterben. Ebenso andere Tiere, die von dem vergifteten Wasser trinken, wie Büffel, Kudus und Gnus, um nur ein paar zu nennen.
300 Elefanten in Hwange getötet
Mehr als dreihundert Elefanten fielen allein im Hwange Nationalpark Zimbabwes dieser Vergiftungsbarbarei zum Opfer
.
Aber auch den ohnehin fast ausgerotteten Nashörnern geht es weiter an den Kragen: Von der dezimierten Zahl von 2300 Nashörner in Simbabwe, einem der wenigen Länder Afrikas mit wo sie überhaupt noch anzutreffen sind, ist ihre Zahl auf 800 geschrumpft.
Wilderei auch im Krüger Nationalpark
Mittlerweile hat die illegale Jagd auf Elefanten auch auf den südafrikanischen Krüger Nationalpark übergriffen. Die Wilderer kommen aus Mozambique, die Armut treibt sie zu diesem lebensgefährlichen Geschäft, denn auch die Wildhüter sind bewaffnet und fackeln nicht lange.
Während das Elfenbein vorwiegend zu Figuren und Dekorationsgegenständen verarbeitet wird, werden den Hörnern der Nashörner magische Kräfte zugesprochen, zu „Medizin“ vermehlt, oder als Knaufe für Säbel in den arabischen Raum verkauft.
Früher wurden den Nashorn-Produkten auch noch potenzfördernde Eigenschaften nachgesagt, da hat sich aber Viagra als billigere und hocheffektive Alternative mittlerweile fest etabliert.
Staaten wie Botswana, Simbabwe und Südafrika hatten vor einigen Jahren noch eine Überpopulation von Elefanten in den Parks, die abgeschossen werden mussten. Diese Länder, versuchten das Elfenbein zu verkaufen, aber die CITES entschied mittlerweile regelmässig dagegen.
Zu Recht wie sich jetzt zeigt. Die Aufspaltung des Marktes in einen legalen Markt wo der legale Verkauf von Elfenbein den Ländern Geld einbringt, und der illegale Markt, wo mafiaähnliche Syndikate den Markt kontrollieren , lässt sich nicht durchhalten.
Nach der Weiterverarbeitung lässt sich nicht mehr feststellen, aus welchem Markt das Elfenbein tatsächlich stammt.
Einziger Ausweg: Kein Markt
Es gibt daher nur einen Ausweg: keinen Markt, so bitter das auch für die betroffenen Länder ist, weil mit den Einnahmen aus dem legalen Elfenbeinverkauf der bestehende Wildbestand besser gesichert werden konnte.
Zwar geht auch die chinesische Regierung mittlerweile schärfer gegen die illegalen Importe vor, aber ein Endes des illegalen Marktes wird es nur mit einem Ende der Nachfrage geben.
onlinedienst - 9. Sep, 10:14 Article 5086x read