Kanada: Indigene von Ärzten mit Opiaten süchtig gemacht – unter dem Dach des staatlichen Gesundheitsdienstes
Dr. Alexander von Paleske ------- 17.5. 2013 ---
Den Artikel in der hochangesehenen Medizinzeitung Lancet
Indigenous Canadians confront prescription opioid misuse
(LANCET 27 April 2013 Vol. 381 p. 1447 f.)
muss man zweimal lesen, so unglaublich, so erschreckend und so empörend ist der Inhalt.
Drogensucht per Rezeptblock
Unter Teenagern und Erwachsenen aus der Community der Indigenen, auch als Aborigines bezeichnet, hat eine Drogensucht um sich gegriffen, die ihresgleichen sucht. Eine Drogensucht, von gewissenlosen Ärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes per Rezept in die Wege geleitet.
Mittlerweile nehmen schon 15% der Teenager in der Provinz Ontario / Kanada Opioide ein, vor allem Oxycodon. Selbst bei Schwangeren lag der Anteil nach einer Untersuchung der medizinischen Hochschule Ontarios bei 17%. Die Neugeborenen kamen gleich nach der Geburt in den Zustand des Drogenentzugs.
Der Anteil der Süchtigen unter Erwachsenen der Aborigines (Indigenen) liegt mittlerweile bei rund 50%.
Für derartige synthetische Opioide gilt:
- Sie haben dieselben Nebenwirkungen wie Morphine, vor allem auch Suchtauslösung und Euphorie
- sie haben qualitativ keine anderen Eigenschaften als Morphine
- sie unterscheiden sich lediglich in der Absorbierbarkeit und Wirkdauer.
.
Für Oxycodon gilt darüber hinaus:
- Suchtpotential vergleichbar Heroin
- Analgetische Wirkung etwa doppelt so stark wie Morphin
Eine Krankenschwester deckt auf
Aufgeflogen ist dieser offenbar seit Jahren praktizierte Verschreibungs-Skandal durch die Beobachtungen einer indigenen Krankenschwester, Mae Katts, die sich darüber wunderte, dass Teenager an von ihr betreuten Schule in der Stadt Thunder Bay / Provinz Ontario nach dem Ende der Schulferien, wenn sie von ihren Heimatdörfern zurückkamen, Zeichen eines Drogenentzugs zeigten.
Krankenschwester Mae Katts
Ihre Nachforschungen ergaben, dass in der Nishnabwe Aski Nation mehr als 50% der erwachsenen Bevölkerung regelmässig Opioide einnehmen – fast ausnahmslos ohne medizinische Indikation versteht sich.
Nishnabwe Aski Nation umfasst den grössten Teil des Gebietes nördlich von Ontario. 45.000 Indigene leben dort in 49 Dörfern.
Gewissenlose Ärzte in staatlichem Auftrag
Gewissenlose Ärzte, jeweils nur für einige Monate vom kanadischen Gesundheitsdienst für dieses Gebiet angeheuert, schafften sich mit dieser kriminellen Form der Verschreibung Patienten und Probleme vom Hals. Eine Gesundheitsversorgung durch residente Ärzte findet dort praktisch nicht statt.
898 Betäubungsmittel-Rezepte pro 1000 über 15 Jährige wurden z.B. im Jahre 2007 ausgehändigt - fast ausnahmslos ohne medizinische Indikation.
Offenbar schlug keiner dieser dort eingesetzten Ärzte Alarm, als er mit dieser Situation konfrontiert wurde, sondern setzte fort, was seine Vorgänger schon betrieben hatten: Gleichgültigkeit und sicherlich eine Portion Rassismus dürfte der Hintergrund gewesen sein.
Katastrophale Folgen
Die Folgen dieser Form der staatlichen „Gesundheitsversorgung“ können nur als katastrophal bezeichnet werden, zumal sie eine ohnehin schon unterprivilegierte und verarmte Community treffen,
die in beengten Wohnverhältnissen lebt, deren Trinkwasser durch die Abwässer der Minen oftmals kontaminiert ist, und die eine der höchsten Selbstmordraten in der Welt hat.
Nachdem als Folge des Drogenkonsums sich Kindesvernachlässigungen, Kriminalität und noch grössere Armut ausbreiteten, schlugen die Chiefs der Community Alarm und forderten die Provinzregierung auf, endlich zu handeln, und ein Drogenentzugsprogramm in die Wege zu leiten, das aber nach der langsamen Reaktion der Provinzregierung erst in den Kinderschuhen steckt.
Krankenschwester Mae Katts fand mittlerweile einen Weg, durch Umstieg auf Suboxone mit abnehmender Dosierung wenigstens eine Reihe von Teenagern drogenfrei zu bekommen.
Bei Erwachsenen, die schon lange derartige Drogen einnehmen, funktionierte allerdings diese Form des Drogenentzugs wesentlich schlechter.
Wir hatten bereits vor Monaten über die zunehmende Verbreitung von Verschreibungsdrogen in den USA berichtet. Die verschreibenden Ärzte dort waren gewissenlose Privatärzte.
.In Kanada jedoch handelt es sich um den staatlichen Gesundheitsdienst.
Es ist beschämend, dass in einem Land wie Kanada, durch Vernachlässigung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, und unter Mithilfe gewissenloser Ärzte, Menschen der Drogensucht ausgeliefert wurden.
Opioide – eine weitere "legale" Sucht in den USA
Neue Partydrogen treiben HIV-Infektionen in London hoch
Den Artikel in der hochangesehenen Medizinzeitung Lancet
Indigenous Canadians confront prescription opioid misuse
(LANCET 27 April 2013 Vol. 381 p. 1447 f.)
muss man zweimal lesen, so unglaublich, so erschreckend und so empörend ist der Inhalt.
Drogensucht per Rezeptblock
Unter Teenagern und Erwachsenen aus der Community der Indigenen, auch als Aborigines bezeichnet, hat eine Drogensucht um sich gegriffen, die ihresgleichen sucht. Eine Drogensucht, von gewissenlosen Ärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes per Rezept in die Wege geleitet.
Mittlerweile nehmen schon 15% der Teenager in der Provinz Ontario / Kanada Opioide ein, vor allem Oxycodon. Selbst bei Schwangeren lag der Anteil nach einer Untersuchung der medizinischen Hochschule Ontarios bei 17%. Die Neugeborenen kamen gleich nach der Geburt in den Zustand des Drogenentzugs.
Der Anteil der Süchtigen unter Erwachsenen der Aborigines (Indigenen) liegt mittlerweile bei rund 50%.
Für derartige synthetische Opioide gilt:
- Sie haben dieselben Nebenwirkungen wie Morphine, vor allem auch Suchtauslösung und Euphorie
- sie haben qualitativ keine anderen Eigenschaften als Morphine
- sie unterscheiden sich lediglich in der Absorbierbarkeit und Wirkdauer.
.
Für Oxycodon gilt darüber hinaus:
- Suchtpotential vergleichbar Heroin
- Analgetische Wirkung etwa doppelt so stark wie Morphin
Eine Krankenschwester deckt auf
Aufgeflogen ist dieser offenbar seit Jahren praktizierte Verschreibungs-Skandal durch die Beobachtungen einer indigenen Krankenschwester, Mae Katts, die sich darüber wunderte, dass Teenager an von ihr betreuten Schule in der Stadt Thunder Bay / Provinz Ontario nach dem Ende der Schulferien, wenn sie von ihren Heimatdörfern zurückkamen, Zeichen eines Drogenentzugs zeigten.
Krankenschwester Mae Katts
Ihre Nachforschungen ergaben, dass in der Nishnabwe Aski Nation mehr als 50% der erwachsenen Bevölkerung regelmässig Opioide einnehmen – fast ausnahmslos ohne medizinische Indikation versteht sich.
Nishnabwe Aski Nation umfasst den grössten Teil des Gebietes nördlich von Ontario. 45.000 Indigene leben dort in 49 Dörfern.
Gewissenlose Ärzte in staatlichem Auftrag
Gewissenlose Ärzte, jeweils nur für einige Monate vom kanadischen Gesundheitsdienst für dieses Gebiet angeheuert, schafften sich mit dieser kriminellen Form der Verschreibung Patienten und Probleme vom Hals. Eine Gesundheitsversorgung durch residente Ärzte findet dort praktisch nicht statt.
898 Betäubungsmittel-Rezepte pro 1000 über 15 Jährige wurden z.B. im Jahre 2007 ausgehändigt - fast ausnahmslos ohne medizinische Indikation.
Offenbar schlug keiner dieser dort eingesetzten Ärzte Alarm, als er mit dieser Situation konfrontiert wurde, sondern setzte fort, was seine Vorgänger schon betrieben hatten: Gleichgültigkeit und sicherlich eine Portion Rassismus dürfte der Hintergrund gewesen sein.
Katastrophale Folgen
Die Folgen dieser Form der staatlichen „Gesundheitsversorgung“ können nur als katastrophal bezeichnet werden, zumal sie eine ohnehin schon unterprivilegierte und verarmte Community treffen,
die in beengten Wohnverhältnissen lebt, deren Trinkwasser durch die Abwässer der Minen oftmals kontaminiert ist, und die eine der höchsten Selbstmordraten in der Welt hat.
Nachdem als Folge des Drogenkonsums sich Kindesvernachlässigungen, Kriminalität und noch grössere Armut ausbreiteten, schlugen die Chiefs der Community Alarm und forderten die Provinzregierung auf, endlich zu handeln, und ein Drogenentzugsprogramm in die Wege zu leiten, das aber nach der langsamen Reaktion der Provinzregierung erst in den Kinderschuhen steckt.
Krankenschwester Mae Katts fand mittlerweile einen Weg, durch Umstieg auf Suboxone mit abnehmender Dosierung wenigstens eine Reihe von Teenagern drogenfrei zu bekommen.
Bei Erwachsenen, die schon lange derartige Drogen einnehmen, funktionierte allerdings diese Form des Drogenentzugs wesentlich schlechter.
Wir hatten bereits vor Monaten über die zunehmende Verbreitung von Verschreibungsdrogen in den USA berichtet. Die verschreibenden Ärzte dort waren gewissenlose Privatärzte.
.In Kanada jedoch handelt es sich um den staatlichen Gesundheitsdienst.
Es ist beschämend, dass in einem Land wie Kanada, durch Vernachlässigung einer ganzen Bevölkerungsgruppe, und unter Mithilfe gewissenloser Ärzte, Menschen der Drogensucht ausgeliefert wurden.
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onlinedienst - 17. Mai, 07:37 Article 4148x read