Karl Lauterbach stellt seine Pläne vor
Dr. Alexander von Paleske --- 1.8. 2024 -
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Prof. Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister
Am Gesundbrunnen 1
Berlin
Guten Tag Deutschland
Ich war und bin der Gesundheitsminister der Herzen, auch wenn meine Zustimmungsraten von 65% auf 33% abgerutscht sind.
Ich war es, der 2022 trotz aller Widerstände in meiner eigenen Partei der SPD (ich war früher ja auch mal CDU-Mitglied) dank der breiten Zustimmungswerte an die Spitze des Gesundheitsministeriums gespült worden.bin.
Ich bin Mediziner, mein Schwerpunkt ist die Gesundheitsökonomie, die ich in den USA erlernt habe, und hier in Deutschland zweckgerichtet anwenden will, denn das Deutsche Gesundheitswesen ist krank, sehr krank und braucht eine gesundheitsökonomische Rosskur.
Erstes Gesellenstück
Mein erstes medizinökonomistisches Gesellenstück war die Einführung der Fallpauschale, die ich zusammen mit der damaligen SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt 2003 ausheckte.
Die Fallpauschale schaffte die unterschiedslose Bezahlung der Krankheiten durch die Bettenpauschale ab. Von nun an gab es lukrative Behandlungen und verlustbringende. Patienten wurden entweder Gewinnbringer oder Verlustbringer.
Lukrativ waren bestimmte operative Eingriffe, insbesondere an der Hüfte und an der Wirbelsäule, verlustbringend hingegen die Behandlungen von chronisch Kranken, oft multimorbiden alten Menschen.
Lukrativ waren die operativen Behandlungen aber insbesondere dann, wenn es gelang, die Patienten nach kurzer Zeit wieder zu entlassen. So schafften wir es, die Liegezeit in dfer Krankenhäusern drastisch zu verkürzen.
Ökonomie vor Empathie
Mein Ministeriums-Leitspruch ist:: Ökonomie geht vor Empathie.
Damit schafften wir es, viele Krankenäuser, insbesondere die der Regelversorgung, in die Verlustzone zu drücken, denn dort lagen ja viele verlustbringende Patienten.
Waren erfolgreich
Heute kann ich feststellen, dass wir erfogreich waren: rund 25% der Krankenhäuser befinden sich in der Verlustzone werden deshalb geschlossen oder degradiert zu Polikliniken mit ein paar Betten, ohne dass die wirkliche Ursache für die Insolvenzen benannt wird, nämlich die Fallpauschale.
Vergebliche Versuche
Leider haben eine Reihe von Krankenhäusern versucht, die Einnnahmen durch lukrative, aber nicht notwendige Operationen oder Behandlungen zu erhöhen. Das hat aber vielen Krankenhäusern trotzdem letztlich nicht geholfen, denn die Vorhaltekosten sind durch Inflation insbesondere höhere Kosten für Personal, Stromkosten etc angestiegen, was wie ein Turbo-Beschleuniger für meine Pläne sich segensreich ausgewirkt hat.
So werden mittlerweile viele Aspekte meiner Reform vorauseilend bereits umgesetzt, obwohl die entsprechenden Gesetze noch gar nicht verabschiedet sind. Sehr erfreulich.
Aber die Fallpauschale war ja nur der Anfang meiner segensreichen medizinökonomistischen Tätigkeit. Nachdem ich Minister geworden war, konnte und kann ich so richtig loslegen.
Als nächstes stand und steht die Umwälzung des gesamten Krankenhausbetriebs unter der Fahne der totalen Ökonomiserung an. Ich nenne es Revolution
Die Kernpunkte sind:
- Schliessung oder Degradierung von Krankenäusern der Grund-und Regelversorgung.
- Damit auch Drastische Reduzierung der Notfallversorgung.
- Einführung der Telemedizin. Der Patient wird vom Arzt per Ferndiagnose abgefertigt,. Eine unmittelbare Untersuchung des Patienten halte ich in vielen Fällen für überflüssig, denn oft genügt, , dass der Arzt den Patienten auf einem Bildschirm sieht und sich dessen Beschwerden anhört..
- In der Notfallversorgung muss sich der Patient erst an eine Art Call Center wenden, wo dann entschieden wird – von nichtärztlichem Personal – was jetzt weiter zu geschehen hat.
- Parallel dazu braucht nicht mehr in jeder Apotheke ein Apotheker präsent sein, sein, es genuegt, wenn ein Apotheker irgendwo greifbar ist, und sich per Tele melden kann..
- Ein Navi, genannt Klinikatlas, wo man nicht die nächstbeste sondern bundesweit beste Klinik zur Behandlung seiner Erkrankung finden kann. Leider ist die erste Navi-Auflage etwas kritikwürdig ausgefallen, aber wir feilen daran.
Hervorragende Gestzesvorhaben
Viele Gesetzesvorhaben gehen jetzt durch den Bundestag, die ich zumeist im Alleingang ausgebrütet habe. Irgendwelche Vertreter von Partikularinteressen, wie die Ärzteverbände, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die gesetzlichen Krankenkassen, der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) oder die Ärztekammern brauche ich mir erst gar nicht anzuhören, weil ich als Gesundheits-Professor ohnehin alles besser weiss. Wozu also meine Zeit mit denen verschwenden?
Die neuen Gesetze haben lange Namen, und sie haben es demzufolge in sich:
- Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz
- Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz
Und was mit besonders am Herzen liegt:
- das Gesundes Herz Gesetz,
Dieses Gesetz soll ermöglichen Herzerkrankungen früher einer medikamentösen Behandlung zuzuführen. Eigentlich müsste es ja Krankes Herz Gesetz heissen. Also nicht Praevention sondern sondern rechtzeitige Behandlung liegt mir am Herzen.
Bald geschafft
Bald werde ich es geschafft haben: Weniger Krankenhäuser, damit weniger Betten, deutlich geringere Kosten.
Natürlich werden durch die Konzentrierung der Behandlungen an bestimmten Kliniken Wartezeiten dort entstehen bzw. weiter steigen, und sicherlich werden einige Patienten während dieser Wartezeit eher kränker werden, aber das muss im gesundheitsökonomischen Interesse eben in Kauf genommen werden.
Zwar haben wir auch für eine neue Pandemie deutlich weniger Betten zur Verfúgung, aber wir lassen dann einfach im Notfall vor den Krankenhäusern Zelte aufbauen, wo wir Triagen durchführen können.
Deutschland, bald werden wir das kostengünstigste Gesundheitswesen weltweit haben.
Herzliche Grüsse
Euer Gesundheitsminister der Herzen
Professor Karl Lauterbach
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Prof. Karl Lauterbach
Bundesgesundheitsminister
Am Gesundbrunnen 1
Berlin
Guten Tag Deutschland
Ich war und bin der Gesundheitsminister der Herzen, auch wenn meine Zustimmungsraten von 65% auf 33% abgerutscht sind.
Ich war es, der 2022 trotz aller Widerstände in meiner eigenen Partei der SPD (ich war früher ja auch mal CDU-Mitglied) dank der breiten Zustimmungswerte an die Spitze des Gesundheitsministeriums gespült worden.bin.
Ich bin Mediziner, mein Schwerpunkt ist die Gesundheitsökonomie, die ich in den USA erlernt habe, und hier in Deutschland zweckgerichtet anwenden will, denn das Deutsche Gesundheitswesen ist krank, sehr krank und braucht eine gesundheitsökonomische Rosskur.
Erstes Gesellenstück
Mein erstes medizinökonomistisches Gesellenstück war die Einführung der Fallpauschale, die ich zusammen mit der damaligen SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt 2003 ausheckte.
Die Fallpauschale schaffte die unterschiedslose Bezahlung der Krankheiten durch die Bettenpauschale ab. Von nun an gab es lukrative Behandlungen und verlustbringende. Patienten wurden entweder Gewinnbringer oder Verlustbringer.
Lukrativ waren bestimmte operative Eingriffe, insbesondere an der Hüfte und an der Wirbelsäule, verlustbringend hingegen die Behandlungen von chronisch Kranken, oft multimorbiden alten Menschen.
Lukrativ waren die operativen Behandlungen aber insbesondere dann, wenn es gelang, die Patienten nach kurzer Zeit wieder zu entlassen. So schafften wir es, die Liegezeit in dfer Krankenhäusern drastisch zu verkürzen.
Ökonomie vor Empathie
Mein Ministeriums-Leitspruch ist:: Ökonomie geht vor Empathie.
Damit schafften wir es, viele Krankenäuser, insbesondere die der Regelversorgung, in die Verlustzone zu drücken, denn dort lagen ja viele verlustbringende Patienten.
Waren erfolgreich
Heute kann ich feststellen, dass wir erfogreich waren: rund 25% der Krankenhäuser befinden sich in der Verlustzone werden deshalb geschlossen oder degradiert zu Polikliniken mit ein paar Betten, ohne dass die wirkliche Ursache für die Insolvenzen benannt wird, nämlich die Fallpauschale.
Vergebliche Versuche
Leider haben eine Reihe von Krankenhäusern versucht, die Einnnahmen durch lukrative, aber nicht notwendige Operationen oder Behandlungen zu erhöhen. Das hat aber vielen Krankenhäusern trotzdem letztlich nicht geholfen, denn die Vorhaltekosten sind durch Inflation insbesondere höhere Kosten für Personal, Stromkosten etc angestiegen, was wie ein Turbo-Beschleuniger für meine Pläne sich segensreich ausgewirkt hat.
So werden mittlerweile viele Aspekte meiner Reform vorauseilend bereits umgesetzt, obwohl die entsprechenden Gesetze noch gar nicht verabschiedet sind. Sehr erfreulich.
Aber die Fallpauschale war ja nur der Anfang meiner segensreichen medizinökonomistischen Tätigkeit. Nachdem ich Minister geworden war, konnte und kann ich so richtig loslegen.
Als nächstes stand und steht die Umwälzung des gesamten Krankenhausbetriebs unter der Fahne der totalen Ökonomiserung an. Ich nenne es Revolution
Die Kernpunkte sind:
- Schliessung oder Degradierung von Krankenäusern der Grund-und Regelversorgung.
- Damit auch Drastische Reduzierung der Notfallversorgung.
- Einführung der Telemedizin. Der Patient wird vom Arzt per Ferndiagnose abgefertigt,. Eine unmittelbare Untersuchung des Patienten halte ich in vielen Fällen für überflüssig, denn oft genügt, , dass der Arzt den Patienten auf einem Bildschirm sieht und sich dessen Beschwerden anhört..
- In der Notfallversorgung muss sich der Patient erst an eine Art Call Center wenden, wo dann entschieden wird – von nichtärztlichem Personal – was jetzt weiter zu geschehen hat.
- Parallel dazu braucht nicht mehr in jeder Apotheke ein Apotheker präsent sein, sein, es genuegt, wenn ein Apotheker irgendwo greifbar ist, und sich per Tele melden kann..
- Ein Navi, genannt Klinikatlas, wo man nicht die nächstbeste sondern bundesweit beste Klinik zur Behandlung seiner Erkrankung finden kann. Leider ist die erste Navi-Auflage etwas kritikwürdig ausgefallen, aber wir feilen daran.
Hervorragende Gestzesvorhaben
Viele Gesetzesvorhaben gehen jetzt durch den Bundestag, die ich zumeist im Alleingang ausgebrütet habe. Irgendwelche Vertreter von Partikularinteressen, wie die Ärzteverbände, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die gesetzlichen Krankenkassen, der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) oder die Ärztekammern brauche ich mir erst gar nicht anzuhören, weil ich als Gesundheits-Professor ohnehin alles besser weiss. Wozu also meine Zeit mit denen verschwenden?
Die neuen Gesetze haben lange Namen, und sie haben es demzufolge in sich:
- Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz
- Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz
Und was mit besonders am Herzen liegt:
- das Gesundes Herz Gesetz,
Dieses Gesetz soll ermöglichen Herzerkrankungen früher einer medikamentösen Behandlung zuzuführen. Eigentlich müsste es ja Krankes Herz Gesetz heissen. Also nicht Praevention sondern sondern rechtzeitige Behandlung liegt mir am Herzen.
Bald geschafft
Bald werde ich es geschafft haben: Weniger Krankenhäuser, damit weniger Betten, deutlich geringere Kosten.
Natürlich werden durch die Konzentrierung der Behandlungen an bestimmten Kliniken Wartezeiten dort entstehen bzw. weiter steigen, und sicherlich werden einige Patienten während dieser Wartezeit eher kränker werden, aber das muss im gesundheitsökonomischen Interesse eben in Kauf genommen werden.
Zwar haben wir auch für eine neue Pandemie deutlich weniger Betten zur Verfúgung, aber wir lassen dann einfach im Notfall vor den Krankenhäusern Zelte aufbauen, wo wir Triagen durchführen können.
Deutschland, bald werden wir das kostengünstigste Gesundheitswesen weltweit haben.
Herzliche Grüsse
Euer Gesundheitsminister der Herzen
Professor Karl Lauterbach
onlinedienst - 1. Aug, 21:12 Article 883x read