Kürzung der Entwicklungshilfe im südlichen Afrika als Folge der Flüchtlingskrise
Dr. Alexander von Paleske --- 9.11. 2015 ---
Es war eine kleine Meldung in der hiesigen lokalen Presse: Dänemark schliesst seine Botschaft in Simbabwe.
Phasing out
Alle Entwicklungshilfeprojekte der staatlichen Entwicklungshilfeagentur DANIDA (Danish International Development Agency) laufen nächstes Jahr aus, und werden nicht mehr erneuert.
DANIDA. .raus aus dem südlichen Afrika
Parallel dazu wird auch die Botschaft in Mozambique geschlossen.
Der scheidende dänische Botschafter in Simbabwe, Erik Rasmussen, erklärte dazu:
“We are phasing out assistance to Southern Africa”,
Zwei Jahre zuvor war bereits die Botschaft in Lusaka/Sambia geschlossen worden.
Ebenfalls zieht sich Dänemark mit seiner Entwicklungshilfe aus Bolivien, Vietnam, Indonesien, Nepal und Pakistan zurück.
Der Aussenminister Dänemarks, Kristian Jansen, erklärte ergänzend, man wolle nunmehr sich auf diejenigen Länder konzentrieren, die den höchsten Anteil von Flüchtlingen nach Europa stellen,
Wörtlich:
“We want to focus on combating the root causes of migration, and especially contribute to efforts in areas affected by conflict and displacement in the Middle East and Africa”
Mit anderen Worten, die neue Aufgabe der Entwicklungshilfe ist es: die Flüchtlinge und Migranten sich vom Hals zu halten.
Das südliche Afrika war einst ein Schwerpunkt der dänischen Entwicklungshilfe, auch im Gesundheitswesen.
Aus und vorbei
Dänemark gehört zu den ganz wenigen Ländern, welche die von der UN geforderten 0,7% des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe ausgeben.
Aber auch hier im südlichen Afrika gibt es Migration: rund zwei bis drei Millionen Simbabwer - genaue Zahlen existieren nicht - leben mittlerweile in Südafrika was dort zu Lohndumping und sozialen Konflikten geführt hat. Die Migration ist Folge der miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse im Heimatland.
Die Gründe für die Migration sollen nur in den Ländern gemildert werden, deren Bewohner an die Tür Europas, nicht jedoch Südafrikas klopfen.
Dänemark dürfte kaum das einzige Land Europas bleiben, das einen derartigen Kurswechsel in der Entwicklungshilfe-Politik vollzieht.
Keine guten Nachrichten für das südliche Afrika - und andere Länder, deren Einwohner sich (noch) nicht auf den Weg nach Europa gemacht haben.
Mörderischer Fremdenhass in Südafrika
Krisenrepublik Südafrika – 42 Tote und 15.000 interne Flüchtlinge
Südafrika: Krieg in den Townships
Es war eine kleine Meldung in der hiesigen lokalen Presse: Dänemark schliesst seine Botschaft in Simbabwe.
Phasing out
Alle Entwicklungshilfeprojekte der staatlichen Entwicklungshilfeagentur DANIDA (Danish International Development Agency) laufen nächstes Jahr aus, und werden nicht mehr erneuert.
DANIDA. .raus aus dem südlichen Afrika
Parallel dazu wird auch die Botschaft in Mozambique geschlossen.
Der scheidende dänische Botschafter in Simbabwe, Erik Rasmussen, erklärte dazu:
“We are phasing out assistance to Southern Africa”,
Zwei Jahre zuvor war bereits die Botschaft in Lusaka/Sambia geschlossen worden.
Ebenfalls zieht sich Dänemark mit seiner Entwicklungshilfe aus Bolivien, Vietnam, Indonesien, Nepal und Pakistan zurück.
Der Aussenminister Dänemarks, Kristian Jansen, erklärte ergänzend, man wolle nunmehr sich auf diejenigen Länder konzentrieren, die den höchsten Anteil von Flüchtlingen nach Europa stellen,
Wörtlich:
“We want to focus on combating the root causes of migration, and especially contribute to efforts in areas affected by conflict and displacement in the Middle East and Africa”
Mit anderen Worten, die neue Aufgabe der Entwicklungshilfe ist es: die Flüchtlinge und Migranten sich vom Hals zu halten.
Das südliche Afrika war einst ein Schwerpunkt der dänischen Entwicklungshilfe, auch im Gesundheitswesen.
Aus und vorbei
Dänemark gehört zu den ganz wenigen Ländern, welche die von der UN geforderten 0,7% des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe ausgeben.
Aber auch hier im südlichen Afrika gibt es Migration: rund zwei bis drei Millionen Simbabwer - genaue Zahlen existieren nicht - leben mittlerweile in Südafrika was dort zu Lohndumping und sozialen Konflikten geführt hat. Die Migration ist Folge der miserablen wirtschaftlichen Verhältnisse im Heimatland.
Die Gründe für die Migration sollen nur in den Ländern gemildert werden, deren Bewohner an die Tür Europas, nicht jedoch Südafrikas klopfen.
Dänemark dürfte kaum das einzige Land Europas bleiben, das einen derartigen Kurswechsel in der Entwicklungshilfe-Politik vollzieht.
Keine guten Nachrichten für das südliche Afrika - und andere Länder, deren Einwohner sich (noch) nicht auf den Weg nach Europa gemacht haben.
Mörderischer Fremdenhass in Südafrika
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onlinedienst - 9. Nov, 18:54 Article 2906x read