Mehr Skandale in Verbindung mit dem Reaktorunfall Fukushima
Dr. Alexander von Paleske --- 21.3. 2011 ---
Immer weitere Skandale im Zusammenhang mit dem Betrieb des Reaktors und dem Management nach der Katastrophe kommen nun ans Tageslicht:
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Der ARD-Japan-Korrespondent Robert Hetkämper berichtete am 17.3. von dem Einsatz von Obdachlosen und sogar Jugendlichen, die im Strahlungsbereich des Kernkraftwerks als „Wegwerfarbeiter“ eingesetzt wurden.
Die Nichtdurchführung von vorgeschriebenen Kontrollen, die zur Abmahnung durch die Atomaufsichtsbehörde Japans führte. Insgesamt 33 Ausrüstungsgegenstände waren nicht untersucht worden darunter auch Notstromaggregate.
Ein weiterer Skandal dürfte vermutlich darin bestehen, dass nicht alles getan wurde, um die 50 Arbeiter, die weiter in dem Fukushima Kernkraftwerk nach dem Unfall arbeiteten, vor den Folgen einer zu hohen Strahlenexposition - so weit wie möglich - zu schützen.
Mit am vulnerabelsten bei einer Strahlenexposition ist das Knochenmark, die Blutbildungsstätte. Nach dem Tschernobyl-Reaktorunfall 1986 wurden insbesondere die Retter der ersten Stunde und die Hubschrauberpiloten, die Sand abwarfen, einer für das Knochenmark absolut toxischen Strahlendosis ausgesetzt, von der sich das Knochenmark nicht mehr hätte erholen können. Nur eine Knochenmarktransplantation von einem Spender kann in einer solchen Situation helfen.
Der weltweit bekannte Knochenmarkstransplanteur Robert Peter Gale von der UCLA in Los Angeles USA , von der Regierung in Moskau um Hilfe gebeten, kam mit seinem Team . Auch Professor John M. Goldman vom Hammersmith-Hospital in London, bei dem ich seinerzeit ein Praktikum absolvierte, wurde kontaktiert.
Robert Gale transplantierte einige der am stärksten von der Strahlung Betroffenen. Allerdings musste für die Transplantation Knochenmark von Spendern verwendet werden, mit allen Folgen der dann folgenden Abstoßungsreaktion auch Graft versus Host Reaktion genannt.
In Tschernobyl lief man der Zeit hinterher, aber nicht so in Japan. Es hätte daher nahegelegen, sofort Knochenmark-Stammzellen von den Einsatzkräften nach dem Unfall zu entnehmen, um sie ihnen zu einem späteren Zeitpunkt - wenn nötig - wieder zu reinfundieren, das Verfahren wird auch autologe Transplantation oder Autografting genannt.
Es gibt keinerlei Hinweise und Berichte, dass man in dem hochentwickelten Japan, wo Transplantationen von Knochenmark mittlerweile Routine bei bestimmten hämatologischen Erkrankungen sind, zu dieser Schutzmaßnahme gegriffen hat.
Schließlich, was wir bereits heftig kritisiert haben, die völlig unzureichende Sicherung der Notstromaggregate gegen den Tsunami. Notstromaggregate, die für den Betrieb der Pumpen zur Aufrechterhaltung des Kühlkreislaufs absolut notwendig sind, und die in Fukushima allesamt wegen ungenügender Absicherung überschwemmt wurden, und als Folge davon dann sofort ausfielen.
Die damit folgende Katastrophe konnte so ihren Lauf nehmen.
Fazit
Was der Welt als angeblich unvermeidbare Folgen von Naturgewalt verkauft wird, ist aber offenbar mehr das Resultat von Menschenverachtung, Ignoranz, Schlamperei und grober Fahrlässigkeit seitens des Kernkraftwerkbetreibers Tepco..
Japan: Hochrisikotechnologie und mangelnde Risikovorsorge, ein hochgefährlicher Cocktail
Immer weitere Skandale im Zusammenhang mit dem Betrieb des Reaktors und dem Management nach der Katastrophe kommen nun ans Tageslicht:
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Mit am vulnerabelsten bei einer Strahlenexposition ist das Knochenmark, die Blutbildungsstätte. Nach dem Tschernobyl-Reaktorunfall 1986 wurden insbesondere die Retter der ersten Stunde und die Hubschrauberpiloten, die Sand abwarfen, einer für das Knochenmark absolut toxischen Strahlendosis ausgesetzt, von der sich das Knochenmark nicht mehr hätte erholen können. Nur eine Knochenmarktransplantation von einem Spender kann in einer solchen Situation helfen.
Der weltweit bekannte Knochenmarkstransplanteur Robert Peter Gale von der UCLA in Los Angeles USA , von der Regierung in Moskau um Hilfe gebeten, kam mit seinem Team . Auch Professor John M. Goldman vom Hammersmith-Hospital in London, bei dem ich seinerzeit ein Praktikum absolvierte, wurde kontaktiert.
Robert Gale transplantierte einige der am stärksten von der Strahlung Betroffenen. Allerdings musste für die Transplantation Knochenmark von Spendern verwendet werden, mit allen Folgen der dann folgenden Abstoßungsreaktion auch Graft versus Host Reaktion genannt.
In Tschernobyl lief man der Zeit hinterher, aber nicht so in Japan. Es hätte daher nahegelegen, sofort Knochenmark-Stammzellen von den Einsatzkräften nach dem Unfall zu entnehmen, um sie ihnen zu einem späteren Zeitpunkt - wenn nötig - wieder zu reinfundieren, das Verfahren wird auch autologe Transplantation oder Autografting genannt.
Es gibt keinerlei Hinweise und Berichte, dass man in dem hochentwickelten Japan, wo Transplantationen von Knochenmark mittlerweile Routine bei bestimmten hämatologischen Erkrankungen sind, zu dieser Schutzmaßnahme gegriffen hat.

Die damit folgende Katastrophe konnte so ihren Lauf nehmen.
Fazit
Was der Welt als angeblich unvermeidbare Folgen von Naturgewalt verkauft wird, ist aber offenbar mehr das Resultat von Menschenverachtung, Ignoranz, Schlamperei und grober Fahrlässigkeit seitens des Kernkraftwerkbetreibers Tepco..

onlinedienst - 21. Mär, 20:35 Article 2851x read