Roger Stone: Trumps Begnadigung einer politischen Dreckschleuder
Dr. Alexander von Paleske —– 11.7. 2020 ——
Gestern bewahrte US-Präsident Donald Trump seinen engen Freund Roger Stone per Gnadenakt davor, sich zum Strafantritt im Gefängnis zu melden. Stone war unter anderem für schuldig befunden worden, den Kongress belogen, dessen Arbeit behindert und Zeugen beeinflusst zu haben. Kommende Woche hätte er sich für 40 Monate ins Gefängnis begeben müssen
Eine politische Sumpfblüte namens Roger Stone
Roger J. Stone „Who“ mögen sich manche gefragt haben als die Meldung über die Haftverschonung heute über den Ticker kam. Deshalb hier ein paar erhellende Details.
Roger Stone ist die wohl schlimmste politische Dreckschleuder der Republikaner, der sein schmutziges Geschäft über Jahrzehnte betrieb. Einer, der sich selbst als „Wahlkampf-Consultant” bezeichnet, und dem in der Vergangenheit kein Mittel fremd war, um den jeweiligen politischen Gegner – also die Demokraten – übelst zu diskreditieren.
Startend als Freund Richard Nixons. Auch nachdem der wegen des Watergate Skandals abtreten musste, machte Stone weiter den Fürsprecher für diesen Herrn, der bei den Republikanern zur Unperson geworden war.
Miserabler Ruf
In den Medien erwarb er sich in der folgenden Zeit mit seinen Aktivitäten zur Unterstützung republikanischer Politiker redlich die wenig schmeichelhaften Zusatzbezeichnungen:
– Dreckiger Taschentrickspieler
– Renowned infighter
– Praktiker des harten politischen Kampfes
– Erfinder von Lügengeschichten und Verschwörungstheorien.
Mit seiner 1980 gegründeten Lobbyfirma, zusammen mit dem verurteilten Trump-Wahlkampfmanager Paul Manafort, der als nächster wohl auch zur Begnadigung ansteht, offerierte er seine Lobby-Dienste gerne aber auch zwielichtigen Diktatoren wie Mobuto Seseseko in Zaire ( heute: Demokratische Republik Kongo) und Ferdinand Marcos von den Philippinen.
Guter Gebrauchswert
So einen Mann konnte schon der Republikaner Ronald Reagan in seinem Wahlkampf gut gebrauchen, und auch seinem Nachfolger GHW Bush war er im Wahlkampf 1988 nützlich, als er zusammen mit dem republikanischen Strategisten Lee Atwater den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Michael Dukakis, mit der “Willie Horton Kampagne”, erfolgreich mit übelstem Anzeigen-Dreck bewarf . Später diente er dann auch, kaum überraschend, G.W. Bush.
Schon früh war Donald Trump von dem ruchlosen Gebaren dieses Herrn begeistert, und setzte ihn ab 1996 in seinem Casino-Business ein.
Als Donald Trump die Lügen über die fehlende US-Staatsbürgerschaft Barack Obamas verbreitete, war Stone wieder mit dabei.
Aber auch prominente Demokraten wie Adam Schiff, Eric Swalwell und Dennis Heck wurden das Ziel von ungerechtfertigten persönlichen Angriffen Stones.
Zu den Herausgebern der rechtslastigen Verschwörungsseiten wie Infowars, Breitbart.com, Obama Citizenship Theories hatte er beste Verbindungen und natürlich zu Jerome Corsi einer erbärmlichen rechtslastigen US-Verschwörungs-Theorie-Figur.
Puffmutti unterstützt
Auch war er sich nicht zu schade, die Kampagne einer Puffmutter namens Kristin M. Davis – bekannt aus einem Prostitutionsskandal – und ihre libertinäre Partei bei den Gouverneurswahlen in New York 2010 zu unterstützen, mit dem einzigen Ziel, dem Demokraten Andrew Cuomo damit Stimmen abzujagen, um so dem Republikaner Carl Paladino zu helfen – allerdings vergeblich
Roger Stone mit „Puffmutti“ Kristin Davis 2018
Ideale Besetzung
Klar, dass so ein Mann die ideale Besetzung für Trumps Wahlkampf war, insbesondere als es darum ging, die Gegnerin Trumps, Hillary Clinton, zu diskreditieren.
Wikileaks-Russland-Connection
Und dann eine Verbindung, die der Sonderermittler Robert Mueller untersuchte: Die Wikileaks-Russland- Connection und damit die E-Mail Veröffentlichungen.
WikiLeaks, Assange und Guccifer2.0
Für derartige Drecksarbeit, die persönlichen E-Mails der Präsidentschaftskandidatin zu hacken und zu veröffentlichen, konnte es wiederum keine bessere Person geben, als Roger Stone. Und so war er es dann auch, der Kontakt zu Wikileaks aufnahm, hergestellt über einen Journalisten names Randy Credico. Zwei ehemalige Mitarbeiter Trumps, und mit Stone befreundet, darunter Sam Nunberg, bestätigten gegenüber der Washington Post diese Kontakte und Telefonate zwischen Stone und Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Sie bestätigten auch, und dass über Clintons E-Mails in den Telefonaten gesprochen worden sei, die Wikileaks zugespielt bekam, angeblich von russischen Hackern im Auftrag des russischen Geheimdienstes GRU. Aber auch direkten Kontakt zu einem russichen Hacker namens Guccifer 2.0 , ein Deckname für einen russischen Geheimdienst-Mitarbeiter, hatte Stone offenbar.
Tiefer gehts nimmer
Als es eng wurde für ihn, dank der Aufklärungsarbeit Muellers, und ausserdem investigative Journalisten von CNN, New York Times und Washington Post sich an seine Fersen hefteten, machte Stone es wie Trump: Beschimpfungen über Twitter in einer vulgaer– primitiven, unverschämten, rassistischen und drohenden Weise.
Kostproben:
„entitled diva bitch“,
“ imagined killing herself“,
„stupid negro“
„fat negro“.
sodass Twitter schliesslich seinen Account sperrte.
Noch nicht alles
Natürlich muss ein solcher Herr, der den radikalen Christen in den USA nahesteht, und deren Ideale lauthals vertritt, auch eine sexuell dunkle Seite haben, das gehört einfach dazu. Und siehe da: Während des Wahlkampfs 1996, wo er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole unterstützte, tauchten Anzeigen in Swinger-Zeitungen auf, wo Stone für sich und seine zweite Ehefrau ein “gleichgesinntes Paar für stürmisch-schöne Stunden” suchte. Er stritt ab, wurde aber überführt, und musste seine Kampagnenunterstützung für Dole einstellen..
Eine kriminelle Sekte
Was fehlt ist jetzt eigentlich nur noch enger Kontakt zu einer Sekte.
Und siehe: auch das kann Stone “liefern”.
Die Sekte für die Stone eine Zeit lang als Lobbyist und Unterstützer tätig war, heisst Nexium (NXIVM). Deren Gründer, Keith Raniere, ist zur Zeit im Gefängnis zu besuchen.
Der fing bei Amway an, einer MLM Gesellschaft, über die hier schon mehrfach berichtet wurde, deren Chef der Ehemann der Trump-Ministerin Betsy DeVos ist.
Dort erlernte Raniere das Handwerk von MLM Gesellschaften, gründete flugs eine eigene, die allerdings sofort die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft erregte. Also was anderes machen.
Da kam er auf die Idee, Kurse zur Stärkung des Sebstbewusseins anzubieten – Executive success – und nannte als Ziel.:
“main emphasis is to have people experience more joy in their lives.“
Und er hatte Erfolg damit, denn die Liste der Teilnehmer (einige streiten das heute ab) ist schon erstaunlich:
Sheila Johnson, Antonia Novello, Stephen Cooper ( Enron), Ana Cristina Fox( Tochter des ehemaligen mexikanischen Präsidentem Vicente Fox), Richard Branson (Virgin Companies) später bestritt er das, Linda Evans, Allison Mack, Kristin Kreuk, Grace Park, Nicki Clyne, und Sarah Edmondson. Seagram-Erben Clare and Sara Bronfman, Töchter von Edgar Bronfman Sr.,
Selbst der Dalai Lama liess sich nicht lumpen, und stattete diesem obskuren Verein einen Besuch ab.
Und nun wird’s richtig kriminell: Frauen wurden aus den Kursen als Sex-Sklavinnen rekrutiert und bekamen das Nomogram für Nexium in die Haut geritzt, fachmännisch durch einen Arzt.
Dieser ganze kriminelle Sektenschwindel flog schliesslich auf, nachdem in der überregionalen Presse, darunter die New York Times, Enthüllungsberichte erschienen.
Hatte Trump im Wahlkampf nicht seinerzeit versprochen, den Polit-Sumpf in Washington trockenzulegen??? Er und Stone sind sicherlich die grössten Sumpfblüten in Washington D.C.
Gestern bewahrte US-Präsident Donald Trump seinen engen Freund Roger Stone per Gnadenakt davor, sich zum Strafantritt im Gefängnis zu melden. Stone war unter anderem für schuldig befunden worden, den Kongress belogen, dessen Arbeit behindert und Zeugen beeinflusst zu haben. Kommende Woche hätte er sich für 40 Monate ins Gefängnis begeben müssen
Eine politische Sumpfblüte namens Roger Stone
Roger J. Stone „Who“ mögen sich manche gefragt haben als die Meldung über die Haftverschonung heute über den Ticker kam. Deshalb hier ein paar erhellende Details.
Roger Stone ist die wohl schlimmste politische Dreckschleuder der Republikaner, der sein schmutziges Geschäft über Jahrzehnte betrieb. Einer, der sich selbst als „Wahlkampf-Consultant” bezeichnet, und dem in der Vergangenheit kein Mittel fremd war, um den jeweiligen politischen Gegner – also die Demokraten – übelst zu diskreditieren.
Startend als Freund Richard Nixons. Auch nachdem der wegen des Watergate Skandals abtreten musste, machte Stone weiter den Fürsprecher für diesen Herrn, der bei den Republikanern zur Unperson geworden war.
Miserabler Ruf
In den Medien erwarb er sich in der folgenden Zeit mit seinen Aktivitäten zur Unterstützung republikanischer Politiker redlich die wenig schmeichelhaften Zusatzbezeichnungen:
– Dreckiger Taschentrickspieler
– Renowned infighter
– Praktiker des harten politischen Kampfes
– Erfinder von Lügengeschichten und Verschwörungstheorien.
Mit seiner 1980 gegründeten Lobbyfirma, zusammen mit dem verurteilten Trump-Wahlkampfmanager Paul Manafort, der als nächster wohl auch zur Begnadigung ansteht, offerierte er seine Lobby-Dienste gerne aber auch zwielichtigen Diktatoren wie Mobuto Seseseko in Zaire ( heute: Demokratische Republik Kongo) und Ferdinand Marcos von den Philippinen.
Guter Gebrauchswert
So einen Mann konnte schon der Republikaner Ronald Reagan in seinem Wahlkampf gut gebrauchen, und auch seinem Nachfolger GHW Bush war er im Wahlkampf 1988 nützlich, als er zusammen mit dem republikanischen Strategisten Lee Atwater den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Michael Dukakis, mit der “Willie Horton Kampagne”, erfolgreich mit übelstem Anzeigen-Dreck bewarf . Später diente er dann auch, kaum überraschend, G.W. Bush.
Schon früh war Donald Trump von dem ruchlosen Gebaren dieses Herrn begeistert, und setzte ihn ab 1996 in seinem Casino-Business ein.
Als Donald Trump die Lügen über die fehlende US-Staatsbürgerschaft Barack Obamas verbreitete, war Stone wieder mit dabei.
Aber auch prominente Demokraten wie Adam Schiff, Eric Swalwell und Dennis Heck wurden das Ziel von ungerechtfertigten persönlichen Angriffen Stones.
Zu den Herausgebern der rechtslastigen Verschwörungsseiten wie Infowars, Breitbart.com, Obama Citizenship Theories hatte er beste Verbindungen und natürlich zu Jerome Corsi einer erbärmlichen rechtslastigen US-Verschwörungs-Theorie-Figur.
Puffmutti unterstützt
Auch war er sich nicht zu schade, die Kampagne einer Puffmutter namens Kristin M. Davis – bekannt aus einem Prostitutionsskandal – und ihre libertinäre Partei bei den Gouverneurswahlen in New York 2010 zu unterstützen, mit dem einzigen Ziel, dem Demokraten Andrew Cuomo damit Stimmen abzujagen, um so dem Republikaner Carl Paladino zu helfen – allerdings vergeblich
Roger Stone mit „Puffmutti“ Kristin Davis 2018
Ideale Besetzung
Klar, dass so ein Mann die ideale Besetzung für Trumps Wahlkampf war, insbesondere als es darum ging, die Gegnerin Trumps, Hillary Clinton, zu diskreditieren.
Wikileaks-Russland-Connection
Und dann eine Verbindung, die der Sonderermittler Robert Mueller untersuchte: Die Wikileaks-Russland- Connection und damit die E-Mail Veröffentlichungen.
WikiLeaks, Assange und Guccifer2.0
Für derartige Drecksarbeit, die persönlichen E-Mails der Präsidentschaftskandidatin zu hacken und zu veröffentlichen, konnte es wiederum keine bessere Person geben, als Roger Stone. Und so war er es dann auch, der Kontakt zu Wikileaks aufnahm, hergestellt über einen Journalisten names Randy Credico. Zwei ehemalige Mitarbeiter Trumps, und mit Stone befreundet, darunter Sam Nunberg, bestätigten gegenüber der Washington Post diese Kontakte und Telefonate zwischen Stone und Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Sie bestätigten auch, und dass über Clintons E-Mails in den Telefonaten gesprochen worden sei, die Wikileaks zugespielt bekam, angeblich von russischen Hackern im Auftrag des russischen Geheimdienstes GRU. Aber auch direkten Kontakt zu einem russichen Hacker namens Guccifer 2.0 , ein Deckname für einen russischen Geheimdienst-Mitarbeiter, hatte Stone offenbar.
Tiefer gehts nimmer
Als es eng wurde für ihn, dank der Aufklärungsarbeit Muellers, und ausserdem investigative Journalisten von CNN, New York Times und Washington Post sich an seine Fersen hefteten, machte Stone es wie Trump: Beschimpfungen über Twitter in einer vulgaer– primitiven, unverschämten, rassistischen und drohenden Weise.
Kostproben:
„entitled diva bitch“,
“ imagined killing herself“,
„stupid negro“
„fat negro“.
sodass Twitter schliesslich seinen Account sperrte.
Noch nicht alles
Natürlich muss ein solcher Herr, der den radikalen Christen in den USA nahesteht, und deren Ideale lauthals vertritt, auch eine sexuell dunkle Seite haben, das gehört einfach dazu. Und siehe da: Während des Wahlkampfs 1996, wo er den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole unterstützte, tauchten Anzeigen in Swinger-Zeitungen auf, wo Stone für sich und seine zweite Ehefrau ein “gleichgesinntes Paar für stürmisch-schöne Stunden” suchte. Er stritt ab, wurde aber überführt, und musste seine Kampagnenunterstützung für Dole einstellen..
Eine kriminelle Sekte
Was fehlt ist jetzt eigentlich nur noch enger Kontakt zu einer Sekte.
Und siehe: auch das kann Stone “liefern”.
Die Sekte für die Stone eine Zeit lang als Lobbyist und Unterstützer tätig war, heisst Nexium (NXIVM). Deren Gründer, Keith Raniere, ist zur Zeit im Gefängnis zu besuchen.
Der fing bei Amway an, einer MLM Gesellschaft, über die hier schon mehrfach berichtet wurde, deren Chef der Ehemann der Trump-Ministerin Betsy DeVos ist.
Dort erlernte Raniere das Handwerk von MLM Gesellschaften, gründete flugs eine eigene, die allerdings sofort die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft erregte. Also was anderes machen.
Da kam er auf die Idee, Kurse zur Stärkung des Sebstbewusseins anzubieten – Executive success – und nannte als Ziel.:
“main emphasis is to have people experience more joy in their lives.“
Und er hatte Erfolg damit, denn die Liste der Teilnehmer (einige streiten das heute ab) ist schon erstaunlich:
Sheila Johnson, Antonia Novello, Stephen Cooper ( Enron), Ana Cristina Fox( Tochter des ehemaligen mexikanischen Präsidentem Vicente Fox), Richard Branson (Virgin Companies) später bestritt er das, Linda Evans, Allison Mack, Kristin Kreuk, Grace Park, Nicki Clyne, und Sarah Edmondson. Seagram-Erben Clare and Sara Bronfman, Töchter von Edgar Bronfman Sr.,
Selbst der Dalai Lama liess sich nicht lumpen, und stattete diesem obskuren Verein einen Besuch ab.
Und nun wird’s richtig kriminell: Frauen wurden aus den Kursen als Sex-Sklavinnen rekrutiert und bekamen das Nomogram für Nexium in die Haut geritzt, fachmännisch durch einen Arzt.
Dieser ganze kriminelle Sektenschwindel flog schliesslich auf, nachdem in der überregionalen Presse, darunter die New York Times, Enthüllungsberichte erschienen.
Hatte Trump im Wahlkampf nicht seinerzeit versprochen, den Polit-Sumpf in Washington trockenzulegen??? Er und Stone sind sicherlich die grössten Sumpfblüten in Washington D.C.
onlinedienst - 12. Jul, 19:15 Article 680x read