Russischer Waffenhändler Bout, und seine Geschäfte mit den USA
Dr. Alexander von Paleske —— 12.12. 2022 ——-
Es war die Schlagzeile am Wochenende: Der russische Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht gegen die prominente US-Basketballspielerin Brittney Griner, die in Russland wegen eines Bagatelldelikts zu 9 Jahren Haft verurteilt worden war.
Bout war 2012 in den USA zu 25 Jahren Haft wegen Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern, zur Tötung von Regierungsmitarbeitern, zum Abschuss von Flugzeugen, sowie Waffenhandels verurteilt worden.
Wenig wurde allerdings darüber berichtet, um wen es sich bei Viktor Bout wirklich handelte, und dass die USA diesen Herrn, als dessen Verbrechen schon hinreichend bekannt waren, selbst für Transportgeschäfte engagierten,insbesondere für Flüge nach Afghanistan und in den Irak, nachdem sie dort einmarschiert waren.
Es handelt sich bei Viktor Bout also nicht um irgendeinen Waffenhändler, sondern Bout war indirekt für den Tod unzähliger Zivilisten mit verantwortlich.
Merchant of Death
Viktor Bout, hatte in Afrika den Namen „Merchant of Death“ „Todeshändler“ , weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte.
Bout, Ex-Offizier der Sowjetarmee und des KGB, kommandierte eine Flotte von insgesamt 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennnummern. Diese alten Mühlen aus dem Warschauer Pakt Arsenal operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Moldavia “ „Air Bas“, „Air Pass“, „Centafrican“, „Ducor World Airlines“, „Regional International Air Services“, „Transmoldavia“, „Cargo Airlifts“, „Air Cess“, „British Gulf“, „San Air“, „Aerocom“ und andere.
Waffen-Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftsgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr, vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Lange Kundenliste
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann Viktor Bout seine Transportgeschäfte von Ostende aus. Er versorgte die belgischen UN-Truppen in Somalia. Nachdem dieses Geschäft mit dem Ende des UN-Einsatzes vorbei war, versorgte er die Regierung Burhanuddin Rabbani in Afghanistan mit Waffen.
Nachdem dieser von den Taliban verjagt worden war, wurde Bout deren Waffenlieferant und natürlich auch für Al Qaida.
Er lieferte nicht nur Waffen, sondern organisierte von seiner neuen Basis Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten regelmäßige Charterflüge für Terror-Touristen nach Afghanistan.
Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia – in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit,verurteilt – und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen.
Aber die Liste seiner Kunden war länger:
Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Mobuto Sese Seko (Zaire, jetzt DRC,) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo).
Im zweiten Kongo-Krieg von 1998-2003, der direkt und indirekt rund vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Simbabwe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes.
Je mehr Konflikte, desto besser
Nachdem die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia vorbei waren, gingen glücklicherweise ( für Bout) andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sicherte im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen war, der General Laurent Nkunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen hatten damals dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung litt jämmerlich. Viktor Bout “half“ mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen.
USA und Bout
Die US-Administration unter Bill Clinton versuchte vergeblich, Bout das Handwerk zu legen.
Die nachfolgende Bush Administration hingegen schloss eine Art Deal mit ihm ab: „Wir lassen Dich in Ruhe und du übernimmst Transporte für uns“, zunächst (nach 2001) nach Afghanistan und nach dem Einmarsch in den Irak (2003) nach Bagdad.
Bis zum Jahre 2004 wickelte er so insgesamt rund 1000 Flüge für die US Armee ab – gegen Bares aus dem US Staatssäckel.
Im Jahre 2004 ordnete die US Administration die Beschlagnahme von Bouts Konten in den USA an – Heuchelei ein anderes Wort dafür.
Zum richtigen Konflikt mit den USA kam es aber erst, als er offenbar Waffen an die Islamisten in Somalia, an die Hisbollah im Libanon, deren Arsenale nach dem Waffengang mit Israel im Jahre 2006 stark dezimiert waren, und im „Hinterhof“ der USA an die FARC-Rebellen in Kolumbien lieferte bzw. liefern wollte.
Es bestand zudem die Gefahr, daß Bout den Islamisten Material zum Bau einer schmutzigen Atombombe liefern könnte. Für Bout zählte nur das Geld.
Der CIA stellte ihm schliesslich eine Falle und so wurde Bout im März 2008 in Bangkok / Thailand verhaftet und dann in die USA ausgeliefert und dort verurteilt.
Falsches Gericht
Viktor Bout gehörte jedoch nicht vor ein US-Gericht, sondern vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag, wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrika.
Aber das wollten wiederum die USA nicht, denn dann wären all die schäbigen Kontrakte der USA mit ihm zur Sprache gekommen.
Bout meldet sich zurück
Nun ist er frei, meldete sich nach seiner Rückkehr nach Russland prompt zu Wort, und bennannte alle Uebel in der Welt – Waffenhändler ausgenommen, versteht sich:
"Wenn ich die Möglichkeit und die nötigen Fähigkeiten hätte, würde ich mich freiwillig melden. Ich kann nicht verstehen, warum Russland die militärische Sonderoperation im Nachbarland Ukraine nicht bereits 2014 gestartet hat.”
Und weiter:
“Das, was im Westen geschieht, ist einfach ein Selbstmord der Zivilisation. Und wenn wir diesen Selbstmord nicht wenigstens in jenen Teilen der Welt, die nicht von Angelsachsen kontrolliert werden, nicht verhindern, dann wird der ganze Planet Selbstmord begehen. Überall Drogen und dieses LGBTQIA+ oder wie das auf Russisch heißt. Können Sie sich vorstellen, dass in amerikanischen Schulen Erstklässlern beigebracht wird, dass es 72 Geschlechter gibt.Nicht einfach nur Schwule und Normale, sondern 72 Geschlechter! Es steht bei denen schon fast im Programm, dass man erklären muss: Du bist ein Junge, aber vielleicht bist du ein Mädchen. Daher kannst du ein Kleidchen tragen”.
Tiergartenmörder muss warten
Während Bout sich seiner Freiheit erfreut, muss der russische Tiergartenmörder Vadim Krasikov noch warten. Aber auch er wird sicher in der nicht zu fernen Zukunft ausgetauscht werden, schliesslich schmachten noch zwei US Bürger in russichen Gefängnissen, darunter der Spion Paul Whelan.
Deutschland möchte gerne den Wirecard-Marsalek, der sich nach Russland abgesetzt hat, in Deutschland begrüssen und vor Gericht stellen. Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich keine Lösung finden liesse.
Es war die Schlagzeile am Wochenende: Der russische Waffenhändler Viktor Bout ausgetauscht gegen die prominente US-Basketballspielerin Brittney Griner, die in Russland wegen eines Bagatelldelikts zu 9 Jahren Haft verurteilt worden war.
Bout war 2012 in den USA zu 25 Jahren Haft wegen Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern, zur Tötung von Regierungsmitarbeitern, zum Abschuss von Flugzeugen, sowie Waffenhandels verurteilt worden.
Wenig wurde allerdings darüber berichtet, um wen es sich bei Viktor Bout wirklich handelte, und dass die USA diesen Herrn, als dessen Verbrechen schon hinreichend bekannt waren, selbst für Transportgeschäfte engagierten,insbesondere für Flüge nach Afghanistan und in den Irak, nachdem sie dort einmarschiert waren.
Es handelt sich bei Viktor Bout also nicht um irgendeinen Waffenhändler, sondern Bout war indirekt für den Tod unzähliger Zivilisten mit verantwortlich.
Merchant of Death
Viktor Bout, hatte in Afrika den Namen „Merchant of Death“ „Todeshändler“ , weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte.
Bout, Ex-Offizier der Sowjetarmee und des KGB, kommandierte eine Flotte von insgesamt 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennnummern. Diese alten Mühlen aus dem Warschauer Pakt Arsenal operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Moldavia “ „Air Bas“, „Air Pass“, „Centafrican“, „Ducor World Airlines“, „Regional International Air Services“, „Transmoldavia“, „Cargo Airlifts“, „Air Cess“, „British Gulf“, „San Air“, „Aerocom“ und andere.
Waffen-Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftsgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr, vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Lange Kundenliste
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann Viktor Bout seine Transportgeschäfte von Ostende aus. Er versorgte die belgischen UN-Truppen in Somalia. Nachdem dieses Geschäft mit dem Ende des UN-Einsatzes vorbei war, versorgte er die Regierung Burhanuddin Rabbani in Afghanistan mit Waffen.
Nachdem dieser von den Taliban verjagt worden war, wurde Bout deren Waffenlieferant und natürlich auch für Al Qaida.
Er lieferte nicht nur Waffen, sondern organisierte von seiner neuen Basis Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten regelmäßige Charterflüge für Terror-Touristen nach Afghanistan.
Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia – in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit,verurteilt – und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen.
Aber die Liste seiner Kunden war länger:
Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Mobuto Sese Seko (Zaire, jetzt DRC,) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo).
Im zweiten Kongo-Krieg von 1998-2003, der direkt und indirekt rund vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Simbabwe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes.
Je mehr Konflikte, desto besser
Nachdem die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia vorbei waren, gingen glücklicherweise ( für Bout) andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sicherte im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen war, der General Laurent Nkunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen hatten damals dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung litt jämmerlich. Viktor Bout “half“ mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen.
USA und Bout
Die US-Administration unter Bill Clinton versuchte vergeblich, Bout das Handwerk zu legen.
Die nachfolgende Bush Administration hingegen schloss eine Art Deal mit ihm ab: „Wir lassen Dich in Ruhe und du übernimmst Transporte für uns“, zunächst (nach 2001) nach Afghanistan und nach dem Einmarsch in den Irak (2003) nach Bagdad.
Bis zum Jahre 2004 wickelte er so insgesamt rund 1000 Flüge für die US Armee ab – gegen Bares aus dem US Staatssäckel.
Im Jahre 2004 ordnete die US Administration die Beschlagnahme von Bouts Konten in den USA an – Heuchelei ein anderes Wort dafür.
Zum richtigen Konflikt mit den USA kam es aber erst, als er offenbar Waffen an die Islamisten in Somalia, an die Hisbollah im Libanon, deren Arsenale nach dem Waffengang mit Israel im Jahre 2006 stark dezimiert waren, und im „Hinterhof“ der USA an die FARC-Rebellen in Kolumbien lieferte bzw. liefern wollte.
Es bestand zudem die Gefahr, daß Bout den Islamisten Material zum Bau einer schmutzigen Atombombe liefern könnte. Für Bout zählte nur das Geld.
Der CIA stellte ihm schliesslich eine Falle und so wurde Bout im März 2008 in Bangkok / Thailand verhaftet und dann in die USA ausgeliefert und dort verurteilt.
Falsches Gericht
Viktor Bout gehörte jedoch nicht vor ein US-Gericht, sondern vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag, wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrika.
Aber das wollten wiederum die USA nicht, denn dann wären all die schäbigen Kontrakte der USA mit ihm zur Sprache gekommen.
Bout meldet sich zurück
Nun ist er frei, meldete sich nach seiner Rückkehr nach Russland prompt zu Wort, und bennannte alle Uebel in der Welt – Waffenhändler ausgenommen, versteht sich:
"Wenn ich die Möglichkeit und die nötigen Fähigkeiten hätte, würde ich mich freiwillig melden. Ich kann nicht verstehen, warum Russland die militärische Sonderoperation im Nachbarland Ukraine nicht bereits 2014 gestartet hat.”
Und weiter:
“Das, was im Westen geschieht, ist einfach ein Selbstmord der Zivilisation. Und wenn wir diesen Selbstmord nicht wenigstens in jenen Teilen der Welt, die nicht von Angelsachsen kontrolliert werden, nicht verhindern, dann wird der ganze Planet Selbstmord begehen. Überall Drogen und dieses LGBTQIA+ oder wie das auf Russisch heißt. Können Sie sich vorstellen, dass in amerikanischen Schulen Erstklässlern beigebracht wird, dass es 72 Geschlechter gibt.Nicht einfach nur Schwule und Normale, sondern 72 Geschlechter! Es steht bei denen schon fast im Programm, dass man erklären muss: Du bist ein Junge, aber vielleicht bist du ein Mädchen. Daher kannst du ein Kleidchen tragen”.
Tiergartenmörder muss warten
Während Bout sich seiner Freiheit erfreut, muss der russische Tiergartenmörder Vadim Krasikov noch warten. Aber auch er wird sicher in der nicht zu fernen Zukunft ausgetauscht werden, schliesslich schmachten noch zwei US Bürger in russichen Gefängnissen, darunter der Spion Paul Whelan.
Deutschland möchte gerne den Wirecard-Marsalek, der sich nach Russland abgesetzt hat, in Deutschland begrüssen und vor Gericht stellen. Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich keine Lösung finden liesse.
onlinedienst - 13. Dez, 09:41 Article 706x read