Saudi-Arabien: Der König ist tot, es leben die parasitären Prinzen, der Religionsterror, und der neue König
Dr. Alexander von Paleske ------ 24.1. 2015 ------Brennpunkt Riad: Hauptstadt des Wüstenstaates Saudi-Arabien, Lagerstätte der weltweit grössten Erdölreserven. Dort verstarb vor zwei Tagen der König Abdullah - im biblischen Alter von 91 Jahren.
Nun also ein Beileids-Aufgalopp der Staatsoberhäupter aus allen Kontinenten
Alles wie bisher
Keine Sorge: kein Zeitenwechsel: Es soll alles beim alten bleiben:
- die Religionspolizei darf weiter herrschen
- öffentliche Hinrichtungen durch Enthauptung, Verstümmelungen wie Abhacken der Hände für Diebe, und Auspeitschen (bis zu 1000 Peitschenhiebe) gehören weiterhin zur Scharia-mässigen Bestrafung.
- die Unterdrückung der Frauen, die ohne männliche Begleitung nicht verreisen, und auch kein Auto steuern dürfen, und in den mittleren und oberen Etagen der Firmen wie der öffentlichen Verwaltung nichts zu suchen haben.
.
In diesen Unterdrücker-Staat kommen nun die Weltstaatsmänner angereist: der britische Thronanwärter Prinz Charles, dazu Premier Cameron (das Vereinigte Königreich exportiert Waren im Werte von 7,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr dorthin), US Präsident Obama verkürzt seinen Indien-Staatsbesuch, um ebenfalls seine Trauer zu bekunden, auch Frankreichs Hollande traf ein. Die Liste ist schier endlos.
Alter (britischer) Prinz Charles, neuer König Salman alAziz
Die britische Regierung als Zeichen „tiefer Trauer“ setzte auch gleich noch die Flaggen auf Halbmast.
Tiefe Trauer in Grossbritannien, Fahnen auf halbmast
Keine Überraschung
Kaum überraschend: Saudi-Arabien ist einer der weltweit grössten Erdölproduzenten.
Was aber nicht weniger schwer wiegt: Die saudische Regierung kauft nahezu alles ein, was der Westen herstellen kann – gegen Petrodollars, einschliesslich modernstem und teuerstem Kriegsgerät. Motto: Das beste ist gerade gut genug.
Abschirmung gegen radikale Araber
Noch ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: insbesondere die USA schirmen das Königreich gegen arabische Revoluzzer ab - seit Jahrzehnten - und die gab es in der Vergangenheit reichlich.
Beginnend mit Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser und seiner Idee vom panarabischen Sozialismus, über die Moslembruderschaft, bis hin zu den Mullahs aus dem Iran.
Nun also treffen die Staatsmänner in Riad ein, um Krokodilstränen zu vergiessen, und bei der Gelegenheit vielleicht auch noch gleich ein paar Dutzend Panzer, Kampfflugzeuge und Hochgeschwindigkeitszüge zu verscherbeln.
Viele, sehr viele Prinzen
Natürlich dürfen auch noch reichlich Hände geschüttelt werden, mit einigen der parasitären Prinzen aus dem Hause Saud.
Parasitäre Prinzen aus dem Hause Saud heute
Der neue König und Regierungschef Salman alAziz hat "nur" 13 Kinder, sein Vater hatte nicht weniger als 50 Söhne vorzuweisen - Töchter zählten gar nicht. Da kann man schon etwas den Überblick verlieren.
Auch der vorgestern verstorbene König Abdullah war produktiv - mit immerhin 34 Kindern.
8000 mehr oder weniger parasitäre Prinzen, alle Nachfahren des Staatsgründers Ibn Saud, sollen sich im Dunstkreis des Königspalastes bewegen, und vom Staatssäckel alimentiert werden.
Diese Herrschaften dominieren das politische System. Alle wichtigen Positionen bis hinunter ins mittlere Management sind für diese prinzlichen Freibeuter reserviert: Minister, Gouverneure alles House of Saud. All in the royal family sozusagen.
Spiritueller Exportartikel
Über den wichtigsten Exportartikel aus Saudi-Arabien - neben dem Öl - wird geflissentlich hinweggesehen: den Wahabismus. Das ist saudische Staatsreligion und Islamismus pur.
Über Jahrzehnte hat das saudische Königshaus dieses finsterste Religions-Mittelalter in die sunnitische Welt exportiert, einschliesslich der Finanzierung radikaler Priester. Die westlichen Länder haben entweder nicht verstanden, oder absichtlich weggeguckt – wegen der lukrativen Exporte in die Wüste.
Folgen saudischer Religionsexporte
Die Folgen lassen sich jetzt besichtigen, denn die mittlerweile von Saudi -Arabien emanzipierten Islamisten haben zwar grossen Gefallen an dem „islamistischen Modell Saudi-Arabien" gefunden, samt Enthauptungen und Religionspolizei. Allerdings ohne ein Königshaus samt parasitärer Prinzen versteht sich. Und schon gar nicht die Freundschaft mit dem "grossen Satan", den USA.
Stattdessen ein "göttlich erwählter" Führer wie Abu Bakr al-Baghdadi, seines Zeichens Chef des IS-Terror-Kalifats samt Hass auf den Westen.
Und natürlich missfällt diesen Terror-Islamisten insbesondere, dass das Öl nicht als politische Waffe eingesetzt wird, um den "grossen Satan" in die Knie zu zwingen, insbesondere Israel von der Unterstützung des Westens abzukoppeln.
Nur ein einziges Mal wurde das saudische Öl als Waffe eingesetzt:, im Yom Kippur Krieg des Jahres 1973.
So ist es dann auch keine Überraschung dass die 9/11 Attentäter grösstenteils aus Saudi-Arabien stammten, an erster Stelle Osama bin Laden, Sohn des seinerzeit grössten Bauunternehmers im Wüstenstaat, und Freund des seinerzeitigen Königs Feisal.
Vor dem Tode noch ein Schachzug
Einer der letzten Schachzüge des verstorbenen Königs Abdullah war noch, den Ölpreis durch Hochfahren der Förderung zu senken, was auch gelang. Von über 100 Dollar pro Fass stürzte er auf 50 Dollar ab. Rund drei Jahre will das Land das durchhalten.
In dieser Zeit sollen durch den Absturz der Einkommen missliebigen Ölförderstaaten wie Iran, Russland und Venezuela schwere wirtschaftliche Schäden zugefügt werden.
Gleichzeitig soll die Fracking-Konkurrenz ausgeschaltet werden: Diese umweltschädliche Förderung lohnt sich meistens erst bei einem Ölpreis von über 65 Dollar.
Während der Westen mit Händereiben die Auswirkungen des Ölpreisverfalls auf die eigene Wirtschaft begrüsst, und sich über die Auswirkungen auf den Iran, Russland und Venezuela freut, sieht er die Auswirkungen auf das Fracking eher missmutig. Aber diese Teufels-Anlagen kann man ja einmotten und später wieder anfahren - wenn der Ölpreis wieder hochgeht, spätestens in drei Jahren.
NACHTRAG
Deutschland wird auf der Trauerfeier nicht von BuPrä Gauck vertreten - der feiert sich und seinen 75. Geburtstag. Stattdessen reist der ehemalige Präsident Wulff an, auf Bitten von Angela Merkel.
Das ist vermutlich kein Problem, denn es ist fraglich, ob der neue König den Unterschied erkennt. Er soll an der Alzheimer Krankheit leiden, und hat auch schon einen Schlaganfall hinter sich.
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Alles wie bisher
Keine Sorge: kein Zeitenwechsel: Es soll alles beim alten bleiben:
- die Religionspolizei darf weiter herrschen
- öffentliche Hinrichtungen durch Enthauptung, Verstümmelungen wie Abhacken der Hände für Diebe, und Auspeitschen (bis zu 1000 Peitschenhiebe) gehören weiterhin zur Scharia-mässigen Bestrafung.
- die Unterdrückung der Frauen, die ohne männliche Begleitung nicht verreisen, und auch kein Auto steuern dürfen, und in den mittleren und oberen Etagen der Firmen wie der öffentlichen Verwaltung nichts zu suchen haben.
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In diesen Unterdrücker-Staat kommen nun die Weltstaatsmänner angereist: der britische Thronanwärter Prinz Charles, dazu Premier Cameron (das Vereinigte Königreich exportiert Waren im Werte von 7,5 Milliarden US-Dollar pro Jahr dorthin), US Präsident Obama verkürzt seinen Indien-Staatsbesuch, um ebenfalls seine Trauer zu bekunden, auch Frankreichs Hollande traf ein. Die Liste ist schier endlos.
Alter (britischer) Prinz Charles, neuer König Salman alAziz
Die britische Regierung als Zeichen „tiefer Trauer“ setzte auch gleich noch die Flaggen auf Halbmast.
Tiefe Trauer in Grossbritannien, Fahnen auf halbmast
Keine Überraschung
Kaum überraschend: Saudi-Arabien ist einer der weltweit grössten Erdölproduzenten.
Was aber nicht weniger schwer wiegt: Die saudische Regierung kauft nahezu alles ein, was der Westen herstellen kann – gegen Petrodollars, einschliesslich modernstem und teuerstem Kriegsgerät. Motto: Das beste ist gerade gut genug.
Abschirmung gegen radikale Araber
Noch ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: insbesondere die USA schirmen das Königreich gegen arabische Revoluzzer ab - seit Jahrzehnten - und die gab es in der Vergangenheit reichlich.
Beginnend mit Ägyptens Präsident Gamal Abdel Nasser und seiner Idee vom panarabischen Sozialismus, über die Moslembruderschaft, bis hin zu den Mullahs aus dem Iran.
Nun also treffen die Staatsmänner in Riad ein, um Krokodilstränen zu vergiessen, und bei der Gelegenheit vielleicht auch noch gleich ein paar Dutzend Panzer, Kampfflugzeuge und Hochgeschwindigkeitszüge zu verscherbeln.
Viele, sehr viele Prinzen
Natürlich dürfen auch noch reichlich Hände geschüttelt werden, mit einigen der parasitären Prinzen aus dem Hause Saud.
Parasitäre Prinzen aus dem Hause Saud heute
Der neue König und Regierungschef Salman alAziz hat "nur" 13 Kinder, sein Vater hatte nicht weniger als 50 Söhne vorzuweisen - Töchter zählten gar nicht. Da kann man schon etwas den Überblick verlieren.
Auch der vorgestern verstorbene König Abdullah war produktiv - mit immerhin 34 Kindern.
8000 mehr oder weniger parasitäre Prinzen, alle Nachfahren des Staatsgründers Ibn Saud, sollen sich im Dunstkreis des Königspalastes bewegen, und vom Staatssäckel alimentiert werden.
Diese Herrschaften dominieren das politische System. Alle wichtigen Positionen bis hinunter ins mittlere Management sind für diese prinzlichen Freibeuter reserviert: Minister, Gouverneure alles House of Saud. All in the royal family sozusagen.
Spiritueller Exportartikel
Über den wichtigsten Exportartikel aus Saudi-Arabien - neben dem Öl - wird geflissentlich hinweggesehen: den Wahabismus. Das ist saudische Staatsreligion und Islamismus pur.
Über Jahrzehnte hat das saudische Königshaus dieses finsterste Religions-Mittelalter in die sunnitische Welt exportiert, einschliesslich der Finanzierung radikaler Priester. Die westlichen Länder haben entweder nicht verstanden, oder absichtlich weggeguckt – wegen der lukrativen Exporte in die Wüste.
Folgen saudischer Religionsexporte
Die Folgen lassen sich jetzt besichtigen, denn die mittlerweile von Saudi -Arabien emanzipierten Islamisten haben zwar grossen Gefallen an dem „islamistischen Modell Saudi-Arabien" gefunden, samt Enthauptungen und Religionspolizei. Allerdings ohne ein Königshaus samt parasitärer Prinzen versteht sich. Und schon gar nicht die Freundschaft mit dem "grossen Satan", den USA.
Stattdessen ein "göttlich erwählter" Führer wie Abu Bakr al-Baghdadi, seines Zeichens Chef des IS-Terror-Kalifats samt Hass auf den Westen.
Und natürlich missfällt diesen Terror-Islamisten insbesondere, dass das Öl nicht als politische Waffe eingesetzt wird, um den "grossen Satan" in die Knie zu zwingen, insbesondere Israel von der Unterstützung des Westens abzukoppeln.
Nur ein einziges Mal wurde das saudische Öl als Waffe eingesetzt:, im Yom Kippur Krieg des Jahres 1973.
So ist es dann auch keine Überraschung dass die 9/11 Attentäter grösstenteils aus Saudi-Arabien stammten, an erster Stelle Osama bin Laden, Sohn des seinerzeit grössten Bauunternehmers im Wüstenstaat, und Freund des seinerzeitigen Königs Feisal.
Vor dem Tode noch ein Schachzug
Einer der letzten Schachzüge des verstorbenen Königs Abdullah war noch, den Ölpreis durch Hochfahren der Förderung zu senken, was auch gelang. Von über 100 Dollar pro Fass stürzte er auf 50 Dollar ab. Rund drei Jahre will das Land das durchhalten.
In dieser Zeit sollen durch den Absturz der Einkommen missliebigen Ölförderstaaten wie Iran, Russland und Venezuela schwere wirtschaftliche Schäden zugefügt werden.
Gleichzeitig soll die Fracking-Konkurrenz ausgeschaltet werden: Diese umweltschädliche Förderung lohnt sich meistens erst bei einem Ölpreis von über 65 Dollar.
Während der Westen mit Händereiben die Auswirkungen des Ölpreisverfalls auf die eigene Wirtschaft begrüsst, und sich über die Auswirkungen auf den Iran, Russland und Venezuela freut, sieht er die Auswirkungen auf das Fracking eher missmutig. Aber diese Teufels-Anlagen kann man ja einmotten und später wieder anfahren - wenn der Ölpreis wieder hochgeht, spätestens in drei Jahren.
NACHTRAG
Deutschland wird auf der Trauerfeier nicht von BuPrä Gauck vertreten - der feiert sich und seinen 75. Geburtstag. Stattdessen reist der ehemalige Präsident Wulff an, auf Bitten von Angela Merkel.
Das ist vermutlich kein Problem, denn es ist fraglich, ob der neue König den Unterschied erkennt. Er soll an der Alzheimer Krankheit leiden, und hat auch schon einen Schlaganfall hinter sich.
Islamischer Staat (IS), die Kriegskoalition, und die Rückkehr des Terrors im Westen
ISIS-Salafi-Terror-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (alias Ibrahim Awwad Ibrahim): "So ein Tag, so wunderschön wie heute"
Irak, der Bürgerkrieg und seine Sponsoren
Bombenanschläge im Irak – was sind die Ziele der Terror-Salafisten?
Syrien, der Krieg und ein Jahrestag
Schlachthaus Syrien – Chaospolitik des Westens
Die Salafisten wollen an die Macht - oder: hat der Herbst des arabischen Frühlings schon begonnen, oder gar der Winter?
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onlinedienst - 24. Jan, 20:27 Article 5658x read