Weitere Verurteilung und Seemannsgarn im Fall "Kaperung der Arctic Sea"
Dr. Alexander von Paleske Vorgestern teilte ein Moskauer Stadtgericht der Nachrichtenagentur Interfax mit, Dimitrij Savins, einer der Piraten, die vor 10 Monaten das unter finnischer Flagge fahrende Schiff Arctic Sea entführt hatten, sei wegen Freiheitsberaubung und Erpressung zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Strafe habe unter dem Mindestmass gelegen, weil Savins geständig gewesen sei, und mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet habe.
Es ist die zweite Verurteilung, und wiederum war offenbar die Presse bei dem Prozess nicht präsent.
Als Hintermann der Entführung gab Savins den estnischen Geschäftsmann Erik-Neiliss Kross an, der zugleich ein bekannter Historiker sei. Dem sei das Geld ausgegangen, und der wollte deshalb mit Hilfe eines Lösegeldes, sich selbst und seine Firma sanieren.
Für eine Handvoll Dollar
Der Kapercrew seien zunächst 10.000 später 20.000 Euro geboten worden.
Involviert gewesen seien daneben auch zwei weitere Geschäftsmänner: Ein in Deutschland ansässiger Russe und ein in Estland lebender Israeli.
Dimitriv Savins war war offenbar der Anführer der Kapercrew. Unter dem Tarnnamen "Alpha" telefonierte er nach der Kaperung der Arctic Sea mehrfach mit der Reederei Solchart in Finnland , und teilte denen mit, das Schiff sei von einer Gruppe von 25 Soldaten übernommen worden, und hinter ihnen stehe eine freme Macht.
Ein Lügner namens Dimitrij
Dimitrij Savins, ein Russe ausLettland, war vor der Kaperung der Arctic Sea als Chef bei einer grossen estnischen Firma beschäftigt die Oel und Chemikalien verschiffte.
Diese Transportfirma wurde wegen finanziellen "Unregelmässigkeiten" jedoch geschlossen, Unregelmässigkeiten, in die offenbar Dimitrij Savins involviert war. Auf eine Strafverfolgung gegen Dimitriv verzichtete die Mutterfirma jedoch, weil das nur Zeit gekostet und Aerger verursacht hätte.
Nun heuerte Dimitrij, mittlerweile in Geldnöten, bei dem Auftraggeber für die Kaperung an, ebenso wie sein Halbbruder Vitaly Lepin.
Handelt es sich hier bei dem "Geständnis" des Dimitrij, der früher behauptet hatte, von einem Vladimir Yarovoi und dessen Umweltschutzorganisation angeheuert worden zu sein - ein nichtexistenter Mann und eine nichtexistente Organisation - erneut um eine Baron-Münchhausen-Geschichte oder um die Wahrheit?
Münchhausen und Wahrheit
Beides. Irgendwann, keineswegs unmittelbar nach der Kaperung, wurde von Dimitrij Savin auch per Telefon die Forderung nach 1,5 Millionen Euro Lösegeld erhoben.
Eine wirklich präzise Forderung, Modalitäten der Geldübergabe etc., wie sonst bei Entführungen üblich, gab es nicht. So hielt Savin auch mal 60.000 Euro für jeden der Entführer für "angemessen". Eine Finte also.
Die Nato wusste über den jeweiligen Standort immer bestens Bescheid, zumal das Standort-Ersatzsignal auf dem Schiff von der Reederei Solchart aktiviert worden war.
Die NATO-Staaten griffen jedoch nicht ein.
Wir hatten aufgrund einer relativ lückenlosen Indizienkette gefolgert, dass der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hinter der Kaperung stand. Dies wurde Monate später von dem Sicherheitsspezialisten Rühle in einem Artikel in der Welt bestätigt.
Selbstverständlich arbeitet eine Organisation wie der Mossad, wenn er solche Kriminellen anheuert, über Tarnfirmen, um Spuren zu verwischen.
Israel hat keinerlei Interesse, dass, insbesondere nach der blutigen Kaperung der Hilfsschiffe für Gaza, nun auch die Kaperung der Arctic Sea durch den Mossad offiziell bestätigt wird. Und Russland muss fürchten, dass die abredewidrige Verschiffung von Abwehrraketen an den Iran durch russische Mafiosi und korrupte Militärs die Regierung in Moskau als „not in control“ blosstellt.
So werden weiter Nebelkerzen von beiden geworfen, und die Münchhausen-Erzählungen der Kaperer von einer Reihe von Presseorganen in Deutschland kritiklos aufgegriffen.
Links zur Arctic Sea-Story
Kaperung der Arctic Sea – Verurteilung eines Piraten, Verdummung der Oeffentlichkeit
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Für eine Handvoll Dollar
Der Kapercrew seien zunächst 10.000 später 20.000 Euro geboten worden.
Involviert gewesen seien daneben auch zwei weitere Geschäftsmänner: Ein in Deutschland ansässiger Russe und ein in Estland lebender Israeli.
Dimitriv Savins war war offenbar der Anführer der Kapercrew. Unter dem Tarnnamen "Alpha" telefonierte er nach der Kaperung der Arctic Sea mehrfach mit der Reederei Solchart in Finnland , und teilte denen mit, das Schiff sei von einer Gruppe von 25 Soldaten übernommen worden, und hinter ihnen stehe eine freme Macht.
Ein Lügner namens Dimitrij
Dimitrij Savins, ein Russe ausLettland, war vor der Kaperung der Arctic Sea als Chef bei einer grossen estnischen Firma beschäftigt die Oel und Chemikalien verschiffte.
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Handelt es sich hier bei dem "Geständnis" des Dimitrij, der früher behauptet hatte, von einem Vladimir Yarovoi und dessen Umweltschutzorganisation angeheuert worden zu sein - ein nichtexistenter Mann und eine nichtexistente Organisation - erneut um eine Baron-Münchhausen-Geschichte oder um die Wahrheit?
Münchhausen und Wahrheit
Beides. Irgendwann, keineswegs unmittelbar nach der Kaperung, wurde von Dimitrij Savin auch per Telefon die Forderung nach 1,5 Millionen Euro Lösegeld erhoben.
Eine wirklich präzise Forderung, Modalitäten der Geldübergabe etc., wie sonst bei Entführungen üblich, gab es nicht. So hielt Savin auch mal 60.000 Euro für jeden der Entführer für "angemessen". Eine Finte also.
Die Nato wusste über den jeweiligen Standort immer bestens Bescheid, zumal das Standort-Ersatzsignal auf dem Schiff von der Reederei Solchart aktiviert worden war.
Die NATO-Staaten griffen jedoch nicht ein.
Wir hatten aufgrund einer relativ lückenlosen Indizienkette gefolgert, dass der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hinter der Kaperung stand. Dies wurde Monate später von dem Sicherheitsspezialisten Rühle in einem Artikel in der Welt bestätigt.
Selbstverständlich arbeitet eine Organisation wie der Mossad, wenn er solche Kriminellen anheuert, über Tarnfirmen, um Spuren zu verwischen.
Israel hat keinerlei Interesse, dass, insbesondere nach der blutigen Kaperung der Hilfsschiffe für Gaza, nun auch die Kaperung der Arctic Sea durch den Mossad offiziell bestätigt wird. Und Russland muss fürchten, dass die abredewidrige Verschiffung von Abwehrraketen an den Iran durch russische Mafiosi und korrupte Militärs die Regierung in Moskau als „not in control“ blosstellt.
So werden weiter Nebelkerzen von beiden geworfen, und die Münchhausen-Erzählungen der Kaperer von einer Reihe von Presseorganen in Deutschland kritiklos aufgegriffen.
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onlinedienst - 13. Jun, 08:41 Article 3737x read