Spät, Wetterfrosch Kachelmann, aber nicht zu spät
Dr. Alexander von Paleske
30.11. 2010
Sehr geehrter Herr Wetterfrosch Kachelmann,
ich habe lange auf diese Entscheidung gewartet, und hatte meine Hoffnung eigentlich schon aufgegeben.
Aber im Herbst des gegen Sie angezettelten Gerichtsverfahrens haben Sie sich zu dieser dramatischen Wende entschlossen: Rechtsanwalt Schwenn muss es machen, der Mann, den die Qualitätsjournalistin Sabine (ZEIT)- Rückert Ihnen, bzw. ihrem nun fortgeschickten Anwalt Birkenstock, schon von Anfang an empfohlen hatte, und mit dem sie sehr gerne im Rahmen ihres Freispruchplädoyers in der ZEIT zusammenarbeiten wollte.
Endlich so weit
Nun endlich ist es soweit. Wie wunderbar.
Und der bekannte Anwalt aus der Freien und Hansestadt Hamburg hat auch nicht eine Sekunde gezögert, den vollen Angriff gegen die Strafkammer und die Staatsanwaltschaft in Mannheim zu fahren, aus profunder Kenntnis der Dinge heraus, obgleich er bisher gar nicht am Strafprozess teilgenommen hat, eine Leistung, die besondere Würdigung verdient.
Richtig gefreut hat mich das, denn es geht ja nicht nur um Sie, Kachelmann, es geht ja auch um die Qualitätsjournalistin Sabine (ZEIT) Rückert, die völlig blamiert dastünde, wenn auf ihr Presse-Freispruchsplädoyer nicht auch der Freispruch folgen würde, oder zumindest ein so krasses Fehlurteil, dass selbst dem dümmsten Staatsbürger klar werden würde, dass die Staatsanwälte einen total Unschuldigen gnadenlos verfolgt haben.
Cicero als Angriffsplattform
Besonders geschickt fand ich auch, dass dieser ausserordentlich begabte Anwalt Schwenn sich als Plattform für den ersten Frontalangriff das hochgradig intellektuell ausgerichtete Bildungsmagazin mit dem vielversprechenden Namen Cicero ausgesucht hat, das von dem hervorragenden Qualitäts-Herausgeber Michael Naumann geleitet wird, der früher auch mal bei der ZEIT tätig war, aber sich auch mal als (erfolgloser) SPD Bürgermeisterkandidat in Hamburg versucht hat.
Hervorragende und mutige Herausgeber-Gestalt
Michael Naumann ist eine wirklich hervorragende Herausgebergestalt, die keine Angst selbst vor Generalstaatsanwälten hat, diese notfalls grob beschimpft, wie den seinerzeit wirklich unabhängigen Generalstaatsanwalt Dr.Hansjürgen Karge, den dieser Naumann als „durchgeknallten Staatsanwalt“ bezeichnet hatte, nur weil dieser gewagt hatte, bei einem koksenden Fernsehmoderator mal in der Wohnung nachzuschauen.
Die kritische Stellungnahme Naumanns dazu belegt nur allzu deutlich seine, Naumanns, hochgradige intellektuelle Kompetenzen und Fähigkeiten.
Möglicherweise hat dieses forsche Auftreten des Herrn Naumann in einer Talkshow ja auch ihren hochverehrten Spitzenanwalt Schwenn zu dieser Attacke auf die Staatsanwaltschaft Mannheim in diesem Cicero-Blatt inspiriert. Glückwunsch zu diesem Mut.
Pest unserer Tage
Nein, nicht die Sexualdelikte sind die Pest unserer Tage, wie Ihr Anwalt in dem enorm anspruchsvollen Cicero-Artikel zu Recht feststellt, sondern die Vorverurteilungen in der Presse.
Gerade deshalb brauchen wir solche standhaften Verteidiger wie Rechtsanwalt Johann Schwenn, und solche durch und durch aufrechten Qualitätsjournalisten, wie die Frau Sabine (ZEIT)-Rückert.
Gegen den Glauben des Volkes und der Staatsanwaltschaft an die sexuellen Abartigkeiten in höheren Kreisen ist einfach kein Kraut gewachsen. Da gebe ich Ihnen völlig Recht.
Und auch, dass die Staatsanwälte und die Gerichte sich auf unzuverlässige Sachverständige verlassen, das geht einfach nicht. Hier muss der Angeklagte als „Zeuge in eigener Sache“ eingeführt werden, sodass dann Zeugenaussage gegen Zeugenaussage steht, es also zu einem sogenannten „Non Liquet“ kommt, mit dem Freispruch in der Folge.
Diese Reform des altertümlichen deutschen Strafprozessrechts ist schon lange überfällig..
Ich denke, Sie werden nach erfolgtem Freispruch diese übermütigen Mannheimer Strafverfolger erst mal richtig zur Rechenschaft ziehen, und ein langes Exklusivinterview in der ZEIT geben. Themenschwerpunkt: Die neue Aufgabenstellung der Presse bei der Durchsetzung der Unschuldsvermutung verbunden mit den Wetteraussichten für den kommenden Winter.
Herr Kachelmann, dank Spitzenanwalt Schwenn kann man eigenlich jetzt schon sagen: Alles wird gut. Ich jedenfalls drücke Ihnen alle Daumen und meine Zehen noch dazu. Herr Schwenn wird es schon richten und dem Gericht, der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage zeigen, wo der Hammer hängt.
Allerherzlichste Grüsse
Dr. Alexander von Paleske
Arzt für Innere Medizin, Hämatologie
Leitender Arzt
Mpilo Hospital
Bulwayo/Simbabwe
Ex Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M)
Mehr Satire zum Thema
Freigesprochener Frosch von Hunden gebissen
Kachelmann frei: Danke, danke Frau Sabine ( ZEIT) Rückert
Alice Schwarzer: Willkommen im Circus Sarrazini
Nicht Satire:
Zur Beschimpfung von Generalstaatsanwalt Dr.Hansjürgen Karge durch Michael Naumann siehe hier:
Justiz in der Krise oder Krisenjustiz?
30.11. 2010
Sehr geehrter Herr Wetterfrosch Kachelmann,
ich habe lange auf diese Entscheidung gewartet, und hatte meine Hoffnung eigentlich schon aufgegeben.
Aber im Herbst des gegen Sie angezettelten Gerichtsverfahrens haben Sie sich zu dieser dramatischen Wende entschlossen: Rechtsanwalt Schwenn muss es machen, der Mann, den die Qualitätsjournalistin Sabine (ZEIT)- Rückert Ihnen, bzw. ihrem nun fortgeschickten Anwalt Birkenstock, schon von Anfang an empfohlen hatte, und mit dem sie sehr gerne im Rahmen ihres Freispruchplädoyers in der ZEIT zusammenarbeiten wollte.
Endlich so weit
Nun endlich ist es soweit. Wie wunderbar.
Und der bekannte Anwalt aus der Freien und Hansestadt Hamburg hat auch nicht eine Sekunde gezögert, den vollen Angriff gegen die Strafkammer und die Staatsanwaltschaft in Mannheim zu fahren, aus profunder Kenntnis der Dinge heraus, obgleich er bisher gar nicht am Strafprozess teilgenommen hat, eine Leistung, die besondere Würdigung verdient.
Richtig gefreut hat mich das, denn es geht ja nicht nur um Sie, Kachelmann, es geht ja auch um die Qualitätsjournalistin Sabine (ZEIT) Rückert, die völlig blamiert dastünde, wenn auf ihr Presse-Freispruchsplädoyer nicht auch der Freispruch folgen würde, oder zumindest ein so krasses Fehlurteil, dass selbst dem dümmsten Staatsbürger klar werden würde, dass die Staatsanwälte einen total Unschuldigen gnadenlos verfolgt haben.
Cicero als Angriffsplattform
Besonders geschickt fand ich auch, dass dieser ausserordentlich begabte Anwalt Schwenn sich als Plattform für den ersten Frontalangriff das hochgradig intellektuell ausgerichtete Bildungsmagazin mit dem vielversprechenden Namen Cicero ausgesucht hat, das von dem hervorragenden Qualitäts-Herausgeber Michael Naumann geleitet wird, der früher auch mal bei der ZEIT tätig war, aber sich auch mal als (erfolgloser) SPD Bürgermeisterkandidat in Hamburg versucht hat.
Hervorragende und mutige Herausgeber-Gestalt
Michael Naumann ist eine wirklich hervorragende Herausgebergestalt, die keine Angst selbst vor Generalstaatsanwälten hat, diese notfalls grob beschimpft, wie den seinerzeit wirklich unabhängigen Generalstaatsanwalt Dr.Hansjürgen Karge, den dieser Naumann als „durchgeknallten Staatsanwalt“ bezeichnet hatte, nur weil dieser gewagt hatte, bei einem koksenden Fernsehmoderator mal in der Wohnung nachzuschauen.
Die kritische Stellungnahme Naumanns dazu belegt nur allzu deutlich seine, Naumanns, hochgradige intellektuelle Kompetenzen und Fähigkeiten.
Möglicherweise hat dieses forsche Auftreten des Herrn Naumann in einer Talkshow ja auch ihren hochverehrten Spitzenanwalt Schwenn zu dieser Attacke auf die Staatsanwaltschaft Mannheim in diesem Cicero-Blatt inspiriert. Glückwunsch zu diesem Mut.
Pest unserer Tage
Nein, nicht die Sexualdelikte sind die Pest unserer Tage, wie Ihr Anwalt in dem enorm anspruchsvollen Cicero-Artikel zu Recht feststellt, sondern die Vorverurteilungen in der Presse.
Gerade deshalb brauchen wir solche standhaften Verteidiger wie Rechtsanwalt Johann Schwenn, und solche durch und durch aufrechten Qualitätsjournalisten, wie die Frau Sabine (ZEIT)-Rückert.
Gegen den Glauben des Volkes und der Staatsanwaltschaft an die sexuellen Abartigkeiten in höheren Kreisen ist einfach kein Kraut gewachsen. Da gebe ich Ihnen völlig Recht.
Und auch, dass die Staatsanwälte und die Gerichte sich auf unzuverlässige Sachverständige verlassen, das geht einfach nicht. Hier muss der Angeklagte als „Zeuge in eigener Sache“ eingeführt werden, sodass dann Zeugenaussage gegen Zeugenaussage steht, es also zu einem sogenannten „Non Liquet“ kommt, mit dem Freispruch in der Folge.
Diese Reform des altertümlichen deutschen Strafprozessrechts ist schon lange überfällig..
Ich denke, Sie werden nach erfolgtem Freispruch diese übermütigen Mannheimer Strafverfolger erst mal richtig zur Rechenschaft ziehen, und ein langes Exklusivinterview in der ZEIT geben. Themenschwerpunkt: Die neue Aufgabenstellung der Presse bei der Durchsetzung der Unschuldsvermutung verbunden mit den Wetteraussichten für den kommenden Winter.
Herr Kachelmann, dank Spitzenanwalt Schwenn kann man eigenlich jetzt schon sagen: Alles wird gut. Ich jedenfalls drücke Ihnen alle Daumen und meine Zehen noch dazu. Herr Schwenn wird es schon richten und dem Gericht, der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage zeigen, wo der Hammer hängt.
Allerherzlichste Grüsse
Dr. Alexander von Paleske
Arzt für Innere Medizin, Hämatologie
Leitender Arzt
Mpilo Hospital
Bulwayo/Simbabwe
Ex Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M)
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Freigesprochener Frosch von Hunden gebissen
Kachelmann frei: Danke, danke Frau Sabine ( ZEIT) Rückert
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Nicht Satire:
Zur Beschimpfung von Generalstaatsanwalt Dr.Hansjürgen Karge durch Michael Naumann siehe hier:
Justiz in der Krise oder Krisenjustiz?
onlinedienst - 30. Nov, 17:38 Article 4122x read