Südafrika: Ende einer starken Dienstfahrt – Barbara Hogan verabschiedet sich aus der Politik
Dr. Alexander von Paleske --- 12.11. 2010 --- In Südafrika bildete Präsident Jacob Zuma sein Kabinett um. Damit kam auch für Barbara Hogan das Ende ihrer Ministerkarriere. Eine starke Frau, die nicht nur für ihre politischen Überzeugungen durch Wort und Tat eintrat, dafür 8 Jahre im Apartheid-Gefängnis saß, Parlamentsabgeordnete nach den ersten freien Wahlen 1994 wurde, und schließlich Ministerin. sondern immer wieder aneckte.
Barbara Hogon, Foto: gov.za
Aneckte, weil sie den Unfug des HIV-Aidsleugners und ehemaligen Präsidenten Südafrikas, Thabo Mbeki, angriff, weil sie sich für die rückhaltlose Aufklärung des Waffenskandals einsetzte, in den angeblich auch die deutsche Firma Thyssen Krupp samt der Blohm & Voss-Werft verwickelt waren.
Sie räumte Schaden beiseite, soweit das überhaupt noch ging, den Deutsche wie der Kieler Internist Claus Köhnlein und der Vitamin-Pillenvertreiber Matthias Rath bei HIV-Kranken angerichtet hatten:
Köhnlein, indem er dem seinerzeitigen Präsidenten Thabo Mbeki unwissenschaftlichen Quark über die HIV-Seuche ins Ohr träufelte, Rath, indem er mit der seinerzeitigen Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang HIV-Kranken von der Einnahme antiretroviraler Medikamenten abriet, und stattdessen zu seinen Nahrungsergänzungsstoffen und Vitaminchen zuriet, was vielen Menschen die Lebenszeit drastisch verkürzt haben dürfte.
Wer ist Barbara Hogan
Die 1952 geborene Barbara Hogan, im Jahre 2009 von der TIME zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt gezählt,, ist eine südafrikanische Anti -Apartheid Veteranin und stammt aus einer weißen Arbeiterfamilie.
Sie schloss sich dem ANC im Jahre 1976 nach dem Soweto-Aufstand an, und landete 1981 wegen ihrer politischen Aktivitäten erstmalig im Gefängnis. Schließlich wurde sie wegen Hochverrats angeklagt.
Der Staatsanwalt forderte eine langjährige Gefängnisstrafe auch deshalb, um zu verhindern, dass sie jemals Kinder zu Welt bringt, und diese dann politisch gegen das Apartheidsystem erzieht.
Barbara Hogan wurde dann im Jahre 1982 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, und im Jahre 1990 zusammen mit all den anderen noch einsitzenden politischen Gefangenen entlassen.
Im 1994 zog sie nach den ersten freien Wahlen in Südafrika als Parlamentsabgeordnete für die Regierungspartei ANC in das südafrikanische Parlament ein.
Barbara Hogan ist eine unabhängig denkende, starke Frau, und deswegen wurde sie von dem Präsidenten Thabo Mbeki auch ins politische Abseits befördert. Hogan wurde gleichwohl nicht müde, Mbeki wegen seiner Haltung in Sachen HIV/AIDS anzugreifen, als eine der ganz wenigen ANC -Parlamentarier
Präsident Motlanthe holte sie, nach dem Rücktritt Mbekis im Jahre 2008, als Gesundheitsministerin in sein Kabinett.
Als erste Amtshandlung versöhnte sie die von der Vorgängerin Tshabalala-Msimang angefeindete Treatment Action Campaign (TAC) mit der Regierung. Immer wieder hatte die TAC die Behandlung der HIV Infizierten mit antiretroviralen Medikamenten gefordert.
Das Selbstverständliche nachgeholt
Damit hatte Südafrika das Selbstverständliche nachgeholt und die absurden Verschwörungstherorien und HIV-Aids-Leugnereien des Thabo Mbeki dorthin befördert worden, wohin sie von Anfang an gehörten: In die ideologische Abfalltonne.
Barbara Hogan stellte damit das durch ihre Vorgängerin, die in Botswana wegen Diebstahls von Patienten vorbestrafte Manto Tshabalala- Misimang zerstörte Vertrauen in das Gesundheitsministerium wieder her.
Mit dem Amtsantritt von Staatspräsident Jacob Zuma im Jahre 2009 wurde sie Ministerin für Staatsbetriebe.
Dort sorgte sie für Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament, und für Stellenbesetzungen von Führungspositionen durch kompetente Bewerber, was nicht selten für Ärger sorgte.
Nun also zieht sie sich ins Privatleben zurück, um mehr Zeit mit ihrem Lebenspartner Ahmed Kathrada zu verbringen.
Kathrada ist, neben Nelson Mandela der einzig noch Lebende aus dem Rivonia-Prozess,, in dem er 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1989, nach 26 Jahren, aus der Haft entlassen wurde.
Die Welt wäre ärmer ohne solche Politiker wie Barbara Hogan, die leider in viel zu geringer Zahl anzutreffen sind: prinzipienfest, nicht korrumpierbar, mit einer Vision.
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Barbara Hogon, Foto: gov.za
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Sie räumte Schaden beiseite, soweit das überhaupt noch ging, den Deutsche wie der Kieler Internist Claus Köhnlein und der Vitamin-Pillenvertreiber Matthias Rath bei HIV-Kranken angerichtet hatten:
Köhnlein, indem er dem seinerzeitigen Präsidenten Thabo Mbeki unwissenschaftlichen Quark über die HIV-Seuche ins Ohr träufelte, Rath, indem er mit der seinerzeitigen Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang HIV-Kranken von der Einnahme antiretroviraler Medikamenten abriet, und stattdessen zu seinen Nahrungsergänzungsstoffen und Vitaminchen zuriet, was vielen Menschen die Lebenszeit drastisch verkürzt haben dürfte.
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Sie schloss sich dem ANC im Jahre 1976 nach dem Soweto-Aufstand an, und landete 1981 wegen ihrer politischen Aktivitäten erstmalig im Gefängnis. Schließlich wurde sie wegen Hochverrats angeklagt.
Der Staatsanwalt forderte eine langjährige Gefängnisstrafe auch deshalb, um zu verhindern, dass sie jemals Kinder zu Welt bringt, und diese dann politisch gegen das Apartheidsystem erzieht.
Barbara Hogan wurde dann im Jahre 1982 zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, und im Jahre 1990 zusammen mit all den anderen noch einsitzenden politischen Gefangenen entlassen.
Im 1994 zog sie nach den ersten freien Wahlen in Südafrika als Parlamentsabgeordnete für die Regierungspartei ANC in das südafrikanische Parlament ein.
Barbara Hogan ist eine unabhängig denkende, starke Frau, und deswegen wurde sie von dem Präsidenten Thabo Mbeki auch ins politische Abseits befördert. Hogan wurde gleichwohl nicht müde, Mbeki wegen seiner Haltung in Sachen HIV/AIDS anzugreifen, als eine der ganz wenigen ANC -Parlamentarier
Präsident Motlanthe holte sie, nach dem Rücktritt Mbekis im Jahre 2008, als Gesundheitsministerin in sein Kabinett.
Als erste Amtshandlung versöhnte sie die von der Vorgängerin Tshabalala-Msimang angefeindete Treatment Action Campaign (TAC) mit der Regierung. Immer wieder hatte die TAC die Behandlung der HIV Infizierten mit antiretroviralen Medikamenten gefordert.
Das Selbstverständliche nachgeholt
Damit hatte Südafrika das Selbstverständliche nachgeholt und die absurden Verschwörungstherorien und HIV-Aids-Leugnereien des Thabo Mbeki dorthin befördert worden, wohin sie von Anfang an gehörten: In die ideologische Abfalltonne.
Barbara Hogan stellte damit das durch ihre Vorgängerin, die in Botswana wegen Diebstahls von Patienten vorbestrafte Manto Tshabalala- Misimang zerstörte Vertrauen in das Gesundheitsministerium wieder her.
Mit dem Amtsantritt von Staatspräsident Jacob Zuma im Jahre 2009 wurde sie Ministerin für Staatsbetriebe.
Dort sorgte sie für Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament, und für Stellenbesetzungen von Führungspositionen durch kompetente Bewerber, was nicht selten für Ärger sorgte.
Nun also zieht sie sich ins Privatleben zurück, um mehr Zeit mit ihrem Lebenspartner Ahmed Kathrada zu verbringen.
Kathrada ist, neben Nelson Mandela der einzig noch Lebende aus dem Rivonia-Prozess,, in dem er 1964 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1989, nach 26 Jahren, aus der Haft entlassen wurde.
Die Welt wäre ärmer ohne solche Politiker wie Barbara Hogan, die leider in viel zu geringer Zahl anzutreffen sind: prinzipienfest, nicht korrumpierbar, mit einer Vision.
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onlinedienst - 12. Nov, 17:43 Article 4536x read