Umsonst ist nicht angemessen? - oder: Ist das Zeitungssterben aufzuhalten?
Dr. Alexander von Paleske ---8.01. 2010 --- Rupert Murdoch, der Zeitungszar und Medienmogul wirft das Steuer herum: Im Internet soll künftig für Zeitungsartikel bezahlt werden.
Noch vor zwei Jahren verkündete der Multimilliardär und „Lordsiegelbewahrer des Meinungsjournalismus“, der damals gerade das Wall Street Journal gekauft hatte, dass im Internet sich mit Werbung Geld verdienen lasse. Er werde das vormachen.
Der Absturz der Werbeeinnahmen, hervorgerufen durch die internationale Wirtschaft-und Finanzkrise, hat ihn offenbar eines Besseren belehrt, wir berichteten bereits darüber.
Rupert Murdoch, "Lordsiegelbewahrer" des Meinungsjournalismus
Murdoch hat also eine 180 Grad Kehrtwendung vollzogen. Als erstes hatte er bereits den Zugang zu Artikeln des Wall Street Journal wieder bezahlungspflichtig gemacht, und trotzdem dann noch die Zahl seiner Bezahlabonnenten gesteigert.
Der Erfolg ist verständlich. Wer mit der Wirtschaft zu tun hat, ist von Berufs wegen auf dieses Blatt angewiesen.
Angespornt durch diesen Erfolg sollen nun seine britischen Blätter wie Times und News of the World und später dann wohl auch das Massenblatt Sun nachziehen.
Die Frage ist nur: Lässt sich der Erfolg des Wall Street Journals auf andere Medien übertragen?
Ein ZEIT Journalist freut sich – zu früh?
Ja, jubelt Götz Hamann in der ZEIT vom 17.12. 2009 S. 33 in einem Artikel mit der Ueberschrift
„Umsonst ist zu billig“. Und er begrüsst, dass nun Murdoch „endlich“ einen Sinneswandel durchgemacht habe.
Der Jubelschrei des Götz Hamann könnte alsbald zu einem Krächzen werden.
-Basisinformation ist im Internet überall zu finden. Dafür sorgen Nachrichtenagenturen und in zunehmenden Masse auch die Sammelblogger, also Blogger, die Infos aus dem Internet zusammensammeln, sie damit dann verdichten und leichter zugänglich machen. Als Beispiel sei hier Net News Global genannt.Für diese Basisinformationen wird auch künftig niemand Geld ausgeben wollen und brauchen.
- Die Medien präsentieren in grossem Umfang solche Basisinformationen. Daher soll – und das dürfte erst der Anfang sein - nicht das Medium per se bezahlpflichtig werden, sondern bestimmte Artikel, also Hintergrundartikel, investigative Reportagen, Lokalberichte etc. Diese müssten dann Artikel für Artikel „gekauft“ werden. Vorbild soll der Kauf von Musiktiteln im Internet sein, eine entsprechende Software gibt es bereits.
Springers „Rabaukenpostille“ Bild aber auch die Welt testen sie bereits, auf I-Tune. Apple will dabei natürlich mitverdienen, 1/3 sollen an Steve Jobs Firma fliessen. Das passt wiederum den Verlagen nicht.
Dennoch, dies alles funktioniert überhaupt nur, wenn alle Printmedien mit ihrem Internetauftritt, zumindest aber alle Leitmedien, mitmachen. Und da liegt der Haken, nicht der einzige. Scheren ein oder zwei Leitmedien aus, wird aus der Idee nichts, diese „Abweichler“ werden dann entsprechend mehr Zugriffe zu verzeichnen haben.
Selbst die TAZ müsste dann dort mitmachen. Und nach dem Willen anderer Verlagshäuser soll sie das. So macht dann auch das etwas merkwürdige Aufkreuzen des Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann auf der TAZ- Gesellschafterversammlung, in einem Che Guevara-T-Shirt, Sinn. Diekmann hatte sich zuvor ein paar Gesellschaftsanteile bei der TAZ gekauft. Er warb dort für die Idee des Bezahl-Internetauftritts.
20 % Redite - mindestens
Ein weiterer Haken besteht darin, dass unrealistische Renditen im doppelten Prozentbereich von Verlegerseite gefordert bzw. erwartet werden, als ob man noch in den 60er, 70er oder 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts lebt
.
Die wenigen Aufrechten in der Presselandschaft, wie jüngst der Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, werden gefeuert oder droht die Entlassung, weil sie angeblich nicht „genügend“ Rendite erwirtschaften.
Diese Phantasierenditen lassen sich angesichts veränderter Umstände nicht mehr erzielen, selbst mit gutem Journalismus nicht.
Also wird der Rotstift angesetzt. Das Resultat: Die Qualität sinkt. Tageszeitungen - nicht nur deren Printausgaben – verlieren an Attraktivität . Insbesondere auch durch das Fehlen eines investigativen Journalismus, der diesen Namen verdient.
Selbst das Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus, die Süddeutsche Zeitung, bekam den Rotstift zu spüren, nachdem sie von einer süddeutschen Verlagsgruppe mit Hilfe von Bankkrediten übernommen worden war, und die Renditeerwartungen sich nicht erfüllten, nicht erfüllen konnten, und nun das Geld für die Rückzahlung der Bankkredite knapp wird.
Kein Urheberrecht für Informationen
Anders als bei Musiktiteln gibt es für Informationen kein Urheberrecht. Jeder kann diese Informationen weiterverwenden, jedenfalls solange er nicht einen Artikel wörtlich kopiert.
Deswegen wird schon an anderen Plänen gearbeitet, um den „Netznomaden Geld abzuknöpfen“, wie der ZEIT-Mitherausgeber Josef Joffe sich auszudrücken beliebte.
Mehrere Modelle geistern durch die Köpfe einiger Verleger: Zum einen sollen die Internet Service-Provider wie T-Online eine Pauschale erheben, ähnlich wie die GEZ beim öffentlichen Rundfunk und Fernsehen, oder es wird direkte Staatshilfe angefordert, ein Marshallplan. Besser wäre es wohl dann von einer Pressesteuer zu reden.
Begründet wird dies alles mit der Notwendigkeit der Kontrollfunktion der Presse in der Demokratie. Eine Aufgabe, von der sich die Presse ohnehin mehr und mehr bereits verabschiedet hat.
Also eine Katastrophe für die Demokratie? – Mitnichten.
Längst gibt es einen unabhängigen Journalismus im Internet. Was in Deutschland fehlt sind Internetzeitungen, die diesen Internetjournalismus zusammenfassen, wie die Huffington Post in den USA.
Exkurs: Suchmaschinen und Wikipedia als unentbehrliche Hilfe
Dieser Internetjournalismus hat durch Internet-Suchmaschinen und Wikipedia als Infoquellen enorme Erleichterung erfahren.
Selbst Printmedien-Journalisten greifen, wie Umfragen gezeigt haben, in grossem Umfang, insbesondere beim Einstieg in ein Thema, auf Wikipedia zurück, ohne dies natürlich öffentlich zuzugeben oder Wikipedia als Quelle ihrer infos zu bezeichnen.
Früher hatten Journalisten grosser Medienhäuser das Privileg des Zugangs zu umfangreichen Archiven und Datenbanken, die von den Verlagen errichtet und unterhalten wurden und werden, bestens organisiert seinerzeit die Gruner und Jahr Presse-Datenbank und das Spiegel-Archiv.
Das Internet hat dieses Privileg weggefegt.
Mit Suchmaschinen und Wikipedia samt deren Verweisungen steht jetzt ein allgemein zugängliches und kostenloses Stichwort-Archiv für jedermann bereit, wenn auch ein nicht ganz unproblematisches.
Obgleich die auf Wikipedia angebotenen Informationen nicht unbesehen übernommen werden können, so helfen sie aber und sehr hilfreich sind dann oft die Verweise auf andere Quellen, was in der englischen Wikipedia deutlich grosszügiger und damit besser gehandhabt wird, als in der deutschen..
Fazit:
Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Mit den von den Verlagen eingeleiteten Rotstift-Massnahmen ist das Zeitungssterben wohl kaum aufzuhalten.
Wenn die Presse aus sich selbst heraus keine Chance des Ueberlebens hat, so denn. Anderes wird an ihre Stelle treten.
Insbesondere der Meinungsjournalismus a la Murdoch ist ohnehin nun wirklich kein erhaltenswertes Gut.
Den Plänen für eine Steuer oder eine Gebühr analog der GEZ zu erheben oder gar einen Presse-Marshallplan, finanziert mit Steuergeldern, sollte aber entschieden entgegengetreten werden.
Gruner und Jahr Verlag: Trübe Aussichten, finanziell und journalistisch
Die neue Gruner und Jahr Story oder: Von Gruner und Jahr zu Anzeigen und Spar
Der Fall Hypo Alpe-Adria (Skandalpe) – Eine Abschlussbetrachtung
Darfs ein bisschen weniger sein? Oder: Neues zum Niedergang des Qualitätsjournalismus
Josef Joffe und das Gespenst des drohenden Todes der Tageszeitungen
Rettet Rupert Murdoch den guten Journalismus?
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
Alles frei?– oder: Der Streit um das Urheberrecht und seine Vergütung
Ein Bankenskandal, die Presse und Wikipedia
Erlebnisse im Wikipedialand - ein persönlicher Erfahrungsbericht
....und als Satire
Kai Diekmann und seine Menschelei
Post für BILD-Diekmann
Tom (Gast) - 8. Jan, 19:39
Hauptmedien sind eh ein Graus
Betrachtet man sich die Berichterstattung der Hauptmedien, bleibt festzustellen, wie manipulativ diese zu Werke gehen.
Entweder werden brenzlige Themen todzuschweigen versucht oder aber derart ins gegenteil von wahrheit verkehrt, daß man von gehirnwäsche und manipulation reden muß.
Daher ist solchen Murdoch-Blättern keine Träne nachzuweinen. Nein - Springerpresse und Co gehören verbannt. Ihr Fehlen würde eine menschliche Geissel von uns nehmen und könnte eine echte Chance für einen medialen Wandel hin zu wahrheitstreuen und meinungsfreien Journalismus bedeuten.
Nicht umsonst boomt die Blogger-szene sosehr und bereitet sich die Politik auf die breite Zensur des Internetz vor, um so unliebsame Berichterstattungen unterbinden zu können.
Grüße
Tom
S (Gast) - 9. Jan, 00:07
„Rabaukenpostille“
hahaha
What a word.
Herr Doktor, Sie bringen mich immer wieder zum Lachen. :-)
Bzgl. Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Scorpions_(South_Africa)
Hätten Sie da noch etwas hinzuzufügen? Dort fehlen mir irgendwie noch ein paar Infos. Oder schreiben Sie nicht auf Wikipedia?
onlinedienst - 9. Jan, 09:25
Leider habe ich keine substantiellen Infos ueber die Scorpions.
Frank (Gast) - 13. Jan, 23:03
DPR
"Basisinformation ist im Internet überall zu finden." Ja, aber leider nicht bei Ihnen. Nicht einmal Information über die Scorptions haben Sie? Könnten Sie sich die nicht auch aus den Fingern saugen? Aber wer will schon was über die wissen? Doch tun Sie das nicht ständig hier im Doktor-Panik-Room? Selbstbeweihräucherung über Themen, die nicht unbedingt langweilen, aber von Ihnen langweilig gemacht werden. Schnarch...
onlinedienst - 14. Jan, 09:14
Erbaermlich
Die Polizeieinheit hiess Scorpions nicht Scorptions.
Dies nur zur Klarstellung. Die Scorpions sind einen Artikel wert, zumal sie nicht wegen ihrer Effektivitaet, sondern aus politischen Gruenden aufgeloest wurden. Dazu sind substantielle Infos erforderlich, nicht irgendwelches "Sich aus den Fingern saugen".
Der Rest Ihrer "Kritik" ist grenzwertig zur Beleidigung und keiner weiteren Stellungnahme wuerdig.
Dr. v. Paleske
Noch vor zwei Jahren verkündete der Multimilliardär und „Lordsiegelbewahrer des Meinungsjournalismus“, der damals gerade das Wall Street Journal gekauft hatte, dass im Internet sich mit Werbung Geld verdienen lasse. Er werde das vormachen.
Der Absturz der Werbeeinnahmen, hervorgerufen durch die internationale Wirtschaft-und Finanzkrise, hat ihn offenbar eines Besseren belehrt, wir berichteten bereits darüber.
Rupert Murdoch, "Lordsiegelbewahrer" des Meinungsjournalismus
Murdoch hat also eine 180 Grad Kehrtwendung vollzogen. Als erstes hatte er bereits den Zugang zu Artikeln des Wall Street Journal wieder bezahlungspflichtig gemacht, und trotzdem dann noch die Zahl seiner Bezahlabonnenten gesteigert.
Der Erfolg ist verständlich. Wer mit der Wirtschaft zu tun hat, ist von Berufs wegen auf dieses Blatt angewiesen.
Angespornt durch diesen Erfolg sollen nun seine britischen Blätter wie Times und News of the World und später dann wohl auch das Massenblatt Sun nachziehen.
Die Frage ist nur: Lässt sich der Erfolg des Wall Street Journals auf andere Medien übertragen?
Ein ZEIT Journalist freut sich – zu früh?
Ja, jubelt Götz Hamann in der ZEIT vom 17.12. 2009 S. 33 in einem Artikel mit der Ueberschrift
„Umsonst ist zu billig“. Und er begrüsst, dass nun Murdoch „endlich“ einen Sinneswandel durchgemacht habe.
Der Jubelschrei des Götz Hamann könnte alsbald zu einem Krächzen werden.
-Basisinformation ist im Internet überall zu finden. Dafür sorgen Nachrichtenagenturen und in zunehmenden Masse auch die Sammelblogger, also Blogger, die Infos aus dem Internet zusammensammeln, sie damit dann verdichten und leichter zugänglich machen. Als Beispiel sei hier Net News Global genannt.Für diese Basisinformationen wird auch künftig niemand Geld ausgeben wollen und brauchen.
- Die Medien präsentieren in grossem Umfang solche Basisinformationen. Daher soll – und das dürfte erst der Anfang sein - nicht das Medium per se bezahlpflichtig werden, sondern bestimmte Artikel, also Hintergrundartikel, investigative Reportagen, Lokalberichte etc. Diese müssten dann Artikel für Artikel „gekauft“ werden. Vorbild soll der Kauf von Musiktiteln im Internet sein, eine entsprechende Software gibt es bereits.
Springers „Rabaukenpostille“ Bild aber auch die Welt testen sie bereits, auf I-Tune. Apple will dabei natürlich mitverdienen, 1/3 sollen an Steve Jobs Firma fliessen. Das passt wiederum den Verlagen nicht.
Dennoch, dies alles funktioniert überhaupt nur, wenn alle Printmedien mit ihrem Internetauftritt, zumindest aber alle Leitmedien, mitmachen. Und da liegt der Haken, nicht der einzige. Scheren ein oder zwei Leitmedien aus, wird aus der Idee nichts, diese „Abweichler“ werden dann entsprechend mehr Zugriffe zu verzeichnen haben.
Selbst die TAZ müsste dann dort mitmachen. Und nach dem Willen anderer Verlagshäuser soll sie das. So macht dann auch das etwas merkwürdige Aufkreuzen des Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann auf der TAZ- Gesellschafterversammlung, in einem Che Guevara-T-Shirt, Sinn. Diekmann hatte sich zuvor ein paar Gesellschaftsanteile bei der TAZ gekauft. Er warb dort für die Idee des Bezahl-Internetauftritts.
20 % Redite - mindestens
Ein weiterer Haken besteht darin, dass unrealistische Renditen im doppelten Prozentbereich von Verlegerseite gefordert bzw. erwartet werden, als ob man noch in den 60er, 70er oder 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts lebt
.
Die wenigen Aufrechten in der Presselandschaft, wie jüngst der Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Sergej Lochthofen, werden gefeuert oder droht die Entlassung, weil sie angeblich nicht „genügend“ Rendite erwirtschaften.
Diese Phantasierenditen lassen sich angesichts veränderter Umstände nicht mehr erzielen, selbst mit gutem Journalismus nicht.
Also wird der Rotstift angesetzt. Das Resultat: Die Qualität sinkt. Tageszeitungen - nicht nur deren Printausgaben – verlieren an Attraktivität . Insbesondere auch durch das Fehlen eines investigativen Journalismus, der diesen Namen verdient.
Selbst das Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus, die Süddeutsche Zeitung, bekam den Rotstift zu spüren, nachdem sie von einer süddeutschen Verlagsgruppe mit Hilfe von Bankkrediten übernommen worden war, und die Renditeerwartungen sich nicht erfüllten, nicht erfüllen konnten, und nun das Geld für die Rückzahlung der Bankkredite knapp wird.
Kein Urheberrecht für Informationen
Anders als bei Musiktiteln gibt es für Informationen kein Urheberrecht. Jeder kann diese Informationen weiterverwenden, jedenfalls solange er nicht einen Artikel wörtlich kopiert.
Deswegen wird schon an anderen Plänen gearbeitet, um den „Netznomaden Geld abzuknöpfen“, wie der ZEIT-Mitherausgeber Josef Joffe sich auszudrücken beliebte.
Mehrere Modelle geistern durch die Köpfe einiger Verleger: Zum einen sollen die Internet Service-Provider wie T-Online eine Pauschale erheben, ähnlich wie die GEZ beim öffentlichen Rundfunk und Fernsehen, oder es wird direkte Staatshilfe angefordert, ein Marshallplan. Besser wäre es wohl dann von einer Pressesteuer zu reden.
Begründet wird dies alles mit der Notwendigkeit der Kontrollfunktion der Presse in der Demokratie. Eine Aufgabe, von der sich die Presse ohnehin mehr und mehr bereits verabschiedet hat.
Also eine Katastrophe für die Demokratie? – Mitnichten.
Längst gibt es einen unabhängigen Journalismus im Internet. Was in Deutschland fehlt sind Internetzeitungen, die diesen Internetjournalismus zusammenfassen, wie die Huffington Post in den USA.
Exkurs: Suchmaschinen und Wikipedia als unentbehrliche Hilfe
Dieser Internetjournalismus hat durch Internet-Suchmaschinen und Wikipedia als Infoquellen enorme Erleichterung erfahren.
Selbst Printmedien-Journalisten greifen, wie Umfragen gezeigt haben, in grossem Umfang, insbesondere beim Einstieg in ein Thema, auf Wikipedia zurück, ohne dies natürlich öffentlich zuzugeben oder Wikipedia als Quelle ihrer infos zu bezeichnen.
Früher hatten Journalisten grosser Medienhäuser das Privileg des Zugangs zu umfangreichen Archiven und Datenbanken, die von den Verlagen errichtet und unterhalten wurden und werden, bestens organisiert seinerzeit die Gruner und Jahr Presse-Datenbank und das Spiegel-Archiv.
Das Internet hat dieses Privileg weggefegt.
Mit Suchmaschinen und Wikipedia samt deren Verweisungen steht jetzt ein allgemein zugängliches und kostenloses Stichwort-Archiv für jedermann bereit, wenn auch ein nicht ganz unproblematisches.
Obgleich die auf Wikipedia angebotenen Informationen nicht unbesehen übernommen werden können, so helfen sie aber und sehr hilfreich sind dann oft die Verweise auf andere Quellen, was in der englischen Wikipedia deutlich grosszügiger und damit besser gehandhabt wird, als in der deutschen..
Fazit:
Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Mit den von den Verlagen eingeleiteten Rotstift-Massnahmen ist das Zeitungssterben wohl kaum aufzuhalten.
Wenn die Presse aus sich selbst heraus keine Chance des Ueberlebens hat, so denn. Anderes wird an ihre Stelle treten.
Insbesondere der Meinungsjournalismus a la Murdoch ist ohnehin nun wirklich kein erhaltenswertes Gut.
Den Plänen für eine Steuer oder eine Gebühr analog der GEZ zu erheben oder gar einen Presse-Marshallplan, finanziert mit Steuergeldern, sollte aber entschieden entgegengetreten werden.
Gruner und Jahr Verlag: Trübe Aussichten, finanziell und journalistisch
Die neue Gruner und Jahr Story oder: Von Gruner und Jahr zu Anzeigen und Spar
Der Fall Hypo Alpe-Adria (Skandalpe) – Eine Abschlussbetrachtung
Darfs ein bisschen weniger sein? Oder: Neues zum Niedergang des Qualitätsjournalismus
Josef Joffe und das Gespenst des drohenden Todes der Tageszeitungen
Rettet Rupert Murdoch den guten Journalismus?
Rupert Murdoch - Citizen Kane in der Aera der Globalisierung
Alles frei?– oder: Der Streit um das Urheberrecht und seine Vergütung
Ein Bankenskandal, die Presse und Wikipedia
Erlebnisse im Wikipedialand - ein persönlicher Erfahrungsbericht
....und als Satire
Kai Diekmann und seine Menschelei
Post für BILD-Diekmann
Tom (Gast) - 8. Jan, 19:39
Hauptmedien sind eh ein Graus
Betrachtet man sich die Berichterstattung der Hauptmedien, bleibt festzustellen, wie manipulativ diese zu Werke gehen.
Entweder werden brenzlige Themen todzuschweigen versucht oder aber derart ins gegenteil von wahrheit verkehrt, daß man von gehirnwäsche und manipulation reden muß.
Daher ist solchen Murdoch-Blättern keine Träne nachzuweinen. Nein - Springerpresse und Co gehören verbannt. Ihr Fehlen würde eine menschliche Geissel von uns nehmen und könnte eine echte Chance für einen medialen Wandel hin zu wahrheitstreuen und meinungsfreien Journalismus bedeuten.
Nicht umsonst boomt die Blogger-szene sosehr und bereitet sich die Politik auf die breite Zensur des Internetz vor, um so unliebsame Berichterstattungen unterbinden zu können.
Grüße
Tom
S (Gast) - 9. Jan, 00:07
„Rabaukenpostille“
hahaha
What a word.
Herr Doktor, Sie bringen mich immer wieder zum Lachen. :-)
Bzgl. Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Scorpions_(South_Africa)
Hätten Sie da noch etwas hinzuzufügen? Dort fehlen mir irgendwie noch ein paar Infos. Oder schreiben Sie nicht auf Wikipedia?
onlinedienst - 9. Jan, 09:25
Leider habe ich keine substantiellen Infos ueber die Scorpions.
Frank (Gast) - 13. Jan, 23:03
DPR
"Basisinformation ist im Internet überall zu finden." Ja, aber leider nicht bei Ihnen. Nicht einmal Information über die Scorptions haben Sie? Könnten Sie sich die nicht auch aus den Fingern saugen? Aber wer will schon was über die wissen? Doch tun Sie das nicht ständig hier im Doktor-Panik-Room? Selbstbeweihräucherung über Themen, die nicht unbedingt langweilen, aber von Ihnen langweilig gemacht werden. Schnarch...
onlinedienst - 14. Jan, 09:14
Erbaermlich
Die Polizeieinheit hiess Scorpions nicht Scorptions.
Dies nur zur Klarstellung. Die Scorpions sind einen Artikel wert, zumal sie nicht wegen ihrer Effektivitaet, sondern aus politischen Gruenden aufgeloest wurden. Dazu sind substantielle Infos erforderlich, nicht irgendwelches "Sich aus den Fingern saugen".
Der Rest Ihrer "Kritik" ist grenzwertig zur Beleidigung und keiner weiteren Stellungnahme wuerdig.
Dr. v. Paleske
onlinedienst - 8. Jan, 14:12 Article 9274x read
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