Viktor Bout in den USA vor Gericht oder: Wenn ein Waffenhändler über einen anderen Waffenhändler zu Gericht sitzt
Dr. Alexander von Paleske --- 10.10. 2011
Es handelt sich hier um eine Tragödie des Waffenhandels, die den Tod unzähliger Zivilisten, vorwiegend in Afrika, zur Folge hatte, und die Farce eines Gerichtsverfahrens, das morgen in den USA beginnen soll. Angeklagt ist der russische Waffenhändler Viktor Bout (But)-
Viktor Bout - Screenshot: Dr. v. Paleske
Merchant of Death
Viktor Bout, hatte in Afrika den Namen "Merchant of Death" „Todeshändler“ , weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte, wir berichteten ausführlich darüber.
Bout, Ex-Offizier der Sowjetarmee und des KGB, kommandierte eine Flotte von insgesamt 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennnummern. Diese alten Mühlen aus dem Warschauer Pakt Arsenal operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Moldavia " "Air Bas", "Air Pass", "Centafrican", "Ducor World Airlines", "Regional International Air Services", "Transmoldavia", "Cargo Airlifts", "Air Cess", "British Gulf", "San Air", "Aerocom" und andere.
Waffen-Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftsgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr, vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Lange Kundenliste
Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia, mittlerweile in Den Haag vor Gericht wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit, und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen.
Aber die Liste seiner Kunden war länger:
Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Mobuto Sese Seko (Zaire, jetzt DRC,) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo).
Im zweiten Kongo-Krieg von 1998-2003, der vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Simbabwe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes.
Je mehr Konflikte, desto besser
Nachdem die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia vorbei waren, gingen glücklicherweise ( für Bout) andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sicherte im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen war, der General Laurent Nkunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen hatten dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung litt jämmerlich. Viktor Bout “half“ mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen.
USA und Bout
Die US-Administration unter Bill Clinton versuchte vergeblich, Bout das Handwerk zu legen.
Die Bush Administration hingegen schloss eine Art Deal mit ihm ab: "Wir lassen Dich in Ruhe und du übernimmst die Transporte für uns", zunächst (nach 2001) nach Afghanistan und nach dem Einmarsch in den Irak (2003) nach Bagdad.
Bis zum Jahre 2004 wickelte er so insgesamt rund 1000 Flüge für die US Armee ab - gegen Bares aus dem US Staatssäckel.
Im Jahre 2004 ordnete die US Administration die Beschlagnahme von Bouts Konten in den USA an - Heuchelei ein anderes Wort dafür.
Zum richtigen Konflikt mit den USA kam es aber erst, als er offenbar Waffen an die Islamisten in Somalia, an die Hisbollah im Libanon, deren Arsenale nach dem Waffengang mit Israel im Jahre 2006 stark dezimiert waren, und im "Hinterhof" der USA an die FARC-Rebellen in Kolumbien lieferte bzw. liefern wollte.
Es bestand zudem die Gefahr, daß Bout den Islamisten Material zum Bau einer schmutzigen Atombombe liefern könnte. Für Bout zählte nur das Geld.
Der CIA stellte ihm schliesslich eine Falle und so wurde Bout im März 2008 in Bangkok / Thailand verhaftet und dann in die USA ausgeliefert.
Viktor Bout gehört jedoch nicht vor ein US-Gericht, sondern vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag, wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrika.
Aber das wollen wiederum die USA nicht, denn dann kämen all die schäbigen Kontrakte der USA mit ihm zur Sprache.
So ist das Gerichtsverfahren, das morgen beginnt, eine Farce...
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
Scheinheilig? USA verlangen Auslieferung von Viktor Bout
Conflicts in Africa - Millions suffered, a few became millionaires, one of them: Viktor Bout (Butt)
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Kokain, Kindersoldaten und Killerkommandos – auf den Spuren des Waffenhändlers Yair Klein.
Was macht eigentlich...…….der internationale Waffenhändler Yair Klein
.
Angolagate in Frankreich – Geldgier, Geschütze und Granaten
Es handelt sich hier um eine Tragödie des Waffenhandels, die den Tod unzähliger Zivilisten, vorwiegend in Afrika, zur Folge hatte, und die Farce eines Gerichtsverfahrens, das morgen in den USA beginnen soll. Angeklagt ist der russische Waffenhändler Viktor Bout (But)-
Viktor Bout - Screenshot: Dr. v. Paleske
Merchant of Death
Viktor Bout, hatte in Afrika den Namen "Merchant of Death" „Todeshändler“ , weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte, wir berichteten ausführlich darüber.
Bout, Ex-Offizier der Sowjetarmee und des KGB, kommandierte eine Flotte von insgesamt 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennnummern. Diese alten Mühlen aus dem Warschauer Pakt Arsenal operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Moldavia " "Air Bas", "Air Pass", "Centafrican", "Ducor World Airlines", "Regional International Air Services", "Transmoldavia", "Cargo Airlifts", "Air Cess", "British Gulf", "San Air", "Aerocom" und andere.
Waffen-Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftsgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr, vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Lange Kundenliste
Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia, mittlerweile in Den Haag vor Gericht wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit, und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen.
Aber die Liste seiner Kunden war länger:
Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Mobuto Sese Seko (Zaire, jetzt DRC,) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo).
Im zweiten Kongo-Krieg von 1998-2003, der vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Simbabwe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes.
Je mehr Konflikte, desto besser
Nachdem die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia vorbei waren, gingen glücklicherweise ( für Bout) andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sicherte im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen war, der General Laurent Nkunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen hatten dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung litt jämmerlich. Viktor Bout “half“ mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen.
USA und Bout
Die US-Administration unter Bill Clinton versuchte vergeblich, Bout das Handwerk zu legen.
Die Bush Administration hingegen schloss eine Art Deal mit ihm ab: "Wir lassen Dich in Ruhe und du übernimmst die Transporte für uns", zunächst (nach 2001) nach Afghanistan und nach dem Einmarsch in den Irak (2003) nach Bagdad.
Bis zum Jahre 2004 wickelte er so insgesamt rund 1000 Flüge für die US Armee ab - gegen Bares aus dem US Staatssäckel.
Im Jahre 2004 ordnete die US Administration die Beschlagnahme von Bouts Konten in den USA an - Heuchelei ein anderes Wort dafür.
Zum richtigen Konflikt mit den USA kam es aber erst, als er offenbar Waffen an die Islamisten in Somalia, an die Hisbollah im Libanon, deren Arsenale nach dem Waffengang mit Israel im Jahre 2006 stark dezimiert waren, und im "Hinterhof" der USA an die FARC-Rebellen in Kolumbien lieferte bzw. liefern wollte.
Es bestand zudem die Gefahr, daß Bout den Islamisten Material zum Bau einer schmutzigen Atombombe liefern könnte. Für Bout zählte nur das Geld.
Der CIA stellte ihm schliesslich eine Falle und so wurde Bout im März 2008 in Bangkok / Thailand verhaftet und dann in die USA ausgeliefert.
Viktor Bout gehört jedoch nicht vor ein US-Gericht, sondern vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag, wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Afrika.
Aber das wollen wiederum die USA nicht, denn dann kämen all die schäbigen Kontrakte der USA mit ihm zur Sprache.
So ist das Gerichtsverfahren, das morgen beginnt, eine Farce...
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
Scheinheilig? USA verlangen Auslieferung von Viktor Bout
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onlinedienst - 10. Okt, 20:43 Article 2327x read