Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
Dr. Alexander von Paleske - --- 8.3. 2008 --- Viktor Bout, auch bekannt als "Afrikas Merchant of Death" wurde vorgestern in Thailand verhaftet. Nach ihm wurde international jahrelang gefahndet. Das hat das Pentagon aber keineswegs gehindert, über Jahre hinweg Geschäfte mit ihm zu machen. Nun wollen sie über ihren unersetzlichen Geschäftspartner zu Gericht sitzen. Ein Witz?
Wer ist Viktor Bout?
Ausweislich eines seine vielen Pässe wurde Viktor Bout 1967 in Dushanbe/Tadjikistan geboren. Er hingegen behauptet, aus Turkmenistan zu stammen. Nach dem Schulbesuch wurde er Soldat besuchte das Moskauer Militärinstitut, und graduierte im Jahre 1991, nunmehr fließend in 6 Sprachen.
Bouts Logistikkonzern
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann er seine Transportgeschäfte von Ostende aus. Er versorgte die belgischen UN-Truppen in Somalia. Nachdem dieses Geschäft mit dem Ende des UN-Einsatzes vorbei war, versorgte er die Regierung Burhanuddin Rabbani in Afghanistan mit Waffen.
Viktor Bout: Immer hilfsbereit im Krieg
Nachdem dieser von den Taliban verjagt worden war, wurde er Waffenlieferant für sie und deren Al Qaida Terrorfreunde. Nicht nur Waffen lieferte er, sondern organisierte von seiner neuen Basis Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten regelmäßige Charterflüge für Terror-Touristen dorthin.
Bout und die Globalisierung
Aber Bout war, wie es sich für einen modernen Geschäftsmann gehört, global tätig und sein Hauptgeschäftsgebiet war Afrika mit seinen vielen Konflikten. Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen. Aber die Liste seiner Kunden ist länger:
Neben dem Pentagon und den US Firmen im Irak gehörten dazu auch Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Robert Mugabe (Simbabwe), Mobuto Sese Seko (Zaire) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo). Im zweiten Kongo Krieg von 1998-2003, der vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Mugabe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Bereits im Artikel „Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe“ berichteten wir über diese Waffenlieferungen an die Konfliktparteien in Angola, Sierra Leone, Liberia und Demokratische Republik Kongo. Wir stellten fest, dass Bout diese Konflikte durch Waffenlieferungen angeheizt, beziehungsweise erst ermöglicht hat. Ebenfalls haben wir darüber berichtet, dass Bout für die Taliban bis zum Jahr 2001 Waffen nach Afghanistan flog und anschließend für das Pentagon die Transporte übernahm.
Ein vergeblicher Versuch, das Handwerk zu legen
Nachdem Präsident Clinton’s Administration vergeblich versucht hatte, ihm das Handwerk zu legen, schloss die Bush Administration offenbar einen Deal in der Form “Bring unsere Leute nach Afghanistan und wir lassen Dich in Ruhe” ab. Viktor Bouts Piloten kannten aufgrund vorangegangener Lieferungen an den dortigen Gegner jede Flugpiste. Bei jeder Boeing- oder Airbusmaschine wäre es zu einer Bruchlandung mit Totalverlust gekommen. Die russischen Iljuschin Maschinen hingegen, mit denen Bout fliegen ließ, konnten sowohl landen, als auch nach einer Crashlandung wieder starten. Was für ein Vorteil!
Nicht nur in Afghanistan wurde Bout gebraucht, sondern auch im Irak. Seine Flotte von 50 Flugzeugen operierte unter Liniennamen wie Air Bas, Air Moldavia, Air Pass, Centafrican, Ducor World Airlines, Regional International Air Services, Transmoldavia, Air Moldavia,Cargo Airlifts, Air Cess, British Gulf, San Air, Aerocom und andere. Bis zum Ende 2004 soll er mit seiner Armada etwa 1000 Flüge abgewickelt haben. Gegen Bares aus dem US Staatssäckel versteht sich. Zum gleichen Zeitpunkt, nämlich im Juli 2004, ordnete die Bush Regierung die Beschlagnahme sämtlicher Konten Bouts in den USA an. Das allerdings konnte man nur als einen schlechten Witz auffassen.
Waffen- Lieferungen wie beim Versandhandel
Bouts Geschäftsgeheimnis war es, alles nur Vorstellbare zu liefern. Vom Helikopter bis zum Maschinengewehr vor die Haustür, kein Wunsch blieb offen, ähnlich wie beim Versandhandel. Wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB-Offizier dank seiner KGB- Kontakte und Luftflotte in maximal zwei Wochen. Er war sozusagen der "all inclusive man". Dafür nahm er nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Neben den alten KGB-Kontakten waren es auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes, die ihm hilfreich zur Seite standen. Und neben seiner Luftflotte mit etwa 50 russischen Frachtmaschinen, standen auch seine russischen Piloten Pate für sein Treiben. Jene flogen viel lieber mit Bout und amerikanischen Dollars an Bord, als in irgendwelchen heruntergekommenen Kasernen mit wenig Geld den vergangenen Tagen nachzutrauern oder sich gar in Tschetschenien als Kanonenfutter einsetzen zu lassen.
Je mehr Konflikte, desto besser
Die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia sind zwar vorbei, doch glücklicherweise gingen für Bout andere Konflikte weiter. So beispielsweise auch die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sichert der Tutsi-General Laurent Nkunda im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen ist, den Rohstoffnachschub. Die UN und kongolesischen Regierungstruppen haben dort nichts zu sagen und die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich. Viktor Bout "half" mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen. Deutsche Firmen steckten mit im Geschäft, wie ein UN-Report im Jahre 2002 enthüllte.
Brachiale Gewalt im Bauch: hier eine Szene des Filmes "Lord Of War. Die im Film verwendete Antanov AN 12 Cargo Maschine ist interessanterweise die 9L-LEC von Skylink - eben jene Maschine die zu Viktor Bouts Staffel gehörte und auch im Irak operierte. Dies sind die lustigen Zufälle im Leben...
Auch lieferte Bout Waffen an die Islamic Courts in Somalia, als diese noch in der Hauptstadt Mogadischu das Sagen hatten. Doch auch im Libanon verdient er gerne Geld und wurde des öfteren bei der Hisbollah gesichtet, die ihre Waffenlager nach dem Waffengang mit Israel wieder auffüllen wollen. Bekannt ist auch, dass die Al-Qaida gerne eine schmutzige Atombombe besitzen und zünden möchte. Auch hier hätte Viktor Bout sicherlich weiterhelfen können. Bei seinen guten Kontakten zu den alten Kollegen im KGB wäre das kein Problem gewesen. Für Bout war alles ohenhin nur eine Frage des Geldes.
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?<
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
The agency that runs Pakistan
The criminal stories of the good soldier Bout
Albanien/Kosovo: Mysteriöser Flugzeugabsturz im Gebirge
Wer ist Viktor Bout?
Ausweislich eines seine vielen Pässe wurde Viktor Bout 1967 in Dushanbe/Tadjikistan geboren. Er hingegen behauptet, aus Turkmenistan zu stammen. Nach dem Schulbesuch wurde er Soldat besuchte das Moskauer Militärinstitut, und graduierte im Jahre 1991, nunmehr fließend in 6 Sprachen.
Bouts Logistikkonzern
Nach dem Zerfall der Sowjetunion begann er seine Transportgeschäfte von Ostende aus. Er versorgte die belgischen UN-Truppen in Somalia. Nachdem dieses Geschäft mit dem Ende des UN-Einsatzes vorbei war, versorgte er die Regierung Burhanuddin Rabbani in Afghanistan mit Waffen.
Viktor Bout: Immer hilfsbereit im Krieg
Nachdem dieser von den Taliban verjagt worden war, wurde er Waffenlieferant für sie und deren Al Qaida Terrorfreunde. Nicht nur Waffen lieferte er, sondern organisierte von seiner neuen Basis Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten regelmäßige Charterflüge für Terror-Touristen dorthin.
Bout und die Globalisierung
Aber Bout war, wie es sich für einen modernen Geschäftsmann gehört, global tätig und sein Hauptgeschäftsgebiet war Afrika mit seinen vielen Konflikten. Seine Hauptkunden in den 90er Jahren waren Charles Taylor in Liberia und Jonas Savimbi (Unita) in Angola.
Die an Charles Taylor gelieferten Waffen wurden an die Kindersoldaten in Sierra Leone weitergereicht, die unfassbare Verbrechen begingen: Neben dem Morden und Vergewaltigungen von Zivilisten auch das Abhacken von Armen oder Beinen. Aber die Liste seiner Kunden ist länger:
Neben dem Pentagon und den US Firmen im Irak gehörten dazu auch Paul Kagame (Ruanda), Eduardo dos Santos (Angola), Robert Mugabe (Simbabwe), Mobuto Sese Seko (Zaire) Pierre Bemba (Demokratische Republik Kongo). Im zweiten Kongo Krieg von 1998-2003, der vier Millionen Menschen das Leben kostete, belieferte er praktisch alle Kriegsparteien: also neben Mugabe, dessen Soldaten er in den Kongo transportierte, ebenfalls dessen Kriegsgegner Uganda und Ruanda.
Bereits im Artikel „Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe“ berichteten wir über diese Waffenlieferungen an die Konfliktparteien in Angola, Sierra Leone, Liberia und Demokratische Republik Kongo. Wir stellten fest, dass Bout diese Konflikte durch Waffenlieferungen angeheizt, beziehungsweise erst ermöglicht hat. Ebenfalls haben wir darüber berichtet, dass Bout für die Taliban bis zum Jahr 2001 Waffen nach Afghanistan flog und anschließend für das Pentagon die Transporte übernahm.
Ein vergeblicher Versuch, das Handwerk zu legen
Nachdem Präsident Clinton’s Administration vergeblich versucht hatte, ihm das Handwerk zu legen, schloss die Bush Administration offenbar einen Deal in der Form “Bring unsere Leute nach Afghanistan und wir lassen Dich in Ruhe” ab. Viktor Bouts Piloten kannten aufgrund vorangegangener Lieferungen an den dortigen Gegner jede Flugpiste. Bei jeder Boeing- oder Airbusmaschine wäre es zu einer Bruchlandung mit Totalverlust gekommen. Die russischen Iljuschin Maschinen hingegen, mit denen Bout fliegen ließ, konnten sowohl landen, als auch nach einer Crashlandung wieder starten. Was für ein Vorteil!
Nicht nur in Afghanistan wurde Bout gebraucht, sondern auch im Irak. Seine Flotte von 50 Flugzeugen operierte unter Liniennamen wie Air Bas, Air Moldavia, Air Pass, Centafrican, Ducor World Airlines, Regional International Air Services, Transmoldavia, Air Moldavia,Cargo Airlifts, Air Cess, British Gulf, San Air, Aerocom und andere. Bis zum Ende 2004 soll er mit seiner Armada etwa 1000 Flüge abgewickelt haben. Gegen Bares aus dem US Staatssäckel versteht sich. Zum gleichen Zeitpunkt, nämlich im Juli 2004, ordnete die Bush Regierung die Beschlagnahme sämtlicher Konten Bouts in den USA an. Das allerdings konnte man nur als einen schlechten Witz auffassen.
Waffen- Lieferungen wie beim Versandhandel
Bouts Geschäftsgeheimnis war es, alles nur Vorstellbare zu liefern. Vom Helikopter bis zum Maschinengewehr vor die Haustür, kein Wunsch blieb offen, ähnlich wie beim Versandhandel. Wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB-Offizier dank seiner KGB- Kontakte und Luftflotte in maximal zwei Wochen. Er war sozusagen der "all inclusive man". Dafür nahm er nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Neben den alten KGB-Kontakten waren es auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes, die ihm hilfreich zur Seite standen. Und neben seiner Luftflotte mit etwa 50 russischen Frachtmaschinen, standen auch seine russischen Piloten Pate für sein Treiben. Jene flogen viel lieber mit Bout und amerikanischen Dollars an Bord, als in irgendwelchen heruntergekommenen Kasernen mit wenig Geld den vergangenen Tagen nachzutrauern oder sich gar in Tschetschenien als Kanonenfutter einsetzen zu lassen.
Je mehr Konflikte, desto besser
Die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia sind zwar vorbei, doch glücklicherweise gingen für Bout andere Konflikte weiter. So beispielsweise auch die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sichert der Tutsi-General Laurent Nkunda im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen ist, den Rohstoffnachschub. Die UN und kongolesischen Regierungstruppen haben dort nichts zu sagen und die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich. Viktor Bout "half" mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen. Deutsche Firmen steckten mit im Geschäft, wie ein UN-Report im Jahre 2002 enthüllte.
Brachiale Gewalt im Bauch: hier eine Szene des Filmes "Lord Of War. Die im Film verwendete Antanov AN 12 Cargo Maschine ist interessanterweise die 9L-LEC von Skylink - eben jene Maschine die zu Viktor Bouts Staffel gehörte und auch im Irak operierte. Dies sind die lustigen Zufälle im Leben...
Auch lieferte Bout Waffen an die Islamic Courts in Somalia, als diese noch in der Hauptstadt Mogadischu das Sagen hatten. Doch auch im Libanon verdient er gerne Geld und wurde des öfteren bei der Hisbollah gesichtet, die ihre Waffenlager nach dem Waffengang mit Israel wieder auffüllen wollen. Bekannt ist auch, dass die Al-Qaida gerne eine schmutzige Atombombe besitzen und zünden möchte. Auch hier hätte Viktor Bout sicherlich weiterhelfen können. Bei seinen guten Kontakten zu den alten Kollegen im KGB wäre das kein Problem gewesen. Für Bout war alles ohenhin nur eine Frage des Geldes.
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?<
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sfux - 8. Mär, 15:17 Article 10769x read