Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Dr. Alexander von Paleske ---- 28.6. 2006 --- Ein Blick auf das Spinnennetz von Privatarmeen, Waffenhändlern, Finanzakrobaten und Politikern. Mitwirkende unter anderem: Adnan Khashoggi, Tim Spicer, Rakesh Saxena, Tony Buckingham, Simon Mann, Viktor Bout(Butt), Sanjivan Ruprah, Amador Pastrana und viele andere, sowie die Firmen Aegis, Sandline, Executive Outcomes, Deutsche Bank.
Foto: Garth Stead
Die Firma Aegis, dank eines 293 Millionen Dollar Vertrages mit dem Pentagon im Irak tätig und geführt von dem erfahrenen Berufssöldner Tim Spicer, ist wieder in die Schlagzeilen geraten. Diesmal mit einem Video, das die Tötung von Zivilisten, angeblich durch seine Soldateska zeigt, untermalt mit Songs von Elvis Presley. Grund genug, einen scharfen Blick auf das Spinnennetz zu werfen, zum dem er gehört.
Das Spinnennetz
Als erster wäre da zu nennen Adnan Khashoggi, Veteran des illegalen Waffenhandels und des Betrugs. Khashoggi, der Onkel von Dodi Fayed, der letzte Partner der verstorbenen Diana, Prinzessin von Wales, geschiedene Windsor und damit der Schwager des Inhabers von Harrods, eines Supermarktes in London und ein langjähriger Freund der bin Laden Grossfamilie.
Sein Ursprungsland ist Saudi-Arabien, sein bevorzugter Aufenthaltsort ist Marbella an Spaniens Costa del Sol. Sein bevorzugtes Tätigkeitsfeld der illegale Waffenhandel und die Börse von Vancouver in Kanada. Zurzeit bevorzugt er allerdings mehr die Strände der Vereinigten arabischen Emirate, weil er glaubt, dort vor Strafverfolgung und Auslieferungsbegehren anderer Länder sicher zu sein.
Khashoggi war einer der Hauptakteure in der Iran-Contra Affäre, die knapp 20 Jahre zurückliegt. Das Pentagon verkaufte seinerzeit Waffen über Israel an den Iran und die Profite wurden benutzt, um eine rechtsradikale Terrorgruppe in Nicaragua, die Contras, über den CIA zu finanzieren. Alles illegal natürlich, aber ein Mann des Militärs namens Oliver North packte alle Dokumente rechtzeitig in den Reisswolf, als die Affäre ruchbar wurde. Gut, solch vertrauenswürdige Leute im Hause zu haben.
Khashoggi war auch tief bei der BCCI Bank (Bank of international Credit and Commerce) involviert, eine Waschmaschine für schmutzige Dollars aus dem Drogen- und Waffengeschäft, das kolumbianische Medellin Kartell war dort gern gesehener Kunde. Die Bank wurde 1992 geschlossen.
Khashoggi war aber darauf nicht angewiesen, er hatte viele Freunde in der Welt. Begeben wir uns also nach Thailand zur Bangkok Bank of Commerce. Dort führte in den neunziger Jahren Krirkiat Jalichandra als Direktor Regie.
Duo Infernale
Auf einem Golfplatz wurde Jalichandra ein "Promising Potential" namens Rakesh Saxena vorgestellt. Saxena wurde in Indien steckbrieflich wegen Totschlags an einem Keksfabikanten gesucht. Wen kümmerts, er war während des Studiums auch einmal Kommunist gewesen und getreu dem Motto, wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 40 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand - und den glaubte er zu haben - so vergass er ganz schnell Marx und Engels und konzentrierte sich auf den ganz grossen Betrug und die Korruption.
Er und sein Mentor Krirkiat Jalichandra wurden ein "Duo Infernale" sozusagen. Geld wurde in ein Labyrinth von Firmen gesteckt und schöne Geldgeschenke wurden Politikern und anderen Personen von Einfluss gemacht.
Auch Khashoggi, ein Freund von Saxena, wurde mit einem 140 Millionen US Dollar nicht rückzahlbarem Kredit bedacht. Peanuts in der Sprache der Deutschen Bank. Geld wurde in ein Netz von verschachtelten Briefkastenfirmen gepumpt, bei dem jeder erfahrene Steuerberater die Übersicht verloren hätte.
Aber solch ein Riesenbetrug kann nur eine gewisse Zeit gut gehen. Irgendwann platzt die Blase und das war im Jahre 1996 der Fall. Sie löste die "Asiatische Bankenkrise" aus, die viele Firmen in den Bankrott und viele Finanziers und Firmeninhaber in den Selbstmord trieb.
Abgesetzt mit dem Pass eines Toten
Saxena ahnte, was da kommen würde und setzte sich mit dem Pass eines toten Kroaten nach Kanada ab. Auch eine Altersversorgung nahm er gleich mit in Höhe von 88 Millionen US Dollar. Kleingeld gemessen an dem Schaden, den er und Jalichandra angerichtet hatten, der belief sich nämlich auf 2,2 Milliarden US Dollar. Jalichandra war nicht so „lucky“, er wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt und ausserdem zu einer saftigen Geldstrafe.
Thailand verlangte von Kanada die Auslieferung Saxenas, aber das wollte Saxena nicht und heuerte er erst einmal die besten Advokaten Kanadas an die dafür sorgten, dass sich das Auslieferungsverfahren nun schon 10 Jahre lang hinzieht. Die Regierung Kanadas wollte ihn ursprünglich ins Auslieferungsgefängnis stecken, aber dort hätte er im Betrugssektor freilich nicht arbeiten können, so überzeugte er die Behörde, dass es Vater Staat billiger kommen würde, wenn er unter Hausarrest stehen würde, für den er selbst aufkommen würde. So ist er immer noch in Kanada, aber keineswegs im Ruhestand.
Der erste, der an seine Tür klopfte war Tim Spicer, ehemaliger Oberst der britischen Armee und ganz früher mal ein Hippie.
Das Buffalo Battalion
Er war gerade mit Tony Buckingham, einem Direktor der Ölfirma Heritage Oil dabei, in Sierra Leone militärisch tätig zu werden. Dazu brauchte er Geld, um die südafrikanischen Söldner der Firma Executive Outcomes zu bewaffnen und entlohnen zu können.
Brachiale Todbringer
Diese Söldner waren vorher bei den Apartheidtruppen Südafrikas, dem so genannten 32. Buffalo Battalion tätig, das für die komplette Zerstörung des Südens von Angola und die Tötung unzähliger Befreiungskämpfer der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO verantwortlich zeichnet.
Gegen Schürfrechte von Diamanten und Bauxit wollten Buckingham und Spicer den in Sierra Leone gestürzten Präsidenten Kabbah wieder an die Macht bringen. Saxena hatte genug Geld und eigene Schürfinteressen in Sierra Leone und mit Saxena's Geld ging Spicer nun auf Einkaufstour in Bulgarien und anderswo und kaufte tonnenweise Waffen ein.
Er hatte dabei die heimliche Zustimmung der Blair Regierung, trotz eines UN Waffenembargos. Als die Sache aufflog, wurde es zur "Arms to Africa Affair" und brachte Tony Blair und seine Mannschaft in grösste Absturzgefahr. Mit dabei waren Simon Mann und Nick du Toit, beide jetzt im Gefängnis nach dem fehlgeschlagenen Putsch im ölreichen Equatorial Guinea im März 2004.
Todesschwadron gegen „Rebellen“
Schon vor dem Sierra Leone Abenteuer hatten Simon Mann, Buckingham und Tim Spicer Globalisierung ernst genommen, dieses Mal auf der anderen Seite des Erdballs in Papua Neu Guinea, einem der ärmsten Länder der Welt. Die dortige Regierung führte Krieg gegen eine Rebellengruppe auf der Insel Bougainville, die gegen die Umweltzerstörung durch eine grosse Kupfer- und Goldmine im Besitz der britischen Firma Rio Tinto kämpfte.
Das Trio offerierte eigennützige Söldnerdienste für 34 Millionen US Dollar und zwar wieder mit dem Apartheid-Dreck von Executive Outcomes. Mit dabei Lafras Luitingh, ehemaliges Mitglied einer südafrikanischen Todesschwadron, er persönlich war verantwortlich für die Ermordung des Wissenschaftlers Dr. David Webster am 1. Mai 1989 in Johannesburg und des Rechtsanwalts Anton Lubowski in Windhoek am 12 Oktober 1989, kurz vor der Unabhängigkeit Namibias.
Dieses Mal ging die Sache allerdings schief, die Armee unter General Singorok rebellierte, Spicer wurde verhaftet und kam nur mit Hilfe diplomatischen Drucks der Blair Regierung wieder frei. Finanziell gelohnt hatte es sich allemal, weil teilweise auf Vorkassenbasis gesöldnert worden war.
Tony Buckingham war in Afrika weiträumig tätig, in Angola, Namibia, DR-Kongo, Kongo-Brazzaville, Kenia, Uganda um nur ein paar Staaten zu nennen.
Ranger Oil bekam grosse claims zum Schürfen.
Er war besonders in Namibia willkommen, dort wurde er Direktor in der halbstaatlichen Offshore Development Company, ODC und nutzte diese Position, um Ranger Oil aus Kanada bei der Regierung einzuführen.
Als Dank machte er Regierungsmitglieder zu Aktionären in seiner Firma Oceanica Fisheries und die Regierung wiederum gab seiner Firma Indigo Sky Gem Schürfrechte in einer Tourmalin Mine in Karibib. und erlaubte ihm, 1000 Small Miners, die dort buddelten, auf die Strasse zu werfen.
Wer gut schmiert, der gut fährt.
In Kenia machte er Sanjivan Ruprah zum Direktor seiner Firma Branch Energy. Sanjivan Ruprah war ein enger Vertrauter von Präsident Charles Taylor in Liberia und besorgte für ihn die Ausrüstung der Kindersoldaten der RUF in Sierra Leone, die unfassbare Verbrechen begingen. Neben Massentötungen und Vergewaltigungen als besondere Spezialität das Abhacken von Gliedmassen von Zivilisten.
Ruprah wurde auch ein enger Vertrauter von Viktor Bout, der in Afrika den Namen "Merchant of Death" hat, weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte.
Viktor Bout (Butt) ist ein Russe, der eine Flotte von 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennummern kommandiert. Er flog Waffen für die Taleban und Al Qaida nach Afghanistan und organisierte einen Charterbetrieb dorthin, sicherlich nicht für Touristen. Nach dem Beginn des Irakkrieges wurde er von amerikanischen Firmen kontaktiert - ein Flugzeug ist ein Flugzeug - und er fliegt weiter nach Afghanistan.
Ruprah kennt Khashoggi, da sie eine gemeinsame Büroadresse in London hatten, Khashoggi ist ein Freund Saxenas, Saxena ist ein Freund Spicers usw. Khashoggi und Saxena begnügten sich nicht damit zu sehen, was sich in Afrika tut, sie hatten eigene wichtige Geschäfte zu erledigen, der eine in Kanada der andere in den USA.
Im Jahre 2001 trieb Khashoggi durch betrügerische Manöver den Kurs der Aktien von Genesis Intermedia hoch, die zu 70% seiner auf den Bahamas angesiedelten Firma Ultimate Holdings gehörte.
Kriminelle Pleiten
Wesentliches Geschäft von Genesis Intermedia waren Internetkioske und die Vermarktung von Rechten des Buchs von John Gray "Männer kommen vom Mars und Frauen von der Venus". Er vergass hinzuzusetzen, dass Waffenhändler und Söldner aus der Hölle kommen. Mit bei dem Betrug dabei war die Deutsche Bank, Filiale Toronto und eine Gruppe krimineller Aktienhändler, einer davon vorbestraft.
Nachdem der Kurs in Folge der Anschläge des 9. September 2001 kollabierte, zog Khashoggi mit 130 Millionen Dollar davon. Zwei Brokerhäuser mussten Konkurs anmelden und in Minneapolis verloren 200 Angestellte ihren Job.
Die Geschädigten zogen vor Gericht und am 18. Januar 2006 war für die Deutsche Bank, nach vierjährigem Leugnen, Zahltag. Freiwillig, wie man in Frankfurt betont, wurden 250 Millionen US Dollar gezahlt- 2 1/2 Packungen Peanuts in deren Sprache.
Saxena derweil sorgte dafür, dass der führende Oppositionspolitiker im kanadischen Parlament, John Reynolds, einen anständigen Nebenerwerb in einer seiner Firmen, Wave Tech, bekam. Ein anderes Wort dafür ist wohl Bestechung, während gleichzeitig sein Auslieferungsverfahren lief.
Auch in England wurde Saxena mit Aktienbetrug über die Firma Westshore Ventures und in Südafrika und Botswana über die Firma Platinum Asset Management aktiv.
Aber geteilte Freude ist doppelte Freude, so machte sich Khashoggi im Jahre 2000 auf den Weg nach Wien, um mit Saxena, über Handy verbunden, die Wiener Privatbank General Commerce Bank zu kaufen.
Mit dabei der König der Aktienbetrugs, Amador Pastrana und die wegen Betrugs in Amerika vorbestraften Herren Raoul Berthamieu (alias Berthaumieu, alias Lee Sanders), Sherman Mazur und Regis Possino. Sie machten die Bank zu einem Zentrum des internationalen Aktienbetrugs, der Schaden, nach Presseberichten, 1 Milliarde Dollar. Im Jahre 2001 wurde die Bank geschlossen. 1 Milliarde in einem Jahr.
Auch Tim Spicer war vor Aktivität nicht zu bremsen.
Nachdem er Tony Buckinghams Söldnervermittlungsfirma Sandline im Jahre 2000 verlassen hatte, gründete er die Firma Aegis und bekam wegen seiner besonderen Erfahrungen nach dem Einmarsch im Irak gleich einen Vertrag vom Pentagon im Volumen von 293 Millionen US Dollar. Er ist jetzt der Oberchef aller Söldner deren Zahl im Irak auf mehr als 20.000 geschätzt wird, auch mit dabei der Apartheid-Dreck aus Südafrika.
Und Tony Buckingham ist natürlich zur Stelle wo es nach Schürfrechten riecht. Im Jahre 1995 reiste er auf Einladung der Saddam Hussein Regierung in den Irak, um mögliche Explorationen zu erörtern. Nach dem Einmarsch ist er wieder da, go with the flow, und hat gerade eine Schürflizenz in Kurdistan bekommen.
Simon Mann sitzt mittlerweile als Gast von Robert Mugabe im Hochsicherheitsgefängnis von Harare/Zimbabwe, Sandline wurde kurz nach dem Putschversuch in Äquatorial Guinea geschlossen. Ein Schelm, wer dabei irgendwelche Zusammenhänge vermutet. Und die Söldner freilich, schiessen weiter- für den Frieden-, wie sie behaupten.
Dr. Alexander von Paleske ist Arzt für Innere Medizin - Haematologie und Head des Department of Oncology am Princess Marina Hospital im afrikanischen Gabarone in Botswana. Herr Dr. von Paleske ist ehemaliger Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M).
Der Wonga Coup
Gletscher, Safari und Zyanid - Barricks-Gold
Prostituierte, Parties, Pferderennen, Penny Stocks, Deutsche Bank in Toronto und Khashoggi
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Massenvernichtungswaffen für den Iran
BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria - Reicht mir die Hand, meine Skandale
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Ganoven, Goldgräber, Geheimdienste und Diplomaten
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?
Koks in Mexiko - Heisse Kartoffeln in Clearwater
Bermudadreieck: Koks, Gambling & Politik
Mit Nebelgespenstern, Koks & Poker rund um die Welt
Skyway und die Räuberpistolen
Der seltsame Weg einer DC-9
Hasenfus Kokain? Oder kein Hasenfus Kokain?
Swissair DC-9 „Graubünden“ steckt mit in der Kokain Affäre
Special Operation Samurais & die 5.5 Tonnen Koks
Kokain nicht nur Straffrei sondern bald Pflicht?
Wer war denn Mr. Bramble?
In Coca Mekka Schnee bis in die Niederungen
Die Old Boys Dirigenten von Genf
Das Old Boys Netzwerk
CIA-Flieger in Mexiko mit 128 Koffern voll Kokain erwischt
Verbindung von US-Politiker zu 5,5 Tonnen Kokain
Fallout an Heroin
Mit dem Flugzeugbomber, Oli North & Felix Rodriguez auf der Pista Coca
Pizza aus dem Hindukusch gefällig?
Islamische Mullahs & kalte Krieger in der Liebkosung
Krausköpfe mit Stinger-Raketen
Foto: Garth Stead
Die Firma Aegis, dank eines 293 Millionen Dollar Vertrages mit dem Pentagon im Irak tätig und geführt von dem erfahrenen Berufssöldner Tim Spicer, ist wieder in die Schlagzeilen geraten. Diesmal mit einem Video, das die Tötung von Zivilisten, angeblich durch seine Soldateska zeigt, untermalt mit Songs von Elvis Presley. Grund genug, einen scharfen Blick auf das Spinnennetz zu werfen, zum dem er gehört.
Das Spinnennetz
Als erster wäre da zu nennen Adnan Khashoggi, Veteran des illegalen Waffenhandels und des Betrugs. Khashoggi, der Onkel von Dodi Fayed, der letzte Partner der verstorbenen Diana, Prinzessin von Wales, geschiedene Windsor und damit der Schwager des Inhabers von Harrods, eines Supermarktes in London und ein langjähriger Freund der bin Laden Grossfamilie.
Sein Ursprungsland ist Saudi-Arabien, sein bevorzugter Aufenthaltsort ist Marbella an Spaniens Costa del Sol. Sein bevorzugtes Tätigkeitsfeld der illegale Waffenhandel und die Börse von Vancouver in Kanada. Zurzeit bevorzugt er allerdings mehr die Strände der Vereinigten arabischen Emirate, weil er glaubt, dort vor Strafverfolgung und Auslieferungsbegehren anderer Länder sicher zu sein.
Khashoggi war einer der Hauptakteure in der Iran-Contra Affäre, die knapp 20 Jahre zurückliegt. Das Pentagon verkaufte seinerzeit Waffen über Israel an den Iran und die Profite wurden benutzt, um eine rechtsradikale Terrorgruppe in Nicaragua, die Contras, über den CIA zu finanzieren. Alles illegal natürlich, aber ein Mann des Militärs namens Oliver North packte alle Dokumente rechtzeitig in den Reisswolf, als die Affäre ruchbar wurde. Gut, solch vertrauenswürdige Leute im Hause zu haben.
Khashoggi war auch tief bei der BCCI Bank (Bank of international Credit and Commerce) involviert, eine Waschmaschine für schmutzige Dollars aus dem Drogen- und Waffengeschäft, das kolumbianische Medellin Kartell war dort gern gesehener Kunde. Die Bank wurde 1992 geschlossen.
Khashoggi war aber darauf nicht angewiesen, er hatte viele Freunde in der Welt. Begeben wir uns also nach Thailand zur Bangkok Bank of Commerce. Dort führte in den neunziger Jahren Krirkiat Jalichandra als Direktor Regie.
Duo Infernale
Auf einem Golfplatz wurde Jalichandra ein "Promising Potential" namens Rakesh Saxena vorgestellt. Saxena wurde in Indien steckbrieflich wegen Totschlags an einem Keksfabikanten gesucht. Wen kümmerts, er war während des Studiums auch einmal Kommunist gewesen und getreu dem Motto, wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 40 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand - und den glaubte er zu haben - so vergass er ganz schnell Marx und Engels und konzentrierte sich auf den ganz grossen Betrug und die Korruption.
Er und sein Mentor Krirkiat Jalichandra wurden ein "Duo Infernale" sozusagen. Geld wurde in ein Labyrinth von Firmen gesteckt und schöne Geldgeschenke wurden Politikern und anderen Personen von Einfluss gemacht.
Auch Khashoggi, ein Freund von Saxena, wurde mit einem 140 Millionen US Dollar nicht rückzahlbarem Kredit bedacht. Peanuts in der Sprache der Deutschen Bank. Geld wurde in ein Netz von verschachtelten Briefkastenfirmen gepumpt, bei dem jeder erfahrene Steuerberater die Übersicht verloren hätte.
Aber solch ein Riesenbetrug kann nur eine gewisse Zeit gut gehen. Irgendwann platzt die Blase und das war im Jahre 1996 der Fall. Sie löste die "Asiatische Bankenkrise" aus, die viele Firmen in den Bankrott und viele Finanziers und Firmeninhaber in den Selbstmord trieb.
Abgesetzt mit dem Pass eines Toten
Saxena ahnte, was da kommen würde und setzte sich mit dem Pass eines toten Kroaten nach Kanada ab. Auch eine Altersversorgung nahm er gleich mit in Höhe von 88 Millionen US Dollar. Kleingeld gemessen an dem Schaden, den er und Jalichandra angerichtet hatten, der belief sich nämlich auf 2,2 Milliarden US Dollar. Jalichandra war nicht so „lucky“, er wurde zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt und ausserdem zu einer saftigen Geldstrafe.
Thailand verlangte von Kanada die Auslieferung Saxenas, aber das wollte Saxena nicht und heuerte er erst einmal die besten Advokaten Kanadas an die dafür sorgten, dass sich das Auslieferungsverfahren nun schon 10 Jahre lang hinzieht. Die Regierung Kanadas wollte ihn ursprünglich ins Auslieferungsgefängnis stecken, aber dort hätte er im Betrugssektor freilich nicht arbeiten können, so überzeugte er die Behörde, dass es Vater Staat billiger kommen würde, wenn er unter Hausarrest stehen würde, für den er selbst aufkommen würde. So ist er immer noch in Kanada, aber keineswegs im Ruhestand.
Der erste, der an seine Tür klopfte war Tim Spicer, ehemaliger Oberst der britischen Armee und ganz früher mal ein Hippie.
Das Buffalo Battalion
Er war gerade mit Tony Buckingham, einem Direktor der Ölfirma Heritage Oil dabei, in Sierra Leone militärisch tätig zu werden. Dazu brauchte er Geld, um die südafrikanischen Söldner der Firma Executive Outcomes zu bewaffnen und entlohnen zu können.
Brachiale Todbringer
Diese Söldner waren vorher bei den Apartheidtruppen Südafrikas, dem so genannten 32. Buffalo Battalion tätig, das für die komplette Zerstörung des Südens von Angola und die Tötung unzähliger Befreiungskämpfer der namibischen Befreiungsbewegung SWAPO verantwortlich zeichnet.
Gegen Schürfrechte von Diamanten und Bauxit wollten Buckingham und Spicer den in Sierra Leone gestürzten Präsidenten Kabbah wieder an die Macht bringen. Saxena hatte genug Geld und eigene Schürfinteressen in Sierra Leone und mit Saxena's Geld ging Spicer nun auf Einkaufstour in Bulgarien und anderswo und kaufte tonnenweise Waffen ein.
Er hatte dabei die heimliche Zustimmung der Blair Regierung, trotz eines UN Waffenembargos. Als die Sache aufflog, wurde es zur "Arms to Africa Affair" und brachte Tony Blair und seine Mannschaft in grösste Absturzgefahr. Mit dabei waren Simon Mann und Nick du Toit, beide jetzt im Gefängnis nach dem fehlgeschlagenen Putsch im ölreichen Equatorial Guinea im März 2004.
Todesschwadron gegen „Rebellen“
Schon vor dem Sierra Leone Abenteuer hatten Simon Mann, Buckingham und Tim Spicer Globalisierung ernst genommen, dieses Mal auf der anderen Seite des Erdballs in Papua Neu Guinea, einem der ärmsten Länder der Welt. Die dortige Regierung führte Krieg gegen eine Rebellengruppe auf der Insel Bougainville, die gegen die Umweltzerstörung durch eine grosse Kupfer- und Goldmine im Besitz der britischen Firma Rio Tinto kämpfte.
Das Trio offerierte eigennützige Söldnerdienste für 34 Millionen US Dollar und zwar wieder mit dem Apartheid-Dreck von Executive Outcomes. Mit dabei Lafras Luitingh, ehemaliges Mitglied einer südafrikanischen Todesschwadron, er persönlich war verantwortlich für die Ermordung des Wissenschaftlers Dr. David Webster am 1. Mai 1989 in Johannesburg und des Rechtsanwalts Anton Lubowski in Windhoek am 12 Oktober 1989, kurz vor der Unabhängigkeit Namibias.
Dieses Mal ging die Sache allerdings schief, die Armee unter General Singorok rebellierte, Spicer wurde verhaftet und kam nur mit Hilfe diplomatischen Drucks der Blair Regierung wieder frei. Finanziell gelohnt hatte es sich allemal, weil teilweise auf Vorkassenbasis gesöldnert worden war.
Tony Buckingham war in Afrika weiträumig tätig, in Angola, Namibia, DR-Kongo, Kongo-Brazzaville, Kenia, Uganda um nur ein paar Staaten zu nennen.
Ranger Oil bekam grosse claims zum Schürfen.
Er war besonders in Namibia willkommen, dort wurde er Direktor in der halbstaatlichen Offshore Development Company, ODC und nutzte diese Position, um Ranger Oil aus Kanada bei der Regierung einzuführen.
Als Dank machte er Regierungsmitglieder zu Aktionären in seiner Firma Oceanica Fisheries und die Regierung wiederum gab seiner Firma Indigo Sky Gem Schürfrechte in einer Tourmalin Mine in Karibib. und erlaubte ihm, 1000 Small Miners, die dort buddelten, auf die Strasse zu werfen.
Wer gut schmiert, der gut fährt.
In Kenia machte er Sanjivan Ruprah zum Direktor seiner Firma Branch Energy. Sanjivan Ruprah war ein enger Vertrauter von Präsident Charles Taylor in Liberia und besorgte für ihn die Ausrüstung der Kindersoldaten der RUF in Sierra Leone, die unfassbare Verbrechen begingen. Neben Massentötungen und Vergewaltigungen als besondere Spezialität das Abhacken von Gliedmassen von Zivilisten.
Ruprah wurde auch ein enger Vertrauter von Viktor Bout, der in Afrika den Namen "Merchant of Death" hat, weil er durch seine Waffentransporte über 15 Jahre die Konflikte in Sierra Leone, DR Kongo und Angola anheizte bzw. erst ermöglichte.
Viktor Bout (Butt) ist ein Russe, der eine Flotte von 50 Flugzeugen mit ständig wechselnden Kennummern kommandiert. Er flog Waffen für die Taleban und Al Qaida nach Afghanistan und organisierte einen Charterbetrieb dorthin, sicherlich nicht für Touristen. Nach dem Beginn des Irakkrieges wurde er von amerikanischen Firmen kontaktiert - ein Flugzeug ist ein Flugzeug - und er fliegt weiter nach Afghanistan.
Ruprah kennt Khashoggi, da sie eine gemeinsame Büroadresse in London hatten, Khashoggi ist ein Freund Saxenas, Saxena ist ein Freund Spicers usw. Khashoggi und Saxena begnügten sich nicht damit zu sehen, was sich in Afrika tut, sie hatten eigene wichtige Geschäfte zu erledigen, der eine in Kanada der andere in den USA.
Im Jahre 2001 trieb Khashoggi durch betrügerische Manöver den Kurs der Aktien von Genesis Intermedia hoch, die zu 70% seiner auf den Bahamas angesiedelten Firma Ultimate Holdings gehörte.
Kriminelle Pleiten
Wesentliches Geschäft von Genesis Intermedia waren Internetkioske und die Vermarktung von Rechten des Buchs von John Gray "Männer kommen vom Mars und Frauen von der Venus". Er vergass hinzuzusetzen, dass Waffenhändler und Söldner aus der Hölle kommen. Mit bei dem Betrug dabei war die Deutsche Bank, Filiale Toronto und eine Gruppe krimineller Aktienhändler, einer davon vorbestraft.
Nachdem der Kurs in Folge der Anschläge des 9. September 2001 kollabierte, zog Khashoggi mit 130 Millionen Dollar davon. Zwei Brokerhäuser mussten Konkurs anmelden und in Minneapolis verloren 200 Angestellte ihren Job.
Die Geschädigten zogen vor Gericht und am 18. Januar 2006 war für die Deutsche Bank, nach vierjährigem Leugnen, Zahltag. Freiwillig, wie man in Frankfurt betont, wurden 250 Millionen US Dollar gezahlt- 2 1/2 Packungen Peanuts in deren Sprache.
Saxena derweil sorgte dafür, dass der führende Oppositionspolitiker im kanadischen Parlament, John Reynolds, einen anständigen Nebenerwerb in einer seiner Firmen, Wave Tech, bekam. Ein anderes Wort dafür ist wohl Bestechung, während gleichzeitig sein Auslieferungsverfahren lief.
Auch in England wurde Saxena mit Aktienbetrug über die Firma Westshore Ventures und in Südafrika und Botswana über die Firma Platinum Asset Management aktiv.
Aber geteilte Freude ist doppelte Freude, so machte sich Khashoggi im Jahre 2000 auf den Weg nach Wien, um mit Saxena, über Handy verbunden, die Wiener Privatbank General Commerce Bank zu kaufen.
Mit dabei der König der Aktienbetrugs, Amador Pastrana und die wegen Betrugs in Amerika vorbestraften Herren Raoul Berthamieu (alias Berthaumieu, alias Lee Sanders), Sherman Mazur und Regis Possino. Sie machten die Bank zu einem Zentrum des internationalen Aktienbetrugs, der Schaden, nach Presseberichten, 1 Milliarde Dollar. Im Jahre 2001 wurde die Bank geschlossen. 1 Milliarde in einem Jahr.
Auch Tim Spicer war vor Aktivität nicht zu bremsen.
Nachdem er Tony Buckinghams Söldnervermittlungsfirma Sandline im Jahre 2000 verlassen hatte, gründete er die Firma Aegis und bekam wegen seiner besonderen Erfahrungen nach dem Einmarsch im Irak gleich einen Vertrag vom Pentagon im Volumen von 293 Millionen US Dollar. Er ist jetzt der Oberchef aller Söldner deren Zahl im Irak auf mehr als 20.000 geschätzt wird, auch mit dabei der Apartheid-Dreck aus Südafrika.
Und Tony Buckingham ist natürlich zur Stelle wo es nach Schürfrechten riecht. Im Jahre 1995 reiste er auf Einladung der Saddam Hussein Regierung in den Irak, um mögliche Explorationen zu erörtern. Nach dem Einmarsch ist er wieder da, go with the flow, und hat gerade eine Schürflizenz in Kurdistan bekommen.
Simon Mann sitzt mittlerweile als Gast von Robert Mugabe im Hochsicherheitsgefängnis von Harare/Zimbabwe, Sandline wurde kurz nach dem Putschversuch in Äquatorial Guinea geschlossen. Ein Schelm, wer dabei irgendwelche Zusammenhänge vermutet. Und die Söldner freilich, schiessen weiter- für den Frieden-, wie sie behaupten.
Dr. Alexander von Paleske ist Arzt für Innere Medizin - Haematologie und Head des Department of Oncology am Princess Marina Hospital im afrikanischen Gabarone in Botswana. Herr Dr. von Paleske ist ehemaliger Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M).
Der Wonga Coup
Gletscher, Safari und Zyanid - Barricks-Gold
Prostituierte, Parties, Pferderennen, Penny Stocks, Deutsche Bank in Toronto und Khashoggi
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Massenvernichtungswaffen für den Iran
BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria - Reicht mir die Hand, meine Skandale
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Ganoven, Goldgräber, Geheimdienste und Diplomaten
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?
Koks in Mexiko - Heisse Kartoffeln in Clearwater
Bermudadreieck: Koks, Gambling & Politik
Mit Nebelgespenstern, Koks & Poker rund um die Welt
Skyway und die Räuberpistolen
Der seltsame Weg einer DC-9
Hasenfus Kokain? Oder kein Hasenfus Kokain?
Swissair DC-9 „Graubünden“ steckt mit in der Kokain Affäre
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Kokain nicht nur Straffrei sondern bald Pflicht?
Wer war denn Mr. Bramble?
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Das Old Boys Netzwerk
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Verbindung von US-Politiker zu 5,5 Tonnen Kokain
Fallout an Heroin
Mit dem Flugzeugbomber, Oli North & Felix Rodriguez auf der Pista Coca
Pizza aus dem Hindukusch gefällig?
Islamische Mullahs & kalte Krieger in der Liebkosung
Krausköpfe mit Stinger-Raketen
sfux - 28. Jun, 11:27 Article 44237x read