Prozess gegen britischen Söldner Simon Mann beginnt
Dr. Alexander von Paleske - Der Prozess gegen den britischen Söldner Simon Mann beginnt am am kommenden Dienstag (17.6.) in Malabo, der Hauptstadt des ölreichen afrikanischen Staates Äquatorial Guinea. Dies erklärte der Generalstaatsanwalt Olo Obono vergangene Woche auf Anfrage.
Simon Mann wird vorgeworfen, im März 2004 einen Umsturzversuch, den sogenannten "Wonga Coup" geplant zu haben, in den auch der Sohn der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher, Mark Thatcher, verwickelt war. Thatcher wurde im Jahre 2005 von einem Gericht in Kapstadt/Südafrika wegen Verstosses gegen Südafrikas Anti-Söldner-Gesetz zu einer saftigen Geldstrafe und zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
In den Umsturzversuch war offenbar auch der Deutsche Gerhard Eugen Merz als „Transportoffizier“ verwickelt. Er kam im Auftrag der Firma CAL/ACL in Offenbach, die von einem Thomas Rinnert geleitet wird, dorthin. Zusammen mit einem südafrikanischen Vorauskommando verhaftete man dort Merz. Merz starb nach weniger als zwei Wochen in dem berüchtigten Black Beach Gefängnis in Malabo, vermutlich als Folge der dort erlittenen Folter.
Thomas Rinnert, die Firma CAL und der Putschversuch
Wie Rinnert später in einem Gespräch mit der Frankfurter Rundschau am 24.3. 2004 erklärte, habe Merz mit dem Putsch nichts zu tun gehabt, sondern sollte für CAL eine Geschäftsverbindung aufbauen. Merz habe er als Logistikfachmann für diesen Auftrag angeheuert. Diese Behauptung kann durch die Aussagen der Mitverschwörer als widerlegt angesehen werden.
Merz unternahm zwei Flüge nach Sambia, dort sollten die Söldner aus Südafrika aufgeladen werden. Die in Armenien gecharterte Maschine hatte jedoch technische Probleme und so kaufte Simon Mann kurzerhand eine betagte Boeing 727 in den USA. Darüber hinaus nahm einer der Mitverschwörer, Greg Wales, nach dem gescheiterten Umsturzversuch Kontakt mit Thomas Rinnert auf und machte Vorschläge, wie man Druck auf die Regierung Äquatorial Guineas ausüben könnte, um die Entlassung der ebenfalls verhafteten armenischen Crew der gecharterten Antonov Maschine zu erreichen. Gegen Rinnert wurde mittlerweile Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Darmstadt wegen der angeblichen Verwicklung in den fehlgeschlagenen Putschversuch erstattet.
Die Boeing 727 legte am 7. März auf dem Wege von Südafrika nach Malabo einen Zwischenstopp in Harare/Simbabwe ein. Dort sollten Waffen aufgeladen werden. Dazu kam es jedoch nicht, stattdessen wurde die Söldnertruppe verhaftet. Simon Mann wurde zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe wegen Verletzung von Einreisebestimmungen und illegalem Waffenerwerb verurteilt. Nach Verbüssung der Strafe wurde er vor wenigen Wochen von Simbabwe an Äquatorial Guinea ausgeliefert.
Simon Mann hat, um der drohenden Todesstrafe zu entgehen, mittlerweile ein Teilgeständnis abgelegt und dabei Mark Thatcher schwer belastet. Der Prozess in Malabo ist auf drei Tage angesetzt.
Nick du Toit und ein Gedenktag in Gaborone
In Malabo sitzt bereits ein anderer, zu 34 Jahren Haft Verurteilter, ein. Es handelt sich um den Mitverschwörer Nick du Toit. Der kann auf eine lange Karriere in den Mörder- und Zerstörungskommandos des Apartheidregimes in Südafrika zurückblicken.
Am 14 Juni 1985 kam er als angeblicher Anführer mit dem Reconnaissance Kommando 5 nach Gaborone, brachte 14 unbewaffnete Zivilisten um, darunter ein sechsjähriges Kind und eine schwangere Frau. Anschließend jagte er mit seiner seiner Soldateska eine Reihe von Häusern in die Luft.
Gestern wurde der Opfer auf dem Friedhof in Gaborone gedacht. Angeführt wurde die Prozession von dem südafrikanischen Botschafter in Botswana, Moopeloa und dem Parlamentspraesidenten Botswanas, Patrick Balopi.
Im Bild: Michael Dingake, ehemaliger Häftling auf Robben Island, ausgezeichnet mit dem höchsten Orden Südafrikas, bei der Gedenkveranstaltung am vergangenen Samstag
Links im Bild Botswanas Parlamentspräsident Patrick Balopi
Fotos: Dr. Alexander von Paleske
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Am 14 Juni 1985 kam er als angeblicher Anführer mit dem Reconnaissance Kommando 5 nach Gaborone, brachte 14 unbewaffnete Zivilisten um, darunter ein sechsjähriges Kind und eine schwangere Frau. Anschließend jagte er mit seiner seiner Soldateska eine Reihe von Häusern in die Luft.
Gestern wurde der Opfer auf dem Friedhof in Gaborone gedacht. Angeführt wurde die Prozession von dem südafrikanischen Botschafter in Botswana, Moopeloa und dem Parlamentspraesidenten Botswanas, Patrick Balopi.
Im Bild: Michael Dingake, ehemaliger Häftling auf Robben Island, ausgezeichnet mit dem höchsten Orden Südafrikas, bei der Gedenkveranstaltung am vergangenen Samstag
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sfux - 15. Jun, 10:10 Article 6006x read
Nix neues
Substanzlos
Der Kommentatorin ist offenbar entgangen, dass es der erste Artikel ueber den Prozess in Malabo war, mittlerweile haben fast alle deutschen Medien nachgezogen.
Der Artikel in der Frankfurter Rundschau "Unternehmen Staatsstreich" vom 17.6. 2008 basiert ganz entscheidend auf dem Material, das ich dem Redakteur Thieme vor Wochen uebersandte plus einem ausfuehrlichen Telefonat mit ihm.
Si tacuisses........Wenn Sie doch nur geschwiegen haetten...
Dr.AvP