Atomschmuggelprozess endet mit Kuhhandel
Dr. Alexander von Paleske - 12.10. 2008 --- In vier Tagen soll der Atomschmuggelprozess gegen Gotthard Lerch vor dem Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart mit der Urteilsverkündung zu Ende gehen.
Ursprünglich war der Prozess bis Ende Januar 2009 terminiert. Etliche Belastungszeugen waren geladen, darunter auch die "Südafrika-Crew" Daniel Geiges, Gerhard Wisser und Johan Meyer. Insbesondere Daniel Geiges hatte in seinem Geständnis Gotthard Lerch schwer belastet, wir berichteten darüber.
Nun hat Gotthard Lerch am vergangenen Donnerstag überraschend ein Geständnis abgelegt und zugegeben, die Produktion von Teilen für eine Urananreicherungsanlage unterstützt zu haben.Diese Anlage war für Libyen bestimmt.
Das Geständnis ist das Ergebnis eines Kuhhandels der Verteidigung mit der Staatsanwaltschaft: 6 Jahre Haft gegen Geständnis und wurde vom Gericht wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Damit wird die weitere Beweisaufnahme gegenstandslos. Dabei hätte gerade auch der Aufmarsch der weiteren Zeugen etwas Licht in das globale Atomschmuggelnetzwerk des Vaters der pakistanischen Atombombe, Abdul Qadeer Khan, bringen können einschliesslich der Rolle Lerchs darin.
Aber daran hatte die Bundesanwaltschaft keinerlei Interesse. Dann nämlich wäre auch zur Sprache gekommen, dass die Geheimdienste fast 30 Jahre lang das Atomschmuggelnetzwerk lediglich beobachtet haben, aber nichts substantiell dagegen unternommen wurde. Wir berichteten darüber.
Verbrechen lohnt sich nicht?
Gotthard Lerch, der an diesem Netzwerk vermutlich Millionen verdiente, wird also 6 Jahre aufgebrummt bekommen, bei einer gesetzlichen Höchststrafe von 15 Jahren. Davon muss er aber bestenfalls 4 Jahre absitzen, der Rest wird regelhaft zur Bewährung ausgesetzt. Wenn man die Untersuchungs-und Auslieferungshaft abzieht, die regelhaft bei der Strafzumessung angerechnet werden, bleiben wohl nur zwei Jahre übrig, die er noch absitzen muss. Dann kann er mit seinem "hart erarbeiteten" Vermögen sich noch einen schönen Lebensabend machen.. Und wer sagt noch, Verbrechen lohnt sich nicht? Für Lerch hat es sich offenbar allemal gelohnt.
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Alle (Ab)wege führen nach Liechtenstein
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
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Nun hat Gotthard Lerch am vergangenen Donnerstag überraschend ein Geständnis abgelegt und zugegeben, die Produktion von Teilen für eine Urananreicherungsanlage unterstützt zu haben.Diese Anlage war für Libyen bestimmt.
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Damit wird die weitere Beweisaufnahme gegenstandslos. Dabei hätte gerade auch der Aufmarsch der weiteren Zeugen etwas Licht in das globale Atomschmuggelnetzwerk des Vaters der pakistanischen Atombombe, Abdul Qadeer Khan, bringen können einschliesslich der Rolle Lerchs darin.
Aber daran hatte die Bundesanwaltschaft keinerlei Interesse. Dann nämlich wäre auch zur Sprache gekommen, dass die Geheimdienste fast 30 Jahre lang das Atomschmuggelnetzwerk lediglich beobachtet haben, aber nichts substantiell dagegen unternommen wurde. Wir berichteten darüber.
Verbrechen lohnt sich nicht?
Gotthard Lerch, der an diesem Netzwerk vermutlich Millionen verdiente, wird also 6 Jahre aufgebrummt bekommen, bei einer gesetzlichen Höchststrafe von 15 Jahren. Davon muss er aber bestenfalls 4 Jahre absitzen, der Rest wird regelhaft zur Bewährung ausgesetzt. Wenn man die Untersuchungs-und Auslieferungshaft abzieht, die regelhaft bei der Strafzumessung angerechnet werden, bleiben wohl nur zwei Jahre übrig, die er noch absitzen muss. Dann kann er mit seinem "hart erarbeiteten" Vermögen sich noch einen schönen Lebensabend machen.. Und wer sagt noch, Verbrechen lohnt sich nicht? Für Lerch hat es sich offenbar allemal gelohnt.
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onlinedienst - 12. Okt, 09:25 Article 7052x read