Hypo-Alpe-Adria-Bank – vorwärts abwärts
Dr Alexander von Paleske - 10.6. 2009 --- Eine neue Hiobsbotschaft erreichte die austrische Hypo-Alpe (Skandalpe) gestern: Die Ratingagentur Moody‘s hat das Finanzstärkerating auf die fast niedrigst mögliche Stufe herabgesetzt, auf „E“, mit einem kleinen plus zwar noch versehen, also „E+“ aber gleichzeitig mit einem negativen Ausblick.
Einstufungen mit „E“ gelten allgemein als „Schrott-Anleihen“
Das bedeutet im Klartext, die austrische Bank, Tochter der Verlustbank BayernLB, deren Schicksal wir seit mehr als zwei Jahren kommentierend und aufdeckend begleitet haben, braucht wohl wieder Zuschüsse, um die gegenwärtige Lage zu bewältigen.
Also dürfte es wohl bald wieder mal für die BayernLB, selbst tief in den roten Zahlen, heissen: Zahlen.
Die Einschätzung der langfristigen Schulden und die Bewertung der nachrangigen Verbindlichkeiten wurden zwar besser bewertet, mit Baa2, aber auch hier ein negativer Ausblick seitens Moody’s.
Roy Black, ein Schlosshotel und der Wörthersee
Das Schlosshotel Velden, Drehort seinerzeit für die gleichnamige Fernsehserie mit Roy Black vor der Kamera, gehört auch zum Inventar der Hypo-Alpe, ein teures Inventar, denn die Auslastung des nur für sehr betuchte Kunden vogesehenen Hotels lässt mehr als zu wünschen übrig.
Ausweislich der Bilanz der BayernLB fuhr das Hotel, im Jahre 2002 von der Hypo Alpe für 120 Millionen Euro gekauft und umgebaut, angeblich 11 Millionen Euro Verluste allein im Jahre 2008 ein. Hinzu kommt - recht merkwürdig - dass das besagte Hotel gar nicht auf Gewinn ausgelegt sei, wie der Geschäftsführer des Hotels, Kurt Mahnert, gegenüber der Zeitschrift „Profil“ erläuterte. Vielmehr sei Velden ein Leitprojekt für die ganze Region.
Soll das heissen, dass Nobelhotels nun zu „Sozialeinrichtungen“ für eine betuchte Kundschaft werden?
Aber nicht nur das Hotel betreibt die Hypo-Alpe, sondern auch Golfplätze und Restaurants.
Nun platzte offenbar selbst der Bayern-SPD, die seinerzeit dem Kauf der Hypo-Alpe zugestimmt hatte, der Kragen.
Die SPD-Abgeordnete Inge Aures verlangt mit einem detaillierten Fragenkatalog weitere Aufklärung vom bayerischen Wirtschaftsminister Fahrenschon.
Und SPD-Fraktionschef Maget bedauert mittlerweile zutiefst, dass man seinerzeit dem Kauf der Hypo-Skandalpe zustimmte.
Derweil heisst es wieder dann zur Sommerszeit „Schön sind die Ferien am Wörthersee“ . Wenn es nur die Ferien wären und es nicht auch noch die Bank am Wörthersee als „Klotz am Bein“ der BayernLB gäbe.
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onlinedienst - 10. Jun, 20:47 Article 6567x read