Hannibal aus Tripolis oder: Ein schweizer Bundespräsident auf Canossa-Reise

Dr. Alexander von Paleske ---29-8- 2009 --- Wer ist Hannibal aus Tripolis? Nein, nicht der Hannibal, der einstmals mit seinen Elefanten aus Karthago über die Alpen kam, und in Rom den Schreckruf auslöste „Hannibal ante portas“.

Ein Hannibal aus Libyen
Es handelt sich um Motassim Bilal Gaddafi, den fünftältesten Sohn des libyschen Herrschers Muammar al-Gaddafi.

Dieser hoffnungsvolle Spross aus dem Hause des libyschen Herrschers hat auch den Spitznamen Hannibal. Und wie einst der Feldherr aus Karthago, löst dieser Hannibal Schrecken aus, wann immer er auftaucht.

So brauste er dereinst in Paris die Champs Elysees mit 140 km/h herunter, anstatt in Ruhe diese einmalige Strasse zu geniessen. Auch scheint er offenbar gelegentlich etwas gewalttätig zu werden, was sich einfach für einen Herrscher-Sohn nicht gehört.

Im Juli 2008 in der Schweiz, wo sein Vater auch einige Milliarden Fränkli deponiert hatte, gab es nun Beschwerden über Hannibal von seinen Hausangestellten, die angeblich von ihm verprügelt worden seien. Hannibals Frau soll ihn dabei unterstützt haben.

Die schweizer Polizei nahm Hannibal plus Gemahlin fest. Das hätte sie mal besser sein lassen, denn dann hätte sie dem Bundespräsidenten Merz eine Canossa -Reise nach Tripolis erspart.

Blut ist dicker als das schweizer Strafgesetzbuch
Vater Gaddafi war ausser sich, dass jemand es wagte, seinen Sohn und noch dazu mit Frau, die doch ins Haus, aber nicht ins Gefängnis gehört, wenn auch nur vorübergehend, einzusperren.

Strafe muss sein
Gaddafi beschloss, die Schweiz zu bestrafen.
Zunächst stellte er die Lieferungen seines guten schwefelarmen libyschen Erdöls an die Schweiz ein. Dann brach er die diplomatischen Beziehungen ab.

kadhafi
Gaddafi: die Schweiz muss von der Landkarte

Die schweizer Autos fuhren trotzdem, und auch die Zentralheizungen des Alpenlandes funktionierten weiter. Es gibt ja auch noch andere erdölproduzierende Länder.

Da fiel ihm offenbar ein, dass er die Schweiz am meisten dadurch treffen könnte, dass er sein Taschengeld von schweizer Konten abzuzieht. Aua, das tat weh. Insgesamt 5 Milliarden Fränkli zog er angeblich ab. Und am Rande des diesjährigen G8 Gipfels in Italien bezeichnete er die Schweiz als Unterstützerin des Terrorismus.

Auch schlug er vor, die schweizer Kantone den Nachbarländern zuzuschlagen, die Schweiz würde sich dann in Luft auflösen. Dies sei auch deshalb geboten, weil die Schweiz ein Mafialand sei. Ob er da die Schweiz nicht mit Italien verwechselt hat?

Aber es kommt noch dicker: Zitat Gaddafi „Hätte ich eine Atombombe, würde ich die Schweiz von der Landkarte entfernen“
Da bekam es der schweizer Bundespräsident Hans-Rudolf Merz richtig mit der Angst zu tun, obgleich Libyen ja sein Atomwaffenprogramm eingestellt hatte, wir berichteten darüber.

Ein Gang nach Canossa
Letzte Woche flog Merz in Büsserhaltung nach Tripolis, um Gaddafi zu bitten, ihm die Sünde der Verhaftung des Hannibal zu vergeben. Vergeben ist göttlich, dachte wohl Gaddafi, und vergab den Schweizern, dass sie nach Recht und Gesetz ihres Landes und nicht nach libyschem Landrecht gehandelt hatten.

Schweizer Geschäftsleute, die auch entsprechend libyschem Landrecht festgesetzt worden waren, dürfen nun ausreisen, allerdings nicht mit dem schweizer Präsidenten in seiner Maschine der schweizer Luftwaffe, sondern mit einem ordinären Flug, vielleicht der Libyan Arab Airlines, die Swiss darf ja Tripolis zur Zeit nicht anfliegen. Ob Gadaffi nicht weiss, dass die Swiss der deutschen Lufthansa gehört?

Aber wenigstens das Gepäck der Geschäftsleute durfte Bundespräsident Merz in seiner Lutwaffenmaschine mitnehmen, immerhin. Soll noch einer sagen, dass Gaddafi nicht ein richtig aufrechter Mann ist, und einige Aehnlichkeiten mit Wilhelm Tell aufweist.

Wie heisst im übrigen doch gleich der Song:

----Im Sommer da regnet's
----im Winter da schneit's
--- in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz.

Dieses Jahr kam noch ein Wüstensturm dazu. Aber der ist nun glücklicherweise auch vorbei.

linkHeimkehr eines Attentäters, Libyens Staatschef Gaddafi und das deutsche Auswärtige Amt
linkProzess in Südafrika und Banditen im Nuklearbereich
linkSchweizer Grossbank UBS und Steuerbetrug in den USA
onlinedienst - 29. Aug, 11:39 Article 7384x read
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Max Weber (Gast) - 29. Aug, 13:37

Anmerkungen

Im Juli 2008 in der Schweiz, wo sein Vater auch einige Milliarden Fränkli deponiert hatte,
AFAIK nennt sich die Schweizer Währung Franken, nicht Fränkli.
Zunächst stellte er die Lieferungen seines guten schwefelarmen libyschen Erdöls an die Schweiz ein.
Keine Strafe für die Schweiz, sondern eher für Libyen: Die nationale libysche Ölgesesllschaft Tamoil betreibt in der Schweiz eine Raffinerie und ein Netz von rund 350 Tankstellen. Die libyschen Erdölimporte an die Schweiz gingen fast ausschliesslich an Tamoil.
Aua, das tat weh. Insgesamt 5 Milliarden Fränkli zog er angeblich ab.
Nicht angeblich, tatsächlich, wobei offizielle Zahlen nur pro Land verfügbar sind, aber Libyen ist ja ein Synonym für Gaddafi. Ob es weh tat, wage ich allerdings zu bezweifeln. Wirtschaftlich ist Libyen für die Schweiz völlig unbedeutend. Weh tut in der Schweiz vor allem die Abhängigkeit von den beiden Kasino-Banken CS und UBS, von denen zumindest die UBS wohl als Zombie-Bank bezeichnet werden muss.

onlinedienst - 29. Aug, 14:28

Satire

Dieser Artikel ist eine Satire, und so habe ich mir erlaubt, den schweizer Franken Frankli zu nennen.
Gleichwohl, herzlichen Dank fuer die Klarstellung.
Gruss
AvP
diefrogg (Gast) - 29. Aug, 16:12

Zur Fränkli-Diskussion...

hätte ich auch noch einen satirischen Beitrag. Ich erlaube mir, ihn anzufügen: hier

Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

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