Noch ein Mossad-Mord?
Dr. Alexander von Paleske -- 18.2. 2010 -- Am 20. Januar wurde der 50 jährige Hamas-Anführer Mahmud el-Mabuh in einem Hotel in Dubai von einer Todesschwadron ermordet. Die Finger zeigen auf den Mossad, auch wenn die israelische Regierung abstreitet.
Mabuh soll angeblich internationale Waffenlieferungen aus dem Iran, Nordkorea und China in den Gazastreifen organisiert haben.
Nicht das erste Mal
Es wäre ist nicht die erste Ermordung durch eine Todesschwadron des israelischen Auslandgeheimdienstes Mossad, es würde kaum die letzte sein.
Nur diesmal haben sich die Attentäter eine Blösse gegeben.Anders als bei früheren Ermordungen sind die Gesichter der Mitglieder der Todesschwadron aufgenommen worden, auf dem Flughafen in Dubai und im Hotel, in dem der Hamas-Anführer al- Mabuh sich aufhielt , und gleich mehrfach von Ueberwachungskameras.
Damit werden die Attentäter selbst das Ziel von Verhaftungen, wenn sie sich ausserhalb des Entsendelandes - vermutlich Israel -- begeben sollten.
Mossad-Mord in Lillehammer 1973
Das war dem Mossad bisher nur in Lillehammer/Norwegen passiert. Dort hatte eine Todesschwadron des Mossad den Tunesier Ahmed Bouchiki in Lillehammer 1973 auf offener Strasse vor den Augen einer schwangeren Frau ermordet, ein Mann, der weder Palästinenser war noch mit den palästinensischen Organisationen etwas zu tun hatte.
Die Polizei in Norwegen verhaftete fast die komplette Todesschwadron. Darunter den Top-Mossad-Agenten Dan Ertel, alias Dan Erbel alias Dan Erteschik, der 1968 an der Kaperung des Frachtschiffes Scheersberg A , mit 200 Tonnen Uran an Bord, beteiligt war, das Israel in die Lage versetzte, in seinem Reaktor Dimona in der Negev-Wüste Atombomben herzustellen. Er informierte bereits 1974 die norwegischen Behörden über Israels Griff zur Atombombe und seine Beteiligung an der Kaperung des Schiffs.
Und es gibt zumindest eine israelische Familie, welche die Ermordung al-Mabuhs mit Angst und Schrecken zur Kenntnis genommen haben dürfte: Die Familie des israelischen Soldaten Gilad Schalit, der von der Hamas 2006 gefangengenommen wurde und über dessen Freilassung Verhandlungen liefen, an denen der deutsche Bundesnachrichtendienst als Vermittler beteiligt war.
Hamas verlangt im Gegenzug von Israel die Freilassung von 1000 in israelischen Gefängnissen einsitzenden Palästinensern.
Geplatzte Verhandlungen
Die Verhandlungen sind mittlerweile geplatzt. . Die Verhandlungen hatten angeblich kurz vor einem Durchbruch gestanden, aber dann habe sich der israelische Premier Netanyahu dazwischengestellt.
Das ist auch der Hintergrund, warum Israel so vehement abstreitet, hinter der Ermordung el-Mabuhs gesteckt zu haben. Dabei trägt die Ermordung alle Merkmale der Handschrift des Mossad:
- Der Mossad versorgt seine Mitglieder nicht nur mit gefälschten Pässen, sondern diese Pässe enthalten Daten von wirklich lebenden Personen.
- Bei der Ermordung des Tunesiers Bouchiki in Lillehammer, reiste beispielsweise die Mosssad–Agentin Sylvia Rafael , deren Ehemann ich in Bulawayo/Simbabwe später kennenlernte, mit dem Pass einer Angestellten eines Anwaltsbüros in Kanada ein. Die Daten der Kanadierin hatte sich der Mossad über seine Verbindungen besorgt.
- Aber, und das macht die Beteiligung des Mossad praktisch sicher: Alle gefälschten Pässe enthalten die Daten von lebenden Personen, die kürzlich nach Israel eingereist waren, darunter jemand, der seit der Einreise Israel nicht mehr verlassen hat, und niemals in einem arabischen Land war. Nur Israel, abgesehen von dem Ausstellerland, und das sind gleich mehrere nichtarabische Länder, hatte daher Zugang zu den Personendaten.
Die Ermordung Mahmud el-Mabuhs kann, wie auch alle anderen Ermordungen von Palästinensern, niemanden dort mehr einschüchtern. Die verzweifelte Lage der Palästinenser, die tägliche Demütigung, das Abschneiden von der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern in Gaza , die Angriffe auf Gaza vor einem Jahr, all das ist der Nährboden, auf dem für einen getöteten el- Mabuh drei andere nachwachsen – mindestens.
Solange Israel mit einer Art Herrenrasse- Mentalität die Palästinenser unterdrückt, bekämpft, aus ihren Häusern vertreibt, ihnen Land wegnimmt, kann es in Nahost keinen Frieden geben. Da kann der Mossad noch so viele Ermordungen vornehmen.
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Damit werden die Attentäter selbst das Ziel von Verhaftungen, wenn sie sich ausserhalb des Entsendelandes - vermutlich Israel -- begeben sollten.
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Das war dem Mossad bisher nur in Lillehammer/Norwegen passiert. Dort hatte eine Todesschwadron des Mossad den Tunesier Ahmed Bouchiki in Lillehammer 1973 auf offener Strasse vor den Augen einer schwangeren Frau ermordet, ein Mann, der weder Palästinenser war noch mit den palästinensischen Organisationen etwas zu tun hatte.
Die Polizei in Norwegen verhaftete fast die komplette Todesschwadron. Darunter den Top-Mossad-Agenten Dan Ertel, alias Dan Erbel alias Dan Erteschik, der 1968 an der Kaperung des Frachtschiffes Scheersberg A , mit 200 Tonnen Uran an Bord, beteiligt war, das Israel in die Lage versetzte, in seinem Reaktor Dimona in der Negev-Wüste Atombomben herzustellen. Er informierte bereits 1974 die norwegischen Behörden über Israels Griff zur Atombombe und seine Beteiligung an der Kaperung des Schiffs.
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Geplatzte Verhandlungen
Die Verhandlungen sind mittlerweile geplatzt. . Die Verhandlungen hatten angeblich kurz vor einem Durchbruch gestanden, aber dann habe sich der israelische Premier Netanyahu dazwischengestellt.
Das ist auch der Hintergrund, warum Israel so vehement abstreitet, hinter der Ermordung el-Mabuhs gesteckt zu haben. Dabei trägt die Ermordung alle Merkmale der Handschrift des Mossad:
- Der Mossad versorgt seine Mitglieder nicht nur mit gefälschten Pässen, sondern diese Pässe enthalten Daten von wirklich lebenden Personen.
- Bei der Ermordung des Tunesiers Bouchiki in Lillehammer, reiste beispielsweise die Mosssad–Agentin Sylvia Rafael , deren Ehemann ich in Bulawayo/Simbabwe später kennenlernte, mit dem Pass einer Angestellten eines Anwaltsbüros in Kanada ein. Die Daten der Kanadierin hatte sich der Mossad über seine Verbindungen besorgt.
- Aber, und das macht die Beteiligung des Mossad praktisch sicher: Alle gefälschten Pässe enthalten die Daten von lebenden Personen, die kürzlich nach Israel eingereist waren, darunter jemand, der seit der Einreise Israel nicht mehr verlassen hat, und niemals in einem arabischen Land war. Nur Israel, abgesehen von dem Ausstellerland, und das sind gleich mehrere nichtarabische Länder, hatte daher Zugang zu den Personendaten.
Die Ermordung Mahmud el-Mabuhs kann, wie auch alle anderen Ermordungen von Palästinensern, niemanden dort mehr einschüchtern. Die verzweifelte Lage der Palästinenser, die tägliche Demütigung, das Abschneiden von der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern in Gaza , die Angriffe auf Gaza vor einem Jahr, all das ist der Nährboden, auf dem für einen getöteten el- Mabuh drei andere nachwachsen – mindestens.
Solange Israel mit einer Art Herrenrasse- Mentalität die Palästinenser unterdrückt, bekämpft, aus ihren Häusern vertreibt, ihnen Land wegnimmt, kann es in Nahost keinen Frieden geben. Da kann der Mossad noch so viele Ermordungen vornehmen.
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onlinedienst - 18. Feb, 09:02 Article 6139x read
So setzten sich die Regierungen selbst Schach-Matt.