Israels radioaktive Partnerschaft mit Apartheid-Südafrika – Mehr Details
Dr. Alexander von Paleske ---29.5. 2010 --- Weitere Einzelheiten über die Atomrüstungs-Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Apartheid- Südafrika in den 70er und 80er Jahren kommen nun ans Tageslicht.
Die südafrikanische investigative Zeitschrift „Mail and Guardian“ druckte gestern vorab Auszüge aus dem Buch von Sasha Polakow-Suransky
„Unspoken Alliance, Israels secret relationship with Apartheid-South Africa
ab.
Danach ergibt sich folgendes Bild:
- Im Jahre 1978 wäre das, von dem gekaperten Frachter Scheersberg A stammende, Uranoxid (Yellow Cake) aufgebraucht, aber Israel immerhin im Besitz einiger Atomsprengköpfe.
- Das war Israel offenbar nicht genug. Es wollte offenbar eine Zahl von Atomsprengköpfen herstellen, die den Nahen Osten gleich mehrfach auslöschen würde. Motto: je mehr Atomwaffen, umso grösser die Abschreckung, Insofern getreu dem, was USA und UdSSR, vorexerziert hatten, deren Arsenal zusammen genommen ebenfalls ausreichte, um die gesamte Welt gleich dutzende Male zu zerstören.
- Israel brauchte für sein expansives Atomrüstungsprogramm - für weitere 10 Jahre Atomwaffenproduktion - 500 Tonnen Uranoxid.
Zwar lagerte schon einiges davon in Israel, geliefert von Südafrika seit 1965, aber Südafrika bestand auf der friedlichen Nutzung, und exerzierte die mit Israel seinerzeit vereinbarten Kontrollrechte und Inspektionen.
- Israel konnte seinerzeit diese Mengen, die sozusagen auf Vorrat eingekauft waren, aber für die friedliche Nutzung kaum verwenden, also stapelte sich das Uran. Zur Verwendung südafrikanischen Urans zum Bau von Atomwaffen hätten sich damit nur nur zwei Wege angeboten - ein zweites Scheersberg-Abenteuer war ausgeschlossen.
1. Der Bruch der Vereinbarungen mit Südafrika, was einen Stopp weiterer Lieferungen von dort zur Folge gehabt hätte, oder
2. dass Südafrika auf die Kontrollen freiwillig verzichten würde.
Letzteres geschah nun. Mittlerweile hatte sich die politische Lage im südlichen Afrika durch die Unabhängigkeit Angolas und Mozambiques völlig verändert. Und die Weltmeinung hatte sich entschieden gegen Südafrika gedreht.
Ein Freund, ein guter Apartheid-Freund
Aber es gab eben auch Freunde, wie z.B. Israel.
Im April 1976 tauchten südafrikanische Geheimdienstleute beim israelischen Council for Scientific Liaison, eine seinerzeitige Spionageagentur ähnlich dem Mossad, aber auf Industrie- und Wissenschaftsspionage focussiert, auch als Lakam oder Lekem bekannt, auf.
Kurz darauf besuchte der damalige südafrikanische Staatspräsident Vorster Israel , und dann wurde es zwischen den beiden Staaten so richtig freunschaftlich eng, vor allem im militärischen Bereich.
Südafrikas Regierung verzichtete auf die Uran-Kontrollrechte, die Atombombenproduktion in Israel konnte weiterlaufen.
Es war ein beiderseitiges Geschäft: Israel hatte die Technologie, Südafrika die Rohstoffe. So half Israel mit bei der Herstellung südafrikanischer Atombomben, zum Ende der Apartheidzeit waren es derer drei, und lieferte das zur Erhöhung der Explosionsneigung erforderliche Tritium, ein Vorrat, genau 30 Gramm, ausreichend für mehrere Atombomben - und das für einen militärisch konventionell schon hoch gerüsteten und ausserordentlich aggressiven Rassistenstaat.
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1. Der Bruch der Vereinbarungen mit Südafrika, was einen Stopp weiterer Lieferungen von dort zur Folge gehabt hätte, oder
2. dass Südafrika auf die Kontrollen freiwillig verzichten würde.
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