Von Charlotte Roche und ihrem neuen Büchlein
Dr. Alexander von Paleske ---- 19.10. 2015 ---
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox
Charlotte Roche
Verfasserin literarischer Jahrhundertwerke
Köln
Guten Morgen Deutschland,
Ich bin`s wieder, die Lotte Charlotte (Roche).
Nachdem meine beiden Bücher
"Feuchte Liebe, aus dem Reich der literarischen Sumpfblüten“
und
"Stossgebiete"
es in den Literaturhimmel geschafft, Riesenauflagen erzielt, und mich zu einer hoch aussichtsreichen Kandidatin für den nächsten Literatur-Nobelpreis gemacht haben, habe ich jetzt mit der goldenen Literaturkelle nachgelangt, und werfe ein weiteres hochaktuelles und literarisch sehr anspruchsvolles Werk, rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest auf den Büchermarkt mit dem Titel:
„Mädchen für alles“
Und mit alles meine ich wirklich alles, auch das Bett, was ja schon in meinen vorangegangenen Romanen eine ganz zentrale Rolle gespielt hat.
Schnell erzählt
Die Roman-Geschichte ist schnell erzählt:
Eine vom Leben gelangweilte - und von sich selbst abgestossene - Mittelschichtsmutter ist mit ihrer Rolle als Ehefrau unzufrieden, und hat ausserdem noch bedenklich negative Gefühle gegenüber ihrem 1 ½ jährigen Kind entwickelt.
Mit der deswegen vom Ehemann engagierten Babysitterin beginnt sie - mangels anderer Alternativen - prompt eine Affäre. Wie aufregend.
Kann nicht gutgehen
Das kann nicht gutgehen, und geht auch nicht gut, endet nach einem leidenschaftlichen Hotel-Wochenende in einem Gewaltexzess auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel, Mallorca.
Der Gewaltexzess hat auch noch – um die Sache etwas zu verkomplizieren - einen pseudoödipalen Hintergrund.
Eigentlich eine spannende Geschichte, aber die Schreiberlinge der Medien haben sich wieder einmal über meine literarischen Einfälle hergemacht, und versucht, mein anspruchsvolles gleichzeitig tief hintergründiges Werk zu verreissen, obwohl es eigentlich auf jeden Gabentisch zu Weihnachten gehört. Insbesondere von Mittel- und Oberschichtsmüttern natürlich, von denen sich viele voll oder teilweise in meiner Romanfigur wiedererkennen werden.
Ich, Charlotte Roche
Ein Schreiberling namens Balzer
So schreibt ein gewisser Jens Balzer in der Frankfurter Rundschau in der vergangenen Woche:
„"Mädchen für alles“ ist sehr schlecht geschrieben und spannungsarm, sowie in überaus ermüdender Weise mit Wiederholungen und Redundanzen gebläht, und daher insgesamt quälend langweilig zu lesen.. Obwohl es nur locker gesetzte 240 Seiten umfasst, habe ich ein ganzes Wochenende dafür gebraucht."
Lächerlich diese Kritik, die zudem auch noch aus der Feder eines Mannes stammt.
Ich bin davon überzeugt, dass eine Frau, vielleicht sogar seine eigene Frau / Lebensgefährtin, dieses Buch verschlungen hätte, und möglicherweise sofort danach mit einem Liebhaber nach Mallorca für ein Wochenende verschwunden wäre.
Natürlich kann nicht jedes meiner Werke von so durchdringender Sozialkritik sein, so viel Entschämungsoffensive bieten, wie meine Erstlinge.
Aber da konnte ich ja auch aus meinem eigenen variantenreichen (Sex-) Leben vieles einflechten, in Freud´scher Terminologie zwischen oraler und analer Phase hin- und herpendelnd.
Mein neues Werk widmet sich mehr der genitalen Phase, mit partiellen Regressionen in die analsadistische Phase, verbunden noch mit ausgelebten pseudoödipalen Beseitigungsphantasien.
Alles in allem: Prädikat "besonders wertvoll", also Zum Kauf sehr zu empfehlen.
Eure
Lotte Charlotte
Charlotte Roche: Ohne Geld habe ich Angst, Geld ist richtig sexy
Grossartig: "Feuchtgebiete", der Film des Jahres, Oscar-verdächtig, ab Ende August in den Kinos
Hamburger Bordellbesitzer gratuliert Charlotte Roche zur Verfilmung des Buchs „Stossgebiete“
Stefan Raab schreibt an Charlotte Roche: Sauber gemacht
Grimme-Preise für Dschungel-Quark und Schamlos-Charlotte
Charlotte Roche schreibt an NRW-MdL Piratin Birgit Rydlewski: Wunderbar, Du mutige Entschämerin
Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox
Charlotte Roche
Verfasserin literarischer Jahrhundertwerke
Köln
Guten Morgen Deutschland,
Ich bin`s wieder, die Lotte Charlotte (Roche).
Nachdem meine beiden Bücher
"Feuchte Liebe, aus dem Reich der literarischen Sumpfblüten“
und
"Stossgebiete"
es in den Literaturhimmel geschafft, Riesenauflagen erzielt, und mich zu einer hoch aussichtsreichen Kandidatin für den nächsten Literatur-Nobelpreis gemacht haben, habe ich jetzt mit der goldenen Literaturkelle nachgelangt, und werfe ein weiteres hochaktuelles und literarisch sehr anspruchsvolles Werk, rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest auf den Büchermarkt mit dem Titel:
„Mädchen für alles“
Und mit alles meine ich wirklich alles, auch das Bett, was ja schon in meinen vorangegangenen Romanen eine ganz zentrale Rolle gespielt hat.
Schnell erzählt
Die Roman-Geschichte ist schnell erzählt:
Eine vom Leben gelangweilte - und von sich selbst abgestossene - Mittelschichtsmutter ist mit ihrer Rolle als Ehefrau unzufrieden, und hat ausserdem noch bedenklich negative Gefühle gegenüber ihrem 1 ½ jährigen Kind entwickelt.
Mit der deswegen vom Ehemann engagierten Babysitterin beginnt sie - mangels anderer Alternativen - prompt eine Affäre. Wie aufregend.
Kann nicht gutgehen
Das kann nicht gutgehen, und geht auch nicht gut, endet nach einem leidenschaftlichen Hotel-Wochenende in einem Gewaltexzess auf Deutschlands beliebtester Ferieninsel, Mallorca.
Der Gewaltexzess hat auch noch – um die Sache etwas zu verkomplizieren - einen pseudoödipalen Hintergrund.
Eigentlich eine spannende Geschichte, aber die Schreiberlinge der Medien haben sich wieder einmal über meine literarischen Einfälle hergemacht, und versucht, mein anspruchsvolles gleichzeitig tief hintergründiges Werk zu verreissen, obwohl es eigentlich auf jeden Gabentisch zu Weihnachten gehört. Insbesondere von Mittel- und Oberschichtsmüttern natürlich, von denen sich viele voll oder teilweise in meiner Romanfigur wiedererkennen werden.
Ich, Charlotte Roche
Ein Schreiberling namens Balzer
So schreibt ein gewisser Jens Balzer in der Frankfurter Rundschau in der vergangenen Woche:
„"Mädchen für alles“ ist sehr schlecht geschrieben und spannungsarm, sowie in überaus ermüdender Weise mit Wiederholungen und Redundanzen gebläht, und daher insgesamt quälend langweilig zu lesen.. Obwohl es nur locker gesetzte 240 Seiten umfasst, habe ich ein ganzes Wochenende dafür gebraucht."
Lächerlich diese Kritik, die zudem auch noch aus der Feder eines Mannes stammt.
Ich bin davon überzeugt, dass eine Frau, vielleicht sogar seine eigene Frau / Lebensgefährtin, dieses Buch verschlungen hätte, und möglicherweise sofort danach mit einem Liebhaber nach Mallorca für ein Wochenende verschwunden wäre.
Natürlich kann nicht jedes meiner Werke von so durchdringender Sozialkritik sein, so viel Entschämungsoffensive bieten, wie meine Erstlinge.
Aber da konnte ich ja auch aus meinem eigenen variantenreichen (Sex-) Leben vieles einflechten, in Freud´scher Terminologie zwischen oraler und analer Phase hin- und herpendelnd.
Mein neues Werk widmet sich mehr der genitalen Phase, mit partiellen Regressionen in die analsadistische Phase, verbunden noch mit ausgelebten pseudoödipalen Beseitigungsphantasien.
Alles in allem: Prädikat "besonders wertvoll", also Zum Kauf sehr zu empfehlen.
Eure
Lotte Charlotte
Charlotte Roche: Ohne Geld habe ich Angst, Geld ist richtig sexy
Grossartig: "Feuchtgebiete", der Film des Jahres, Oscar-verdächtig, ab Ende August in den Kinos
Hamburger Bordellbesitzer gratuliert Charlotte Roche zur Verfilmung des Buchs „Stossgebiete“
Stefan Raab schreibt an Charlotte Roche: Sauber gemacht
Grimme-Preise für Dschungel-Quark und Schamlos-Charlotte
Charlotte Roche schreibt an NRW-MdL Piratin Birgit Rydlewski: Wunderbar, Du mutige Entschämerin
onlinedienst - 19. Okt, 21:53 Article 3471x read
I'm, we're, .... sorry for you ...
Nicht ausreichend
C.R.