Geiselnahme „light“ am Golf: Nach CIA-Offensive Verhaftungswelle im Iran
Malte Olschewski - Ein Militärschlag der USA gegen Teheran ist durch die Eskalation im Irak unwahrscheinlich geworden, doch die Regierung Bush unterstützt und unternimmt subversive Aktionen gegen den Iran. Das hat zu einer Verhaftungsserie unter prominenten Persönlichkeiten geführt. Der Iran pokert mit „soft hostages“ (weichen Geiseln), um in erster Linie jene Diplomaten und Geheimnisträger freizubekommen, die am 11.1. von US-Kommandos in der Kurdenhauptstadt Arbil festgenommen worden waren.
Mehreren, im Iran geborenen Amerikanern wird durch eine „Geiselnahme light“ die Ausreise verweigert. Den USA geht es in diesem Geheimdienstkieg um Details der iranischen Atomrüstung, während sich der Iran hauptsächlich um Ersatzteile für seine Waffen aus der Zeit des Shahs bemüht.
Der frühere Chefverhandler in Atomfragen, Hussein Mousavian, ist nach zweiwöchiger Haft gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt worden, doch soll er wegen Spionage angeklagt werden. In allen Fällen werden Einzelheiten und Hintergründe nicht bekannt gegeben. Im Fall Mousavian glauben Geheimdienst - Experten wie etwa James Risen in seinem Buch „State of War“, das Motiv zu kennen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die üppig wuchernden „Centers“ in den USA zu Spionagezwecken benutzt worden wären. Es ist auch das eine oder andere „Center“ nur mit dieser geheimen Agenda gegründet worden.
Die amerikanische CIA hätte vor Jahren Pläne zum Bau des Auslösemechanismus für Nuklearwaffen gefälscht und über einen russischen Wissenschafter dem Iran zugespielt. Die Pläne seien Mousavian von dem Russen während einer IAEA-Sitzung in Wien übergeben worden. Dieser habe allerdings auch die Änderung der Bauskizzen verraten. Mousavian, der als enger Vertrauter des Oppositionsführes
Rafsandjani gilt, war mit Amtsantritt Ahmadinejads 2006 von einem Hardliner abgelöst worden. Dass er erst jetzt angeklagt wird, dürfte mit den Machtkämpfen in Teheran zusammenhängen.
Üppig wuchernde Centers zu Spionagezwecken
Die Leiterin der Nahostabteilung des Wilson-Centers, Haleh Esfandiari, sitzt schon seit 30.12.2006 in Teheran fest. Die seit 30 Jahren in den USA tätige Frau hatte ihre kranke Mutter besucht. Bei der Rückreise war sie auf der Fahrt zum Flughafen von Unbekannten überfallen worden, die ihr das ganze Gepäck und auch den Pass raubten. Die Behörden weigerten sich, einen neuen Pass auszustellen. Frau Esfandiari wurde immer wieder vom Geheimdienst verhört. Dabei liessen die Beamten durchblicken, dass das hochangesehene Wilson-Center Spionage gegen den Iran betreiben würde. Es wäre nicht das erste Mal, dass die üppig wuchernden „Centers“ in den USA zu Spionagezwecken benutzt worden wären. Es ist auch das eine oder andere „Center“ nur mit dieser geheimen Agenda gegründet worden.
Auch zwei anderen, im Ausland lebenden Personen wurde nach einem Besuch im Iran die Ausreise verweigert: Der in Kanada lehrende Philosophieprofessor Ramin Jahanbeglou ist ebenso der Spionage verdächtigt worden wie Parnaz Azima. Frau Azima ist eine Mitarbeiterin des Senders „Radio Farda“, der einst wie „Free Europe“ nach Osteuropa nun mit US-Geldern oppositionelle Programme in den Iran sendet. Am 16.4.2007 sind zwei schwedische Bauarbeiter vorzeitig freigelassen worden, nachdem sie im Vorjahr Militäranlagen fotografiert und zu einer längeren Haftstrafe verurteilt worden waren. Auch der französische Wissenschafter Stephane Dudoignon, der eine schiitische Prozession ablichten wollte, bekam erst nach Monaten seinen Pass ausgehändigt, mit dem er dann ausreisen konnte.
Nicht gefoltert, sondern übergelaufen
Am 12.4.2007 liess das Teheraner Aussenministerium den Diplomaten Djalal Scharafi in einem Rollstuhl auftreten. Das Mitglied der iranischen Botschaft in Bagdad gab an, von Amerikanern entführt und während seiner Gefangenschaft von 57 Tagen gefoltert worden zu sein. Des weiteren war am 6.2. 2007 der iranische Vizeverteidigungsminister Ali Reza Asgari aus einem Hotel in Istanbul verschwunden. Zuerst glaubt man an ein Kidnapping durch amerikanische oder israelische Agenten. Dann stellte sich heraus, dass der General und Mitbegründer der libanesischen „Hizbollah“ übergelaufen war. Seine Familie konnte kurz vor seinem Verschwinden den Iran verlassen. Anfang März war mit Amir Shirazi auch ein hoher Offizier der Revolutionsgarden im Irak zu den USA übergelaufen. Wegen mehrerer solcher Fälle soll Teheran sehr vorsichtig mit der Entsendung von Diplomaten und Militärs in das Nachbarland geworden sein. Die Iraner werden von US-Agenten kontaktiert und mit hohen Summen zum Seitenwechsel verführt.
Teheran ist bemüht, möglichst hochrangige Amerikaner in seine Gewalt zu bekommen, um dann einen Austausch einzuleiten. Doch setzten die USA in diesem Spionagekrieg Personen ohne Rang und genaue Biographie ein.
Der Fall Levinson
Vom pensionierten FBI-Beamten
Robert Levinson, der von einem Flug zur iranischen Insel Kisch nicht mehr zurückgekehrt ist, weiss man nur, dass er als Jude zu Israel Kontakte unterhielt, Filmprojekte avisierte und gegen Zigaretten-fälschung eingesetzt war. Levinson war im Maryam-Hotel auf Kisch mit einem Überläufer der anderen Richtung zusammengetroffen. David Belfield hatte vor 27 Jahren in Maryland den führenden Exiliraner Ali Akbar Tabatabai ermordet. Dann war er in den Iran geflüchtet, wo er Moslem wurde und den Namen Daoud Salahuddin annahm. US-Dienste hatten schon mehrfach versucht, seiner habhaft zu werden. Nun hätte ihn Levinson offenbar mit Millionengeschäften in Film und Tabak aus dem Iran locken sollen. Für einen Besuch der Freihandelszone von Kisch brauchen Amerikaner kein Visum.
Levinson flog von Dubai nach Kisch, wo ein iranisches Kommando bereits wartete. Levinson wurde verhaftet und musste nun alles erzählen, was er wusste. Dass der Mann viel wusste und mit einer verborgenen Agenda unterwegs war, bewies auch die baldige Formation einer Unterschriftenpetition in den USA: „Free Bobby!“ Levinson soll vor wenigen Tagen für eine noch unbekannte Gegenleistung der USA den kurdischen Behörden im Nordirak übergeben und nach Washington ausgeflogen worden sein.
Mehreren, im Iran geborenen Amerikanern wird durch eine „Geiselnahme light“ die Ausreise verweigert. Den USA geht es in diesem Geheimdienstkieg um Details der iranischen Atomrüstung, während sich der Iran hauptsächlich um Ersatzteile für seine Waffen aus der Zeit des Shahs bemüht.
Der frühere Chefverhandler in Atomfragen, Hussein Mousavian, ist nach zweiwöchiger Haft gegen Kaution auf freien Fuss gesetzt worden, doch soll er wegen Spionage angeklagt werden. In allen Fällen werden Einzelheiten und Hintergründe nicht bekannt gegeben. Im Fall Mousavian glauben Geheimdienst - Experten wie etwa James Risen in seinem Buch „State of War“, das Motiv zu kennen.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die üppig wuchernden „Centers“ in den USA zu Spionagezwecken benutzt worden wären. Es ist auch das eine oder andere „Center“ nur mit dieser geheimen Agenda gegründet worden.
Die amerikanische CIA hätte vor Jahren Pläne zum Bau des Auslösemechanismus für Nuklearwaffen gefälscht und über einen russischen Wissenschafter dem Iran zugespielt. Die Pläne seien Mousavian von dem Russen während einer IAEA-Sitzung in Wien übergeben worden. Dieser habe allerdings auch die Änderung der Bauskizzen verraten. Mousavian, der als enger Vertrauter des Oppositionsführes

Üppig wuchernde Centers zu Spionagezwecken
Die Leiterin der Nahostabteilung des Wilson-Centers, Haleh Esfandiari, sitzt schon seit 30.12.2006 in Teheran fest. Die seit 30 Jahren in den USA tätige Frau hatte ihre kranke Mutter besucht. Bei der Rückreise war sie auf der Fahrt zum Flughafen von Unbekannten überfallen worden, die ihr das ganze Gepäck und auch den Pass raubten. Die Behörden weigerten sich, einen neuen Pass auszustellen. Frau Esfandiari wurde immer wieder vom Geheimdienst verhört. Dabei liessen die Beamten durchblicken, dass das hochangesehene Wilson-Center Spionage gegen den Iran betreiben würde. Es wäre nicht das erste Mal, dass die üppig wuchernden „Centers“ in den USA zu Spionagezwecken benutzt worden wären. Es ist auch das eine oder andere „Center“ nur mit dieser geheimen Agenda gegründet worden.
Auch zwei anderen, im Ausland lebenden Personen wurde nach einem Besuch im Iran die Ausreise verweigert: Der in Kanada lehrende Philosophieprofessor Ramin Jahanbeglou ist ebenso der Spionage verdächtigt worden wie Parnaz Azima. Frau Azima ist eine Mitarbeiterin des Senders „Radio Farda“, der einst wie „Free Europe“ nach Osteuropa nun mit US-Geldern oppositionelle Programme in den Iran sendet. Am 16.4.2007 sind zwei schwedische Bauarbeiter vorzeitig freigelassen worden, nachdem sie im Vorjahr Militäranlagen fotografiert und zu einer längeren Haftstrafe verurteilt worden waren. Auch der französische Wissenschafter Stephane Dudoignon, der eine schiitische Prozession ablichten wollte, bekam erst nach Monaten seinen Pass ausgehändigt, mit dem er dann ausreisen konnte.
Nicht gefoltert, sondern übergelaufen
Am 12.4.2007 liess das Teheraner Aussenministerium den Diplomaten Djalal Scharafi in einem Rollstuhl auftreten. Das Mitglied der iranischen Botschaft in Bagdad gab an, von Amerikanern entführt und während seiner Gefangenschaft von 57 Tagen gefoltert worden zu sein. Des weiteren war am 6.2. 2007 der iranische Vizeverteidigungsminister Ali Reza Asgari aus einem Hotel in Istanbul verschwunden. Zuerst glaubt man an ein Kidnapping durch amerikanische oder israelische Agenten. Dann stellte sich heraus, dass der General und Mitbegründer der libanesischen „Hizbollah“ übergelaufen war. Seine Familie konnte kurz vor seinem Verschwinden den Iran verlassen. Anfang März war mit Amir Shirazi auch ein hoher Offizier der Revolutionsgarden im Irak zu den USA übergelaufen. Wegen mehrerer solcher Fälle soll Teheran sehr vorsichtig mit der Entsendung von Diplomaten und Militärs in das Nachbarland geworden sein. Die Iraner werden von US-Agenten kontaktiert und mit hohen Summen zum Seitenwechsel verführt.
Teheran ist bemüht, möglichst hochrangige Amerikaner in seine Gewalt zu bekommen, um dann einen Austausch einzuleiten. Doch setzten die USA in diesem Spionagekrieg Personen ohne Rang und genaue Biographie ein.
Der Fall Levinson
Vom pensionierten FBI-Beamten

Levinson flog von Dubai nach Kisch, wo ein iranisches Kommando bereits wartete. Levinson wurde verhaftet und musste nun alles erzählen, was er wusste. Dass der Mann viel wusste und mit einer verborgenen Agenda unterwegs war, bewies auch die baldige Formation einer Unterschriftenpetition in den USA: „Free Bobby!“ Levinson soll vor wenigen Tagen für eine noch unbekannte Gegenleistung der USA den kurdischen Behörden im Nordirak übergeben und nach Washington ausgeflogen worden sein.
sfux - 11. Mai, 20:11 Article 2098x read