Herz-OP ohne Strom - Südafrikas Reise in die Finsternis

Dr. Alexander von Paleske - Etwas mehr als zwei Jahre vor der Austragung der Fußballweltmeisterschaft feiert Südafrika ein trauriges, einjähriges Jubiläum: Loadshedding, zu Deutsch: Stromabschaltungen. Die Stromproduktion der Kraftwerke in Südafrika hinkt dem Bedarf hinterher. Ein neuerliches Versagen der Regierung Mbeki.

Die Stromversorgungsgesellschaft Eskom hat allen neuen industriellen Projekten eine Absage erteilt, dies wird erhebliche Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum des Schwellenlandes haben.

Wie alles anfing
Alles fing am 18 Januar letzen Jahres an. Damals wurden als Begründung für Stromabschaltungen notwendige Reparaturarbeiten in mehreren Kraftwerken genannt. Man dachte, es handele sich um eine einmalige Angelegenheit. Mittlerweile ist aber klar, dass es sich damals um eine glatte Lüge handelte. Stromabschaltungen wurden Teil des täglichen Lebens in Südafrika.

Wer Geld hatte, kaufte sich Generatoren, um diese Abschaltungsphasen zu überbrücken. Wer kein Geld hatte, und dies betrifft die große Mehrheit der Bevölkerung, kauft sich Kerzen.

Nun hat die Eskom eingestanden, sie habe nicht genügend Kapazitäten, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Dies war jedoch vorherzusehen, wenn man nur die entsprechenden Planungen angestellt hätte.

Immerhin hat man jetzt eine Voraussage für die Zukunft getroffen: Es wird in den nächsten sieben Jahren nicht besser, sondern eher schlimmer, bevor neue Kraftwerke, darunter Atomkraftwerke, ans Netz gehen sollen.

Dabei hätte es ein enormes Einsparpotential gegeben, gerade bei der Warmwasserzubereitung durch Sonnenenergie. Und die Nutzung von erneuerbaren Energien wie Windkraft steht erst ganz am Anfang.

Taschenlampen und Kerzen für Fußballweltmeisterschaft
So richtet sich der Zorn der Bevölkerung z.B. unmittelbar gegen Eisenbahnzüge, die wegen der Stromabschaltung stehenbleiben und aus Wut von den Reisenden angezündet werden. Denn die Eskom hat es noch nicht einmal geschafft, eine planmäßige und weit im Voraus angekündigte Stromabschaltung vorzunehmen. Und so traf es dann, wie die Tageszeitung „Star“ gestern berichtete, einen Patienten während einer Herzoperation.

So kann man dann den Besuchern der Fußballweltmeisterschaft im Jahre 2010 nur empfehlen, sich mit Taschenlampen und Kerzen einzudecken.



linkMbeki, Mugabe und die Wahlen in Simbabwe

linkSüdafrika - Auf dem Weg in eine Bananenrepublik?
linkAuswärtssieg im Rugby, und Heimniederlage der Demokratie - Südafrika in der vergangenen Woche.
linkSüdafrika - Kampf Mbeki gegen Zuma geht in neue Runde
linkZumas Ansprache -
Kampf gegen AIDS und Kriminalität
linkHeuchler, Helden und Pillendreher
linkSüdafrika - Neuwahlen wahrscheinlich
linkSüdafrika: Mbeki gegen Zuma - ANC vor der Zerreissprobe
linkSüdafrika: Thabo Mbeki auf dem Kriegspfad
linkSüdafrika: Tokyo Sexwale kandidiert
linkTokyo Sexwale nächster Präsident Südafrikas?
linkMachtkampf am Kap
linkBulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
onlineredaktion - 20. Jan, 03:24 Article 3875x read
0 Kommentare - Kommentar verfassen

FOLLOW US



Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

Medienpartner:
womensmediacenter
rawstory
spiegelfechter
net-news-global
cooperativeresearch

Suche im Archiv

 


xml version of this page (summary)
xml version of this page


Inhalt



















Artikel








Verweise















Login

  • login

kostenloser Counter

Blogcounter