Heuchler, Helden und Pillendreher
Dr. Alexander von Paleske - --- 19.9. 2007 --- Am 12. September war, wir berichteten darüber, der 30. Todestag von Steve Biko. In Deutschland nahm kaum jemand Notiz davon, in Afrika dafür umso mehr. Und wie das an Gedenktagen so üblich ist, an Heuchlern ist da kein Mangel. Fangen wir also mit der offiziellen Gedenkfeier an, die am 12. September in Kapstadt stattfand.
Dort lamentierte Mbeki über die steigende und immer brutaler werdenen Kriminalität und stellte die Frage, ob dies das Südafrika sei, für das Biko gekämpft habe. Noch vor wenigen Monaten hatte derselbe Mann die Berichte über die Kriminalität als „von Weissen aufgebauscht“ bezeichnet.
Nein, Biko hätte das nicht so akzeptiert und hätte vermutlich Thabo Mbeki für sein Versagen angegriffen. Ein nicht unerheblicher Teil der Kriminellen stammt, wie auch hier in Botswana, aus Zimbabwe, ein Staat, der vor der Implosion steht und wo Thabo Mbeki sich seit nunmehr 7 Jahren in stiller, hingebungsvoller und vergeblicher Diplomatie übt. Täglich kommen nun bis zu 2000 Wirtschaftflüchtlinge nach Südafrika, in ein Land, das ohnehin schon mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat.
Als ich vor einem Monat hier bei einer Hochzeit einen Deutschen, der in Johannesburg arbeitet und wohnt, fragte, ob er auch schon einmal Opfer der steigenden Kriminalität geworden sei, da antworte der: Nicht einmal – sondern dreimal - in den letzten zwei Jahren sei er Opfer von Raubüberfällen geworden.
Manto und Biko
Die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang vergass bei einer Ansprache während einer Galaveranstaltung der südafrikanischen Ärztevereinigung am vergangenen Freitag natürlich auch nicht, an Steve Biko und seine Selbstlosigkeit zu erinnern, der dafür gekämpft habe, dass alle Menschen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung haben. Diese Grundversorgung, die heute natürlich auch die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten gegen die HIV Krankheit beinhalten würde, hat diese Gesundheitsministerin jahrelang sabotiert und stattdessen Rote Bete und Knoblauch empfohlen. Steve Biko hätte sie sicherlich genauso angegriffen, wie es die TAC mit Zackie Achmat seit Jahren tut.
Wirkliche Helden
Aber es gab auch wirkliche Helden zu sehen, lebende Helden, eine davon ist Mamphela Ramphele. Sie war bei der Veranstaltung in Kapstadt dabei. Einst mit Steve Biko befreundet, studierte sie Medizin und schloss das Studium erfogreich ab. Sie wurde seine Gefährtin im politischen Kampf aber nicht nur das. Es wurde eine Liebesbeziehung und sie erwartete ein Kind von ihm, als er umgebracht wurde. Sie hatten schon vorher ein Kind zusammen, das aber zwei Monate nach der Geburt starb.
Die Apartheidregierung verbannte sie in das in das 1200 Kilometer entferntte Tzwanee. Ein besserer Ausdruck dafür ist wohl das „Sibirien Südafrikas“ Sie kannte nicht die Sprache der dortigen Bevölkerung, sie kannte niemanden dort, sie sollte dort psychologisch ausgehungert werden.
Die Schwangerschaft war nicht ohne Komplikationen, und die Nachricht vom Tode Bikos zerstörte alle ihre Hoffnungen, aber sie war umso fester entschlossen, dieses Kind zu bekommen und nannte es Hlumelo, was soviel heisst wie „grüner Zweig von einem toten Baum“.
Nach der Geburt ging sie daran, mit einfachen Mitteln dort einen Gesundheitsdienst aufzubauen, getreu der Gedanken Steve Bikos, der solche Selbsthilfeprojekte als Teil der Emanzipation propagiert hatte.
Sie baute die Ithuseng Klinik dort auf, die schliesslich 18.000 Patienten pro Jahr behandelte und sie organisierte eine ganze Reihe von weiteren Projekten. Einige verglichen sie mit Albert Schweitzer. Als der Bann, der sie, statt zu brechen, nur angespornt hatte, nach sechs Jahren schliesslich aufgehoben wurde, blieb sie ein weiteres Jahr dort, um sicherzustellen, dass die Projekte auch ohne sie weiterlaufen würden.
In der gleichen Zeit war die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang als Ärztin in Botswana beschäftigt und bestahl dort Patienten und Krankenhaus, wurde rechtskräftig verurteilt und für 10 Jahre des Landes verwiesen, wir berichteten darüber.
Ihr Interesse an dem Wohlergehen von Patienten war, wie mir eine Schwester, die mit ihr zusammengearbeitet hatte, sagte, nicht sehr ausgeprägt gewesen um, es vorsichtig auszudrücken.
Meiner Freiheit keine Grenzen
Mamphela Ramphele ging dann an die Universität von Kapstadt, machte ihren PhD und wurde später die erste schwarze Vizepräsidentin der Universität und eine Expertin auf dem Gebiet der Armutsbekämpfuung in ländlichen Gebieten. Auch in Deutsch veröffentlichte sie 1997 ihre Lebenserinnerungen „Meiner Freiheit keine Grenzen“
Aber wir wollen die Pillendreher nicht vergessen, genauer gesagt diejenigen, die mit unwirksamen Tabletten gegen die HIV Krankheit schmutzige Geschäfte machen.Da denkt man eher an irgendwelche Kriminellen, die ein Küchenlabor betreiben – weit gefehlt.
Pillendreher Nummer 1
Hier greifen gleich zwei Skandale ineinander. Thabo Mbeki ist nämlich dabei, den Rundfunkrat des Staatsrundfunks SABC mit ihm genehmen Leuten zu besetzen. Da der Rundfunkrat aber vom Parlament bestimmt wird, erhielten die zuständigen Abgeordneten kurzfristig eine Liste mit Kandidaten zugestellt, für die sie zu stimmen hatten, das Parlament als Gesangsverein sozusagen.
\Eine der nun zu ernennenden Mitglieder des Rundfunkrates ist Christine Qunta. Und bei diesem Namen klingelten bei der TAC um Zackie Achmat die Alarmglocken, denn diese Frau ist auch in einer Firma fest verwurzelt, die Medikamente gegen die HIV Krankheit ohne nachgewiesene Wirksamkeit verkauft.
Pillendreher Nummer 2
Hier handelt es sich um einen Skandal, der schon etwas länger zurückliegt, aber jetzt erst aufgedeckt wurde. Es handelt sich um das angbliche Anti Aids Medikament, oder soll man besser sagen: das Gift Virodene, produziert von einem Pärchen Olga und Zigi Visser, Laboranten von Beruf.
Und Thabo Mbeki, der damals gerade seine AIDS Wahnfahrt startete, war begeistert, eine Medizin, noch dazu in Südafrika entwickelt. Aber das Pärchen brauchte Geld zur Weiterentwicklung und dieses Geld wurde nun angeblich von Thabo Mbekis Staatskanzlei in Millionenhöhe bereitgestellt, Abgeholt wurde es angeblich direkt in den Union Buildings, in grossen Scheinen, cash to carry sozusagen., in dem dem Gebäude, in dem der Staatspräsident seinen Amtsgeschäften, hier eher wohl Pillengeschäften, nachgegangen sein soll.
Südafrika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in jeder Hinsicht. Was fehlt ist eigentlich nur ein Präsident der aufräumt. Kandidaten stehen bereit, denen man das zutrauen könnte. Einer davon ist Tokyo Sexwale.
Eine Verhaftung und ein Todestag.
Der Freie Fall eines Erzbischofs.
Simbabwe: Putschversuch - Polizisten quittieren Dienst, Hunger allenthalben
Südafrika: Thabo Mbeki auf dem Kriegspfad
Südafrika: Tokyo Sexwale kandidiert
Tokyo Sexwale nächster Präsident Südafrikas?
Machtkampf am Kap
Bulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
Simbabwes 27. Geburtstag: Kein Grund zum Feiern, außer für Mugabe und seine Lakaien
SIMBABWE - Polizei mordet, Minister buddeln nach Diamanten
Machtkampf am Kap
Tokyo Sexwale nächster Präsident Südafrikas?
Simbabwe - Katholische Bischöfe warnen vor Massenaufstand
Simbabwe - Streiks im Öffentlichen Dienst
Söldner für das letzte Gefecht - Angolanische Crack-Unit kommt nach Simbabwe"
Erzbischof greift Südafrikas Haltung im Simbabwe-Konflikt an
Simbabwe - Regierungsterror ohne Ende
Simbabwe vor Bürgerkrieg
Präsident der Afrikanischen Union distanziert sich von Mugabe
Simbabwe: Oppositionspolitiker schwer gefoltert
Mugabes Ende naht, Polizei schiesst mit scharfer Munition.
Zimbabwes Diktator Mugabe feiert seinen 83. Geburtstag – und sein Volk hungert
Ob die Israelis noch zuhören? Seht euch Zimbabwe an!
Zimbabwe: Mugabes Umzug ins Paradies
Südafrika: Thabo Mbekis Abschlussplan ohne AIDS
Dort lamentierte Mbeki über die steigende und immer brutaler werdenen Kriminalität und stellte die Frage, ob dies das Südafrika sei, für das Biko gekämpft habe. Noch vor wenigen Monaten hatte derselbe Mann die Berichte über die Kriminalität als „von Weissen aufgebauscht“ bezeichnet.
Nein, Biko hätte das nicht so akzeptiert und hätte vermutlich Thabo Mbeki für sein Versagen angegriffen. Ein nicht unerheblicher Teil der Kriminellen stammt, wie auch hier in Botswana, aus Zimbabwe, ein Staat, der vor der Implosion steht und wo Thabo Mbeki sich seit nunmehr 7 Jahren in stiller, hingebungsvoller und vergeblicher Diplomatie übt. Täglich kommen nun bis zu 2000 Wirtschaftflüchtlinge nach Südafrika, in ein Land, das ohnehin schon mit einer hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat.
Als ich vor einem Monat hier bei einer Hochzeit einen Deutschen, der in Johannesburg arbeitet und wohnt, fragte, ob er auch schon einmal Opfer der steigenden Kriminalität geworden sei, da antworte der: Nicht einmal – sondern dreimal - in den letzten zwei Jahren sei er Opfer von Raubüberfällen geworden.
Manto und Biko
Die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang vergass bei einer Ansprache während einer Galaveranstaltung der südafrikanischen Ärztevereinigung am vergangenen Freitag natürlich auch nicht, an Steve Biko und seine Selbstlosigkeit zu erinnern, der dafür gekämpft habe, dass alle Menschen Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung haben. Diese Grundversorgung, die heute natürlich auch die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten gegen die HIV Krankheit beinhalten würde, hat diese Gesundheitsministerin jahrelang sabotiert und stattdessen Rote Bete und Knoblauch empfohlen. Steve Biko hätte sie sicherlich genauso angegriffen, wie es die TAC mit Zackie Achmat seit Jahren tut.
Wirkliche Helden
Aber es gab auch wirkliche Helden zu sehen, lebende Helden, eine davon ist Mamphela Ramphele. Sie war bei der Veranstaltung in Kapstadt dabei. Einst mit Steve Biko befreundet, studierte sie Medizin und schloss das Studium erfogreich ab. Sie wurde seine Gefährtin im politischen Kampf aber nicht nur das. Es wurde eine Liebesbeziehung und sie erwartete ein Kind von ihm, als er umgebracht wurde. Sie hatten schon vorher ein Kind zusammen, das aber zwei Monate nach der Geburt starb.
Die Apartheidregierung verbannte sie in das in das 1200 Kilometer entferntte Tzwanee. Ein besserer Ausdruck dafür ist wohl das „Sibirien Südafrikas“ Sie kannte nicht die Sprache der dortigen Bevölkerung, sie kannte niemanden dort, sie sollte dort psychologisch ausgehungert werden.
Die Schwangerschaft war nicht ohne Komplikationen, und die Nachricht vom Tode Bikos zerstörte alle ihre Hoffnungen, aber sie war umso fester entschlossen, dieses Kind zu bekommen und nannte es Hlumelo, was soviel heisst wie „grüner Zweig von einem toten Baum“.
Nach der Geburt ging sie daran, mit einfachen Mitteln dort einen Gesundheitsdienst aufzubauen, getreu der Gedanken Steve Bikos, der solche Selbsthilfeprojekte als Teil der Emanzipation propagiert hatte.
Sie baute die Ithuseng Klinik dort auf, die schliesslich 18.000 Patienten pro Jahr behandelte und sie organisierte eine ganze Reihe von weiteren Projekten. Einige verglichen sie mit Albert Schweitzer. Als der Bann, der sie, statt zu brechen, nur angespornt hatte, nach sechs Jahren schliesslich aufgehoben wurde, blieb sie ein weiteres Jahr dort, um sicherzustellen, dass die Projekte auch ohne sie weiterlaufen würden.
In der gleichen Zeit war die Gesundheitsministerin Manto Tshabalala Msimang als Ärztin in Botswana beschäftigt und bestahl dort Patienten und Krankenhaus, wurde rechtskräftig verurteilt und für 10 Jahre des Landes verwiesen, wir berichteten darüber.
Ihr Interesse an dem Wohlergehen von Patienten war, wie mir eine Schwester, die mit ihr zusammengearbeitet hatte, sagte, nicht sehr ausgeprägt gewesen um, es vorsichtig auszudrücken.
Meiner Freiheit keine Grenzen
Mamphela Ramphele ging dann an die Universität von Kapstadt, machte ihren PhD und wurde später die erste schwarze Vizepräsidentin der Universität und eine Expertin auf dem Gebiet der Armutsbekämpfuung in ländlichen Gebieten. Auch in Deutsch veröffentlichte sie 1997 ihre Lebenserinnerungen „Meiner Freiheit keine Grenzen“
Aber wir wollen die Pillendreher nicht vergessen, genauer gesagt diejenigen, die mit unwirksamen Tabletten gegen die HIV Krankheit schmutzige Geschäfte machen.Da denkt man eher an irgendwelche Kriminellen, die ein Küchenlabor betreiben – weit gefehlt.
Pillendreher Nummer 1
Hier greifen gleich zwei Skandale ineinander. Thabo Mbeki ist nämlich dabei, den Rundfunkrat des Staatsrundfunks SABC mit ihm genehmen Leuten zu besetzen. Da der Rundfunkrat aber vom Parlament bestimmt wird, erhielten die zuständigen Abgeordneten kurzfristig eine Liste mit Kandidaten zugestellt, für die sie zu stimmen hatten, das Parlament als Gesangsverein sozusagen.
\Eine der nun zu ernennenden Mitglieder des Rundfunkrates ist Christine Qunta. Und bei diesem Namen klingelten bei der TAC um Zackie Achmat die Alarmglocken, denn diese Frau ist auch in einer Firma fest verwurzelt, die Medikamente gegen die HIV Krankheit ohne nachgewiesene Wirksamkeit verkauft.
Pillendreher Nummer 2
Hier handelt es sich um einen Skandal, der schon etwas länger zurückliegt, aber jetzt erst aufgedeckt wurde. Es handelt sich um das angbliche Anti Aids Medikament, oder soll man besser sagen: das Gift Virodene, produziert von einem Pärchen Olga und Zigi Visser, Laboranten von Beruf.
Und Thabo Mbeki, der damals gerade seine AIDS Wahnfahrt startete, war begeistert, eine Medizin, noch dazu in Südafrika entwickelt. Aber das Pärchen brauchte Geld zur Weiterentwicklung und dieses Geld wurde nun angeblich von Thabo Mbekis Staatskanzlei in Millionenhöhe bereitgestellt, Abgeholt wurde es angeblich direkt in den Union Buildings, in grossen Scheinen, cash to carry sozusagen., in dem dem Gebäude, in dem der Staatspräsident seinen Amtsgeschäften, hier eher wohl Pillengeschäften, nachgegangen sein soll.
Südafrika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in jeder Hinsicht. Was fehlt ist eigentlich nur ein Präsident der aufräumt. Kandidaten stehen bereit, denen man das zutrauen könnte. Einer davon ist Tokyo Sexwale.
Eine Verhaftung und ein Todestag.
Der Freie Fall eines Erzbischofs.
Simbabwe: Putschversuch - Polizisten quittieren Dienst, Hunger allenthalben
Südafrika: Thabo Mbeki auf dem Kriegspfad
Südafrika: Tokyo Sexwale kandidiert
Tokyo Sexwale nächster Präsident Südafrikas?
Machtkampf am Kap
Bulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
Simbabwes 27. Geburtstag: Kein Grund zum Feiern, außer für Mugabe und seine Lakaien
SIMBABWE - Polizei mordet, Minister buddeln nach Diamanten
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sfux - 18. Sep, 20:23 Article 6538x read