Karadzic: Existiert ein Nicht-Auslieferungsvertrag?
World Content News - Was heute nicht in der Presse steht: Zwischen dem gefassten mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic und dem damaligen US-Balkan-Vermittler Richard Holbrooke wurde möglicherweise 1996 eine geheime Vereinbarung geschlossen, mit der Zusicherung, dass Karadzic nicht an das Kriegsverbrecher-Tribunal ausgeliefert wird, wenn er sich dafür im Gegenzug aus der Politik zurückzieht. Dies wurde 2007 vom Ex-Premier der Republika Srpska, Gojko Klickovic bestätigt.
Holbrooke hatte dieses Agreement bisher stets bestritten, doch nun ist im Internet ein Dokument aufgetaucht, das die Unterschrift der beiden ausweist. WCN ist nicht in der Lage zu prüfen, ob der Vertrag echt ist, bzw. was er genau enthält, da in jugoslawischer Sprache abgefasst. Darin geht es unter anderem auch um 600.000 Dollar.

"Karadzic ist Europas Bin Laden": Verschweigt Holbrooke was?
Soweit ich das überprüfen konnte, wurde das eingescannte Schriftstück am 10.09.2007 digital erstellt. Der Fundort ist ein kroatischer Server der Firma MAJUR Inc. aus Zagreb. Die Webseite von domagojmargetic.cro.net existiert seit Mitte Juli 2007.
Noch ein abschließender Hinweis: Domagoj Margetić ist, wie im nachhinein recherchiert, ein freier Journalist, der mit zwei anderen Reportern vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag im Januar 2005 wegen Missachtung des Gerichts angeklagt wurde. Šešelj, Margetić und Marijačić hatten 1997/98 beim Prozess gegen einen kroatischen General aus Bosnien-Herzegowina, Tihomir Blaškić, Namen und Daten von geschützten Zeugen veröffentlicht.
Auch der kroatische Präsident Stjepan Mesić sagte im Blaškić-Prozess aus. Margetić veröffentlichte in Folge trotz Verbots auf seiner Internetseite die Audioaufnahme einer Aussage von Mesić. Am 7. Februar 2007 wurde Margetić vom YTCI zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten und eine Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Abweichend davon berichtet der ORF Ende Juni 2008, dass Carla Del Ponte die Anklage zurückzog, um das Haager Tribunal effizienter zu machen.
Domagoj Margetic gehört zu den "unbequemen Journalisten" in Kroatien. Seine Webseite "domagojmargetic.com" soll die erste gewesen sein, die dort vom Staat verboten wurde. Auch im Hypo-Alpe-Skandal hatte er Aufsehen mit seiner Behauptung erregt, die Liechtensteiner Filiale der Bank hätte als Waschanlage für schmutzige Gelder des kroatischen Staates gedient.
In Summe klingt alles verdammt spannend. Falls interessierte Leser dazu in der Lage sind, das obige Dokument zu übersetzen, bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion.
Neues von den Finanzskandalen – BayernLB, Hypo-Alpe und Meinl
News:
Weltgemeinschaft atmet auf (europolitan.de, 22.07.2008)
Karadzic schweigt zu Vorwürfen (Badisches Tagblatt, 22.07.2008)
Vorwürfe gegen Westen im Fall Karadzic (taz, 14.09.2007)
"Karadzic hat Vertrag mit USA" (Wiener Zeitung, 12.04.2007)
Dieser Artikel erschien erstmalig bei World Content News
Holbrooke hatte dieses Agreement bisher stets bestritten, doch nun ist im Internet ein Dokument aufgetaucht, das die Unterschrift der beiden ausweist. WCN ist nicht in der Lage zu prüfen, ob der Vertrag echt ist, bzw. was er genau enthält, da in jugoslawischer Sprache abgefasst. Darin geht es unter anderem auch um 600.000 Dollar.

"Karadzic ist Europas Bin Laden": Verschweigt Holbrooke was?
Soweit ich das überprüfen konnte, wurde das eingescannte Schriftstück am 10.09.2007 digital erstellt. Der Fundort ist ein kroatischer Server der Firma MAJUR Inc. aus Zagreb. Die Webseite von domagojmargetic.cro.net existiert seit Mitte Juli 2007.
Noch ein abschließender Hinweis: Domagoj Margetić ist, wie im nachhinein recherchiert, ein freier Journalist, der mit zwei anderen Reportern vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag im Januar 2005 wegen Missachtung des Gerichts angeklagt wurde. Šešelj, Margetić und Marijačić hatten 1997/98 beim Prozess gegen einen kroatischen General aus Bosnien-Herzegowina, Tihomir Blaškić, Namen und Daten von geschützten Zeugen veröffentlicht.
Auch der kroatische Präsident Stjepan Mesić sagte im Blaškić-Prozess aus. Margetić veröffentlichte in Folge trotz Verbots auf seiner Internetseite die Audioaufnahme einer Aussage von Mesić. Am 7. Februar 2007 wurde Margetić vom YTCI zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten und eine Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Abweichend davon berichtet der ORF Ende Juni 2008, dass Carla Del Ponte die Anklage zurückzog, um das Haager Tribunal effizienter zu machen.
Domagoj Margetic gehört zu den "unbequemen Journalisten" in Kroatien. Seine Webseite "domagojmargetic.com" soll die erste gewesen sein, die dort vom Staat verboten wurde. Auch im Hypo-Alpe-Skandal hatte er Aufsehen mit seiner Behauptung erregt, die Liechtensteiner Filiale der Bank hätte als Waschanlage für schmutzige Gelder des kroatischen Staates gedient.
In Summe klingt alles verdammt spannend. Falls interessierte Leser dazu in der Lage sind, das obige Dokument zu übersetzen, bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion.

News:
Weltgemeinschaft atmet auf (europolitan.de, 22.07.2008)
Karadzic schweigt zu Vorwürfen (Badisches Tagblatt, 22.07.2008)
Vorwürfe gegen Westen im Fall Karadzic (taz, 14.09.2007)
"Karadzic hat Vertrag mit USA" (Wiener Zeitung, 12.04.2007)

sfux - 22. Jul, 22:35 Article 2375x read