Neues von den Finanzskandalen – BayernLB, Hypo-Alpe und Meinl
Dr. Alexander von Paleske ---- 13.6. 2008 --- Neben den spannenden Fussball-Europameisterschaften dürfen wir im Alpenländle die Skandale nicht aus dem Auge verlieren, mit denen wir uns in den letzten Monaten so intensiv beschäftigt haben.
Schöne Geschäfte der Hypo-Alpe
Fangen wir also zunächst mit der Hypo-Alpe, auch als Skandalpe bezeichnet, an:
Die musste ihren schönen Finanzableger in Liechtenstein, die Hypo-Alpe-Adria Liechtenstein AG für n’Appel und n’Ei verkaufen. Der hatte seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.
Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der "unerträglichen deutschen Steuerlast" befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.
Rauswurf in Vancouver
Am 27. Mai verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren
Geldwäsche fuer Kroaten?
Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.
Damit musste nun nach der Übernahme der HypoAlpe durch die Bayern LB, Anstalt des öffentlichen Rechts, Schluss sein. Schliesslich stehen Wahlen in Bayern an. Also weg mit Schaden. Karussellbetrieb soll es in Zukunft nur noch im Wiener Prater und beim Münchener Oktoberfest geben.
Aber auch sonst machte die Hypo-Alpe, offenbar Geschäfte, die nicht viel einbrachten, sodass es für die Bilanz 2007 hiess: Plus/Minus Null, oder auch schwarze Null. Welch ein Erfolg..
Ein Mann namens Lars Windhorst
Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.
Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, angeblich 42 Millionen Euro.
Finanzielle Eiszeit
Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, denn gerade hat der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, Konkurs angemeldet. Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.
Vermietung an sich selbst
Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.
Auf zur BayernLB
Aber wir wollen auch die BayernLB nicht vergessen, mit ihren mehr als 4 Milliarden Euro Verlusten nach dem Erwerb von US-Schrottpapieren. Wie nicht anders zu erwarten, werden diese Verluste jetzt „sozialisiert“. Der Schrott wird in die Abfalltonne geworfen, und vom bayerischen Staat und den bayerischen Sparkassen „entsorgt“ durch eine Garantie ueber insgesamt 4,8 Milliarden Euro. je 2,4 Milliarden Euro.
Nun soll eine Marktoffensive gestartet werden, wie der neue BayernLB Chef, Michael Kemmer, verkuendete. Wie die aussieht konnte man kürzlich beobachten, die Bank wurde der österreichischen Erste Bank in Wien angedient, aber die Braut ist offenbar hässlich, die Erste Bank winkte ab. Auch hier gilt offenbar jetzt die Devise „Weg mit Schaden“. Möglichst schnell, möglichst vor den Wahlen.
Meinl – Die Aktionäre proben den Aufstand.
Bei drei Firmen des austrischen Meinl-Kaffeerösters, nämlich den Firmen Meinl International Power (MIP), Meinl International Airports (MIA) und Meinl European Land (MEL) proben die Aktionäre jetzt den Aufstand. Wir hatten ausführlich über Meinl und den Skandal um die Firma MEL berichtet.
Investmentgelder, die ueber eine Kapitalerhöhung hereingekommen waren, wurden statt zum Investieren für ein Aktienrückkaufprogramm benutzt. Rein zufällig wurde zu diesem Zeitpunkt die Firma Meinl International Power an die Börse gebracht und somit drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Rückkaufprogramm nur dazu diente, um durch Hochhalten des MEL Kurses den Kauf der MIP Aktien mit einem möglichst hohen Emissionskurs schmackhaft zu machen.
Das Ende ist bekannt. Der Emissionskurs war hoch, aber danach stürzten alle Papiere miteinander ab. Seid verschwunden – Millionen. Bis zu 70% durch den Schornstein. Die Geschädigten vorwiegend Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, also die „kleinen Leute“ sahen vielfach grosse Teile ihrer Lebenserparnisse entwertet.
Jetzt wollen sie zurückschlagen und die Meinl Bank, die das Managment der Firmen über eine Managementgesellschaft stellte und die natürlich an den Emissionen und an den Anleihen verdiente, herausdrängen. Auch mit den Lizenzgebühren für die Benutzung des Namens Meinl soll es nun vorbei sein.
Denn der bankende und investierende Kaffeeröster Julius Meinl V hatte sich für die drei Firmen MAI, MEL und MIP etwas besonderes ausgedacht: Die Aktionäre, also die „kleinen Leute“ kaufen die Papiere, die Firma selbst aber manage ich gegen Bares ueber meine Meinl Bank und für meinen Namen bezahlen sie auch noch. Da diese „Dienstleistungen“ als Verbindlichkeiten bezahlt werden mussten, gleichgültig ob Gewinn oder Verlust gemacht wurde, floss an Meinl immer Geld, Sommers wie Winters. Ein schönes, konjunkturunabhängiges Betriesbssystem.
Tu felix Austria - meinl
Meinl-Stand in Hamburg
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
Der Fall Amis - ein gigantischer europäischer Betrugsskandal
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.</a>
Es war einmal eine Arbeiterbank in Wien
Freispruch im General-Partners-Prozess – Wiener "Kaffeehausjustiz" überfordert?
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Investmentbank Luxembourg (IBS) und der Air-Holland-Skandal
Schöne Geschäfte der Hypo-Alpe
Fangen wir also zunächst mit der Hypo-Alpe, auch als Skandalpe bezeichnet, an:
Die musste ihren schönen Finanzableger in Liechtenstein, die Hypo-Alpe-Adria Liechtenstein AG für n’Appel und n’Ei verkaufen. Der hatte seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.
Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der "unerträglichen deutschen Steuerlast" befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.
Rauswurf in Vancouver
Am 27. Mai verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren
Geldwäsche fuer Kroaten?
Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.
Damit musste nun nach der Übernahme der HypoAlpe durch die Bayern LB, Anstalt des öffentlichen Rechts, Schluss sein. Schliesslich stehen Wahlen in Bayern an. Also weg mit Schaden. Karussellbetrieb soll es in Zukunft nur noch im Wiener Prater und beim Münchener Oktoberfest geben.
Aber auch sonst machte die Hypo-Alpe, offenbar Geschäfte, die nicht viel einbrachten, sodass es für die Bilanz 2007 hiess: Plus/Minus Null, oder auch schwarze Null. Welch ein Erfolg..
Ein Mann namens Lars Windhorst
Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.
Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, angeblich 42 Millionen Euro.
Finanzielle Eiszeit
Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, denn gerade hat der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, Konkurs angemeldet. Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.
Vermietung an sich selbst
Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.
Auf zur BayernLB
Aber wir wollen auch die BayernLB nicht vergessen, mit ihren mehr als 4 Milliarden Euro Verlusten nach dem Erwerb von US-Schrottpapieren. Wie nicht anders zu erwarten, werden diese Verluste jetzt „sozialisiert“. Der Schrott wird in die Abfalltonne geworfen, und vom bayerischen Staat und den bayerischen Sparkassen „entsorgt“ durch eine Garantie ueber insgesamt 4,8 Milliarden Euro. je 2,4 Milliarden Euro.
Nun soll eine Marktoffensive gestartet werden, wie der neue BayernLB Chef, Michael Kemmer, verkuendete. Wie die aussieht konnte man kürzlich beobachten, die Bank wurde der österreichischen Erste Bank in Wien angedient, aber die Braut ist offenbar hässlich, die Erste Bank winkte ab. Auch hier gilt offenbar jetzt die Devise „Weg mit Schaden“. Möglichst schnell, möglichst vor den Wahlen.
Meinl – Die Aktionäre proben den Aufstand.
Bei drei Firmen des austrischen Meinl-Kaffeerösters, nämlich den Firmen Meinl International Power (MIP), Meinl International Airports (MIA) und Meinl European Land (MEL) proben die Aktionäre jetzt den Aufstand. Wir hatten ausführlich über Meinl und den Skandal um die Firma MEL berichtet.
Investmentgelder, die ueber eine Kapitalerhöhung hereingekommen waren, wurden statt zum Investieren für ein Aktienrückkaufprogramm benutzt. Rein zufällig wurde zu diesem Zeitpunkt die Firma Meinl International Power an die Börse gebracht und somit drängt sich der Verdacht auf, dass dieses Rückkaufprogramm nur dazu diente, um durch Hochhalten des MEL Kurses den Kauf der MIP Aktien mit einem möglichst hohen Emissionskurs schmackhaft zu machen.
Das Ende ist bekannt. Der Emissionskurs war hoch, aber danach stürzten alle Papiere miteinander ab. Seid verschwunden – Millionen. Bis zu 70% durch den Schornstein. Die Geschädigten vorwiegend Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen, also die „kleinen Leute“ sahen vielfach grosse Teile ihrer Lebenserparnisse entwertet.
Jetzt wollen sie zurückschlagen und die Meinl Bank, die das Managment der Firmen über eine Managementgesellschaft stellte und die natürlich an den Emissionen und an den Anleihen verdiente, herausdrängen. Auch mit den Lizenzgebühren für die Benutzung des Namens Meinl soll es nun vorbei sein.
Denn der bankende und investierende Kaffeeröster Julius Meinl V hatte sich für die drei Firmen MAI, MEL und MIP etwas besonderes ausgedacht: Die Aktionäre, also die „kleinen Leute“ kaufen die Papiere, die Firma selbst aber manage ich gegen Bares ueber meine Meinl Bank und für meinen Namen bezahlen sie auch noch. Da diese „Dienstleistungen“ als Verbindlichkeiten bezahlt werden mussten, gleichgültig ob Gewinn oder Verlust gemacht wurde, floss an Meinl immer Geld, Sommers wie Winters. Ein schönes, konjunkturunabhängiges Betriesbssystem.
Tu felix Austria - meinl
Meinl-Stand in Hamburg
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
Der Fall Amis - ein gigantischer europäischer Betrugsskandal
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.</a>
Es war einmal eine Arbeiterbank in Wien
Freispruch im General-Partners-Prozess – Wiener "Kaffeehausjustiz" überfordert?
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Investmentbank Luxembourg (IBS) und der Air-Holland-Skandal
onlinedienst - 13. Jun, 19:50 Article 14201x read