Aufruf zum Diamantenboykott - Survival International startet neue Kampagne gegen Botswana
Dr. Alexander von Paleske --- Survival International (SI), eine in Großbritannien beheimatete Organisation, die sich für das ungestörte Überleben indigener Völker in ihrem Habitat einsetzt, hat eine neue Kampagne zum Boykott botswanischer Diamanten gestartet.
SI will auf diesem Wege die Regierung in Gaborone zwingen, die indigenen San (Gana und Gwi) besser bekannt als Buschmänner, im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) Zugang zu Wasser zu verschaffen, ihnen zu erlauben, dort Vieh zu halten, und auf die Jagd zu gehen.
Eine Gruppe von Filmstars hat sich aus Protest gegen die Behandlung der Ureinwohner in Botswana dem Boykott von Diamanten aus dem Land angeschlossen.
Hintergrund eines Konflikts
Die Regierung Botswanas hatte die San, die vor Urzeiten im Kalahari Game Reserve siedelten, beginnend im Jahre 1997, ohne große Konsultationen umgesiedelt in einen Ort außerhalb des Central Kalahari Game Reserves namens New Xade, dort Unterkünfte gebaut, ebenso Schulen und eine Krankenstation.
Die San waren mit dieser Maßnahme nicht einverstanden, und protestierten, da sie sowohl ihre natürlichen Jagdgründe nicht mehr benutzen, als auch nicht in der Nähe der Gräber ihrer Ahnen wohnen durften.
Statt der von der Regierung Botswanas erwarteten Eingliederung in den Mainstream Botswanas breiteten sich unter den Umgesiedelten Depression, Alkoholismus und Prostitution aus.
Die lokale Menschenrechtsorganisation Ditshwanelo nahm sich der Sache an, verhandelte mit der Regierung, die offenbar den Plan verfolgte, den ökologisch fragilen Wildpark dem Tourismus zugänglich zu machen.
Erstmals trat Survival International im Jahre 2002 in dem Konflikt auf den Plan, schob die lokale Nichtregierungsorganisation Disthwanelo wegen angeblicher Unfähigkeit beiseite, und machte sich zum Sprecher der San. Genauer gesagt zu 300 der insgesamt 900 dortigen San. In Botswana leben insgesamt etwa 40.000 San.
Boykottaufrufe und Konflikteskalation
SI eskalierte im weiteren Verlauf die Auseinandersetzung und rief zum Boykott der Diamantenkäufe auf. Begründung: Die Buschleute seien umgesiedelt worden, um Platz für eine Diamantenmine zu schaffen
SI rückte die Diamanten Botswanas in die Nähe von Blutdiamanten. Eine abenteuerliche und absolut unzutreffende Behauptung zur Stimmungsmache.
Das Kalahari Game Reserve hat etwa die Grösse Dänmarks, selbst wenn dort Diamanten geschürft werden sollten, was bis heute nicht der Fall ist, dann hätte eine derartige Mine nicht einmal die Ausdehnung Kopenhagens, wie die anderen Minen Botswanas in Jwaneng und Orapa nur allzu deutlich zeigen, wo es ebenfalls zu unwesentlichen Umsiedlungen kam.
Survival International nahm die First People oft he Kalahari, wie die San sich jetzt nannten, finanziell unter ihre Fittiche und ließ deren Sprecher Roy Sesana publikumswirksam in traditioneller Tracht vor Juweliergeschäften und de Beers Niederlassungen in London auftreten und zum Boykott aufrufen.
Aus de Beers Werbespruch „Diamonds are forever“ wurde der Slogan „ Bushmen are not forever“
De Beers betreibt in Botswana über die Firma Debswana die beiden großen Diamantenminen: Jwaneng und Orapa. Die Einkünfte aus den Diamanten tragen zu mehr als zwei Dritteln zum Staatseinkommen Botswanas bei.
Mit dem Boykottaufruf war deshalb eine weitere Verschärfung des Konflikts vorgezeichnet.
Blick auf Botswana
Botswana, unabhängig seit 1966, hatte zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit keinerlei Infrastruktur, 400 Meter Teerstrasse.
Der erste Präsident Botswanas, Seretse Khama, war von 1951 bis 1956 in Grossbritannien auf Betreiben Apartheid Südafrikas interniert worden, weil er die weisse Engländerin Ruth Williams geheiratet hatte.
Die 1967 gefundenen Diamanten ermöglichten die Entwicklung einer - für afrikanische Verhältnisse - hervorragenden Infrastruktur, auch entlegene Gebiete wurden über Asphaltstrassen erreichbar.
Das Straßennetz umfasst jetzt rund 9000 Kilometer Asphaltstraßen.
Weite Teile des Landes sind mit Elektrizität versorgt.
Das Gesundheitswesen ist vorbildlich, die Versorgung der HIV-Kranken mit antiretroviralen Medikamenten gesichert.
Botswana ist auch das afrikanische Land mit der geringsten Korruptionsrate, es wurde zur Schweiz Afrikas.
Diese Punkte sind für Survival International total irrelevant. Die von ihr vertretenen 300 San sind allemal relevanter als ein Staat mit einer Bevölkerung von 1,7 Millionen.
Hinzu kommt: Afrikaner lassen sich nur ungern von Organisationen, die in der ehemaligen Kolonialmacht, in diesem Fall Grossbritannien, beheimatet sind, vorschreiben, wo es langzugehen hat, zumal auch wenn man die seinerzeitige Internierung Seretse Khamas mit berücksichtigt.
Ein Prozess um die Rückkehr
Die San trugen den Konflikt vor Gericht, vor den High Court in Lobatse.
Die San gewannen, jedenfalls teilweise.
Am 13 Dezember 2006 fand nach mehrjähriger Verhandlung die Urteilsverkündung statt.
Ausschlag gab das Votum der Richterin Unity Dow die auch als Schriftstellerin in Deutschland bekannt wurde.
In ihrer Urteilsbegründung hieß es:
“The case was ultimately about people demanding dignity and respect. It is a people saying in essence: Our way may of life may be different, but it is worthy of respect, we may be changing and getting closer to your way of life, but give us a chance to decide, what we want to carry with us into the future.” - (Im vorliegenden Fall ging es letztlich um das Verlangen nach Achtung der Menschenwuerde und Respekt. Grundsätzlich ist es das was der Volksmund sagt: Unser Lebensweg kann unterschiedlich sein, aber ist es wert, geachtet zu werden, wir können uns ändern und Eurem Lebensweg näher kommen, aber gebt uns eine Chance ueber das Wie und Wann selber zu entscheiden.)
An die Adresse von Survival International gerichtet, die Organisation, die in aller Welt die Lügen verbreitete, Botswanas Diamanten seien Blutdiamanten und die Buschmänner seien wegen der Diamantensuche umgesiedelt worden :
“While diamond mining as a reason for the relocation of the bushmen might be an emotive rallying point, evoking, as it does images of greedy multinationals snatching land from, and thus trampling on the rights of small indigenous minorities, the case before this court does not fit that bill. It would be completely dishonest of anyone to pretend, that this is the case before this court.” – (Während es sich gut macht, die Diamantenförderung als den Grund für die Umsiedlung der Buschmänner anzugeben, mit der Darstellung von habgierigen, Land raubenden, multinationalen Konzern die auf diese Art auf den Rechten von kleinen einheimischen Minderheiten herumtrampeln, so trifft dies im vorliegenden Fall keineswegs zu. Es wäre völlig unehrlich dies zu behaupten.)
Und auch Roy Sesana, der von Survival International gepäppelte Sprecher der Buschmänner, der überall mit massiver finanzieller Unterstützung durch Survival Internationals Spendengeldern in der Welt herumreiste, um die Lügen über die angeblichen Blutdiamanten zu verbreiten und zum Boykott von Botswanas Diamanten aufzurufen, bekam die scharfe Zunge der Richterin zu spüren:.
“He had a lot to say outside the court, but to this court he said absolutely nothing. Outside court, through the media and without the limitations of an oath to tell the truth he had plenty to say, some of which, sadly, was pretty ridiculous.” (Er hatte viel außerhalb des Gerichtes zu sagen, aber zu diesem Gericht sagte er absolut nichts. Außerhalb des Gerichtes durch die Medien und ohne die Beschränkungen eines Eids um die Wahrheit zu sagen, sagte er eine Menge von dem was unglücklicherweise ziemlich erbärmlich war.)
Trotz Urteil: der Konflikt geht weiter
Damit war prinzipiell der Weg für eine Einigung frei. Die San, jedenfalls die, welche geklagt hatten, durften zurückkehren.
Sesana, auf die fehlende Infrastruktur (keine Schulen, keine Krankenstation) angesprochen, antwortete dass dies überflüssig sei, geflissentlich vergessen machend, dass seine eigenen Kinder auf eine Privatschule in der Provinzstadt Ghanzi gehen.
Der damalige Präsident Festus Mogae fuhr nach dem Urteilsspruch nach New Xade, um mit den San den Weg vorwärts zu besprechen.
Sesana hielt es nicht für nötig, an dieser Besprechung teilzunehmen, er habe „Wichtigeres“ zu tun.
Die Regierung Botswanas hielt sich an den Urteilsspruch, aber strikt an den Wortlaut, und auch an die Entscheidung, dass die Regierung nicht verpflichtet sei, Infrastrukturmaßnahmen dort durchzuführen.
Mehr noch, die Regierung ließ die Wasserstelle der San versiegeln, sodass die dort lebenden San das Wasser aus mehr als 100 Kilometer Entfernung herbeibringen müssen. Das ursprüngliche Habitat wird damit bestenfalls zu einer Art Ausflugsort für sie.
Parallel dazu trieb die Regierung den Tourismus dort voran. Eine Luxuslodge der Firma Wilderness Safaris wurde eröffnet.. Survival International rief prompt zum Boykott des Tourismus in Botswana auf.
Und so stehen sich die Positionen der dortigen San, 900 an der Zahl, die in den Nationalpark zurückwollen, und die Position der Regierung Botswanas , die den Staatshaushalt durch den erneuten Boykottaufruf von Survival International bedroht sieht, unversöhnlicher denn je gegenüber.
Botswana betrachtet das Vorgehen von Survival International als neokolonialen Erpressungsversuch.
Wenn etwas feststeht, dann ist es, dass Survival International nichts zur Lösung des Konfliktes beigetragen hat, und beitragen wird, diesen vielmehr enorm verschärft hat.
Eine Lösung dieses Konflikts kann nur innerhalb Botswanas selbst gefunden werden, aber nicht durch einen erneuten Boykottaufruf.
Unity Dow - Portrait einer afrikanischen Richterin
And the Final Winner is Botswana
Buschmänner gewinnen Prozess in 1. Instanz
Botswana, Survival International, Leonardo DiCaprio und die Buschmänner
Survival International, Leonardo diCaprio and the Bushmen
SI will auf diesem Wege die Regierung in Gaborone zwingen, die indigenen San (Gana und Gwi) besser bekannt als Buschmänner, im Central Kalahari Game Reserve (CKGR) Zugang zu Wasser zu verschaffen, ihnen zu erlauben, dort Vieh zu halten, und auf die Jagd zu gehen.
Eine Gruppe von Filmstars hat sich aus Protest gegen die Behandlung der Ureinwohner in Botswana dem Boykott von Diamanten aus dem Land angeschlossen.
Hintergrund eines Konflikts
Die Regierung Botswanas hatte die San, die vor Urzeiten im Kalahari Game Reserve siedelten, beginnend im Jahre 1997, ohne große Konsultationen umgesiedelt in einen Ort außerhalb des Central Kalahari Game Reserves namens New Xade, dort Unterkünfte gebaut, ebenso Schulen und eine Krankenstation.
Die San waren mit dieser Maßnahme nicht einverstanden, und protestierten, da sie sowohl ihre natürlichen Jagdgründe nicht mehr benutzen, als auch nicht in der Nähe der Gräber ihrer Ahnen wohnen durften.
Statt der von der Regierung Botswanas erwarteten Eingliederung in den Mainstream Botswanas breiteten sich unter den Umgesiedelten Depression, Alkoholismus und Prostitution aus.
Die lokale Menschenrechtsorganisation Ditshwanelo nahm sich der Sache an, verhandelte mit der Regierung, die offenbar den Plan verfolgte, den ökologisch fragilen Wildpark dem Tourismus zugänglich zu machen.
Erstmals trat Survival International im Jahre 2002 in dem Konflikt auf den Plan, schob die lokale Nichtregierungsorganisation Disthwanelo wegen angeblicher Unfähigkeit beiseite, und machte sich zum Sprecher der San. Genauer gesagt zu 300 der insgesamt 900 dortigen San. In Botswana leben insgesamt etwa 40.000 San.
Boykottaufrufe und Konflikteskalation
SI eskalierte im weiteren Verlauf die Auseinandersetzung und rief zum Boykott der Diamantenkäufe auf. Begründung: Die Buschleute seien umgesiedelt worden, um Platz für eine Diamantenmine zu schaffen
SI rückte die Diamanten Botswanas in die Nähe von Blutdiamanten. Eine abenteuerliche und absolut unzutreffende Behauptung zur Stimmungsmache.
Das Kalahari Game Reserve hat etwa die Grösse Dänmarks, selbst wenn dort Diamanten geschürft werden sollten, was bis heute nicht der Fall ist, dann hätte eine derartige Mine nicht einmal die Ausdehnung Kopenhagens, wie die anderen Minen Botswanas in Jwaneng und Orapa nur allzu deutlich zeigen, wo es ebenfalls zu unwesentlichen Umsiedlungen kam.
Survival International nahm die First People oft he Kalahari, wie die San sich jetzt nannten, finanziell unter ihre Fittiche und ließ deren Sprecher Roy Sesana publikumswirksam in traditioneller Tracht vor Juweliergeschäften und de Beers Niederlassungen in London auftreten und zum Boykott aufrufen.
Aus de Beers Werbespruch „Diamonds are forever“ wurde der Slogan „ Bushmen are not forever“
De Beers betreibt in Botswana über die Firma Debswana die beiden großen Diamantenminen: Jwaneng und Orapa. Die Einkünfte aus den Diamanten tragen zu mehr als zwei Dritteln zum Staatseinkommen Botswanas bei.
Mit dem Boykottaufruf war deshalb eine weitere Verschärfung des Konflikts vorgezeichnet.
Blick auf Botswana
Botswana, unabhängig seit 1966, hatte zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit keinerlei Infrastruktur, 400 Meter Teerstrasse.
Der erste Präsident Botswanas, Seretse Khama, war von 1951 bis 1956 in Grossbritannien auf Betreiben Apartheid Südafrikas interniert worden, weil er die weisse Engländerin Ruth Williams geheiratet hatte.
Die 1967 gefundenen Diamanten ermöglichten die Entwicklung einer - für afrikanische Verhältnisse - hervorragenden Infrastruktur, auch entlegene Gebiete wurden über Asphaltstrassen erreichbar.
Das Straßennetz umfasst jetzt rund 9000 Kilometer Asphaltstraßen.
Weite Teile des Landes sind mit Elektrizität versorgt.
Das Gesundheitswesen ist vorbildlich, die Versorgung der HIV-Kranken mit antiretroviralen Medikamenten gesichert.
Botswana ist auch das afrikanische Land mit der geringsten Korruptionsrate, es wurde zur Schweiz Afrikas.
Diese Punkte sind für Survival International total irrelevant. Die von ihr vertretenen 300 San sind allemal relevanter als ein Staat mit einer Bevölkerung von 1,7 Millionen.
Hinzu kommt: Afrikaner lassen sich nur ungern von Organisationen, die in der ehemaligen Kolonialmacht, in diesem Fall Grossbritannien, beheimatet sind, vorschreiben, wo es langzugehen hat, zumal auch wenn man die seinerzeitige Internierung Seretse Khamas mit berücksichtigt.
Ein Prozess um die Rückkehr
Die San trugen den Konflikt vor Gericht, vor den High Court in Lobatse.
Die San gewannen, jedenfalls teilweise.
Am 13 Dezember 2006 fand nach mehrjähriger Verhandlung die Urteilsverkündung statt.
Ausschlag gab das Votum der Richterin Unity Dow die auch als Schriftstellerin in Deutschland bekannt wurde.
In ihrer Urteilsbegründung hieß es:
“The case was ultimately about people demanding dignity and respect. It is a people saying in essence: Our way may of life may be different, but it is worthy of respect, we may be changing and getting closer to your way of life, but give us a chance to decide, what we want to carry with us into the future.” - (Im vorliegenden Fall ging es letztlich um das Verlangen nach Achtung der Menschenwuerde und Respekt. Grundsätzlich ist es das was der Volksmund sagt: Unser Lebensweg kann unterschiedlich sein, aber ist es wert, geachtet zu werden, wir können uns ändern und Eurem Lebensweg näher kommen, aber gebt uns eine Chance ueber das Wie und Wann selber zu entscheiden.)
An die Adresse von Survival International gerichtet, die Organisation, die in aller Welt die Lügen verbreitete, Botswanas Diamanten seien Blutdiamanten und die Buschmänner seien wegen der Diamantensuche umgesiedelt worden :
“While diamond mining as a reason for the relocation of the bushmen might be an emotive rallying point, evoking, as it does images of greedy multinationals snatching land from, and thus trampling on the rights of small indigenous minorities, the case before this court does not fit that bill. It would be completely dishonest of anyone to pretend, that this is the case before this court.” – (Während es sich gut macht, die Diamantenförderung als den Grund für die Umsiedlung der Buschmänner anzugeben, mit der Darstellung von habgierigen, Land raubenden, multinationalen Konzern die auf diese Art auf den Rechten von kleinen einheimischen Minderheiten herumtrampeln, so trifft dies im vorliegenden Fall keineswegs zu. Es wäre völlig unehrlich dies zu behaupten.)
Und auch Roy Sesana, der von Survival International gepäppelte Sprecher der Buschmänner, der überall mit massiver finanzieller Unterstützung durch Survival Internationals Spendengeldern in der Welt herumreiste, um die Lügen über die angeblichen Blutdiamanten zu verbreiten und zum Boykott von Botswanas Diamanten aufzurufen, bekam die scharfe Zunge der Richterin zu spüren:.
“He had a lot to say outside the court, but to this court he said absolutely nothing. Outside court, through the media and without the limitations of an oath to tell the truth he had plenty to say, some of which, sadly, was pretty ridiculous.” (Er hatte viel außerhalb des Gerichtes zu sagen, aber zu diesem Gericht sagte er absolut nichts. Außerhalb des Gerichtes durch die Medien und ohne die Beschränkungen eines Eids um die Wahrheit zu sagen, sagte er eine Menge von dem was unglücklicherweise ziemlich erbärmlich war.)
Trotz Urteil: der Konflikt geht weiter
Damit war prinzipiell der Weg für eine Einigung frei. Die San, jedenfalls die, welche geklagt hatten, durften zurückkehren.
Sesana, auf die fehlende Infrastruktur (keine Schulen, keine Krankenstation) angesprochen, antwortete dass dies überflüssig sei, geflissentlich vergessen machend, dass seine eigenen Kinder auf eine Privatschule in der Provinzstadt Ghanzi gehen.
Der damalige Präsident Festus Mogae fuhr nach dem Urteilsspruch nach New Xade, um mit den San den Weg vorwärts zu besprechen.
Sesana hielt es nicht für nötig, an dieser Besprechung teilzunehmen, er habe „Wichtigeres“ zu tun.
Die Regierung Botswanas hielt sich an den Urteilsspruch, aber strikt an den Wortlaut, und auch an die Entscheidung, dass die Regierung nicht verpflichtet sei, Infrastrukturmaßnahmen dort durchzuführen.
Mehr noch, die Regierung ließ die Wasserstelle der San versiegeln, sodass die dort lebenden San das Wasser aus mehr als 100 Kilometer Entfernung herbeibringen müssen. Das ursprüngliche Habitat wird damit bestenfalls zu einer Art Ausflugsort für sie.
Parallel dazu trieb die Regierung den Tourismus dort voran. Eine Luxuslodge der Firma Wilderness Safaris wurde eröffnet.. Survival International rief prompt zum Boykott des Tourismus in Botswana auf.
Und so stehen sich die Positionen der dortigen San, 900 an der Zahl, die in den Nationalpark zurückwollen, und die Position der Regierung Botswanas , die den Staatshaushalt durch den erneuten Boykottaufruf von Survival International bedroht sieht, unversöhnlicher denn je gegenüber.
Botswana betrachtet das Vorgehen von Survival International als neokolonialen Erpressungsversuch.
Wenn etwas feststeht, dann ist es, dass Survival International nichts zur Lösung des Konfliktes beigetragen hat, und beitragen wird, diesen vielmehr enorm verschärft hat.
Eine Lösung dieses Konflikts kann nur innerhalb Botswanas selbst gefunden werden, aber nicht durch einen erneuten Boykottaufruf.





onlinedienst - 14. Nov, 09:08 Article 2072x read