Schweizer Faxaffäre: Regierung verliert die Nerven
World Content News - Gleich reihenweise hat die Schweizer Bundesanwaltschaft in den vergangenen Wochen Mitarbeiter des eigenen Geheimdienstes zum Verhör abgeholt: Mindestens 20-30 verdächtige Schlapphüte aus der Schweizer Geheimdienstzentrale in Bern mussten «weitreichende Befragungen» über sich ergehen lassen, um dem "Leck" auf die Spur zu kommen, durch das vor drei Monaten das ägyptische Geheim-Fax über den Schweizer "SonntagsBlick" an die Öffentlichkeit gelangte.
«Ich wurde von zwei Bundeskriminalbeamten an der Papiermühlestrasse abgeholt, durch die ganze Stadt in die Zentrale an der Taubenstrasse gefahren und dort verhört wie ein Krimineller», so ein gebeutelter SND-Mitarbeiter.
Offenbar hat die Schweizer Regierung panische Angst vor weiteren Enthüllungen und hat nun die Notbremse gezogen. Zwei militärische (!) Untersuchungsrichter versuchen seit Anfang Januar, die undichte Stelle ausfindig zu machen. An den völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Geheimdienstaktivitäten der USA scheint dagegen niemand interessiert zu sein.
Jetzt scheint auch klar zu sein, wie das Geheimdienst-Dokument an die Öffentlichkeit gekommen ist: Es lag im Zugabteil eines Intercity. Ein aufmerksamer Reisender hatte das skandalträchtige Papier unter dem Sitz auf dem Fußboden gefunden und es Gott sei Dank nicht zum Fundbüro gebracht, sondern an die Zeitung "Sonntagsblick" weitergegeben. Jetzt ist das Rätselraten groß, ob das Dokument dort bewusst platziert wurde oder ob nur typisch menschliches Versagen vorliegt - sprich - der Intercity-Gast in spezieller Mission sein James-Bond-Diplom auf dem Schwarzmarkt gekauft hat.
Die beteiligten Journalisten des Ringier-Verlages haben dazu jetzt ein Buch veröffentlicht, wie das Geheimdokument in deren Hände kam und der Schweizer Bundesrat versuchte, den Skandal herunterzuspielen: CIA-Gefängnisse in Europa - Die Fax-Affäre und ihre Folgen (orell füssli Verlag, 176 S., CHF 29.80 / € 18.00)
Und zum Schluss noch ein Lese-Tipp der besonderen Art, wie man als Geheimdienstverächter die Welt nicht den Schnüfflern alleine überlässt: Das Internetportal "Wissen.de" klärt auf: "Spionage leichtgemacht". Wir Bürger können den Geheimniskrämern zumindest dort auf die Finger schauen, wo sie elektronische Spuren hinterlassen: als Zahlen-funklauscher, Planespotter und Spionagesatelliten-Beobachter. Im Informationszeitalter gibt es reichlich Möglichkeiten festzustellen, welche CIA-Flieger im geheimen Ausbildungslager Camp Peary landen oder mit welchem Palmtop sich ein gewisser Herr Mahlstedt auf dem Flughafen in Sydney einloggt, um dort die neuesten Nachrichten über seine eigene Enttarnung abzurufen.
So haben sich die Architekten des Überwachungsstaates das nicht vorgestellt: Wir alle sind "Big Brother"!
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Geheim-Fax lag im Intercity
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Jetzt scheint auch klar zu sein, wie das Geheimdienst-Dokument an die Öffentlichkeit gekommen ist: Es lag im Zugabteil eines Intercity. Ein aufmerksamer Reisender hatte das skandalträchtige Papier unter dem Sitz auf dem Fußboden gefunden und es Gott sei Dank nicht zum Fundbüro gebracht, sondern an die Zeitung "Sonntagsblick" weitergegeben. Jetzt ist das Rätselraten groß, ob das Dokument dort bewusst platziert wurde oder ob nur typisch menschliches Versagen vorliegt - sprich - der Intercity-Gast in spezieller Mission sein James-Bond-Diplom auf dem Schwarzmarkt gekauft hat.
Die beteiligten Journalisten des Ringier-Verlages haben dazu jetzt ein Buch veröffentlicht, wie das Geheimdokument in deren Hände kam und der Schweizer Bundesrat versuchte, den Skandal herunterzuspielen: CIA-Gefängnisse in Europa - Die Fax-Affäre und ihre Folgen (orell füssli Verlag, 176 S., CHF 29.80 / € 18.00)
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sfux - 11. Apr, 07:52 Article 3133x read