Ein unterernährter Atomtest - Nordkorea hat in einem Bergwerk seinen ersten A-Versuch gezündet
Malte Olschewski - Es sei eher ein „Zischen“ als ein Knall gewesen, sagen amerikanische Militärexperten, die den ersten Atomtest Nordkoreas belauscht hatten. Am 9.10. um 01: 35: 27 habe es im Nordosten des Landes eine Erschütterung mit Stärke 4,2 gegeben. Gleichzeitig verkündete die nordkoreanische Agentur KCNA: Der Test nahe der Stadt Kilju habe eine Stärke von 550 Tonnen TNT (Hiroshima: 12 500 Tonnen TNT) gehabt.
Er sei ein „Ereignis gewesen, das unser Volk glücklich macht.“ Das unterernährte Volk wäre wohl über etwas mehr Reis und Fisch glücklicher gewesen als über diesen schwach zischenden Test. Auch der Rest der Welt zeigte sich mit einem Hagel von Protesten alarmiert, besorgt und unglücklich über die Tatsache, dass sich der bizarre Diktator Kim Chong Il über langwierige Verhandlungen hinwegsetzt und nach Atomwaffen greift.
Das atomare Zischen in nicht sehr grosser Tiefe eines aufgelassenen Bergwerks im Nordosten geschah zur Feier eines neunten Jahrestags. Am 9.10.1997 war Kim Chong Il nach dem schon drei Jahre zuvor erfolgten Tod seines Vaters Kim Il Sung zum Chef der Arbeiterpartei gewählt worden. Die Explosion geschah aber auch vor einem historischen Hintergrund, von dem nur wenige wissen und der gern verschwiegen wird. (Siehe dazu: Kiyoshi,Inoue: „Geschichte Japans“ Parkland, Köln, 2002) Das seit der Meji-Restauration dem Westen und hier vor allem Deutschland nacheifernde Japan hatte mindestens seit 1940 ein eigenes Atomprogramm laufen. Informa-tionen mit dem verbündeten Deutschland wurden ausgetauscht.
Japan hatte 1910 nach einer militärischen Invasion das in sich zer-rissene Korea annektiert und ausgebeutet. Im Norden des Landes wurde grosse Vorkommen an Uran entdeckt, die Japan mit Heran-nahen des Krieges auszubeuten begann. Japan begann wie die USA, die UdSSR und Deutschland an der Bombe zu basteln. Die USA hatten im April 1945 im Atlantik das deutsche Unterseeboot „U 234“ abgefangen, das Waffentechniker samt einer Ladung Uran an Bord hatte und mit Endziel Tokio ausgelaufen war. Die USA hatten die finanziellen Mittel und auch die nötige Entschlusskraft, um als erste die Atombombe zu realisieren.
Obwohl Japan bereits die Kapitulation beschlossen hatte, warfen die USA zwei Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Nach der Kapitulation Japans besetzten die USA den Süden und die Sowjets den Norden Koreas. Es war die sowjetische Militärmacht, die den brutalsten Partisanenführer Kim Il Sung als Machthaber im Norden installierte. Die Sowjets wussten von der Bedeutung des Urans für den Bau von Atombomben und haben alle ehemals japanischen Bergwerke übernommen. Kim Ir Sen, wie er aus russisch hiess, bekam dafür von den Sowjets riesige Mengen konven-tioneller Waffen. Die USA hatten ihren Statt-halter im Süden, Syngman Rhee, zu einer Reform des Erziehungs- und Universi-tätswesens gedrängt, um linksorientierte Wissenschafter auszuschalten. Kim Il Sung begann eine erfolgreiche Abwerbung, worauf über hundert erstrangige Chemiker und Physiker nach Nordkorea gingen, um dort in der Rüstung zu arbeiten.
Die Grenzen zwischen dem Norden und den Süden waren damals noch sehr leicht zu passieren. So aufgerüstet und von Stalin unterstützt, riskierte Kim Il Sung 1950 die Invasion des Südens und den Koreakrieg. Der Sowjetgesandte in der UNO verschlief die Vetomöglichkeit. Die USA konnten den Kriegseinsatz gegen den Norden als UNO-Aktion durchbringen. Kims über-raschender Angriff drängte die schwache Armee Südkoreas und die im Land stehenden US-Truppen bis auf die südliche Hafenstadt Pusan zurück. Oberbefehlshaber Douglas MacArthur gelang der Ausbruch aus dem Kessel von Pusan bei gleichzeitiger, amphibischer Landung bei Inchon. Die US/UN-Truppen trieben nordkoreanische Armee bis nach China zurück, worauf dann Peking eingriff.
MacArthur verlangte damals von US-Präsident Truman den Einsatz von Atombomben gegen Nordkorea. Obwohl Truman das ausschloss, spielte die amerikanische Delegation bei den Friedensverhandlungen von Panmunjon immer wieder mit dieser Möglichkeit. 1956 wurden erste Kooperationsverträg mit der UdSSR über Erschliessung nordkoreanischer Uranvor-kommen und gemeinsame Forschung unter-zeichnet. Seitdem strebt Nordkorea die Atombombe an. Über Jahre hindurch suchten die USA, die UNO und die IAEA in zahllosen Manövern eine Atommacht Nordkorea zu verhindern.
Das Regime in Pyöngyang hat vom Vater der pakistanischen Atombombe,Abdul Qader Khan, Technologie nachgekauft. Das Nuklearzentrum von Yongbon wurde ausgebaut und teilweise unter die Erde in Felshöhlen verlegt. Mit anfänglicher Hilfe Chinas hat Nordkorea auch Raketenträgersysteme weiter-entwickelt und im letzten Sommer über dem Pazifik getestet.
Strategisch gesehen ist eine atomare Aufrüstung Nordkoreas unnötig. Schon nach dem Krieg wurde ab 1953 entlang der „Demilitarisierten Zone“ (DMZ) eine feuerstarrende Abschusslinie errichtet. Mit einem Knopfdruck können hier etwa tausend mit einander verbundene Geschütze auf die nur 30 Kilometer entfernte Zehnmillionenstadt Seoul zu feuern beginnen. Allein diese Drohung genügt, um Nordkorea vor einem Angriff der USA, Japans oder Südkoreas zu bewahren.
Nordkoreanischer Atomtest verursachte mutmaßlich eine Reihe von Erdbeben
Ein unterernährter Atomtest - Nordkorea hat in einem Bergwerk seinen ersten A-Versuch gezündet
Atomtest in Tiefe Null
Nordkorea hat erfolgreich Atombombe getestet
Er sei ein „Ereignis gewesen, das unser Volk glücklich macht.“ Das unterernährte Volk wäre wohl über etwas mehr Reis und Fisch glücklicher gewesen als über diesen schwach zischenden Test. Auch der Rest der Welt zeigte sich mit einem Hagel von Protesten alarmiert, besorgt und unglücklich über die Tatsache, dass sich der bizarre Diktator Kim Chong Il über langwierige Verhandlungen hinwegsetzt und nach Atomwaffen greift.
Das atomare Zischen in nicht sehr grosser Tiefe eines aufgelassenen Bergwerks im Nordosten geschah zur Feier eines neunten Jahrestags. Am 9.10.1997 war Kim Chong Il nach dem schon drei Jahre zuvor erfolgten Tod seines Vaters Kim Il Sung zum Chef der Arbeiterpartei gewählt worden. Die Explosion geschah aber auch vor einem historischen Hintergrund, von dem nur wenige wissen und der gern verschwiegen wird. (Siehe dazu: Kiyoshi,Inoue: „Geschichte Japans“ Parkland, Köln, 2002) Das seit der Meji-Restauration dem Westen und hier vor allem Deutschland nacheifernde Japan hatte mindestens seit 1940 ein eigenes Atomprogramm laufen. Informa-tionen mit dem verbündeten Deutschland wurden ausgetauscht.
Japan hatte 1910 nach einer militärischen Invasion das in sich zer-rissene Korea annektiert und ausgebeutet. Im Norden des Landes wurde grosse Vorkommen an Uran entdeckt, die Japan mit Heran-nahen des Krieges auszubeuten begann. Japan begann wie die USA, die UdSSR und Deutschland an der Bombe zu basteln. Die USA hatten im April 1945 im Atlantik das deutsche Unterseeboot „U 234“ abgefangen, das Waffentechniker samt einer Ladung Uran an Bord hatte und mit Endziel Tokio ausgelaufen war. Die USA hatten die finanziellen Mittel und auch die nötige Entschlusskraft, um als erste die Atombombe zu realisieren.
Obwohl Japan bereits die Kapitulation beschlossen hatte, warfen die USA zwei Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Nach der Kapitulation Japans besetzten die USA den Süden und die Sowjets den Norden Koreas. Es war die sowjetische Militärmacht, die den brutalsten Partisanenführer Kim Il Sung als Machthaber im Norden installierte. Die Sowjets wussten von der Bedeutung des Urans für den Bau von Atombomben und haben alle ehemals japanischen Bergwerke übernommen. Kim Ir Sen, wie er aus russisch hiess, bekam dafür von den Sowjets riesige Mengen konven-tioneller Waffen. Die USA hatten ihren Statt-halter im Süden, Syngman Rhee, zu einer Reform des Erziehungs- und Universi-tätswesens gedrängt, um linksorientierte Wissenschafter auszuschalten. Kim Il Sung begann eine erfolgreiche Abwerbung, worauf über hundert erstrangige Chemiker und Physiker nach Nordkorea gingen, um dort in der Rüstung zu arbeiten.
Die Grenzen zwischen dem Norden und den Süden waren damals noch sehr leicht zu passieren. So aufgerüstet und von Stalin unterstützt, riskierte Kim Il Sung 1950 die Invasion des Südens und den Koreakrieg. Der Sowjetgesandte in der UNO verschlief die Vetomöglichkeit. Die USA konnten den Kriegseinsatz gegen den Norden als UNO-Aktion durchbringen. Kims über-raschender Angriff drängte die schwache Armee Südkoreas und die im Land stehenden US-Truppen bis auf die südliche Hafenstadt Pusan zurück. Oberbefehlshaber Douglas MacArthur gelang der Ausbruch aus dem Kessel von Pusan bei gleichzeitiger, amphibischer Landung bei Inchon. Die US/UN-Truppen trieben nordkoreanische Armee bis nach China zurück, worauf dann Peking eingriff.
MacArthur verlangte damals von US-Präsident Truman den Einsatz von Atombomben gegen Nordkorea. Obwohl Truman das ausschloss, spielte die amerikanische Delegation bei den Friedensverhandlungen von Panmunjon immer wieder mit dieser Möglichkeit. 1956 wurden erste Kooperationsverträg mit der UdSSR über Erschliessung nordkoreanischer Uranvor-kommen und gemeinsame Forschung unter-zeichnet. Seitdem strebt Nordkorea die Atombombe an. Über Jahre hindurch suchten die USA, die UNO und die IAEA in zahllosen Manövern eine Atommacht Nordkorea zu verhindern.
Das Regime in Pyöngyang hat vom Vater der pakistanischen Atombombe,Abdul Qader Khan, Technologie nachgekauft. Das Nuklearzentrum von Yongbon wurde ausgebaut und teilweise unter die Erde in Felshöhlen verlegt. Mit anfänglicher Hilfe Chinas hat Nordkorea auch Raketenträgersysteme weiter-entwickelt und im letzten Sommer über dem Pazifik getestet.
Strategisch gesehen ist eine atomare Aufrüstung Nordkoreas unnötig. Schon nach dem Krieg wurde ab 1953 entlang der „Demilitarisierten Zone“ (DMZ) eine feuerstarrende Abschusslinie errichtet. Mit einem Knopfdruck können hier etwa tausend mit einander verbundene Geschütze auf die nur 30 Kilometer entfernte Zehnmillionenstadt Seoul zu feuern beginnen. Allein diese Drohung genügt, um Nordkorea vor einem Angriff der USA, Japans oder Südkoreas zu bewahren.
Nordkoreanischer Atomtest verursachte mutmaßlich eine Reihe von Erdbeben
Ein unterernährter Atomtest - Nordkorea hat in einem Bergwerk seinen ersten A-Versuch gezündet
Atomtest in Tiefe Null
Nordkorea hat erfolgreich Atombombe getestet
sfux - 10. Okt, 08:02 Article 3510x read