Weltweiter Zweifel am Atomtest
Harald Haack – Hat Nordkorea nun eine Atombombe testweise gezündet oder nicht? Weltweit gibt es Zweifel darüber, ob die Atombombe echt war oder nur eine solche Bombe vorgetäuscht wurde. Besonders in den USA ist der Zweifel groß. Noch immer gingen die US-Geheimdienste davon aus, es habe keinen wirklichen nuklearen Test gegeben, berichtet die „Washington Times“ unter „Berufung auf namentlich nicht genannte Geheimdienstexperten“.
Die seismographischen Messungen aber sind zweifellos eindeutig. Der Ort der Explosion und auch deren Tiefe – kurioserweise befand sich das Epizentrum des von dem angeblichen unterirdischen Atomtest ausgelösten Erdbebens in einer Tiefe von Null – sind bekannt. Auch über den Verlauf der Explosion gibt es grafische Aufzeichnungen. Aus ihnen lässt sich ablesen, dass es nicht eine Explosion, sondern drei aufeinander folgende Explosionen gab, von denen zwischen den beiden ersten ca. 9 Sekunden lagen. Diese 9 Sekunden sind eine verdammt lange Zeit für einen solchen Explosionsverlauf.
Gestern publizierte [journalismus – nachrichten von heute] exklusiv eine mp3-Datei, die nach den aufgezeichneten Amplituden vom National Earthquake Information Center (USGS) erstellt wurde. Deutlich sind drei Explosion zu hören, gefolgt von den Echos der von diesen drei Explosionen durch den Erdball gelaufenen seismischen Wellen; vermutlich entstanden die Echo aber schon in der Nähe des nordkoreanischen Testgebiets an unterirdischen Gesteinsschichten, denn das Testgebiet, in dem der Atomtest stattfand, ist ein rund 1.236 Meter (über NN) hoher abgeflachter Berg.
Alles Fakten, die auf die Sprengung konventionellen Sprengstoffs hin deuten.
Das Pentagon soll, wie der Nachrichtensender CNN weiß, nicht ausschließen, dass Nordkorea den Atomtest nur aus Propagandagründen vorgetäuscht habe; Zweifel an der nordkoreanischen Darstellung würden durch die „ungewöhnlich schwachen Auswirkungen“ geschürt.
Der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Lee Jong Seok unterrichtete einem Parlamentsausschuss, nach Angaben des Präsidialamts in Seoul werde es etwa zwei Wochen dauern, um alle Zweifel über den erfolgreichen Atomtest im stalinistischen Nachbarland zu zerstreuen. Bis dahin gehe die Regierung davon aus, dass Nordkorea tatsächlich einen atomaren Sprengsatz gezündet habe.
Doch schon am Wochenende könnte das Ergebnis einer Radionukleid-Untersuchung der Atmosphäre von der Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty (CTBT), die ihren Sitz in Wien hat, vorliegen, wie die Sendung 3Sat-Sendung „nano“ am Dienstag berichtete. Dann könnte erwiesen sein, dass alles nur ein fetter Bluff war, der Hysterie und Angst verbreitete.
Aber man weiß schließlich nie, ob nicht doch…
Und wahrscheinlich deshalb verlegten die USA inzwischen ein Raketenabwehrsystem vom Festland auf eine Hawaii-Insel und damit in größere Nähe zu Nordkorea. Aber nach etlichen Stunden der Besinnung, nachdem sich unter den führenden Köpfen die Hysterie wieder legte und ihre Angst sich löste, hielten die USA es für angebracht ihre „Haltung“ zu bekräftigen, keine Militäraktionen gegen das Nordkorea zu planen. Doch US-Außenministerin Condoleezza Rice Pjöngjang konnte es allerdings nicht lassen, das kommunistische Land vor einem Atom-Angriff auf ein anderes Land zu warnen.
Ein anderes Land wäre Japan. Es ist, neben China und Südkorea, das nächstliegende Angriffsziel Nordkoreas.
So kam Japan nun auf den Geschmack und signalisierte, sich trotz der unter Japanern allgemeinen Ächtung gegenüber Nuklearwaffen mit solchen Waffen bewaffnen zu wollen. Die ersten Atombomben, abgeworfen von US-Bombern, einst auf Hiroshima und Nagasaki und töteten viele der dort lebenden Menschen. Doch auch hier: Nach etlichen Stunden der Besinnung ruderte die japanische Führung zurück und dementierte sein Interesse auch die Atombombe besitzen zu wollen, wie Kay Möller von der Stiftung Wissenschaft und Politik in der Berliner Runde („Nordkorea und die Atombombe - Gefahr für den Weltfrieden?“) von PHOENIX erwähnte.
Aber: Gleich nach dem angeblichen Atomtest verhängte China eine Urlaubssperre für seine Soldaten entlang der Grenze zum Nachbarland Nordkorea. Davon betroffen sollen die nordöstliche Provinz Jilin sein, wo 80 Prozent der 1.300 Kilometer langen Grenze zu Nordkorea verlaufen, schreibt die regierungstreue Zeitung „Wen Wei Po“" in Hongkong. Einige chinesische Truppenteile sollen auch, wie die Zeitung weiß, gegenwärtig das Verhalten bei Angriffen mit chemischen Waffen trainieren. Einzelheiten oder Gründe für die Maßnahme aber nannte man nicht. Wozu denn auch! Die chinesische Machtdemonstration ist deutlich genug.
Atomtests führen zu genetischen Veränderungen.
Falls Nordkorea allen Zweifeln zum Trotz dennoch eine nukleare Bombe am Montag gezündet hatte, so wird es seine Bevölkerung damit besonders genetisch belasten. Nordkorea müsste mit einer hohen Anzahl missgebildeter Kinder rechnen.
Die radioaktiven Niederschläge der Atomtests in der ehemaligen Sowjetunion lassen sich noch im Erbgut von Kindern damals bestrahlter Eltern nachweisen, wie ein internationales Forscherteam im US-Wissenschaftsjournal „Science“ (Bd. 295, S. 1037) berichtete. Atomtests führen also zu genetischen Veränderungen. So stieg bei der ersten Generation von Anwohnern des Atomtestgeländes Semipalatinsk in der Beskaragai-Region von Kasachstan die Zahl genetischer Veränderungen an bestimmten DNA-Abschnitten um rund 80 Prozent und die Generation ihrer Kinder weisen noch eine um 50 Prozent erhöhte Mutationsrate auf. Einschränkend wies das Forschungsteam darauf hin, die genetischen Veränderungen könnten auch nur „Biomarker“ sein, die auf das Befinden der Menschen keinen Einfluss hätten. Die Häufung der missgebildeten Kinder der betreffenden Regionen in der Sowjetunion lässt allerdings einen anderen Schluss zu.
Nordkoreas großer Bluff?
Nordkoreanischer Atomtest verursachte mutmaßlich eine Reihe von Erdbeben
Ein unterernährter Atomtest - Nordkorea hat in einem Bergwerk seinen ersten A-Versuch gezündet
Atomtest in Tiefe Null
Nordkorea hat erfolgreich Atombombe getestet
Die seismographischen Messungen aber sind zweifellos eindeutig. Der Ort der Explosion und auch deren Tiefe – kurioserweise befand sich das Epizentrum des von dem angeblichen unterirdischen Atomtest ausgelösten Erdbebens in einer Tiefe von Null – sind bekannt. Auch über den Verlauf der Explosion gibt es grafische Aufzeichnungen. Aus ihnen lässt sich ablesen, dass es nicht eine Explosion, sondern drei aufeinander folgende Explosionen gab, von denen zwischen den beiden ersten ca. 9 Sekunden lagen. Diese 9 Sekunden sind eine verdammt lange Zeit für einen solchen Explosionsverlauf.
Gestern publizierte [journalismus – nachrichten von heute] exklusiv eine mp3-Datei, die nach den aufgezeichneten Amplituden vom National Earthquake Information Center (USGS) erstellt wurde. Deutlich sind drei Explosion zu hören, gefolgt von den Echos der von diesen drei Explosionen durch den Erdball gelaufenen seismischen Wellen; vermutlich entstanden die Echo aber schon in der Nähe des nordkoreanischen Testgebiets an unterirdischen Gesteinsschichten, denn das Testgebiet, in dem der Atomtest stattfand, ist ein rund 1.236 Meter (über NN) hoher abgeflachter Berg.
Alles Fakten, die auf die Sprengung konventionellen Sprengstoffs hin deuten.
Das Pentagon soll, wie der Nachrichtensender CNN weiß, nicht ausschließen, dass Nordkorea den Atomtest nur aus Propagandagründen vorgetäuscht habe; Zweifel an der nordkoreanischen Darstellung würden durch die „ungewöhnlich schwachen Auswirkungen“ geschürt.
Der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Lee Jong Seok unterrichtete einem Parlamentsausschuss, nach Angaben des Präsidialamts in Seoul werde es etwa zwei Wochen dauern, um alle Zweifel über den erfolgreichen Atomtest im stalinistischen Nachbarland zu zerstreuen. Bis dahin gehe die Regierung davon aus, dass Nordkorea tatsächlich einen atomaren Sprengsatz gezündet habe.
Doch schon am Wochenende könnte das Ergebnis einer Radionukleid-Untersuchung der Atmosphäre von der Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty (CTBT), die ihren Sitz in Wien hat, vorliegen, wie die Sendung 3Sat-Sendung „nano“ am Dienstag berichtete. Dann könnte erwiesen sein, dass alles nur ein fetter Bluff war, der Hysterie und Angst verbreitete.
Aber man weiß schließlich nie, ob nicht doch…
Und wahrscheinlich deshalb verlegten die USA inzwischen ein Raketenabwehrsystem vom Festland auf eine Hawaii-Insel und damit in größere Nähe zu Nordkorea. Aber nach etlichen Stunden der Besinnung, nachdem sich unter den führenden Köpfen die Hysterie wieder legte und ihre Angst sich löste, hielten die USA es für angebracht ihre „Haltung“ zu bekräftigen, keine Militäraktionen gegen das Nordkorea zu planen. Doch US-Außenministerin Condoleezza Rice Pjöngjang konnte es allerdings nicht lassen, das kommunistische Land vor einem Atom-Angriff auf ein anderes Land zu warnen.
Ein anderes Land wäre Japan. Es ist, neben China und Südkorea, das nächstliegende Angriffsziel Nordkoreas.
So kam Japan nun auf den Geschmack und signalisierte, sich trotz der unter Japanern allgemeinen Ächtung gegenüber Nuklearwaffen mit solchen Waffen bewaffnen zu wollen. Die ersten Atombomben, abgeworfen von US-Bombern, einst auf Hiroshima und Nagasaki und töteten viele der dort lebenden Menschen. Doch auch hier: Nach etlichen Stunden der Besinnung ruderte die japanische Führung zurück und dementierte sein Interesse auch die Atombombe besitzen zu wollen, wie Kay Möller von der Stiftung Wissenschaft und Politik in der Berliner Runde („Nordkorea und die Atombombe - Gefahr für den Weltfrieden?“) von PHOENIX erwähnte.
Aber: Gleich nach dem angeblichen Atomtest verhängte China eine Urlaubssperre für seine Soldaten entlang der Grenze zum Nachbarland Nordkorea. Davon betroffen sollen die nordöstliche Provinz Jilin sein, wo 80 Prozent der 1.300 Kilometer langen Grenze zu Nordkorea verlaufen, schreibt die regierungstreue Zeitung „Wen Wei Po“" in Hongkong. Einige chinesische Truppenteile sollen auch, wie die Zeitung weiß, gegenwärtig das Verhalten bei Angriffen mit chemischen Waffen trainieren. Einzelheiten oder Gründe für die Maßnahme aber nannte man nicht. Wozu denn auch! Die chinesische Machtdemonstration ist deutlich genug.
Atomtests führen zu genetischen Veränderungen.
Falls Nordkorea allen Zweifeln zum Trotz dennoch eine nukleare Bombe am Montag gezündet hatte, so wird es seine Bevölkerung damit besonders genetisch belasten. Nordkorea müsste mit einer hohen Anzahl missgebildeter Kinder rechnen.
Die radioaktiven Niederschläge der Atomtests in der ehemaligen Sowjetunion lassen sich noch im Erbgut von Kindern damals bestrahlter Eltern nachweisen, wie ein internationales Forscherteam im US-Wissenschaftsjournal „Science“ (Bd. 295, S. 1037) berichtete. Atomtests führen also zu genetischen Veränderungen. So stieg bei der ersten Generation von Anwohnern des Atomtestgeländes Semipalatinsk in der Beskaragai-Region von Kasachstan die Zahl genetischer Veränderungen an bestimmten DNA-Abschnitten um rund 80 Prozent und die Generation ihrer Kinder weisen noch eine um 50 Prozent erhöhte Mutationsrate auf. Einschränkend wies das Forschungsteam darauf hin, die genetischen Veränderungen könnten auch nur „Biomarker“ sein, die auf das Befinden der Menschen keinen Einfluss hätten. Die Häufung der missgebildeten Kinder der betreffenden Regionen in der Sowjetunion lässt allerdings einen anderen Schluss zu.
Nordkoreas großer Bluff?
Nordkoreanischer Atomtest verursachte mutmaßlich eine Reihe von Erdbeben
Ein unterernährter Atomtest - Nordkorea hat in einem Bergwerk seinen ersten A-Versuch gezündet
Atomtest in Tiefe Null
Nordkorea hat erfolgreich Atombombe getestet
sfux - 11. Okt, 08:02 Article 4799x read