H5N1 – eine geistige Epidemie? Dritter Teil
Dr. Billa Hofmann - Eine weitere Skurrilität, die man in der Kent-Depesche 14/2006 (vom 30.05.06) lesen kann, ist folgender Leserbrief mit der Überschrift „Verantwortung als Journalist“: Ein Depeschenbesitzer hatte sich bei seiner lokalen Wochenzeitung (Wittener Lokalteil) darüber beschwert, dass diese Zeitung nichts Kritisches über H5N1 berichten würde. Den Brief, den er an seine Wochenzeitung geschickt hat, um damit auf die „kritische“ Kent-Depesche aufmerksam zu machen, wurde veröffentlicht. Mit folgenden Worten wies der Depeschen-Leser seine Zeitung auf ihr angeblich unkritisches Verhalten bzgl. der Vogelgrippe hin:
„........... Aber wie viele H5N1-kritische Berichte haben Sie eigentlich schon abgedruckt?! Ist Ihnen bewusst, dass in der Schweiz 1 Million Franken ausgesetzt worden sind für denjenigen, der eine elektronenmikroskopische Aufnahme des H5N1-Virus beibringt? Ist Ihnen klar, dass das Virus bisher noch nie nachgewiesen wurde, sondern – da es nie gesehen wurde – nur auf Vermutungen beruht und auf indirekten Tests, die auch alles mögliche andere Beweisen könnten? Und dass man geimpfte Tiere mit diesen Methoden nicht mehr von (angeblich) echt infizierten Tieren unterscheiden kann? Dass auf Rügen, in einigen km Entfernung gelegen und in perfekter Windrichtung zu den angeblich durch das Virus getöteten Wildtieren, das Friedrich-Löffler-Institut liegt, in dem generell mit Viren experimentiert wird? Wie viel haben Sie bereits über solche Erkenntnisse berichtet? Verstehen Sie jetzt, warum ich Ihrem Artikel dennoch unterstellen muss, auch, wenn er nur zu rein Informativen (Werbe-)Zwecken des Forschungszentrums geschrieben wurde? Ich möchte Sie hier eindringlich auffordern, sich mit H5N1-kritischen Quellen und Wissenschaftlern in Kontakt zu setzen und die Bevölkerung objektiv über den tatsächlichen Stand der Forschung aufzuklären. Wenn Sie Bedarf an Informationen haben, können Sie sich gerne auch an die Schreiber der Kent-Depesche wenden und um Unterstützung bitten. Man wird Ihnen dort gerne weiterhelfen und Ihnen die Fakten einfach verständlich aufbereitet zugänglich machen. So würden Sie, mit einer zweiten Sicht der Dinge, Ihre Leserschaft wesentlich objektiver über das Zeitgeschehen informieren können.“
Nun, jeder muss für sich selbst entscheiden, für wie seriös die Kent-Depesche einzustufen ist. Tatsache ist, dass die Recherchen sehr einseitig sind und meist nicht auf wissenschaftlich fundierten Ergebnissen beruhen.
„Safe Harbor“ und die Themenbereiche „Gesundheit“, „Medizin“ und „Umwelt“
Die Hamburger Morgenpost meldete im August 2003, dass sich in Hamburg vor kurzem der Verein "Safe Harbor" (zu Deutsch: sicherer Hafen) - eine Tarnorganisation von Scientology - gründete. Vor allem Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Umweltmediziner müssten vorsichtig sein, denn Scientology habe es auf sie und ihre Patienten abgesehen.
Organisationen zu gründen, die auf den ersten Blick Gutes im Schilde führen, ist seit langem die Strategie von Scientology. Es wird versucht, Personen ins Boot zu holen, die sich bereits mit der Thematik befassen. "Der Fall ist exemplarisch", sagte Rüdiger Hintze von der Arbeitsgruppe Scientology der Hamburger Innenbehörde dem Blatt:
"Hier kann man sehen, mit welch raffinierten Methoden Scientology versucht, Menschen an sich zu binden und die Ideologie Hubbards zu verbreiten."
Aufgeflogen ist die neue Tarnorganisation durch eine 30-jährige Ernährungswissenschaftlerin, die kurz nach ihrer Wahl für den Vorsitz bei Safe Harbor Verdacht schöpfte. Sie recherchierte im Internet und stellte fest, "dass sie sich, ohne es zu wollen, zum Werkzeug der Scientologen hat machen lassen". Die Wissenschaftlerin erklärte ihren Austritt.
(siehe: Olaf Wunder, Hamburger Morgenpost vom 02.08.03, )
Safe Harbor wurde 1998 in Los Angeles, Kalifornien gegründet. Die Organisation propagiert alternative Methoden zur Psychiatrie. Die richtige Ernährung und Vitamine würden ein Leben ohne Psychopharmaka möglich machen (siehe Homepage von Safe Harbor). Deshalb sieht die Organisation Safe Harbor ihre Mission in der Erziehung und Aufklärung über alternative Methoden. Weg mit der Psychiatrie und der Pharmaindustrie, um dann möglichst eigene Produkte und Services verkaufen zu können - ein Kult, der an die Methoden von Scientology erinnert! So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass der Präsident und Gründer von Safe Harbor, Dan Stradford, ein Scientologe aus den höheren Reihen (Operating Thetan – Level VIII) zu sein scheint, siehe und hier.
Auch die „Nachrichten aus Psychiatrie und Selbsthilfe“ äußerten sich kritisch zu „Safe Harbor“ mit der Anmerkung, dass damit zu rechnen sei, dass der Scienologie unbeirrt weiterhin seine "Alternative Geistige Gesundheit" vermarkten wird. Ob unter dem Decknamen "Safe Harbor" oder anderen kreativen Etiketten sei dahin gestellt. Eine gesunde Portion Skepsis gegenüber solchen scheinbar wohlmeinenden "Anti"-Lobbyisten sei allemal angesagt. Denn in so manchem "sicheren Hafen" würden Ratsuchende schnell nasse Füße bekommen...(siehe Lichtblick Newsletter Nr. 97, )
Der Verfassungsschutz über das Projekt „Safe Harbor“
Was denkt der Verfassungsschutz und das Innenministerium über „safe harbor“? In einer Mitteilung der Landesregierung vom 15.10.2003 wird das Projekt „safe-harbor unter Punkt 15, Propaganda- und Desinformationskampagnen der Scientology-Organisation, folgendermaßen beschrieben (siehe (DS 13/2512, 6. Berichtder „Interministeriellen Arbeitsgruppe für Fragen so genannter Sekten und Psychogruppen“):
„Im Berichtszeitraum waren Informationen zu verzeichnen, nach denen seitens der Scientology-Organisation versucht wurde, in Baden-Württemberg mit einer Aktion „Safe Harbor“ (deutsch: Sicherer Hafen) in neue gesellschaftliche Gruppen einzudringen. Themenbereiche von „Safe Harbor“ sind Gesundheit, Ernährung, Umwelt. Als Veranstaltungsort diente ein Gebäude, das von der „Familienföderation für den Weltfrieden“ in Stuttgart genutzt wird. Hier führt auch eine Gruppe „Neue Impulse“, deren Mitglieder teilweise nach Angaben der Aktion für Geistige und Psychische Freiheit, Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V., Bonn, in Verbindung mit der Scientology-Organisation stehen, Veranstaltungen durch. Bei der „Familienföderation für den Weltfrieden“ (FFWF) handelt es sich um die Mun-Bewegung (früher „Vereinigungskirche“) des Koreaners Sun Myung Moon (Mun).“
Des Weiteren findet man auch im Bericht des Verfassungsschutzes die Beschreibung von „safe harbor“ (3.2.2 „Safe Harbor“ - eine neue Tarnaktion):
„Unterwanderungsversuch im Gesundheitswesen und der Alternativmedizin:
Unter Beteiligung von Scientology-Anhängern wurden Gruppen namens „Safe Harbor“ auffällig, für die in Hamburg, München und Stuttgart im Juni und Juli 2003 Gründungsveranstaltungen geplant wurden. „Safe Harbor“ stammt aus den USA und will nach Eigendarstellung Alternativen zum bestehenden Gesundheitssystem entwickeln. Das in einer Ausgabe von „mehr wissen besser leben“ angegebene Kontakttelefon für „Safe Harbor Deutschland“ ist identisch mit dem Telefonanschluss der KVPM Stuttgart. Der Repräsentant der „KVPM Württemberg“ ist zugleich der Verantwortliche für die deutsche Website von „Safe Harbor“. Für Außenstehende sind diese Zusammenhänge kaum erkennbar. Die Vorgehensweise kann als ein Unterwanderungsversuch im Gesundheitswesen und in der Alternativmedizin gesehen werden, bei dem Scientologen im Ansatz durchaus erfolgreich agieren. Das Ziel ist offenkundig, Meinungsbildungs- und letztlich Gesetzgebungsprozesse zu beeinflussen, wobei nach außen scheinbar unabhängige Personen auftreten.“ (Seite 262)
Und über die KVPM ist noch Folgendes zu lesen (unter Punkt 3.2.1 KVPM-Aktionen)
„Es verstärkt sich die Tendenz, dass Scientologen bei der Verbreitung der Lehre HUBBARDs ihren ideologischen Hintergrund verbergen. Mehrere Scientology-Anhänger nutzen und stützen ein informelles Netzwerk, das unter Begriffen wie „Weltverbesserer Forum“ oder „Neue Impulse“ auftritt. Es besteht aus Internetforen, Personenzusammenschlüssen und Verbindungen zu weiteren, teils nichtscientologischen Gruppen und Einzelpersonen, die mitunter auch rechtsextremistische und revisionistische Überzeugungen verbreiten. So polemisiert der Beauftragte für die „KVPM Württemberg“ gegen die Psychiatrie auf derselben Webseite, auf der zum Beispiel Positionen des rechtsextremistischen PHI-Pressedienstes verbreitet werden. Durch Veröffentlichungen, Vorträge und das Internet schaffen die in dem Netzwerk tätigen Scientology-Anhänger eine Plattform für Tarn- und Hilfsorganisationen der SO. Auf Vortragsveranstaltungen in Stuttgart traten vereinzelt Referenten auf, die aus dem rechtsextremistischen Milieu stammen. Die Schwerpunktthemen der Veranstaltungen sind häufig Politik oder Alternativmedizin und lassen zunächst keine Bezüge zur SO erkennen. Erst im Verlauf der Treffen werben Scientology-Anhänger offen mit Publikationen und Gesprächsangeboten. Eng mit diesem informellen Netzwerk verbunden ist die Broschürenreihe „mehr wissen besser leben“, die Hinweisen zufolge einen gewissen Bekanntheitsgrad in Stuttgarter Scientologen-Kreisen gewonnen hat und die unter anderem von Scientology-Anhängern aus Stuttgart im Eigenverlag herausgegeben wird. „mehr wissen besser leben“ vertritt teilweise extremistische Positionen, die auf der Grundlage der Lehre HUBBARDs entwickelt werden, was gegenüber Außenstehenden aber nicht offenbart wird, und verbreitet mitunter auch rechtsextremistisches Gedankengut. (S. 260)
Im ABI Info, der Zeitschrift der Aktion Bildungsinformation e. V., wird in der Ausgabe März 2004 das Netzwerk der Scientologen beschrieben:
Unter den Schlagworten »mehr wissen - besser leben, Bücher, Nahrungsergänzungen, Seminare, Wohlfühlprodukte« vertreibt die Stuttgarter Scientologin Sabine Hinz diverse Produkte. Das Magazin »mehr wissen - besser leben« wird auch als »Kent Depesche« oder »Michael Kents wöchentlicher Depeschendienst« vom Sabine Hinz Verlag herausgegeben. »Michael Kent« ist ein Pseudonym, hinter dem sich der langjährige Scientologe Michael Hinz verbirgt.
...............
Michael Hinz sieht sich selbst als »Weltverbesserer«. Gemeinsam mit anderen vermeintlichen Weltverbesserern hat er in Stuttgart den »Neue Impulse Treff e.V.« gegründet, der ähnliche Ideen verbreitet wie Michael Hinz in seinen Zeitschriften.
Vorstandsmitglieder von Neue Impulse sind – laut Vereinsregister des Amtsgerichts Stuttgart (VR 6905) Sabine Hinz (Ehefrau von Michael Kent), Lutz Müller, Joachim Rößger, Manuel Strapatin und Hans Tolzin (siehe Handelsregister ).
Verwunderlich ist in der Tat, warum Wissenschaftler, wie z. B. Dr. Köhnlein, ihre Ansichten auf einer DVD verbreiten, die von einem scientologisch-orientierten Verlag/Verein initiiert und mit Spendengeldern unterstützt wird.
Selbst Köhnleins Kollege Torsten Engelbrecht distanziert sich wegen der Nähe zu Scientology von der Kent-Depesche. Er wusste, dass der Herausgeber ein Scientologe ist (Quelle: persönliche e-Mail vom 22.01.07).
Schulmedizin und Pharmaindustrie: Stütze aller Diktaturen und Regierungen
Weiter interessant wird es, wenn man versucht, nachzuvollziehen, wer die Belohnung mit einer Million Schweizer Franken für die Virusisolation zur Verfügung stellen will.
Eine ähnliche Meldung war am 24.04.06 bei extremnews.com zu lesen, als es hieß: „Fast ein Nobelpreis“:
Vogelgrippe-Nachweis soll dem Fotografen mit 1 Million Schweizer Franken honoriert werden! Eine ungewöhnlich hohe Prämie winkt dem Forscher, dem es erstmalig gelingt, das „hochgefährliche“ Vogelgrippe-Virus H5N1 elektronenmikroskopisch nachzuweisen.
......
Die Virologen und Wissenschaftsautoren Krafeld und Lanka weisen insbesondere darauf hin, dass H5N1 auf Wunsch in jedem Huhn, in jeder Ente und in jedem menschlichen Körper „wissenschaftlich“ nachgewiesen werden kann. Sie schreiben zum Vogelgrippe-Virus u.a. „Ich bin nicht isolierbar, weil ich nicht existiere!“ Und sie schreiben weiter: „Isoliert die Lügner, dann ist die Angst (vor der Vogelgrippe) schnell vorbei!“ Um dieser Zitterpartie ein Ende zu bereiten und verantwortungslosen Politikern wenigstens zu ermöglichen, das Gesicht zu wahren, wird der wissenschaftliche Nachweis eines hoffentlich doch vorhandenen H5N1-Virus immer dringender. In der Schweiz wurde daher beschlossen, die Belohnung für ein überzeugendes Foto eines H5N1-Virus noch einmal heraufzusetzen und zwar von 500 000 auf 1 Million Schweizer Franken.
Irgendwie kommt einem das doch etwas bekannt vor. Auch die Perth-Gruppe hatte schon ein ähnliches Preisausschreiben in Bezug auf HIV veranstaltet und natürlich hat kein Wissenschaftler die 1000 £ Belohnung erhalten – selbst Professor Duesbergs HIV-Isolation wurde abgelehnt (siehe).
Ein angeblich neutraler, lobbyfreier online-Pressedienst, buchmesse.ch, will die Belohnung zur Verfügung stellen (siehe). Hierunter verbirgt sich die Partei „Leben-mit-Zukunft“, die sich für eine Realisierung des Rechtsstaates einsetzen will, indem sie gegen die Schulmedizin und Pharmaindustrie vorgeht, die der Partei als die wichtigsten Stützen aller Diktaturen und Regierungen erscheinen und deren Macht-Instrument die Verbreitung von Angst sei:
„Die längst fällige Entlarvung der globalen Infektionslüge und die Überwindung des Schulmedizinsystems, das dieses Panikinstrument der Geheimdienste stützt, löst den Grossteil der finanziellen und gesellschaftlichen Probleme und befreit uns Bürger von korrupter Herrschaft durch Angstverbreitung und führt so generell zu weniger Kriminalität.“
Stöbern wir ein bisschen auf dieser Homepage herum, so wird schnell klar, dass sich Stefan Lanka hinter diesem Schweizer Pendant zur klein-klein-Aktion verbirgt. Der Virusexperte, der wissenschaftlich aufklären will, schreibt dazu Folgendes:
„Die Schulmediziner brauchen die lähmende, dumm machende und zerstörerische Angst vor krankmachenden Phantomviren als zentrale Grundlage ihrer Existenz: ......... Die Schulmedizin war und ist die wichtigste Stütze aller Diktaturen und Regierungen, die sich nicht dem geschriebenen Recht, den Verfassungen, den Menschenrechten, das heißt dem demokratisch legitimierten Gesellschaftsvertrag unterwerfen wollen.
Das erklärt auch, warum die Schulmedizin wirklich alles machen kann und darf und dabei keinerlei Kontrolle unterliegt. Wenn wir das nicht überwinden, werden wir alle an dieser Schulmedizin umkommen.“
(siehe: hier und hier)
Das sind spannende Aussichten!
Wir haben es mittlerweile realisiert: Das HIV-Virus existiert nicht und ist auch nicht die Ursache von Aids, und wenn wir unsere Angst überwinden, wird H5N1 nur unser Bewusstsein, nicht aber unseren Körper infizieren!
Wir müssen lediglich die Schulmedizin gänzlich ablehnen, dürfen nur noch glauben, was in der Kent-Depesche, einer Zeitschrift für Zustandsverbesserer, steht, welche dem Leser die Fakten einfach und verständlich machen will. Wir dürfen keine wissenschaftlichen Publikationen lesen, denn das sind sowieso nur alles Lügen und Propagandamache. Und wenn wir keine Publikationen mehr lesen, sind unsere Wissenschaftler überflüssig. Wir können unsere Schulen und Universitäten schließen und sparen viel Geld! Geld, welches wir für Dianetik ausgeben können?
Fazit:
Verschwörungstheorien sind daher höchst gefährlich und haben mit investigativer Recherche und Kritik nichts zu tun. Keine Frage: Der verschwörungstheoretischen Versuchung zu widerstehen, ist manchmal schwer. Aber notwendig für alle, die ihren Verstand nicht an der Garderobe abgeben wollen.
(ZitatTobias Jäcker, Autor des Buches „Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September“)
H5N1 – eine geistige Epidemie? Erster Teil
H5N1 – eine geistige Epidemie? Zweiter Teil: Rassismus als Grund für die Ausladung?
H5N1 – eine geistige Epidemie? Dritter Teil
1 Million Franken für die elektronenmikroskopische Aufnahme des H5N1-Virus
„........... Aber wie viele H5N1-kritische Berichte haben Sie eigentlich schon abgedruckt?! Ist Ihnen bewusst, dass in der Schweiz 1 Million Franken ausgesetzt worden sind für denjenigen, der eine elektronenmikroskopische Aufnahme des H5N1-Virus beibringt? Ist Ihnen klar, dass das Virus bisher noch nie nachgewiesen wurde, sondern – da es nie gesehen wurde – nur auf Vermutungen beruht und auf indirekten Tests, die auch alles mögliche andere Beweisen könnten? Und dass man geimpfte Tiere mit diesen Methoden nicht mehr von (angeblich) echt infizierten Tieren unterscheiden kann? Dass auf Rügen, in einigen km Entfernung gelegen und in perfekter Windrichtung zu den angeblich durch das Virus getöteten Wildtieren, das Friedrich-Löffler-Institut liegt, in dem generell mit Viren experimentiert wird? Wie viel haben Sie bereits über solche Erkenntnisse berichtet? Verstehen Sie jetzt, warum ich Ihrem Artikel dennoch unterstellen muss, auch, wenn er nur zu rein Informativen (Werbe-)Zwecken des Forschungszentrums geschrieben wurde? Ich möchte Sie hier eindringlich auffordern, sich mit H5N1-kritischen Quellen und Wissenschaftlern in Kontakt zu setzen und die Bevölkerung objektiv über den tatsächlichen Stand der Forschung aufzuklären. Wenn Sie Bedarf an Informationen haben, können Sie sich gerne auch an die Schreiber der Kent-Depesche wenden und um Unterstützung bitten. Man wird Ihnen dort gerne weiterhelfen und Ihnen die Fakten einfach verständlich aufbereitet zugänglich machen. So würden Sie, mit einer zweiten Sicht der Dinge, Ihre Leserschaft wesentlich objektiver über das Zeitgeschehen informieren können.“
Nun, jeder muss für sich selbst entscheiden, für wie seriös die Kent-Depesche einzustufen ist. Tatsache ist, dass die Recherchen sehr einseitig sind und meist nicht auf wissenschaftlich fundierten Ergebnissen beruhen.
„Safe Harbor“ und die Themenbereiche „Gesundheit“, „Medizin“ und „Umwelt“
Die Hamburger Morgenpost meldete im August 2003, dass sich in Hamburg vor kurzem der Verein "Safe Harbor" (zu Deutsch: sicherer Hafen) - eine Tarnorganisation von Scientology - gründete. Vor allem Ärzte, Ernährungswissenschaftler und Umweltmediziner müssten vorsichtig sein, denn Scientology habe es auf sie und ihre Patienten abgesehen.
Organisationen zu gründen, die auf den ersten Blick Gutes im Schilde führen, ist seit langem die Strategie von Scientology. Es wird versucht, Personen ins Boot zu holen, die sich bereits mit der Thematik befassen. "Der Fall ist exemplarisch", sagte Rüdiger Hintze von der Arbeitsgruppe Scientology der Hamburger Innenbehörde dem Blatt:
"Hier kann man sehen, mit welch raffinierten Methoden Scientology versucht, Menschen an sich zu binden und die Ideologie Hubbards zu verbreiten."
Aufgeflogen ist die neue Tarnorganisation durch eine 30-jährige Ernährungswissenschaftlerin, die kurz nach ihrer Wahl für den Vorsitz bei Safe Harbor Verdacht schöpfte. Sie recherchierte im Internet und stellte fest, "dass sie sich, ohne es zu wollen, zum Werkzeug der Scientologen hat machen lassen". Die Wissenschaftlerin erklärte ihren Austritt.
(siehe: Olaf Wunder, Hamburger Morgenpost vom 02.08.03, )
Safe Harbor wurde 1998 in Los Angeles, Kalifornien gegründet. Die Organisation propagiert alternative Methoden zur Psychiatrie. Die richtige Ernährung und Vitamine würden ein Leben ohne Psychopharmaka möglich machen (siehe Homepage von Safe Harbor). Deshalb sieht die Organisation Safe Harbor ihre Mission in der Erziehung und Aufklärung über alternative Methoden. Weg mit der Psychiatrie und der Pharmaindustrie, um dann möglichst eigene Produkte und Services verkaufen zu können - ein Kult, der an die Methoden von Scientology erinnert! So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass der Präsident und Gründer von Safe Harbor, Dan Stradford, ein Scientologe aus den höheren Reihen (Operating Thetan – Level VIII) zu sein scheint, siehe und hier.
Auch die „Nachrichten aus Psychiatrie und Selbsthilfe“ äußerten sich kritisch zu „Safe Harbor“ mit der Anmerkung, dass damit zu rechnen sei, dass der Scienologie unbeirrt weiterhin seine "Alternative Geistige Gesundheit" vermarkten wird. Ob unter dem Decknamen "Safe Harbor" oder anderen kreativen Etiketten sei dahin gestellt. Eine gesunde Portion Skepsis gegenüber solchen scheinbar wohlmeinenden "Anti"-Lobbyisten sei allemal angesagt. Denn in so manchem "sicheren Hafen" würden Ratsuchende schnell nasse Füße bekommen...(siehe Lichtblick Newsletter Nr. 97, )
Der Verfassungsschutz über das Projekt „Safe Harbor“
Was denkt der Verfassungsschutz und das Innenministerium über „safe harbor“? In einer Mitteilung der Landesregierung vom 15.10.2003 wird das Projekt „safe-harbor unter Punkt 15, Propaganda- und Desinformationskampagnen der Scientology-Organisation, folgendermaßen beschrieben (siehe (DS 13/2512, 6. Berichtder „Interministeriellen Arbeitsgruppe für Fragen so genannter Sekten und Psychogruppen“):
„Im Berichtszeitraum waren Informationen zu verzeichnen, nach denen seitens der Scientology-Organisation versucht wurde, in Baden-Württemberg mit einer Aktion „Safe Harbor“ (deutsch: Sicherer Hafen) in neue gesellschaftliche Gruppen einzudringen. Themenbereiche von „Safe Harbor“ sind Gesundheit, Ernährung, Umwelt. Als Veranstaltungsort diente ein Gebäude, das von der „Familienföderation für den Weltfrieden“ in Stuttgart genutzt wird. Hier führt auch eine Gruppe „Neue Impulse“, deren Mitglieder teilweise nach Angaben der Aktion für Geistige und Psychische Freiheit, Bundesverband Sekten- und Psychomarktberatung e.V., Bonn, in Verbindung mit der Scientology-Organisation stehen, Veranstaltungen durch. Bei der „Familienföderation für den Weltfrieden“ (FFWF) handelt es sich um die Mun-Bewegung (früher „Vereinigungskirche“) des Koreaners Sun Myung Moon (Mun).“
Des Weiteren findet man auch im Bericht des Verfassungsschutzes die Beschreibung von „safe harbor“ (3.2.2 „Safe Harbor“ - eine neue Tarnaktion):
„Unterwanderungsversuch im Gesundheitswesen und der Alternativmedizin:
Unter Beteiligung von Scientology-Anhängern wurden Gruppen namens „Safe Harbor“ auffällig, für die in Hamburg, München und Stuttgart im Juni und Juli 2003 Gründungsveranstaltungen geplant wurden. „Safe Harbor“ stammt aus den USA und will nach Eigendarstellung Alternativen zum bestehenden Gesundheitssystem entwickeln. Das in einer Ausgabe von „mehr wissen besser leben“ angegebene Kontakttelefon für „Safe Harbor Deutschland“ ist identisch mit dem Telefonanschluss der KVPM Stuttgart. Der Repräsentant der „KVPM Württemberg“ ist zugleich der Verantwortliche für die deutsche Website von „Safe Harbor“. Für Außenstehende sind diese Zusammenhänge kaum erkennbar. Die Vorgehensweise kann als ein Unterwanderungsversuch im Gesundheitswesen und in der Alternativmedizin gesehen werden, bei dem Scientologen im Ansatz durchaus erfolgreich agieren. Das Ziel ist offenkundig, Meinungsbildungs- und letztlich Gesetzgebungsprozesse zu beeinflussen, wobei nach außen scheinbar unabhängige Personen auftreten.“ (Seite 262)
Und über die KVPM ist noch Folgendes zu lesen (unter Punkt 3.2.1 KVPM-Aktionen)
„Es verstärkt sich die Tendenz, dass Scientologen bei der Verbreitung der Lehre HUBBARDs ihren ideologischen Hintergrund verbergen. Mehrere Scientology-Anhänger nutzen und stützen ein informelles Netzwerk, das unter Begriffen wie „Weltverbesserer Forum“ oder „Neue Impulse“ auftritt. Es besteht aus Internetforen, Personenzusammenschlüssen und Verbindungen zu weiteren, teils nichtscientologischen Gruppen und Einzelpersonen, die mitunter auch rechtsextremistische und revisionistische Überzeugungen verbreiten. So polemisiert der Beauftragte für die „KVPM Württemberg“ gegen die Psychiatrie auf derselben Webseite, auf der zum Beispiel Positionen des rechtsextremistischen PHI-Pressedienstes verbreitet werden. Durch Veröffentlichungen, Vorträge und das Internet schaffen die in dem Netzwerk tätigen Scientology-Anhänger eine Plattform für Tarn- und Hilfsorganisationen der SO. Auf Vortragsveranstaltungen in Stuttgart traten vereinzelt Referenten auf, die aus dem rechtsextremistischen Milieu stammen. Die Schwerpunktthemen der Veranstaltungen sind häufig Politik oder Alternativmedizin und lassen zunächst keine Bezüge zur SO erkennen. Erst im Verlauf der Treffen werben Scientology-Anhänger offen mit Publikationen und Gesprächsangeboten. Eng mit diesem informellen Netzwerk verbunden ist die Broschürenreihe „mehr wissen besser leben“, die Hinweisen zufolge einen gewissen Bekanntheitsgrad in Stuttgarter Scientologen-Kreisen gewonnen hat und die unter anderem von Scientology-Anhängern aus Stuttgart im Eigenverlag herausgegeben wird. „mehr wissen besser leben“ vertritt teilweise extremistische Positionen, die auf der Grundlage der Lehre HUBBARDs entwickelt werden, was gegenüber Außenstehenden aber nicht offenbart wird, und verbreitet mitunter auch rechtsextremistisches Gedankengut. (S. 260)
Im ABI Info, der Zeitschrift der Aktion Bildungsinformation e. V., wird in der Ausgabe März 2004 das Netzwerk der Scientologen beschrieben:
Unter den Schlagworten »mehr wissen - besser leben, Bücher, Nahrungsergänzungen, Seminare, Wohlfühlprodukte« vertreibt die Stuttgarter Scientologin Sabine Hinz diverse Produkte. Das Magazin »mehr wissen - besser leben« wird auch als »Kent Depesche« oder »Michael Kents wöchentlicher Depeschendienst« vom Sabine Hinz Verlag herausgegeben. »Michael Kent« ist ein Pseudonym, hinter dem sich der langjährige Scientologe Michael Hinz verbirgt.
...............
Michael Hinz sieht sich selbst als »Weltverbesserer«. Gemeinsam mit anderen vermeintlichen Weltverbesserern hat er in Stuttgart den »Neue Impulse Treff e.V.« gegründet, der ähnliche Ideen verbreitet wie Michael Hinz in seinen Zeitschriften.
Vorstandsmitglieder von Neue Impulse sind – laut Vereinsregister des Amtsgerichts Stuttgart (VR 6905) Sabine Hinz (Ehefrau von Michael Kent), Lutz Müller, Joachim Rößger, Manuel Strapatin und Hans Tolzin (siehe Handelsregister ).
Verwunderlich ist in der Tat, warum Wissenschaftler, wie z. B. Dr. Köhnlein, ihre Ansichten auf einer DVD verbreiten, die von einem scientologisch-orientierten Verlag/Verein initiiert und mit Spendengeldern unterstützt wird.
Selbst Köhnleins Kollege Torsten Engelbrecht distanziert sich wegen der Nähe zu Scientology von der Kent-Depesche. Er wusste, dass der Herausgeber ein Scientologe ist (Quelle: persönliche e-Mail vom 22.01.07).
Schulmedizin und Pharmaindustrie: Stütze aller Diktaturen und Regierungen
Weiter interessant wird es, wenn man versucht, nachzuvollziehen, wer die Belohnung mit einer Million Schweizer Franken für die Virusisolation zur Verfügung stellen will.
Eine ähnliche Meldung war am 24.04.06 bei extremnews.com zu lesen, als es hieß: „Fast ein Nobelpreis“:
Vogelgrippe-Nachweis soll dem Fotografen mit 1 Million Schweizer Franken honoriert werden! Eine ungewöhnlich hohe Prämie winkt dem Forscher, dem es erstmalig gelingt, das „hochgefährliche“ Vogelgrippe-Virus H5N1 elektronenmikroskopisch nachzuweisen.
......
Die Virologen und Wissenschaftsautoren Krafeld und Lanka weisen insbesondere darauf hin, dass H5N1 auf Wunsch in jedem Huhn, in jeder Ente und in jedem menschlichen Körper „wissenschaftlich“ nachgewiesen werden kann. Sie schreiben zum Vogelgrippe-Virus u.a. „Ich bin nicht isolierbar, weil ich nicht existiere!“ Und sie schreiben weiter: „Isoliert die Lügner, dann ist die Angst (vor der Vogelgrippe) schnell vorbei!“ Um dieser Zitterpartie ein Ende zu bereiten und verantwortungslosen Politikern wenigstens zu ermöglichen, das Gesicht zu wahren, wird der wissenschaftliche Nachweis eines hoffentlich doch vorhandenen H5N1-Virus immer dringender. In der Schweiz wurde daher beschlossen, die Belohnung für ein überzeugendes Foto eines H5N1-Virus noch einmal heraufzusetzen und zwar von 500 000 auf 1 Million Schweizer Franken.
Irgendwie kommt einem das doch etwas bekannt vor. Auch die Perth-Gruppe hatte schon ein ähnliches Preisausschreiben in Bezug auf HIV veranstaltet und natürlich hat kein Wissenschaftler die 1000 £ Belohnung erhalten – selbst Professor Duesbergs HIV-Isolation wurde abgelehnt (siehe).
Ein angeblich neutraler, lobbyfreier online-Pressedienst, buchmesse.ch, will die Belohnung zur Verfügung stellen (siehe). Hierunter verbirgt sich die Partei „Leben-mit-Zukunft“, die sich für eine Realisierung des Rechtsstaates einsetzen will, indem sie gegen die Schulmedizin und Pharmaindustrie vorgeht, die der Partei als die wichtigsten Stützen aller Diktaturen und Regierungen erscheinen und deren Macht-Instrument die Verbreitung von Angst sei:
„Die längst fällige Entlarvung der globalen Infektionslüge und die Überwindung des Schulmedizinsystems, das dieses Panikinstrument der Geheimdienste stützt, löst den Grossteil der finanziellen und gesellschaftlichen Probleme und befreit uns Bürger von korrupter Herrschaft durch Angstverbreitung und führt so generell zu weniger Kriminalität.“
Stöbern wir ein bisschen auf dieser Homepage herum, so wird schnell klar, dass sich Stefan Lanka hinter diesem Schweizer Pendant zur klein-klein-Aktion verbirgt. Der Virusexperte, der wissenschaftlich aufklären will, schreibt dazu Folgendes:
„Die Schulmediziner brauchen die lähmende, dumm machende und zerstörerische Angst vor krankmachenden Phantomviren als zentrale Grundlage ihrer Existenz: ......... Die Schulmedizin war und ist die wichtigste Stütze aller Diktaturen und Regierungen, die sich nicht dem geschriebenen Recht, den Verfassungen, den Menschenrechten, das heißt dem demokratisch legitimierten Gesellschaftsvertrag unterwerfen wollen.
Das erklärt auch, warum die Schulmedizin wirklich alles machen kann und darf und dabei keinerlei Kontrolle unterliegt. Wenn wir das nicht überwinden, werden wir alle an dieser Schulmedizin umkommen.“
(siehe: hier und hier)
Das sind spannende Aussichten!
Wir haben es mittlerweile realisiert: Das HIV-Virus existiert nicht und ist auch nicht die Ursache von Aids, und wenn wir unsere Angst überwinden, wird H5N1 nur unser Bewusstsein, nicht aber unseren Körper infizieren!
Wir müssen lediglich die Schulmedizin gänzlich ablehnen, dürfen nur noch glauben, was in der Kent-Depesche, einer Zeitschrift für Zustandsverbesserer, steht, welche dem Leser die Fakten einfach und verständlich machen will. Wir dürfen keine wissenschaftlichen Publikationen lesen, denn das sind sowieso nur alles Lügen und Propagandamache. Und wenn wir keine Publikationen mehr lesen, sind unsere Wissenschaftler überflüssig. Wir können unsere Schulen und Universitäten schließen und sparen viel Geld! Geld, welches wir für Dianetik ausgeben können?
Fazit:
Verschwörungstheorien sind daher höchst gefährlich und haben mit investigativer Recherche und Kritik nichts zu tun. Keine Frage: Der verschwörungstheoretischen Versuchung zu widerstehen, ist manchmal schwer. Aber notwendig für alle, die ihren Verstand nicht an der Garderobe abgeben wollen.
(ZitatTobias Jäcker, Autor des Buches „Antisemitische Verschwörungstheorien nach dem 11. September“)
H5N1 – eine geistige Epidemie? Erster Teil
H5N1 – eine geistige Epidemie? Zweiter Teil: Rassismus als Grund für die Ausladung?
H5N1 – eine geistige Epidemie? Dritter Teil
1 Million Franken für die elektronenmikroskopische Aufnahme des H5N1-Virus
sfux - 16. Aug, 08:02 Article 7732x read
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