Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Dr. Alexander von Paleske - --- 16.8. 2007 --- In Israel wird zurzeit geprüft, ob der Waffenhändler und Lieferant von Massenvernichtungswaffen in den Iran, Nahum (Nachum, Nahoum) Manbar vorzeitig wegen guter Führung entlassen werden kann.
Die Geheimdienste Mossad und Shabak (Shin Bet) haben sich im Juli mit Entschiedenheit gegen eine vorzeitig Entlassung ausgesprochen. Nahum Manbar wurde 1998 wegen Hochverrats zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Er könnte wegen guter Führung nach 10 Jahren freikommen. Nach Ansicht von Mossad und Shabak jedoch könnte Manbar vom iranischen Geheimdienst angeworben werden, da er uneinsichtig und geldgierig sei.
Was steckt wirklich dahinter?
Wir hatten in mehreren Artikeln in Zusammenhang mit dem Waffenhändler und Großbetrüger Moshe Regev alias Regenstreich alias Keller berichtet, wie dieser von 1991 bis 1993 den Transport von Massenvernichtungswaffen von China in den Iran organisierte und zwar in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Shin Bet (Shabak).
Die Schiene lief in Wien über einen Österreicher namens Manfred Felber und einen Iraner namens Mehdi Farschi. Über die gleiche Schiene lieferte auch Nahum Manbar die Massenvernichtungswaffen nämlich Rohstoffe und Know How für die Produktion von Sarin und Senfgas in den Iran. Dazu gesellte sich der britische Geheimdienst Mi6 mit seinen Agenten Richard Tomlinson und Joyce Kiddie.
Der Shabak-Verbindungsmann für Manbar war ein Dan Milner, der hatte noch im Jahre 1993 Manbar grünes Licht für die Fortführung der Lieferung dieses Teufelszeugs gegeben. Manbar lieferte außerdem über seine Firma Europol in Polen im Jahre 1991 50 russische Panzer des Typs T55 und T72 in den Iran, elektronisch aufgerüstet und modernisiert durch die israelische Firma El-Op.
Weiterhin verkaufte Manbar an die Iraner 22 Lastwagen, die speziell für die Kriegführung mit chemischen Waffen ausgerüstet waren. Die Lastwagen stammten aus Beständen der israelischen Luftwaffe und waren mit Gasspürgeraten der israelischen Firma Elbit aufgemotzt. All das wurde mit Billigung des israelischen Verteidigungsministeriums gemacht.
Ein Vertrag über die Lieferung von israelischen Gasmasken und einer Fabrik zu deren Herstellung durch die israelische Firma Shalon stand kurz vor dem Abschluss.
Manbar war ein grosser Freund und Förderer der israelischen Arbeiterpartei und sass oftmals bei Banketten am Top Table zusammen mit Israels damaligem Ministerpräsidenten Itzhak Rabin, zuletzt im Jahre 1995, kurz vor der Ermordung Rabins.
Die Lieferung von Massenvernichtungswaffen stellte Manbar erst 1995 ein, ein Jahr nachdem er dazu aufgefordert worden war, im Gegensatz zu Regev, der sofort einstellte. Der Grund für diese Aufforderung war das Auftauchen von konventionellen Waffen bei der Hizbollah, die Israel einst an den Iran geliefert hatte.
Ein Geheimprozess in Israel
Erst 1997 wurde Manbar in Israel verhaftet, im Gegensatz zu Moshe Regev/Regenstreich, der nie verhaftet wurde.
Manbar wurde im Jahre 1998 in einem Geheimprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Die Vorwürfe gegen ihn waren, dass er sich nicht auf den Shabak-Verbindungsmann Milner hätte verlassen dürfen. Sein israelischer Geschäftspartner, der ehemalige israelische General Amos Kotzer, der in dem Prozess nur als Mr.R. geführt wurde, hatte sich offenbar der Anklagevertretung als fragwürdiger Belastungszeuge zur Verfügung gestellt, um selbst aus der Schusslinie zu geraten.
Der Vorsitzende Richter in dem Prozess, Shtrasnov, sah es auch als nötig an, eine erotische Beziehung zu der Anwaltin Manbars, Pninat Yanai aufzunehmen, ohne, als dies ruchbar wurde, sich für befangen zu erklären.
Warum keine Entlassung wegen guter Führung?
Angeblich, weil er vom Iran als Spion angeworben werden könnte. Das kann man getrost als vorgeschoben bezeichnen. Was sollte er den Iranern denn berichten? Wie die israelischen Gefängnisse von innen aussehen?
Der wahre Grund besteht wohl darin, dass Manbar, der sich nach wie vor als unschuldig ansieht, sofort nach seiner Entlassung der internationalen Presse haarklein berichten würde, was sich damals abgespielt hat. Mit anderen Worten, dass die israelische Regierung den Transport der Massenvernichtungswaffen gebilligt hatte.
Und dies ist das letzte, was die jetzige israelische Regierung zurzeit brauchen kann. Denn die Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran laufen.
Nachtrag
Mittlerweile ist das Buch eines israelischen Journalisten namens Ronen Bergman herausgekommen "The Secret War With Iran" der darin ein ganzes Kapitel dem Fall Nahum Manbar widmet "The Termite File".
Bergman hatte und hat offenbar Zugang zu Geheimdienstkreisen, die ihm einige interessante Details zu dem Fall Manbar geliefert haben, gleichzeitig zeigt der Bericht, wie die Geheimdienste sich von ihrer offenbaren Verwicklung in den Fall Manbar nachträglich reinwaschen wollen.
Selbstverständlich taucht auch der zweite Waffenhändler, Moshe Regenstreich, alias Regev alias Keller und der dritte Waffenhändler, Charles Caplan, nicht in dem Bericht auf, genau so wenig wie die Firma Mainway.
Der Iran, das Atomprogramm und Ahmadinejad
Iran: Der Krieg rückt näher
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
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Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Massenvernichtungswaffen für den Iran
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Was steckt wirklich dahinter?
Wir hatten in mehreren Artikeln in Zusammenhang mit dem Waffenhändler und Großbetrüger Moshe Regev alias Regenstreich alias Keller berichtet, wie dieser von 1991 bis 1993 den Transport von Massenvernichtungswaffen von China in den Iran organisierte und zwar in Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Shin Bet (Shabak).
Die Schiene lief in Wien über einen Österreicher namens Manfred Felber und einen Iraner namens Mehdi Farschi. Über die gleiche Schiene lieferte auch Nahum Manbar die Massenvernichtungswaffen nämlich Rohstoffe und Know How für die Produktion von Sarin und Senfgas in den Iran. Dazu gesellte sich der britische Geheimdienst Mi6 mit seinen Agenten Richard Tomlinson und Joyce Kiddie.
Der Shabak-Verbindungsmann für Manbar war ein Dan Milner, der hatte noch im Jahre 1993 Manbar grünes Licht für die Fortführung der Lieferung dieses Teufelszeugs gegeben. Manbar lieferte außerdem über seine Firma Europol in Polen im Jahre 1991 50 russische Panzer des Typs T55 und T72 in den Iran, elektronisch aufgerüstet und modernisiert durch die israelische Firma El-Op.
Weiterhin verkaufte Manbar an die Iraner 22 Lastwagen, die speziell für die Kriegführung mit chemischen Waffen ausgerüstet waren. Die Lastwagen stammten aus Beständen der israelischen Luftwaffe und waren mit Gasspürgeraten der israelischen Firma Elbit aufgemotzt. All das wurde mit Billigung des israelischen Verteidigungsministeriums gemacht.
Ein Vertrag über die Lieferung von israelischen Gasmasken und einer Fabrik zu deren Herstellung durch die israelische Firma Shalon stand kurz vor dem Abschluss.
Manbar war ein grosser Freund und Förderer der israelischen Arbeiterpartei und sass oftmals bei Banketten am Top Table zusammen mit Israels damaligem Ministerpräsidenten Itzhak Rabin, zuletzt im Jahre 1995, kurz vor der Ermordung Rabins.
Die Lieferung von Massenvernichtungswaffen stellte Manbar erst 1995 ein, ein Jahr nachdem er dazu aufgefordert worden war, im Gegensatz zu Regev, der sofort einstellte. Der Grund für diese Aufforderung war das Auftauchen von konventionellen Waffen bei der Hizbollah, die Israel einst an den Iran geliefert hatte.
Ein Geheimprozess in Israel
Erst 1997 wurde Manbar in Israel verhaftet, im Gegensatz zu Moshe Regev/Regenstreich, der nie verhaftet wurde.
Manbar wurde im Jahre 1998 in einem Geheimprozess zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Die Vorwürfe gegen ihn waren, dass er sich nicht auf den Shabak-Verbindungsmann Milner hätte verlassen dürfen. Sein israelischer Geschäftspartner, der ehemalige israelische General Amos Kotzer, der in dem Prozess nur als Mr.R. geführt wurde, hatte sich offenbar der Anklagevertretung als fragwürdiger Belastungszeuge zur Verfügung gestellt, um selbst aus der Schusslinie zu geraten.
Der Vorsitzende Richter in dem Prozess, Shtrasnov, sah es auch als nötig an, eine erotische Beziehung zu der Anwaltin Manbars, Pninat Yanai aufzunehmen, ohne, als dies ruchbar wurde, sich für befangen zu erklären.
Warum keine Entlassung wegen guter Führung?
Angeblich, weil er vom Iran als Spion angeworben werden könnte. Das kann man getrost als vorgeschoben bezeichnen. Was sollte er den Iranern denn berichten? Wie die israelischen Gefängnisse von innen aussehen?
Der wahre Grund besteht wohl darin, dass Manbar, der sich nach wie vor als unschuldig ansieht, sofort nach seiner Entlassung der internationalen Presse haarklein berichten würde, was sich damals abgespielt hat. Mit anderen Worten, dass die israelische Regierung den Transport der Massenvernichtungswaffen gebilligt hatte.
Und dies ist das letzte, was die jetzige israelische Regierung zurzeit brauchen kann. Denn die Vorbereitungen für einen Angriff auf den Iran laufen.
Nachtrag
Mittlerweile ist das Buch eines israelischen Journalisten namens Ronen Bergman herausgekommen "The Secret War With Iran" der darin ein ganzes Kapitel dem Fall Nahum Manbar widmet "The Termite File".
Bergman hatte und hat offenbar Zugang zu Geheimdienstkreisen, die ihm einige interessante Details zu dem Fall Manbar geliefert haben, gleichzeitig zeigt der Bericht, wie die Geheimdienste sich von ihrer offenbaren Verwicklung in den Fall Manbar nachträglich reinwaschen wollen.
Selbstverständlich taucht auch der zweite Waffenhändler, Moshe Regenstreich, alias Regev alias Keller und der dritte Waffenhändler, Charles Caplan, nicht in dem Bericht auf, genau so wenig wie die Firma Mainway.
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sfux - 16. Aug, 08:05 Article 9137x read