Eine Ikone wird 90 – Nelson Mandela feiert Geburtstag
Dr. Alexander von Paleske ----- 17.7. 2008 --- Morgen, am 18. Juli, wird Nelson Mandela, der erste aus demokratischen Wahlen hervorgegangene Präsident Südafrikas, 90 Jahre alt. Mit den Glückwünschen zum Geburtstag verbinden sich Hoffnungen auf noch viele Jahre in guter Gesundheit.
Rückblick
Als Nelson Mandela 1990 aus dem Gefängnis nach 27 Jahren entlassen wurde, da war Südafrika eine gespaltene Gesellschaft.
Ich besuchte damals gerade das Land mit meiner Familie und gleich am Flughafen in Johannesburg hatten wir das Glück, auf Nelson Mandela zu treffen, er kam gerade von einem zu seinen Ehren veranstalteten Konzert in London zurück. Am Flughafenausgang wartete Winnie Mandela mit einigen ANC Leuten, neben mir stand eine weisse Frau mit ihrem etwa 10- jährigen Sohn. Der rief ganz aufgeregt „Da kommt Nelson Mandela“ woaruf seine Mutter schimpfte „halt den Mund, wir warten auf unsere Grossmutter“.
Der Hass Schwarz gegen Weiss nach fast 40 Jahren Apartheid und brutaler Unterdrückung war überall zu spüren, ebenso die Verachtung und der Hass Weiss gegen Schwarz. Nicht nur die professionellen Untergangspropheten sahen einen Bürgerkrieg voraus.
Es kam alles anders.
Es war Nelson Mandelas konsequente und glaubwürdig verfolgte Versöhnungspolitik, die zur Entwaffnung aller zum Bürgerkrieg Bereiten führte.
Eine zentrale Rolle spielte dabei die von Erzbischof Desmond Tutu geleitete Wahrheitskommission, welche die Verbrechen der Apartheidzeit aufarbeitete, die Opfer bzw. deren Angehörige zu Wort kommen liess und den Tätern bei voller Offenlegung mit der Begnadigung winkte.
Schliesslich soll auch der Rugby-Worldcup im Jahre 1995 nicht vergessen werden, für das weisse Südafrika ein ganz zentrales Ereignis, bei dem Südafrikas Mannschaft alles was in der Welt im Rugby Rang und Namen hatte, an die Wand spielte, nachdem der Sportsboykott mit dem Amtsantritt Mandelas aufgehoben worden war. Nelson Mandela überreichte den Cup im Trikot der Springboks und hatte das weisse Südafrika auf seiner Seite.
Nelsons Mandelas Regierungszeit ist keinesweg ohne Fehler gewesen, und er ist, wie seine Frau Graca Machel immer wieder betont, kein Heiliger. Sein grösster Fehler war sicherlich, die HIV-Aids-Seuche nicht ernst genug genommen zu haben.
Er hat dies jetzt mit seiner Aktion 46664, seiner Nummer als Gefängnisinsasse, nachgeholt.
Aber er hat das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und einen Heilungsprozess in in einer heillos gespaltenen und zu äusserster Gewalt bereiten Gesellschaft angeheizt noch durch politische Morde wie den an Chris Hani, ermöglicht. Und es war Nelson Mandela, der dies schaffen konnte.
Gerade an seinem Nachfolger Thabo Mbeki, der im Amt des Staatspräsidenten so jämmerlich versagt hat, obgleich Nelson Mandela die grössten Felsbrocken auf dem Weg in das neue Südafrika bereits aus dem Wege geräumt hatte, zeigt sich noch einmal die überragende Persönlichkeit des ersten Präsidenten.
Prinzipienfestigkeit und Respekt
Wenn man die Stärken dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit zusammenfassen will, dann ist es neben seiner Prinzipienfestigkeit vor allem der Respekt, den er jeden spüren lässt, ganz gleich, ob es sich um den Papst oder um einen einfachen Townshipbewohner handelt. Nicht das Einfordern, sondern das Zeigen von Respekt, nicht das Nehmen, sondern das Geben.
Nelson Mandelas Geburtstag - Ein Nachtrag
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Simbabwe: Erfolg des Terrors, Mugabe bleibt Präsident</a
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Als Nelson Mandela 1990 aus dem Gefängnis nach 27 Jahren entlassen wurde, da war Südafrika eine gespaltene Gesellschaft.
Ich besuchte damals gerade das Land mit meiner Familie und gleich am Flughafen in Johannesburg hatten wir das Glück, auf Nelson Mandela zu treffen, er kam gerade von einem zu seinen Ehren veranstalteten Konzert in London zurück. Am Flughafenausgang wartete Winnie Mandela mit einigen ANC Leuten, neben mir stand eine weisse Frau mit ihrem etwa 10- jährigen Sohn. Der rief ganz aufgeregt „Da kommt Nelson Mandela“ woaruf seine Mutter schimpfte „halt den Mund, wir warten auf unsere Grossmutter“.
Der Hass Schwarz gegen Weiss nach fast 40 Jahren Apartheid und brutaler Unterdrückung war überall zu spüren, ebenso die Verachtung und der Hass Weiss gegen Schwarz. Nicht nur die professionellen Untergangspropheten sahen einen Bürgerkrieg voraus.
Es kam alles anders.
Es war Nelson Mandelas konsequente und glaubwürdig verfolgte Versöhnungspolitik, die zur Entwaffnung aller zum Bürgerkrieg Bereiten führte.
Eine zentrale Rolle spielte dabei die von Erzbischof Desmond Tutu geleitete Wahrheitskommission, welche die Verbrechen der Apartheidzeit aufarbeitete, die Opfer bzw. deren Angehörige zu Wort kommen liess und den Tätern bei voller Offenlegung mit der Begnadigung winkte.
Schliesslich soll auch der Rugby-Worldcup im Jahre 1995 nicht vergessen werden, für das weisse Südafrika ein ganz zentrales Ereignis, bei dem Südafrikas Mannschaft alles was in der Welt im Rugby Rang und Namen hatte, an die Wand spielte, nachdem der Sportsboykott mit dem Amtsantritt Mandelas aufgehoben worden war. Nelson Mandela überreichte den Cup im Trikot der Springboks und hatte das weisse Südafrika auf seiner Seite.
Nelsons Mandelas Regierungszeit ist keinesweg ohne Fehler gewesen, und er ist, wie seine Frau Graca Machel immer wieder betont, kein Heiliger. Sein grösster Fehler war sicherlich, die HIV-Aids-Seuche nicht ernst genug genommen zu haben.
Er hat dies jetzt mit seiner Aktion 46664, seiner Nummer als Gefängnisinsasse, nachgeholt.
Aber er hat das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und einen Heilungsprozess in in einer heillos gespaltenen und zu äusserster Gewalt bereiten Gesellschaft angeheizt noch durch politische Morde wie den an Chris Hani, ermöglicht. Und es war Nelson Mandela, der dies schaffen konnte.
Gerade an seinem Nachfolger Thabo Mbeki, der im Amt des Staatspräsidenten so jämmerlich versagt hat, obgleich Nelson Mandela die grössten Felsbrocken auf dem Weg in das neue Südafrika bereits aus dem Wege geräumt hatte, zeigt sich noch einmal die überragende Persönlichkeit des ersten Präsidenten.
Prinzipienfestigkeit und Respekt
Wenn man die Stärken dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeit zusammenfassen will, dann ist es neben seiner Prinzipienfestigkeit vor allem der Respekt, den er jeden spüren lässt, ganz gleich, ob es sich um den Papst oder um einen einfachen Townshipbewohner handelt. Nicht das Einfordern, sondern das Zeigen von Respekt, nicht das Nehmen, sondern das Geben.
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onlinedienst - 17. Jul, 23:38 Article 6002x read