Neues von der Hypo-Alpe und aus der Meinl-Welt
Dr. Alexander von Paleske ---- 26.10. 2008 --- Es ist einige Zeit ins Land gegangen, seit wir über die Skandale aus der Alpenrepublik Österreich berichtet haben. Zeit daher, nachzuschauen, was sich in der Zwischenzeit getan hat.
Hypo Group Alpe Adria und Co
Starten wir also mit der Hypo-Alpe- Skandalbank (Skandalpe), Tochter der Verlustbank BayernLB. Die Hypo Alpe wird wohl auch dieses Jahr keinen Gewinn abwerfen, wie sollte sie auch. Flick-Vermögensvermehrer und Vorstand der Hypo-Alpe, Tilo Berlin, erklärte, die BayernLB habe bei der Hypo-Alpe „Aufräumarbeiten“ zu erledigen, ein Kreditportfolio im Volumen von 500 Millionen müsse „bearbeitet“ werden.
Wie soll aber die Verlust-und nun auch noch Skandalbank BayernLB woanders aufräumen, wenn sie das eigene Haus noch nicht einmal in Ordnung halten kann?
Und jetzt geht zwischen bayerischen Landesregierung und der Bundesregierung schon der Streit los, wer für die Zocker-Milliardenverluste der BayernLB aufkommen soll. Die Hypo-Alpe will nun an den österreichischen Bankenentlastungstopf ran, den die österreichische Regierung, ähnlich wie auch die deutsche Bundesregierung, eingerichtet hat, um „Wettbewerbsnachteile“ gegenüber anderen Banken in Europa auszugleichen.
Ein „erfolgreicher“ Bankmanager vor Gericht
Am 28.10. soll nun endlich der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hypo- Alpe, Wolfgang Kulterer, losgehen. Der verstorbene austrische Rechtsaussen und Bewunderer faschistischer Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider, nannte ihn dereinst den „erfolgreichsten Bankmanager Österreichs“.
Kulterer wird Bilanzmanipulation zur Last gelegt. Die Hypo-Alpe hatte mit der Pleitebank Lehman im Jahre 2004 geswapst und dabei angeblich die eingefahrenen Verluste im dreistelligen Euro-Millionenbereich wie ein Weinpanscher strecken wollen, nicht im Weinfass, sondern in der Bilanz – über einige Jahre. Das ist auch in Österreich verboten.
Kulterer ist mittlerweile mit Reitpferden und Lebensgefährtin nach London umgezogen. Er will seine reichen Erfahrungen dort ansässigen Banken andienen. Kürzlich kam er nach Österreich, um an der tränenreichen Beerdigung Jörg Haiders teilzunehmen.
Kaffeeröster Meinl
Weiter gehts mit dem Kaffeeröster Meinl und den Firmen, die seinen Namen tragen, oder besser muss man sagen: trugen. Denn Meinl European Land heisst ja nun Atrium und gehört jetzt mehrheitsmässig zur Citi Bank (Der Bank, die angeblich nie schläft) und der Gazit Group.
Der SPÖ Justizsprecher Johannes Jarolim stellte in der vergangenen Woche zu Meinl und seiner Bank fest, dass es nur um die Gewinnoptimierung der Meinl Bank ging, aber nicht um die Meinl-Gesellschaften, die an die Börse gebracht und deren Zertifikate an mehr als 100.000 Kleinanleger, also die „kleinen Leute“ darunter auch 10.000 in Deutschland, verkauft wurden.
Ist der Ruf erst ruiniert....
Zur Erinnerung: Meinl konnte dank seines guten Namens aus der Zeit der Kaffeeröstung nicht nur die Zertifikate auf die Meinl Firmen verkaufen, sondern er liess sich ja anschliessend auch noch die Benutzung des Namens Meinl extra bezahlen – doppelt gemoppelt sozusagen.
Nun haben die Kleinanleger viel Geld verloren, von dem einstmals schönen Kurs von 22 Euro bei Meinl-Atrium sind nun ganze 3,60 Euro übrig geblieben, 85% durch den Schornstein. Für viele Kleinanleger, die dem Namen Meinl vertraut haben, nicht selten der Verlust der Lebensersparnisse.
Bei Meinl-Airports International (MAI), wo die Aktionäre erfolgreich den Aufstand probten und das Management auswechselten, sind mittlerweile Nachrichten über Wertberichtigungen im dreistelligen Millionenbereich bekannt geworden. Und man versucht aus dem Managementvertrag mit der Meinl-Bank Tochter MAM herauszukommen.
Bei etlichen von der MAI gekauften Anteile, also der „Investitionen“ weiss man nicht, warum sie überhaupt erworben wurden, z.B. die Beteiligung an der Flughafenfirma TAV in der Türkei. Das sieht alles nicht danach aus, als würde es in der Zukunft zu einer signifikanten Kurserholung kommen. Zur Erinnerung: Die an Kleinanleger verkauften Zertifikate dienten dazu, Geld einzusammeln für die Verwirklichung einer Geschäftsidee. Mit dem eingesammelten Geld sollte dann investiert werden.
.
Aber auch bei der dritten Firma, Meinl International Power (MIP), wo der frühere Finanzminister Österreichs, Karl Heinz Grasser, fest mit drinnen sitzt, scheint es nicht zum Besten zu stehen. Mittlerweile will angeblich die „Heuschreckenfirma“ Audley Capital Advisers die MIP übernehmen. Gleichwie, für die Ablösung des Namens „Meinl“ will Meinl gerne angeblich auch noch kassieren, 10 Millionen Euro, um präzise zu sein. Eines steht schon jetzt fest: Von dem einstmals ausserordentlich guten Ruf der Meinls ist wenig übrig geblieben.
Aber wie heisst es doch:„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
BayernLB – Vom stolzen Adler zum "gerupften Suppenhuhn"
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
Neues aus der Swap-und Meinl-Welt
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Neues von den Finanzskandalen, BayernLB, Hypo Alpe, Meinl
Hypo Group Alpe Adria und Co
Starten wir also mit der Hypo-Alpe- Skandalbank (Skandalpe), Tochter der Verlustbank BayernLB. Die Hypo Alpe wird wohl auch dieses Jahr keinen Gewinn abwerfen, wie sollte sie auch. Flick-Vermögensvermehrer und Vorstand der Hypo-Alpe, Tilo Berlin, erklärte, die BayernLB habe bei der Hypo-Alpe „Aufräumarbeiten“ zu erledigen, ein Kreditportfolio im Volumen von 500 Millionen müsse „bearbeitet“ werden.
Wie soll aber die Verlust-und nun auch noch Skandalbank BayernLB woanders aufräumen, wenn sie das eigene Haus noch nicht einmal in Ordnung halten kann?
Und jetzt geht zwischen bayerischen Landesregierung und der Bundesregierung schon der Streit los, wer für die Zocker-Milliardenverluste der BayernLB aufkommen soll. Die Hypo-Alpe will nun an den österreichischen Bankenentlastungstopf ran, den die österreichische Regierung, ähnlich wie auch die deutsche Bundesregierung, eingerichtet hat, um „Wettbewerbsnachteile“ gegenüber anderen Banken in Europa auszugleichen.
Ein „erfolgreicher“ Bankmanager vor Gericht
Am 28.10. soll nun endlich der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Hypo- Alpe, Wolfgang Kulterer, losgehen. Der verstorbene austrische Rechtsaussen und Bewunderer faschistischer Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider, nannte ihn dereinst den „erfolgreichsten Bankmanager Österreichs“.
Kulterer wird Bilanzmanipulation zur Last gelegt. Die Hypo-Alpe hatte mit der Pleitebank Lehman im Jahre 2004 geswapst und dabei angeblich die eingefahrenen Verluste im dreistelligen Euro-Millionenbereich wie ein Weinpanscher strecken wollen, nicht im Weinfass, sondern in der Bilanz – über einige Jahre. Das ist auch in Österreich verboten.
Kulterer ist mittlerweile mit Reitpferden und Lebensgefährtin nach London umgezogen. Er will seine reichen Erfahrungen dort ansässigen Banken andienen. Kürzlich kam er nach Österreich, um an der tränenreichen Beerdigung Jörg Haiders teilzunehmen.
Kaffeeröster Meinl
Weiter gehts mit dem Kaffeeröster Meinl und den Firmen, die seinen Namen tragen, oder besser muss man sagen: trugen. Denn Meinl European Land heisst ja nun Atrium und gehört jetzt mehrheitsmässig zur Citi Bank (Der Bank, die angeblich nie schläft) und der Gazit Group.
Der SPÖ Justizsprecher Johannes Jarolim stellte in der vergangenen Woche zu Meinl und seiner Bank fest, dass es nur um die Gewinnoptimierung der Meinl Bank ging, aber nicht um die Meinl-Gesellschaften, die an die Börse gebracht und deren Zertifikate an mehr als 100.000 Kleinanleger, also die „kleinen Leute“ darunter auch 10.000 in Deutschland, verkauft wurden.
Ist der Ruf erst ruiniert....
Zur Erinnerung: Meinl konnte dank seines guten Namens aus der Zeit der Kaffeeröstung nicht nur die Zertifikate auf die Meinl Firmen verkaufen, sondern er liess sich ja anschliessend auch noch die Benutzung des Namens Meinl extra bezahlen – doppelt gemoppelt sozusagen.
Nun haben die Kleinanleger viel Geld verloren, von dem einstmals schönen Kurs von 22 Euro bei Meinl-Atrium sind nun ganze 3,60 Euro übrig geblieben, 85% durch den Schornstein. Für viele Kleinanleger, die dem Namen Meinl vertraut haben, nicht selten der Verlust der Lebensersparnisse.
Bei Meinl-Airports International (MAI), wo die Aktionäre erfolgreich den Aufstand probten und das Management auswechselten, sind mittlerweile Nachrichten über Wertberichtigungen im dreistelligen Millionenbereich bekannt geworden. Und man versucht aus dem Managementvertrag mit der Meinl-Bank Tochter MAM herauszukommen.
Bei etlichen von der MAI gekauften Anteile, also der „Investitionen“ weiss man nicht, warum sie überhaupt erworben wurden, z.B. die Beteiligung an der Flughafenfirma TAV in der Türkei. Das sieht alles nicht danach aus, als würde es in der Zukunft zu einer signifikanten Kurserholung kommen. Zur Erinnerung: Die an Kleinanleger verkauften Zertifikate dienten dazu, Geld einzusammeln für die Verwirklichung einer Geschäftsidee. Mit dem eingesammelten Geld sollte dann investiert werden.
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Aber auch bei der dritten Firma, Meinl International Power (MIP), wo der frühere Finanzminister Österreichs, Karl Heinz Grasser, fest mit drinnen sitzt, scheint es nicht zum Besten zu stehen. Mittlerweile will angeblich die „Heuschreckenfirma“ Audley Capital Advisers die MIP übernehmen. Gleichwie, für die Ablösung des Namens „Meinl“ will Meinl gerne angeblich auch noch kassieren, 10 Millionen Euro, um präzise zu sein. Eines steht schon jetzt fest: Von dem einstmals ausserordentlich guten Ruf der Meinls ist wenig übrig geblieben.
Aber wie heisst es doch:„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert“
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
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Neues von den Finanzskandalen, BayernLB, Hypo Alpe, Meinl
onlinedienst - 26. Okt, 07:58 Article 6803x read