BayernLB-Tochter Hypo-Alpe, Bilanzfälschung und eine Frau mit Zivilcourage
Dr. Alexander von Paleske --- 9.11.2008 --- In Klagenfurt findet zur Zeit ein Strafprozess wegen angeblicher Bilanzfälschung bei der Hypo-Alpe Adria Bank statt. Angeklagt sind drei Bankmanager, darunter der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Hypo -Alpe, Wolfgang Kulterer, (es gilt die Unschuldsvermutung),der letztes Jahr die Fäden bei dem Verkauf der Bank an die Bayern LB, Anstalt des öffentlichen Rechts, zog.
Die Hypo-Alpe-Adria-Bank gehörte vormals zur Hälfte dem Land Kärnten, dessen Landeshauptmann der kürzlich verstorbene österreichische Rechtsaussen und Bewunderer faschistischer Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider war.
Der Verkauf der Bank machte einen skandalträchtigen Eindruck, denn sowohl der Wolfgang Kulterer als auch der Investor Tilo Berlin, nunmehr Vorstand der Hypo Alpe, sind mit den Flicks verbunden, Tilo Berlin als deren Investor und Wolfgang Kulterer als Chef der Flick Stiftung.
Aber nicht nur das, die Verkaufsverhandlungen wurden von dem Ex-Ministerpräsidenten Bayerns, Günter Beckstein direkt mit dem Rechtsaussen Haider geführt. Die EU hatte das seinerzeit strikt abgelehnt, wir berichteten darüber.
Tilo Berlin stockte kurz vor dem Verkauf an die BayernLB seinen Anteil bei der Hypo-Alpe auf und reichte ihn dann mit sattem 50% Gewinn an die BayernLb weiter, ein Schelm der Böses dabei denkt und der Herr Berlin würde den Vorwurf des Insider Tradings natürlich vehement von sich weisen..
Nun steht Herr Kulterer vor Gericht. Im Jahre 2004 stieg die Hypo Alpe in das Geschäft mit Swaps ein, Zockerpapiere, die einen Gutteil zur Weltfinanzkrise beitrugen.
Und prompt wurden mehr als 300 Millionen Euro in den Sand gesetzt. Nun begann die angebliche Verschleierung. Die Millionenverluste sollten angeblich in der Bilanz über mehrere Jahre versteckt werden. Das ist nach Paragraph 255 des österreichischen Aktiengesetzes eine strafbare Handlung. Seit 2 Wochen läuft nun der Strafprozess gegen die Bankmanager.
Eine Zeugin packt aus
Eigentlich sah es gar nicht so schlecht aus für den Herrn Kulterer. Der Mann und Zeuge, der wirklich etwas hätte zur Aufklärung beitragen können, der ehemalige Schatzmeister Rauscher, auch über den hatten wir hier schon berichtet, verweigerte die Aussage. Kulterer behauptet, er habe mit diesen Buchungsvorgängen nichts zu tun gehabt. Er hätte sich um Führungsaufgaben gekümmert.
Bis dann vorgestern eine Zeugin auftrat, die auspackte. Und die belastete den Angeklagten Kulterer , von seinem Freund Haider einstmals als der „erfolgreichste Bankmanager Oesterreichs“ gepriesen, schwer.
Der soll ihr nämlich den Auftrag gegeben haben, eine von ihr gefertigte Stellungnahme über die Verbuchung der Swapserei zurückzudatieren, also eine Verfälschung vorzunehmen. Aber nicht nur das, offenbar hat die Bank letztes Jahr weiter geswapst, wobei nicht ganz klar ist, ob die BayernLB da schon Eigentümer war. Auch hier soll die Swapserei am Accounting vorbeigeschleust worden sein. Man hat bei der Bank den Eindruck „Die Katze lässt das Mausen nicht“.
Die Frau hatte die Nase voll und verliess daraufhin die Bank. Hut ab!. Herr Kulterer dürfte jetzt etwas ins Schwitzen kommen.
Steuerzahler an die Bankenverlustfront
Die BayernLB lässt wohl den deutschen Steuerzahler für ihre Hypo-Alpe Verluste bezahlen, denn bisher hat das Investment „Hypo Alpe“ nichts abgeworfen. Im Gegenteil! Wie das HANDELSBLATT am 5.11. meldet (Landesbank in der Krise) muss die Hypo Alpe wegen Kapitalmangels offenbar nicht nur unter den austrischen Finanzrettungsschirm flüchten, sondern die BayernLB,ohnehin mit mehr als 6 Milliarden Euro Miesen gesegnet, muss vermutlich ebenfalls erheblich Kapital nachschiessen.
E-Mail avpaleske@botsnet.bw
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onlinedienst - 9. Nov, 08:42 Article 7420x read