Der Fall Susanne Klatten – Eine Abschlussbemerkung
Dr. Alexander von Paleske - Susanne Klatten hat sich nun erstmals in einem Interview mit der Financial Times Deutschland geäussert.
Kernsätze:
Ich habe in den zwölf
Monaten gelernt, mit dem Leben anders umzugehen.
Meinen Perfektionismus weiter abzulegen
Gelassener zu werden
Ich habe mir die Aufgabe gestellt, fröhlich zu sein.
Frau Klatten, Sie haben erfahren, was es heisst, gedemütigt zu werden.Sie sind hereingelegt worden in übler Weise, kein Zweifel. Sie haben neben den Enttäuschungen, die jeder im Laufe des Lebens erfährt, das viel schmerzhaftere Gefühl der Demütigung kennengelernt. Das ist etwas, was viel länger anhält, was tiefer geht als eine Enttäuschung.
Daher sollten Sie jetzt verstehen, wie es Herrn Soerensen gegangen ist, als er bei der Firma Varta im Jahre 1972 anklopfte um eine Spende zu erbitten. Ihm wurde nicht nur die Spende zur Finanzierung eines Erholungsheims für ehemalige KZ-Häftlinge verweigert, sondern ihm als Begründung genannt, dort habe es nie ein KZ gegeben.
Haben Sie nicht die Abschlusszene in dem Film „Das Schweigen der Quandts“ gesehen, wo Herr Soerensen allein auf dem Sockel des Dekmals in Hannover sitzt, neben sich einen Kranz, den er dort niedergelegt hat? Ein Denkmal in Erinnerung an die Opfer des KZ Stoecken, das sich auf dem AFA-Gelände (jetzt Varta) befand?.
Ein Denkmal, das nicht auf dem Varta Gelände errichtet werden durfte, wo aber problemlos seinerzeit ein KZ errichtet werden konnte nicht aber später ein Gedenkstein an die Opfer. Hat Sie diese Szene nicht gerührt? Hat Sie das alles nicht betroffen gemacht?
Hat das nicht bei Ihnen die Idee ausgelöst „ Ich habe selbst erfahren, was es bedeutet gedemütigt zu werden. Ich kann das Unrecht bei der AFA nicht wiedergutmachen, aber ich kann mich der Vergangenheit stellen“, so wie es seinerzeit auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker gefordert hatte in seiner berühmten Rede am 8.5.1985 zum 40. Jahrestags der deutschen Kapitulation?
Hat das bei ihnen nicht den Gedanken ausgelöst „Ich gehe auf Herrn Soerensen zu, der in einer noblen Geste sich bereiterklärt hat, im Falle einer Entschuldigung zu vergeben“? Ich kann mir vorstellen, dass Ihnen ein solcher Schritt viele Sympathien eingebracht hätte.
Aber wir reden im Konjunktiv
Wer nicht bereit ist, das Gefühl des Verständnisses für andere aufzubringen, sollte auch nicht erwarten oder gar einfordern, Mitleid oder Sympathie von anderen zu erhalten.
Was die deutsche Presse an angeblichem oder wirklichem Mitleid mit Ihnen geäussert hat, grenzt schon an Heuchelei. Die Diskussionen in den Redaktionskonferenzen dürften einen ganz anderen Tenor gehabt haben.
Wenn z.B. jemandem wie Frau Ypsilanti das passiert wäre, da hätte die Presse nicht bei Hirnforschern und Psychologen angefragt. Da hätte es wohl gehiessen: „Geil und Dumm“
Ihr finanzieller Hintergrund hat Sie vor derart abfälligen Kommentaren in der Presse bewahrt. Sie haben sich nun die Aufgabe gestellt , fröhlich zu sein. Na denn.
E-Mail avpaleske@botsnet.bw
Der Fall Susanne Klatten-eine Nachlese
Der Fall Susanne Klatten und die Presse
Kernsätze:
Ich habe in den zwölf
Monaten gelernt, mit dem Leben anders umzugehen.
Meinen Perfektionismus weiter abzulegen
Gelassener zu werden
Ich habe mir die Aufgabe gestellt, fröhlich zu sein.
Frau Klatten, Sie haben erfahren, was es heisst, gedemütigt zu werden.Sie sind hereingelegt worden in übler Weise, kein Zweifel. Sie haben neben den Enttäuschungen, die jeder im Laufe des Lebens erfährt, das viel schmerzhaftere Gefühl der Demütigung kennengelernt. Das ist etwas, was viel länger anhält, was tiefer geht als eine Enttäuschung.
Daher sollten Sie jetzt verstehen, wie es Herrn Soerensen gegangen ist, als er bei der Firma Varta im Jahre 1972 anklopfte um eine Spende zu erbitten. Ihm wurde nicht nur die Spende zur Finanzierung eines Erholungsheims für ehemalige KZ-Häftlinge verweigert, sondern ihm als Begründung genannt, dort habe es nie ein KZ gegeben.
Haben Sie nicht die Abschlusszene in dem Film „Das Schweigen der Quandts“ gesehen, wo Herr Soerensen allein auf dem Sockel des Dekmals in Hannover sitzt, neben sich einen Kranz, den er dort niedergelegt hat? Ein Denkmal in Erinnerung an die Opfer des KZ Stoecken, das sich auf dem AFA-Gelände (jetzt Varta) befand?.
Ein Denkmal, das nicht auf dem Varta Gelände errichtet werden durfte, wo aber problemlos seinerzeit ein KZ errichtet werden konnte nicht aber später ein Gedenkstein an die Opfer. Hat Sie diese Szene nicht gerührt? Hat Sie das alles nicht betroffen gemacht?
Hat das nicht bei Ihnen die Idee ausgelöst „ Ich habe selbst erfahren, was es bedeutet gedemütigt zu werden. Ich kann das Unrecht bei der AFA nicht wiedergutmachen, aber ich kann mich der Vergangenheit stellen“, so wie es seinerzeit auch der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker gefordert hatte in seiner berühmten Rede am 8.5.1985 zum 40. Jahrestags der deutschen Kapitulation?
Hat das bei ihnen nicht den Gedanken ausgelöst „Ich gehe auf Herrn Soerensen zu, der in einer noblen Geste sich bereiterklärt hat, im Falle einer Entschuldigung zu vergeben“? Ich kann mir vorstellen, dass Ihnen ein solcher Schritt viele Sympathien eingebracht hätte.
Aber wir reden im Konjunktiv
Wer nicht bereit ist, das Gefühl des Verständnisses für andere aufzubringen, sollte auch nicht erwarten oder gar einfordern, Mitleid oder Sympathie von anderen zu erhalten.
Was die deutsche Presse an angeblichem oder wirklichem Mitleid mit Ihnen geäussert hat, grenzt schon an Heuchelei. Die Diskussionen in den Redaktionskonferenzen dürften einen ganz anderen Tenor gehabt haben.
Wenn z.B. jemandem wie Frau Ypsilanti das passiert wäre, da hätte die Presse nicht bei Hirnforschern und Psychologen angefragt. Da hätte es wohl gehiessen: „Geil und Dumm“
Ihr finanzieller Hintergrund hat Sie vor derart abfälligen Kommentaren in der Presse bewahrt. Sie haben sich nun die Aufgabe gestellt , fröhlich zu sein. Na denn.
E-Mail avpaleske@botsnet.bw
Der Fall Susanne Klatten-eine Nachlese
Der Fall Susanne Klatten und die Presse
onlinedienst - 23. Nov, 14:44 Article 5287x read