Craig Murray: Ein Autor ohne Verlag. Rakesh Saxena: Ein Mann ohne Strafe
Dr. Alexander von Paleske -- 18.01. 2009 --- In dieser Woche kamen zwei Meldungen über den Ticker, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben: Rakesh Saxena wird vorerst nicht nach Thailand ausgeliefert und darf weiterhin in Kanada bleiben und zwar unter Hausarrest, wie schon seit 12 Jahren. Damit hat er die Möglichkeit, wie bisher, in grossem Stil und ungestraft international Betrügereien zu begehen.
Craig Murray hat keinen Verleger für sein neues Buch „The Catholic Orangemen of Togo and other confliccts I have known“ finden können.
Und doch haben beide Meldungen etwas miteinander zu tun, denn es ist Tim Spicer, Chef der britischen Söldner-Firma Aegis, britischer Ex- Oberst, Kommandeur aller Söldnertruppen im Irak und Freund des internationalen Grossbetrügers Rakesh Saxena der die Publizierung des Buches von Craig Murray verhinderte, jedenfalls soweit er selbst darin vorkommt.
Aber nicht nur er kommt in dem Buch vor, sondern eben auch Rakesh Saxena.
Aber der Reihe nach
Ueber den internationalen Grossbetrüger Rakesh Saxena hatten wir hier schon mehrfach und ausführlich berichtet.
Nun hat in der vergangenen Woche sich wieder mal ein Gericht in Vancouver/Kanada mit diesem Herrn beschäftigt, der seit 12 Jahren eigentlich an Thailand hätte ausgeliefert werden sollen, der es aber mit allerhand juristischen Kniffen immer wieder schafft, seine Auslieferung zu verhindern. Immerhin 12 Jahre, das ist auch in Auslieferungsverfahren eine lange Zeit.
Rakesh Saxena
Saxena soll nach dem Willen der thailändischen Regierung an den Ort seiner angeblich grössten Betrügereien zurückkehren und vor Gericht gestellt werden. Thailand wirft ihm vor, in den 90er Jahren Betrügereien in Milliardenhöhe begangen zu haben und dadurch mit seinem angeblichen Mitbetrüger Krirkiat Jalichandra, seinerzeit Chef der Bangkok Bank of Commerce, die asiatische Bankenkrise in den 90er Jahren ausgelöst zu haben.
Saxena flüchtete dann nach Kanada, in ein Land, das er vor nicht allzu langer Zeit als “voll von unintelligenten Idioten“ bezeichnete.
Aber nicht nur diese Beleidigungen hat er auf Lager, sondern er setzte von Kanada aus unter Hausarrest die internationalen Betrügereien weiter fort, diesmal über das Internet und über Boiler Rooms, die seinen wertlosen Aktienschrott verhökerten, selbst hier in Botswana und auch Südafrika.
Saxena unterstützte Tim Spicer finanziell im Jahre 1998, als der Tonnen von Waffen mit Saxenas Geld einkaufte. Saxena wollte im Gegenzug an Diamantenminen herankommen – Blutdiamanten.
Und genau zu diesem Zeitpunkt war Craig Murray Vizebotschafter Ihrer Majestät, der britischen Königin, in Ghana.
Wer ist Craig Murray
Craig Murray gehörte wohl zu den widerborstigsten und aufrechtesten Diplomaten, die je im Dienste Ihrer Majestät, der britischen Königin, standen.
Er trat im Jahre 1984 in den diplomatischen Dienst ein und absolvierte verschiedene Auslandsstationen, bis er relativ schnell im Alter von 44 Jahren zum Botschafter aufstieg, und zwar in Usbekistan. Einem Land, in dem die Menschenrechte mit Füssen getreten werden dessen Regierungschef aber ein Freund Deutschlands, der USA und Grossbritanniens war und dessen Land als Transitland für die Opiumtransporte aus Afghanistan dient.
Murray protestierte dagegen, auf dem Dienstweg (ohne Erfolg) und dann aber auch öffentlich und privat. Die britische Regierung wollte ihn daraufhin loswerden.
Schliesslich einigte man sich im Jahre 2004 auf eine Auflösung des Dienstvertrages gegen eine Abfindung. Er ist mittlerweile Rektor der Universität von Dundee, seiner Alma Mater.
Murray berichtete nun über seine betrüblichen Erfahrungen in Usbekistan in dem Buch „Murder in Samarkand“, dessen Publikation das Foreign Office vergeblich zu verhindern suchte.
Das Buch wurde mehr als 20.000 mal verkauft. Es benennt die unzähligen Menschenrechtsverletzungen einschliesslich der Ermordung von politischen Gegnern der Regierung.
Murray beschreibt darin die Verwendung von Geständnissen angeblicher Islamterroristen durch den britischen Auslandsgeheimdienst Mi6, angebliche Geständnisse, die unter barbarischer Folter gemacht wurden. Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) soll sich gerne und reichlich aus diesen erbärmlichen Quellen bedient haben
Afrikanische Dienstfahrt
Nun setzte Murray zu einem weiteren Enthüllungsreport an, der seine Dienstzeit von 1998-2002 als Vizebotschafter in Afrika, genauer gesagt in Ghana , enthält.
Auch dieser Report enthält wieder explosives Material. Da berichtet er zum Beispiel über den Staatsbesuch von Königin Elisabeth, wie der Prinzgemahl Philipp sich nach der Zahl der Parlamentarier in Ghana erkundigte und als Antwort die Zahl 200 genannt bekam. Seine Antwort: „That’s about the right number, we have 650 and most of them are a complete bloody waste of time“
Und Murray sorgte durch unermüdlichen persönlichen Einsatz dafür, dass die Wahlen in Ghana im Dezember 2000, die der Oppositionskandidat John Kufuor gewann, nicht gefälscht wurden. Allein dafür hätte er einen OBE (vergleichbar dem Bundesverdienstkreuz) verdient.
Aber er traf auf einen anderen Empfänger eines OBE , den bereits genannten Obersöldner und ehemaligen Oberst der britischen Armee, Tim Spicer.
Spicer wollte von Murray die offizielle Erlaubnis erhalten, Waffen, die er mit dem Geld des Grossbetrügers Rakesh Saxena gekauft hatte, über Ghana nach Sierra Leone bringen, um dort – gegen Einräumung von Minenkonzessionen für seinen (Spicers) Partner Tony Buckingham - den gestürzten Präsidenten Kabbah wieder an die Macht zu bringen.
Nicht nur Tony Buckingham, Chef der Ölfirma "Heritage Oil" und der Söldnerfirma "Sandline" (mittlerweile geschlossen), sondern auch Rakesh Saxena sollte Minenkonzessionen bekommen, im Werte von 70 Millionen Pfund Sterling.
Craig Murray wies dieses Ansinnen empört als offensichtlich rechtswidrig zurück, da ein UN- Waffenembargo gegen Sierra Leone bestand.
Spicer fand jedoch andere Transportwege für seine Waffen, mit denen er die südafrikanischen Ex-Apartheid-Söldner der Firma "Executive Outcomes" ausrüstete.
Als alles schliesslich aufflog, wurde es zur „Arms to Africa Affair“ und war nicht nur wochenlang Top-Thema in der britischen Presse sondern brachte Tony Blair, der offensichtlich heimlich seine Zustimmung zu diesem Unternehmen gegeben hatte, und seine Mannschaft seinerzeit in höchste Absturzgefahr.
Tim Spicers vergeblicher Versuch
Und nun wollte Tim Spicer die Veröffentlichung des Buches verhindern.
Sein von ihm beauftragter Anwalt Schilling setzte den Verlag „Mainstream“ unter Druck, der sich dann weigerte, dieses Buch herauszubringen.
Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Denn Craig Murray veröffentlichte nun das Buch im Internet und die Zeitung Daily Mail veröffentlichete vor einer Woche Auszüge davon. Damit erhielt Murray mehr Aufmerksamkeit, als er sie sonst mit der blossen Veröffentlichung seines Buches hätte erreichen können.
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Chefsöldner Tim Spicer erhält Pentagon-Vertragsverlängerung im Irak
Ganoven, Goldgräber, Geheimdienste und Diplomaten
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
Blair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Kokain, Kindersoldaten und Killerkommandos – auf den Spuren des Waffenhändlers Yair Klein.
Bulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
A Coup for a Mountain of Wonga
When the Regular Army goes, the Mercenaries come
Adnan Khashoggi, Rakesh Saxena and the Spiderweb
Hypo-Alpe-Adria – A Bank-Scandal in Austria?
British Mercenary Simon Mann's last journey?
US aganist Iran (Gerhard Merz)
Conflicts in Africa - Millions suffered, a few became millionaires, one of them: Viktor Bout (Butt)
Craig Murray hat keinen Verleger für sein neues Buch „The Catholic Orangemen of Togo and other confliccts I have known“ finden können.
Und doch haben beide Meldungen etwas miteinander zu tun, denn es ist Tim Spicer, Chef der britischen Söldner-Firma Aegis, britischer Ex- Oberst, Kommandeur aller Söldnertruppen im Irak und Freund des internationalen Grossbetrügers Rakesh Saxena der die Publizierung des Buches von Craig Murray verhinderte, jedenfalls soweit er selbst darin vorkommt.
Aber nicht nur er kommt in dem Buch vor, sondern eben auch Rakesh Saxena.
Aber der Reihe nach
Ueber den internationalen Grossbetrüger Rakesh Saxena hatten wir hier schon mehrfach und ausführlich berichtet.
Nun hat in der vergangenen Woche sich wieder mal ein Gericht in Vancouver/Kanada mit diesem Herrn beschäftigt, der seit 12 Jahren eigentlich an Thailand hätte ausgeliefert werden sollen, der es aber mit allerhand juristischen Kniffen immer wieder schafft, seine Auslieferung zu verhindern. Immerhin 12 Jahre, das ist auch in Auslieferungsverfahren eine lange Zeit.
Rakesh Saxena
Saxena soll nach dem Willen der thailändischen Regierung an den Ort seiner angeblich grössten Betrügereien zurückkehren und vor Gericht gestellt werden. Thailand wirft ihm vor, in den 90er Jahren Betrügereien in Milliardenhöhe begangen zu haben und dadurch mit seinem angeblichen Mitbetrüger Krirkiat Jalichandra, seinerzeit Chef der Bangkok Bank of Commerce, die asiatische Bankenkrise in den 90er Jahren ausgelöst zu haben.
Saxena flüchtete dann nach Kanada, in ein Land, das er vor nicht allzu langer Zeit als “voll von unintelligenten Idioten“ bezeichnete.
Aber nicht nur diese Beleidigungen hat er auf Lager, sondern er setzte von Kanada aus unter Hausarrest die internationalen Betrügereien weiter fort, diesmal über das Internet und über Boiler Rooms, die seinen wertlosen Aktienschrott verhökerten, selbst hier in Botswana und auch Südafrika.
Saxena unterstützte Tim Spicer finanziell im Jahre 1998, als der Tonnen von Waffen mit Saxenas Geld einkaufte. Saxena wollte im Gegenzug an Diamantenminen herankommen – Blutdiamanten.
Und genau zu diesem Zeitpunkt war Craig Murray Vizebotschafter Ihrer Majestät, der britischen Königin, in Ghana.
Wer ist Craig Murray
Craig Murray gehörte wohl zu den widerborstigsten und aufrechtesten Diplomaten, die je im Dienste Ihrer Majestät, der britischen Königin, standen.
Er trat im Jahre 1984 in den diplomatischen Dienst ein und absolvierte verschiedene Auslandsstationen, bis er relativ schnell im Alter von 44 Jahren zum Botschafter aufstieg, und zwar in Usbekistan. Einem Land, in dem die Menschenrechte mit Füssen getreten werden dessen Regierungschef aber ein Freund Deutschlands, der USA und Grossbritanniens war und dessen Land als Transitland für die Opiumtransporte aus Afghanistan dient.
Murray protestierte dagegen, auf dem Dienstweg (ohne Erfolg) und dann aber auch öffentlich und privat. Die britische Regierung wollte ihn daraufhin loswerden.
Schliesslich einigte man sich im Jahre 2004 auf eine Auflösung des Dienstvertrages gegen eine Abfindung. Er ist mittlerweile Rektor der Universität von Dundee, seiner Alma Mater.
Murray berichtete nun über seine betrüblichen Erfahrungen in Usbekistan in dem Buch „Murder in Samarkand“, dessen Publikation das Foreign Office vergeblich zu verhindern suchte.
Das Buch wurde mehr als 20.000 mal verkauft. Es benennt die unzähligen Menschenrechtsverletzungen einschliesslich der Ermordung von politischen Gegnern der Regierung.
Murray beschreibt darin die Verwendung von Geständnissen angeblicher Islamterroristen durch den britischen Auslandsgeheimdienst Mi6, angebliche Geständnisse, die unter barbarischer Folter gemacht wurden. Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) soll sich gerne und reichlich aus diesen erbärmlichen Quellen bedient haben
Afrikanische Dienstfahrt
Nun setzte Murray zu einem weiteren Enthüllungsreport an, der seine Dienstzeit von 1998-2002 als Vizebotschafter in Afrika, genauer gesagt in Ghana , enthält.
Auch dieser Report enthält wieder explosives Material. Da berichtet er zum Beispiel über den Staatsbesuch von Königin Elisabeth, wie der Prinzgemahl Philipp sich nach der Zahl der Parlamentarier in Ghana erkundigte und als Antwort die Zahl 200 genannt bekam. Seine Antwort: „That’s about the right number, we have 650 and most of them are a complete bloody waste of time“
Und Murray sorgte durch unermüdlichen persönlichen Einsatz dafür, dass die Wahlen in Ghana im Dezember 2000, die der Oppositionskandidat John Kufuor gewann, nicht gefälscht wurden. Allein dafür hätte er einen OBE (vergleichbar dem Bundesverdienstkreuz) verdient.
Aber er traf auf einen anderen Empfänger eines OBE , den bereits genannten Obersöldner und ehemaligen Oberst der britischen Armee, Tim Spicer.
Spicer wollte von Murray die offizielle Erlaubnis erhalten, Waffen, die er mit dem Geld des Grossbetrügers Rakesh Saxena gekauft hatte, über Ghana nach Sierra Leone bringen, um dort – gegen Einräumung von Minenkonzessionen für seinen (Spicers) Partner Tony Buckingham - den gestürzten Präsidenten Kabbah wieder an die Macht zu bringen.
Nicht nur Tony Buckingham, Chef der Ölfirma "Heritage Oil" und der Söldnerfirma "Sandline" (mittlerweile geschlossen), sondern auch Rakesh Saxena sollte Minenkonzessionen bekommen, im Werte von 70 Millionen Pfund Sterling.
Craig Murray wies dieses Ansinnen empört als offensichtlich rechtswidrig zurück, da ein UN- Waffenembargo gegen Sierra Leone bestand.
Spicer fand jedoch andere Transportwege für seine Waffen, mit denen er die südafrikanischen Ex-Apartheid-Söldner der Firma "Executive Outcomes" ausrüstete.
Als alles schliesslich aufflog, wurde es zur „Arms to Africa Affair“ und war nicht nur wochenlang Top-Thema in der britischen Presse sondern brachte Tony Blair, der offensichtlich heimlich seine Zustimmung zu diesem Unternehmen gegeben hatte, und seine Mannschaft seinerzeit in höchste Absturzgefahr.
Tim Spicers vergeblicher Versuch
Und nun wollte Tim Spicer die Veröffentlichung des Buches verhindern.
Sein von ihm beauftragter Anwalt Schilling setzte den Verlag „Mainstream“ unter Druck, der sich dann weigerte, dieses Buch herauszubringen.
Der Schuss ging jedoch nach hinten los. Denn Craig Murray veröffentlichte nun das Buch im Internet und die Zeitung Daily Mail veröffentlichete vor einer Woche Auszüge davon. Damit erhielt Murray mehr Aufmerksamkeit, als er sie sonst mit der blossen Veröffentlichung seines Buches hätte erreichen können.
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Chefsöldner Tim Spicer erhält Pentagon-Vertragsverlängerung im Irak
Ganoven, Goldgräber, Geheimdienste und Diplomaten
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
Blair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Viktor Bout – Auslieferung in die USA?
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Kokain, Kindersoldaten und Killerkommandos – auf den Spuren des Waffenhändlers Yair Klein.
Bulelani Ngcuka and his Apartheid Soldiers
A Coup for a Mountain of Wonga
When the Regular Army goes, the Mercenaries come
Adnan Khashoggi, Rakesh Saxena and the Spiderweb
Hypo-Alpe-Adria – A Bank-Scandal in Austria?
British Mercenary Simon Mann's last journey?
US aganist Iran (Gerhard Merz)
Conflicts in Africa - Millions suffered, a few became millionaires, one of them: Viktor Bout (Butt)
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