Die Artisten in den Finanz- und Wirtschaftsministerien: ratlos und planlos
Dr. Alexander von Paleske --- 3.3. 2009 --Gestern schickte der Finanzverlust der grössten Versicherungsgesellschaft der Welt, der US-Firma AIG, die Börsen wieder mal auf Talfahrt, nicht das erste Mal. Und der US Investor Warren Buffett prophezeite, dass die Wirtschaft in den USA im laufenden Jahr "in shambles" sein werde.
AIG - Ein Fass ohne Boden
150 Milliarden US Dollar hat der Versicherer schon vom Staat bekommen, weitere 30 Milliarden kommen jetzt hinzu.
Jedoch ein Ende ist noch nicht abzusehen, obgleich AIG bereits dem Staat gehört.
Der Verlust allein im letzten Quartal : rund 62 Milliarden US Dollar.
Es fallen einem die Worte Winston Churchills aus dem Jahre 1942 ein:
This is not the end, not even the beginning of the end, but the end of the beginning
Credit Default Swaps und die Hölle
Kaum jemand glaubt, dass damit die Verlustzahlen ein Ende haben. Der Staat füllt ein Fass ohne Boden nach dem anderen, anstatt jegliche Auszahlungen auf die toxischen Papiere Credit Default Swaps (CDS),Wettscheine, vom US Investor Warren Buffett bereits 2002 als finanzielle Massenvernichtungswaffen bezeichnet, sofort zu unterbinden. Vorläufig, bis eine international vereinbarte akzeptable endgültige Lösung gefunden ist. Ein Moratorium also.
Warren Buffett verglich die CDS kürzlich mit der Hölle, es ist leicht herein- aber schwierig wieder herauszukommen.
Aber zumindest stünde jetzt an, das Höllenfeuer zu löschen, um bei dem Vergleich zu bleiben und nicht sich mit Fragen aufzuhalten, wie einst Anfang der 60er Jahre: „Brennt in der Hölle wirklich ein Feuer?“
Der Konzern AIG ist sicher einer der ganz grosssen Zocker mit den CDSs und den CDO’s gewesen, aber ihn zum Hauptverursacher der Finanzkrise zu machen,wie jüngst in der ZEIT, geht an der Wirklichkeit vorbei.
Fast alle Finanzinstitutionen haben in diesem Casino, genannt Investmentbanking, mitgezockt. Die einen mehr, die anderen weniger.
Politiker ohne Antworten
Die Politiker haben, abgesehen von dem Hereinpumpen weiterer und weiterer und weiterer Steuermilliarden keine Antworten, auf die Frage, wie aus dem Schlamassel wieder herauszukommen.
Wie nicht anders zu erwarten, stehen nach den Finanzinstitutionen jetzt Wirtschaftsbetriebe nach Staatsunterstützung an.
Gegenüber den 100 Milliarden für die Hypo Real Estate wirkt das Verlangen der Opel AG nach Milliardensubventionen im einstelligen Milliardenbereich geradezu bescheiden.
Der Staat kommt zügig in Erklärungsnotsand gegenüber den Beschäftigten in den betroffenen Betrieben. Denn was den maroden Banken recht ist, kann den Wirtschaftsbetrieben mehr als billig sein.
Gemeinden zockten und verloren
Und weitgehend unbemerkt davon vollzieht sich auf der Ebene der Gemeinden und Städte ein anderer Finanznotstand, hervorgerufen durch Zinsswaps.
Das sind Zinsgeschäfte, mit denen die Gemeinden glaubten, sich einen Teil der Schulden sprich Zinslast, wegwetten zu können.
Als "Wettbüro" traten dabei die Banken auf, an erster Stelle die Deutsche Bank.
Und wie es bei Wetten so ist, gibt es Verlierer und Gewinner.
Bei hohen Kreditmarktzinsen gewinnen, vereinfacht ausgedrückt, die Gemeinden und Städte, bei niedrigen die Banken.
Nun werden wir auf lange Sicht niedrige Zinsen haben, also haben die Gemeinden und Städte verloren. Die Bürger dürfen nun die Zeche bezahlen.
Die Zinsswaps sind in der Realität natürlich viel komplizierter, da wird zum Teil gegen ausländische Zinsentwicklungen gewettet, zum Teil gegen die Steiheit der Zinsstruktur, sodass selbst eine Reihe von Stadtkämmerern die Uebersicht und den Durchblick verlor.
Die spektakulärsten Verluste der Gemeinden wurden aus Neuss und Hagen gemeldet: zweistelliger Millionenbetrag. Wir berichteten bereits darüber. Nun ist das Gejammere gross.
Allein in NRW haben mehr als 150 Gemeinden gezockt, die einen mehr, die anderen weniger. Und nicht nur Gemeinden, sondern auch Wasserwerke, Wohnungsbaugesellschaften und Abfallbeseitigungsbetriebe.
Das ganze Ausmass kommt erst jetzt zum vollen Vorschein, nachdem es eine Reihe von Prozessen gegen die beteiligten Banken, allen voran die Deutsche Bank, gegeben hat.
Dabei schält sich eine Tendenz in der Rechtsprechung heraus: Die Grossen, sprich Städte und Gemeinden mit Kämmerern, müssen zahlen, da sie sich hätten informieren können und Fachpersonal besitzen.
Die Kleinen, also Wasserwerke und Müllabfuhr, müssen die Banken aus dem Vertrag entlassen.
Nach Konjunkturprogrammen und Bankenrettungsaktionen die Gelddruckerei?
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Jedoch ein Ende ist noch nicht abzusehen, obgleich AIG bereits dem Staat gehört.
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Es fallen einem die Worte Winston Churchills aus dem Jahre 1942 ein:
This is not the end, not even the beginning of the end, but the end of the beginning
Credit Default Swaps und die Hölle
Kaum jemand glaubt, dass damit die Verlustzahlen ein Ende haben. Der Staat füllt ein Fass ohne Boden nach dem anderen, anstatt jegliche Auszahlungen auf die toxischen Papiere Credit Default Swaps (CDS),Wettscheine, vom US Investor Warren Buffett bereits 2002 als finanzielle Massenvernichtungswaffen bezeichnet, sofort zu unterbinden. Vorläufig, bis eine international vereinbarte akzeptable endgültige Lösung gefunden ist. Ein Moratorium also.
Warren Buffett verglich die CDS kürzlich mit der Hölle, es ist leicht herein- aber schwierig wieder herauszukommen.
Aber zumindest stünde jetzt an, das Höllenfeuer zu löschen, um bei dem Vergleich zu bleiben und nicht sich mit Fragen aufzuhalten, wie einst Anfang der 60er Jahre: „Brennt in der Hölle wirklich ein Feuer?“
Der Konzern AIG ist sicher einer der ganz grosssen Zocker mit den CDSs und den CDO’s gewesen, aber ihn zum Hauptverursacher der Finanzkrise zu machen,wie jüngst in der ZEIT, geht an der Wirklichkeit vorbei.
Fast alle Finanzinstitutionen haben in diesem Casino, genannt Investmentbanking, mitgezockt. Die einen mehr, die anderen weniger.
Politiker ohne Antworten
Die Politiker haben, abgesehen von dem Hereinpumpen weiterer und weiterer und weiterer Steuermilliarden keine Antworten, auf die Frage, wie aus dem Schlamassel wieder herauszukommen.
Wie nicht anders zu erwarten, stehen nach den Finanzinstitutionen jetzt Wirtschaftsbetriebe nach Staatsunterstützung an.
Gegenüber den 100 Milliarden für die Hypo Real Estate wirkt das Verlangen der Opel AG nach Milliardensubventionen im einstelligen Milliardenbereich geradezu bescheiden.
Der Staat kommt zügig in Erklärungsnotsand gegenüber den Beschäftigten in den betroffenen Betrieben. Denn was den maroden Banken recht ist, kann den Wirtschaftsbetrieben mehr als billig sein.
Gemeinden zockten und verloren
Und weitgehend unbemerkt davon vollzieht sich auf der Ebene der Gemeinden und Städte ein anderer Finanznotstand, hervorgerufen durch Zinsswaps.
Das sind Zinsgeschäfte, mit denen die Gemeinden glaubten, sich einen Teil der Schulden sprich Zinslast, wegwetten zu können.
Als "Wettbüro" traten dabei die Banken auf, an erster Stelle die Deutsche Bank.
Und wie es bei Wetten so ist, gibt es Verlierer und Gewinner.
Bei hohen Kreditmarktzinsen gewinnen, vereinfacht ausgedrückt, die Gemeinden und Städte, bei niedrigen die Banken.
Nun werden wir auf lange Sicht niedrige Zinsen haben, also haben die Gemeinden und Städte verloren. Die Bürger dürfen nun die Zeche bezahlen.
Die Zinsswaps sind in der Realität natürlich viel komplizierter, da wird zum Teil gegen ausländische Zinsentwicklungen gewettet, zum Teil gegen die Steiheit der Zinsstruktur, sodass selbst eine Reihe von Stadtkämmerern die Uebersicht und den Durchblick verlor.
Die spektakulärsten Verluste der Gemeinden wurden aus Neuss und Hagen gemeldet: zweistelliger Millionenbetrag. Wir berichteten bereits darüber. Nun ist das Gejammere gross.
Allein in NRW haben mehr als 150 Gemeinden gezockt, die einen mehr, die anderen weniger. Und nicht nur Gemeinden, sondern auch Wasserwerke, Wohnungsbaugesellschaften und Abfallbeseitigungsbetriebe.
Das ganze Ausmass kommt erst jetzt zum vollen Vorschein, nachdem es eine Reihe von Prozessen gegen die beteiligten Banken, allen voran die Deutsche Bank, gegeben hat.
Dabei schält sich eine Tendenz in der Rechtsprechung heraus: Die Grossen, sprich Städte und Gemeinden mit Kämmerern, müssen zahlen, da sie sich hätten informieren können und Fachpersonal besitzen.
Die Kleinen, also Wasserwerke und Müllabfuhr, müssen die Banken aus dem Vertrag entlassen.
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onlinedienst - 3. Mär, 22:07 Article 3792x read