Angela Merkel: Vier Versprechensergänzungen und ein Dank
Dr. Alexander von Paleske --- Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
12.12. 2010
Angela Merkel
Bundeskanzlerin
Im Regierungsviertel 1
BERLIN
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
vor vier Wochen habe ich in einer großen, und mit knappen Steuermitteln finanzierten Anzeigenkampagne vier Versprechen gemacht:
1. Wie sichern die Finanzen
2. Wir schaffen die Bildungsrepublik
3. Wir sichern die Enegieversorgung
4. Wir gestalten die Gesundheitsversorgung
Merkels Versprechen
Da das Weihnachtsfest vor der Tür steht, möchte ich Ihnen allen nun doch noch etwas mehr reinen Glühwein einschenken, und ein wenig ausführlicher mit der Wahrheit zu den einzelnen Punkten herausrücken.
Zu Punkt 1 - Wir sichern die Finanzen:
Die finanzielle Lage im Euroraum ist mehr als verzweifelt.
Die finanziellen Fußkranken des Euroraums, also Portugal, Spanien, Griechenland aber auch Italien, und in Zukunft Belgien, wollen uns zwingen, ihr finanzielles Desaster zu schultern.
Das verspreche ich Ihnen, kommt auf gar keinen Fall in Frage.
Da werden die uns Deutsche noch kennenlernen.
Diese Fußkranken haben nämlich einen Plan ausgeheckt: Statt ihrer eigenen Staatsanleihen auch Bonds genannt, die sie als Ramschpapiere nur noch gegen extrem hohe Zinsen loswerden können, wollen sie nun Eurobonds einführen, die für die gesamte Eurozone auszugeben sind, und die dann als alleinige Anleihen im Euroraum fungieren sollen.
Nicht mit uns
Der Eurobond-Zinssatz, weil auch wir mit unserer geballten Wirtschaftskraft dahinterstehen, würde dann um einiges niedriger, als der Fußkranken-Anleihen Zinssatz sein, aber für uns wäre das eine erhebliche Verschlechterung. Es würde nämlich bedeuten: wir müssten für die Eurobonds – wir hätten ja dann keine eigenen Bundesanleihen mehr - erheblich mehr Zinsen bezahlen, als wir bisher für unsere wertvollen Schatzbriefe bezahlen müssen.
Mit anderen Worten: Diese Länder wollen an dem von uns hart erarbeiteten Wohlstand teilhaben, indem sie von unserer Bonität profitieren..
Diese Form der kommunistischen Solidarität gibt es für mich nicht. Im Euroraum gilt in Krisensituationen in Zukunft das Gesetz des Stärkeren, und das sind wir.
Euro ist Sonnenscheinwährung
Der Euro ist und bleibt eine Sonnenscheinwährung. Wenn, wie jetzt, es nicht nur regnet, sondern es sogar schneit, und Väterchen Frost Einzug gehalten hat, muss jedes Mitgliedsland selbst sehen, wie es zurande kommt, bzw. wo es die Kohlen zum Heizen herbekommt. Aus dem Ruhrgebiet jedenfalls nicht.
Irland war da eine Ausnahme. Jetzt aber ist ein- für alle Mal Schluss.
Allerdings kommt ein Austritt Deutschlands aus dem Euro-Währungsverbund vorläufig - jedenfalls solange wir noch Nutzen aus ihm ziehen - auch nicht in Frage. Der Euro ist nämlich für unsere Exporte in den Euroraum außerordentlich hilfreich.
Ohne Euro kämen diese Spaghetti-, Paella- und Schafskäse produzierenden Länder nämlich auf die Idee, ihre lokalen Währungen in Krisensituationen einfach abzuwerten. Damit wären viele unserer Produkte - schließlich gehen 60% unserer Exporte in den Euroraum – gegen Importe aus anderen Ländern nicht mehr konkurrenzfähig. Länder wie China würden dann sich hier in Europa noch breiter machen, als sie es jetzt leider ohnehin schon tun.
Natürlich bedeutet das Festhalten am Euro in den fußkranken Ländern, dass diese drastische Sparmaßnahmen einzuführen haben, die auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen, Sparmaßnahmen, die sich im Falle einer lokalen Abwertung erübrigen würden.
Die Menschen würden das dann nämlich erst verzögert durch die Inflation und Verteuerung von Importwaren in ihrem Geldbeutel spüren, aber nicht so unmittelbar wie bei Lohn- und Rentenkürzungen.
Was die Proteste angeht, so verweise ich gerne auf unser hervorragendes Sortiment von Armeewaffen und Polizeiausrüstungen, das wir im Bedarfsfalle sehr gerne in diese Länder exportieren.
Zu Punkt 2 - Wir schaffen die Bildungsrepublik
Wir schaffen die Bildungsrepublik in Zukunft durch ein Hartz IV- Bildungsangebot für schwache Einkommensgruppen, für die wir in der Zukunft den Unterricht mehr und mehr in das Internet verlegen.
Zu Punkt 3 - Wir sichern die Energieversorgung
Die Energieversorgung sichern wir, indem wir die Laufzeiten der Atomkraftwerke unbegrenzt verlängern, und den Atommüll in Sibirien lagern.
Ich habe mit dem lupenreinen russischen Demokraten Putin (Ex-Kanzler Schröder über Putin) schon darüber gesprochen, und er hat mir lachend erzählt, dass er schon eine ganze Reihe von Atomkippen besitze, wo der deutsche Dreck, gegen entsprechendes Geld, problemlos (umweltschädlich) gelagert werden könne. Wegen eventueller Proteste in Russland bräuchten wir uns keine Gedanken zu machen, er wisse, wie man mit so etwas umgehe.
Zu Punkt 4 - Wir gestalten die Finanzierung des Gesundheitswesens
Auch bei der Gesundheitsversorgung haben wir große Pläne.
Der frühere Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm sagte einmal:
Wo ein Krankenhaus-Bett ist, da ist auch ein Kranker.
Also mit anderen Worten: Mit weniger Betten gibt es auch weniger Kranke.
Deshalb sehe ich der zu erwartenden Insolvenz einer ganzen Reihe von Krankenhäusern in der nahen Zukunft mit großer Gelassenheit entgegen. Sie wird nicht zur Katastrophe, sondern zum Gesundschrumpfen unserer Bevölkerung führen.
Um die niedergelassenen Ärzte bei der Stange zu halten, werden wir in Zukunft denen gestatten, nicht nur einen Teil ihrer nicht mehr gegenüber den Kassen abrechenbaren Dienstleistungen direkt an ihre Patienten zu verkaufen - das werden wir eher noch ausdehnen – sondern bei sich in den Praxen auch wertvolle Diäten und Nahrungsergänzungsstoffe feilzubieten, was zu einer guten Einkommensaufbesserung führen wird.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen allen ein frohes Fest und ein erfolgreiches Neues Jahr.
Und vergessen Sie bitte nicht: Du bist Deutschland.
Danke!
Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Angela Merkel
Bundeskanzlerin
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12.12. 2010
Angela Merkel
Bundeskanzlerin
Im Regierungsviertel 1
BERLIN
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
vor vier Wochen habe ich in einer großen, und mit knappen Steuermitteln finanzierten Anzeigenkampagne vier Versprechen gemacht:
1. Wie sichern die Finanzen
2. Wir schaffen die Bildungsrepublik
3. Wir sichern die Enegieversorgung
4. Wir gestalten die Gesundheitsversorgung
Merkels Versprechen
Da das Weihnachtsfest vor der Tür steht, möchte ich Ihnen allen nun doch noch etwas mehr reinen Glühwein einschenken, und ein wenig ausführlicher mit der Wahrheit zu den einzelnen Punkten herausrücken.
Zu Punkt 1 - Wir sichern die Finanzen:
Die finanzielle Lage im Euroraum ist mehr als verzweifelt.
Die finanziellen Fußkranken des Euroraums, also Portugal, Spanien, Griechenland aber auch Italien, und in Zukunft Belgien, wollen uns zwingen, ihr finanzielles Desaster zu schultern.
Das verspreche ich Ihnen, kommt auf gar keinen Fall in Frage.
Da werden die uns Deutsche noch kennenlernen.
Diese Fußkranken haben nämlich einen Plan ausgeheckt: Statt ihrer eigenen Staatsanleihen auch Bonds genannt, die sie als Ramschpapiere nur noch gegen extrem hohe Zinsen loswerden können, wollen sie nun Eurobonds einführen, die für die gesamte Eurozone auszugeben sind, und die dann als alleinige Anleihen im Euroraum fungieren sollen.
Nicht mit uns
Der Eurobond-Zinssatz, weil auch wir mit unserer geballten Wirtschaftskraft dahinterstehen, würde dann um einiges niedriger, als der Fußkranken-Anleihen Zinssatz sein, aber für uns wäre das eine erhebliche Verschlechterung. Es würde nämlich bedeuten: wir müssten für die Eurobonds – wir hätten ja dann keine eigenen Bundesanleihen mehr - erheblich mehr Zinsen bezahlen, als wir bisher für unsere wertvollen Schatzbriefe bezahlen müssen.
Mit anderen Worten: Diese Länder wollen an dem von uns hart erarbeiteten Wohlstand teilhaben, indem sie von unserer Bonität profitieren..
Diese Form der kommunistischen Solidarität gibt es für mich nicht. Im Euroraum gilt in Krisensituationen in Zukunft das Gesetz des Stärkeren, und das sind wir.
Euro ist Sonnenscheinwährung
Der Euro ist und bleibt eine Sonnenscheinwährung. Wenn, wie jetzt, es nicht nur regnet, sondern es sogar schneit, und Väterchen Frost Einzug gehalten hat, muss jedes Mitgliedsland selbst sehen, wie es zurande kommt, bzw. wo es die Kohlen zum Heizen herbekommt. Aus dem Ruhrgebiet jedenfalls nicht.
Irland war da eine Ausnahme. Jetzt aber ist ein- für alle Mal Schluss.
Allerdings kommt ein Austritt Deutschlands aus dem Euro-Währungsverbund vorläufig - jedenfalls solange wir noch Nutzen aus ihm ziehen - auch nicht in Frage. Der Euro ist nämlich für unsere Exporte in den Euroraum außerordentlich hilfreich.
Ohne Euro kämen diese Spaghetti-, Paella- und Schafskäse produzierenden Länder nämlich auf die Idee, ihre lokalen Währungen in Krisensituationen einfach abzuwerten. Damit wären viele unserer Produkte - schließlich gehen 60% unserer Exporte in den Euroraum – gegen Importe aus anderen Ländern nicht mehr konkurrenzfähig. Länder wie China würden dann sich hier in Europa noch breiter machen, als sie es jetzt leider ohnehin schon tun.
Natürlich bedeutet das Festhalten am Euro in den fußkranken Ländern, dass diese drastische Sparmaßnahmen einzuführen haben, die auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen, Sparmaßnahmen, die sich im Falle einer lokalen Abwertung erübrigen würden.
Die Menschen würden das dann nämlich erst verzögert durch die Inflation und Verteuerung von Importwaren in ihrem Geldbeutel spüren, aber nicht so unmittelbar wie bei Lohn- und Rentenkürzungen.
Was die Proteste angeht, so verweise ich gerne auf unser hervorragendes Sortiment von Armeewaffen und Polizeiausrüstungen, das wir im Bedarfsfalle sehr gerne in diese Länder exportieren.
Zu Punkt 2 - Wir schaffen die Bildungsrepublik
Wir schaffen die Bildungsrepublik in Zukunft durch ein Hartz IV- Bildungsangebot für schwache Einkommensgruppen, für die wir in der Zukunft den Unterricht mehr und mehr in das Internet verlegen.
Zu Punkt 3 - Wir sichern die Energieversorgung
Die Energieversorgung sichern wir, indem wir die Laufzeiten der Atomkraftwerke unbegrenzt verlängern, und den Atommüll in Sibirien lagern.
Ich habe mit dem lupenreinen russischen Demokraten Putin (Ex-Kanzler Schröder über Putin) schon darüber gesprochen, und er hat mir lachend erzählt, dass er schon eine ganze Reihe von Atomkippen besitze, wo der deutsche Dreck, gegen entsprechendes Geld, problemlos (umweltschädlich) gelagert werden könne. Wegen eventueller Proteste in Russland bräuchten wir uns keine Gedanken zu machen, er wisse, wie man mit so etwas umgehe.
Zu Punkt 4 - Wir gestalten die Finanzierung des Gesundheitswesens
Auch bei der Gesundheitsversorgung haben wir große Pläne.
Der frühere Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm sagte einmal:
Wo ein Krankenhaus-Bett ist, da ist auch ein Kranker.
Also mit anderen Worten: Mit weniger Betten gibt es auch weniger Kranke.
Deshalb sehe ich der zu erwartenden Insolvenz einer ganzen Reihe von Krankenhäusern in der nahen Zukunft mit großer Gelassenheit entgegen. Sie wird nicht zur Katastrophe, sondern zum Gesundschrumpfen unserer Bevölkerung führen.
Um die niedergelassenen Ärzte bei der Stange zu halten, werden wir in Zukunft denen gestatten, nicht nur einen Teil ihrer nicht mehr gegenüber den Kassen abrechenbaren Dienstleistungen direkt an ihre Patienten zu verkaufen - das werden wir eher noch ausdehnen – sondern bei sich in den Praxen auch wertvolle Diäten und Nahrungsergänzungsstoffe feilzubieten, was zu einer guten Einkommensaufbesserung führen wird.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen allen ein frohes Fest und ein erfolgreiches Neues Jahr.
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onlinedienst - 12. Dez, 17:42 Article 4221x read