Bundespräsident Gauck an FIFA-Präsident Sepp Blatter: Danke, danke für die Schmiergeld-Steilvorlage
Dr. Alexander von Paleske ------ 2.6. 2015 -----Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
Der Bundespräsident
der Bundesrepublik Deutschland
Joachim Gauck
Schloss Schöne Aussicht
Berlin
Deutschland
An Sepp Blatter
FiFA-Präsident
Zürich
Schweiz
Nachrichtlich:
Barack Obama
Präsident der USA
Weisses Haus
Washington D.C-
USA
Sehr geehrter Herr Blatter,
ganz, ganz herzlichen Dank für die Schmiergeld-Steilvorlage am Wochenende.
Seit Monaten habe ich gegrübelt, wie wir den Fussball World Cup aus Russland wegbekommen bzw. notfalls boykottieren können.
Ich bin ja, genau wie Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel auch, ein grosser Fussballfan, und wenn unsere Elf erwartungsgemäss wieder im Finale steht, hätte ich – anders als 2014 in Sotschi bei den olympischen Winterspielen - nicht einfach demonstrativ absagen können.
Die boshafte Nähe dieses Wladimir Putin hätte mir den ganzen Spass am Spiel verdorben, und eine Stresssituation sondersgleichen noch dazu geschaffen.
Portofrei geliefert
Jetzt haben Sie uns mit der Schmiergeldaffäre die Argumente sozusagen portofrei geliefert, nachdem die USA, die mit dem Fussball ohnehin bestenfalls peripher etwas zu tun haben, öffentlichkeitswirksam vor der Jahreshauptversammlung der FIFA Haftbefehle wegen angeblicher Bestechungen und Geldwäsche ausstellten.
Karikatur von Zapiro, Mail & Guardian vom 29.5. 2015
Sie wollten jedoch, wie ein störrischer Esel einfach nicht abtreten, sich stattdessen - erfolgreich auch noch - zur Wiederwahl stellten. Unerhört.
Das ist vor allem den unterentwickelten Ländern der Südhalbkugel zu danken. Die haben Sie in den letzten Jahren gepäppelt, statt,,wie es vor Ihrem Amtsantritt üblich war, die FIFA als Europa-zentrierte Organisation zu belassen.
Aber letztlich konnten wir den Schmiergeld-Vorgängen viel Gutes abgewinnen:
Nachdem die US-Haftbefehle von der dienstbeflissenen Schweizer Polizei sofort ausgeführt wurden, und sich ein Abgrund von Bestechung bei der FIFA auftut, werden den Fussball-WorldCup 2018 in Russland einfach boykottieren.
Wir argumentieren, dass dies nicht eine Fussball-WM, sondern eine Schmiergeld-WM ist, und wir in der Nachbarschaft solcher Krimineller auf gar keinen Fall gesehen werden wollen.
.........denn Schmiergelder - so etwas gibt es bei uns nicht
Glecihzeitig werden wir Druck auf den deutschen Fussballbund ausüben, mit uns an einem Boykott-Strick zu ziehen.
Nicht mehr nur Ukraine
Als Begründung brauchen wir uns also nicht mehr auf den Konflikt in der Ukraine beschränken, sondern sammeln unsere Bälle in der Tiefe des Schmiergeld-Raumes auf. Wir behaupten einfach, dass die FIFA ein durch und durch korrupter Laden ist, und natürlich die Vergabe an Russland nur mit Schmiergeldern zustande kam.
Blatters Alter kein Thema
Allerdings lassen wir das Altersargument heraus, denn ich bin ja auch schon über siebzig, und will auf jeden Fall 2017 wiedergewählt werden. Am Ende meiner zweiten Amtszeit wäre ich dann bereits 82..
Erfreulicherweise hat es ja bereits Stimmen im grünen Lager gegeben, die jetzt schon fordern, sich auf meine Wiederwahl festzulegen. Das hat mich natürlich ganz besonders gefreut, obgleich ich mit bestimmten grünen Personen wie diesem Ströbele nichts, aber auch gar nichts zu tun haben will.
Mit herzlichen Grüssen
Joachim Gauck
Bundespräsident
NACHTRAG 2.6. 2015 18.57
Gerade wird mir die Mitteilung gebracht, dass Sie von Ihrem Amt zurückgetreten sind. Das wurde aber auch höchste Zeit, ändert aber nichts an meiner Dankbarkeit für die Steilvorlage.
J.G.
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Der Bundespräsident
der Bundesrepublik Deutschland
Joachim Gauck
Schloss Schöne Aussicht
Berlin
Deutschland
An Sepp Blatter
FiFA-Präsident
Zürich
Schweiz
Nachrichtlich:
Barack Obama
Präsident der USA
Weisses Haus
Washington D.C-
USA
Sehr geehrter Herr Blatter,
ganz, ganz herzlichen Dank für die Schmiergeld-Steilvorlage am Wochenende.
Seit Monaten habe ich gegrübelt, wie wir den Fussball World Cup aus Russland wegbekommen bzw. notfalls boykottieren können.
Ich bin ja, genau wie Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel auch, ein grosser Fussballfan, und wenn unsere Elf erwartungsgemäss wieder im Finale steht, hätte ich – anders als 2014 in Sotschi bei den olympischen Winterspielen - nicht einfach demonstrativ absagen können.
Die boshafte Nähe dieses Wladimir Putin hätte mir den ganzen Spass am Spiel verdorben, und eine Stresssituation sondersgleichen noch dazu geschaffen.
Portofrei geliefert
Jetzt haben Sie uns mit der Schmiergeldaffäre die Argumente sozusagen portofrei geliefert, nachdem die USA, die mit dem Fussball ohnehin bestenfalls peripher etwas zu tun haben, öffentlichkeitswirksam vor der Jahreshauptversammlung der FIFA Haftbefehle wegen angeblicher Bestechungen und Geldwäsche ausstellten.
Karikatur von Zapiro, Mail & Guardian vom 29.5. 2015
Sie wollten jedoch, wie ein störrischer Esel einfach nicht abtreten, sich stattdessen - erfolgreich auch noch - zur Wiederwahl stellten. Unerhört.
Das ist vor allem den unterentwickelten Ländern der Südhalbkugel zu danken. Die haben Sie in den letzten Jahren gepäppelt, statt,,wie es vor Ihrem Amtsantritt üblich war, die FIFA als Europa-zentrierte Organisation zu belassen.
Aber letztlich konnten wir den Schmiergeld-Vorgängen viel Gutes abgewinnen:
Nachdem die US-Haftbefehle von der dienstbeflissenen Schweizer Polizei sofort ausgeführt wurden, und sich ein Abgrund von Bestechung bei der FIFA auftut, werden den Fussball-WorldCup 2018 in Russland einfach boykottieren.
Wir argumentieren, dass dies nicht eine Fussball-WM, sondern eine Schmiergeld-WM ist, und wir in der Nachbarschaft solcher Krimineller auf gar keinen Fall gesehen werden wollen.
.........denn Schmiergelder - so etwas gibt es bei uns nicht
Glecihzeitig werden wir Druck auf den deutschen Fussballbund ausüben, mit uns an einem Boykott-Strick zu ziehen.
Nicht mehr nur Ukraine
Als Begründung brauchen wir uns also nicht mehr auf den Konflikt in der Ukraine beschränken, sondern sammeln unsere Bälle in der Tiefe des Schmiergeld-Raumes auf. Wir behaupten einfach, dass die FIFA ein durch und durch korrupter Laden ist, und natürlich die Vergabe an Russland nur mit Schmiergeldern zustande kam.
Blatters Alter kein Thema
Allerdings lassen wir das Altersargument heraus, denn ich bin ja auch schon über siebzig, und will auf jeden Fall 2017 wiedergewählt werden. Am Ende meiner zweiten Amtszeit wäre ich dann bereits 82..
Erfreulicherweise hat es ja bereits Stimmen im grünen Lager gegeben, die jetzt schon fordern, sich auf meine Wiederwahl festzulegen. Das hat mich natürlich ganz besonders gefreut, obgleich ich mit bestimmten grünen Personen wie diesem Ströbele nichts, aber auch gar nichts zu tun haben will.
Mit herzlichen Grüssen
Joachim Gauck
Bundespräsident
NACHTRAG 2.6. 2015 18.57
Gerade wird mir die Mitteilung gebracht, dass Sie von Ihrem Amt zurückgetreten sind. Das wurde aber auch höchste Zeit, ändert aber nichts an meiner Dankbarkeit für die Steilvorlage.
J.G.
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onlinedienst - 2. Jun, 13:13 Article 4289x read