Deutschlands führende Wochenzeitung träumt von „Deep Throat“ und macht einen auf WikiLeaks
Dr. Alexander von Paleske ---10.08. 2012 ---
Deutschlands führende Wochenzeitung DIE ZEIT platzierte folgenden Text vorige Woche (Ausgabe vom 2.8. 2012) als kleinen Einspalter auf Seite 1:
Wir hatten schon immer einen Traum, einen ZEIT-Leser in einer dunklen Parkgarage zu treffen, mit einem Schreibblock in der Hand und der ZEIT-Leser diktiert uns Abenteuerliches. Wir stellen uns vor, dass der ZEIT-Leser die rechte Hand von Josef Ackermann ist, oder wenigstens im Verbraucherschutzministerium arbeitet, und endlich auspackt. So war es einst in der Watergate Affäre, die zum Sturz des US Präsidenten Nixon führte…… Wir haben nun diesen Traum weiterentwickel und einen elektronischen Briefkasten eingerichtet......dort können ZEIT-Leser vertrauliches Material ablegen....
ZEIT vom 2.8. 2012 ......Traum vom "Deep Throat"
ZEIT-Online und ein Postkasten
ZEIT-Online hat einen elektronischen Briefkasten eingerichtet. Dort können ZEIT-Leser Material abladen, das sie anonym an die Öffentlichkeit transportieren wollen.
Die ZEIT verspricht 100% Diskretion durch ein Verschlüsselungsverfahren. Nach Eingang soll dann die Investigativ-Abteilung der ZEIT das Material sichten und entscheiden, ob, und wenn ja, wie es weiterverarbeitet bzw. weiterverfolgt werden soll.
Alles paletti?
Was ist von dieser Einladung zum Auspacken zu halten?
Die Wochenzeitung DIE ZEIT ist bisher nicht nennenswert investigativ in Erscheinung getreten. Nicht weil sie das nicht gekonnt hätte, sondern weil der klare journalistische Schwerpunkt Hintergrundinformationen und die Tiefenanalysen waren. Der Anspruch der ZEIT: Liberale Meinungsführerschaft im besten Sinne.
Nur ganz gelegentlich wurde dieses Prinzip durchbrochen, wie im Falle des ehemaligen Marinerichters und seinerzeitigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger: Eine Enthüllung über gnadenlose Kriegsgerichtsurteile selbst noch nach Ende des 2. Weltkrieges. Filbinger musste zurücktreten.
Als Konkurrenzblatt zum SPIEGEL, dem Flaggschiff des Enthüllungsjournalismus in Deutschland, verstand sich die ZEIT nie.
Jetzt alles anders
Das soll offenbar jetzt anders werden, ohne dass die ZEIT diesen Richtungswechsel ankündigt und gegenüber ihren Lesern begründet.
Diese erwähnte kleine Notiz auf Seite 1 kann ja wohl kaum dafür herhalten.
Nun also der Aufruf
ZEIT-Online und das Investigativ Resort der ZEIT prüfen regelmässig, die Eingänge und garantieren einen verantwortungsvollen Umgang mit den Informationen. Wir möchten mit dem Briefkasten noch mehr als bisher die Klugheit, das Wissen, und das moralische Gewissen unserer Leser abrufen.
Gut werden viele sagen, was kann daran schon schlecht sein: Die ZEIT spreizt ihre Flügel und bereichert die Ausgaben mit Enthüllungen, die das „Wissen und moralische Gewissen“ der Leser ihr ins Haus spülen.
Salopp ausgedrückt: Der gerade zuständige Redakteur sitzt in seinem warmen Büro und checkt einfach regelmässig, was im Postkasten so gelandet ist.
Nicht mehr der Redakteur geht auf Suche, sondern der ZEIT-Leser. Die ZEIT - wie auch schon die BILD mit ihren Vado- Bürgerkameras - wollen die Leser als Mitarbeiter einspannen.
Wikipedia Prinzip für Geschäftsbetrieb
Anders als bei brisanten Infos wie seinerzeit über die Neue Heimat, für die der SPIEGEL einen erklecklichen Geldbetrag rüberreichte, soll das alles natürlich kostenlos funktionieren: Wikipedia-Prinzip für einen Geschäftsbetrieb.
Die Gefahr ist: Es könnte als Aufruf zum Denunziantentum missverstanden werden, oder sogar als Aufruf zu strafbarem Verhalten, für den Fall, dass es sich um Geheimnisbruch handelt, und die zumindest moralische Rechtfertigung der „Wahrnehmung berechtigter Interessen“ gar nicht besteht..
Zweifel an der Professionalität
Auch bestehen einige Zweifel an der Professionalität der ZEIT. in Sachen Investigativ-Journalismus.
Anders als der SPIEGEL verfügt die Zeit vermutlich gar nicht über eine ausreichende Crew von ausgewiesenen Investigativ-Journalisten, die Erfahrung im Umgang und der Weiterverarbeitung brisanten Materials haben
.
Es würde darüber hinaus eine Personalaufstockung erfordern, und auch dafür gibt es keinerlei Hinweise. Vielmehr muss wohl befürchtet werden, dass diese Aufgabe dem bisherigen Team zugeschanzt, oder sogar an freie Journalisten weitergegeben wird.
Mehr noch: Informationen, die möglicherweise Interessen Israels betreffen, könnten wegen der sehr israelfreundlichen Haltung des Mit-Herausgebers Josef Joffe weniger oder kaum Chancen haben, veröffentlicht zu werden.
Man stelle sich vor: Ein Mordechai Vanunu würde seine Infos über Israels Atomwaffenprogramm an die ZEIT geben.
Vanunu hatte sich seinerzeit mit seinen brisanten Enthüllungen an den sehr israelfreundlichen Verleger Robert Maxwell gewandt.
Maxwell dachte aber gar nicht daran, das Material zu veröffentlichen, sondern informierte sofort den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad, der dann wiederum Vanunu nach Italien lockte, ihn dort kidnappte und nach Israel entführte, wo er zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
Und die Kaperfahrt der Arctic Sea in der Ostsee vor drei Jahren wurde keineswegs von der ZEIT investigativ recherchiert, vielmehr versuchte der Herausgeber der ZEIT, Josef Joffe, sie in einer Randglosse als Sommerlochtheater abzutun, obgleich sich bereits die Hinweise verdichteten, dass es der Mossad war, der das Schiff mit Hilfe von Berufskriminellen aus den baltischen Staaten gekapert hatte, weil es Flugabwehr-Raketen des russischen Typs S-300 für den Iran geladen hatte.
Auch hätte man erwarten dürfen, dass die ZEIT sich für die investigative israelische Journalistin Anat Kam einsetzt, die geheime Dokumente an die Zeitung Ha’aretz weitergeleitet hatte, aus denen sich ergab, dass die israelische Armee Palästinenser wie eine Todesschwadron ermordete, obgleich das oberste israelische Gericht diese Praxis ausdrücklich verboten hatte.
Die ZEIT unternahm jedoch gar nichts. Auch die Verurteilung zu 4 ½ Jahren Gefängnis war keine Meldung wert, und wurde natürlich auch nicht kritisch kommentiert.
Vorläufiges Fazit
Es bestehen einige Zweifel an der Professionalität der ZEIT, mit derartigen Infos sachgerecht und unvoreingenommen umzugehen.
Auch bestehen Zweifel daran, ob das Abladen wirklich so sicher ist, wie die ZEIT behauptet. Denn es geht nicht nur um das Verschlüsselungsverfahren.
Die brisante Info, so sie denn eine ist, wird ja nicht nur von ein oder zwei Personen gesehen, und dann online gestellt, wie es bei WikiLeaks der Fall ist. Vielmehr mündet sie schliesslich, so geeignet, in einen Artikel, mit dem die Zeitung wiederum ihr Geld verdient.
Es schliessen sich also Recherchen an, deren Ergebnis dann wiederum in Redaktionskonferenzen besprochen wird.
Absolute Sicherheit?
Selbst bei WikiLeaks gab es eine undichte Stelle durch einen Mitarbeiter, der Infos offenbar an den Geheimdienst Weissrusslands weiterleitete.
Mit anderen Worten: Sicherheit schafft - wenn überhaupt - nicht eine Verschlüsselung, sondern nur der direkte Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Journalisten, von dem man absolut sicher sein kann, dass er die Infos sachgerecht aufarbeitet, den Artikel selbst verfasst, und die Verschwiegenheit garantieren kann.
Nicht hingegen irgendein angeblich todsicherer Postkasten.
So war es dann auch im Falle der Watergate Affäre und den beiden Investigativ-Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein und ihrer Quelle Mark Felt, a.k.a. „Deep Throat“
Die Infos, welche die Wahington Post seinerzeit erhielt, kamen von einem Insider des Regierungsapparates, aber ein Insider, der in erster Linie der Washington Post, und dann vor allem den beiden Reportern Woodward und Bernstein vertraute.
Diese beiden Reporter haben das in sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuscht, vielmehr dichtgehalten, und sich an die gegebenen Zusagen gehalten.
FAZIT
Es gibt gute Gründe, die Ablade-Einladung der ZEIT zu ignorieren.
Zur Zukunft des Qualitäts-Journalismus
Noch Zukunft für unabhängigen Qualitätsjournalismus der Printmedien?
Zur Wochenzeitung "DIE ZEIT" und ihren Redakteuren / Herausgebern
IDeutschlands liberale Wochenzeitung “Die ZEIT” verlangt Löschung einer Satire
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Der Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
Afghanistan: General McChrystal schreibt an ZEIT-Herausgeber Josef Joffe
DIE ZEIT: Liberale Meinungsführerschaft ade? - ein Einwurf
Danke Giovanni di Lorenzo von der ZEIT für die Guttenberg-Raushole
Bravo Helmut Schmidt: Ein Bilderberger namens Peer muss Deutscher Kanzler werden
Wochenzeitung „DIE ZEIT“, der Kachelmann-Prozess und der Niedergang des Qualitätsjournalismus
Claudia Pechstein, ein Indizienbeweis und die Wochenzeitung DIE ZEIT
Zum SPIEGEL
Discounter ALDI-Süd, ein ehemaliger leitender Angestellter, Günter Wallraff und der SPIEGEL oder: Angriff ganz unten?
Neues SPIEGEL-Domizil in Hamburgs Hafencity, oder: Umzug in den "Palazzo Prozzi"
Zensur bei Spiegel-Online – ein persönlicher Erfahrungsbericht
Zur Kaperung der Arctic Sea
Kaperung der Arctic Sea – die Indizienkette beginnt sich zu schliessen
Pressebericht bestätigt Mossad-Beteiligung an der Arctic- Sea Kaperung
Arctic Sea"- Kaperung: Indizien deuten auf Geheimdienstaktion - vermutlich Mossad - und nicht Piraten
Zu Anat Kam
Israel: 4 1/2 Jahre Freiheitsstrafe für eine mutige
Journalistin
Israel: Journalismus, illegale Staatsgeheimnisse und Todesschwadronen
Innerstaatliche Feinderklärung, Staatsmassnahmen gegen Kritiker
Deutschlands führende Wochenzeitung DIE ZEIT platzierte folgenden Text vorige Woche (Ausgabe vom 2.8. 2012) als kleinen Einspalter auf Seite 1:
Wir hatten schon immer einen Traum, einen ZEIT-Leser in einer dunklen Parkgarage zu treffen, mit einem Schreibblock in der Hand und der ZEIT-Leser diktiert uns Abenteuerliches. Wir stellen uns vor, dass der ZEIT-Leser die rechte Hand von Josef Ackermann ist, oder wenigstens im Verbraucherschutzministerium arbeitet, und endlich auspackt. So war es einst in der Watergate Affäre, die zum Sturz des US Präsidenten Nixon führte…… Wir haben nun diesen Traum weiterentwickel und einen elektronischen Briefkasten eingerichtet......dort können ZEIT-Leser vertrauliches Material ablegen....
ZEIT vom 2.8. 2012 ......Traum vom "Deep Throat"
ZEIT-Online und ein Postkasten
ZEIT-Online hat einen elektronischen Briefkasten eingerichtet. Dort können ZEIT-Leser Material abladen, das sie anonym an die Öffentlichkeit transportieren wollen.
Die ZEIT verspricht 100% Diskretion durch ein Verschlüsselungsverfahren. Nach Eingang soll dann die Investigativ-Abteilung der ZEIT das Material sichten und entscheiden, ob, und wenn ja, wie es weiterverarbeitet bzw. weiterverfolgt werden soll.
Alles paletti?
Was ist von dieser Einladung zum Auspacken zu halten?
Die Wochenzeitung DIE ZEIT ist bisher nicht nennenswert investigativ in Erscheinung getreten. Nicht weil sie das nicht gekonnt hätte, sondern weil der klare journalistische Schwerpunkt Hintergrundinformationen und die Tiefenanalysen waren. Der Anspruch der ZEIT: Liberale Meinungsführerschaft im besten Sinne.
Nur ganz gelegentlich wurde dieses Prinzip durchbrochen, wie im Falle des ehemaligen Marinerichters und seinerzeitigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger: Eine Enthüllung über gnadenlose Kriegsgerichtsurteile selbst noch nach Ende des 2. Weltkrieges. Filbinger musste zurücktreten.
Als Konkurrenzblatt zum SPIEGEL, dem Flaggschiff des Enthüllungsjournalismus in Deutschland, verstand sich die ZEIT nie.
Jetzt alles anders
Das soll offenbar jetzt anders werden, ohne dass die ZEIT diesen Richtungswechsel ankündigt und gegenüber ihren Lesern begründet.
Diese erwähnte kleine Notiz auf Seite 1 kann ja wohl kaum dafür herhalten.
Nun also der Aufruf
ZEIT-Online und das Investigativ Resort der ZEIT prüfen regelmässig, die Eingänge und garantieren einen verantwortungsvollen Umgang mit den Informationen. Wir möchten mit dem Briefkasten noch mehr als bisher die Klugheit, das Wissen, und das moralische Gewissen unserer Leser abrufen.
Gut werden viele sagen, was kann daran schon schlecht sein: Die ZEIT spreizt ihre Flügel und bereichert die Ausgaben mit Enthüllungen, die das „Wissen und moralische Gewissen“ der Leser ihr ins Haus spülen.
Salopp ausgedrückt: Der gerade zuständige Redakteur sitzt in seinem warmen Büro und checkt einfach regelmässig, was im Postkasten so gelandet ist.
Nicht mehr der Redakteur geht auf Suche, sondern der ZEIT-Leser. Die ZEIT - wie auch schon die BILD mit ihren Vado- Bürgerkameras - wollen die Leser als Mitarbeiter einspannen.
Wikipedia Prinzip für Geschäftsbetrieb
Anders als bei brisanten Infos wie seinerzeit über die Neue Heimat, für die der SPIEGEL einen erklecklichen Geldbetrag rüberreichte, soll das alles natürlich kostenlos funktionieren: Wikipedia-Prinzip für einen Geschäftsbetrieb.
Die Gefahr ist: Es könnte als Aufruf zum Denunziantentum missverstanden werden, oder sogar als Aufruf zu strafbarem Verhalten, für den Fall, dass es sich um Geheimnisbruch handelt, und die zumindest moralische Rechtfertigung der „Wahrnehmung berechtigter Interessen“ gar nicht besteht..
Zweifel an der Professionalität
Auch bestehen einige Zweifel an der Professionalität der ZEIT. in Sachen Investigativ-Journalismus.
Anders als der SPIEGEL verfügt die Zeit vermutlich gar nicht über eine ausreichende Crew von ausgewiesenen Investigativ-Journalisten, die Erfahrung im Umgang und der Weiterverarbeitung brisanten Materials haben
.
Es würde darüber hinaus eine Personalaufstockung erfordern, und auch dafür gibt es keinerlei Hinweise. Vielmehr muss wohl befürchtet werden, dass diese Aufgabe dem bisherigen Team zugeschanzt, oder sogar an freie Journalisten weitergegeben wird.
Mehr noch: Informationen, die möglicherweise Interessen Israels betreffen, könnten wegen der sehr israelfreundlichen Haltung des Mit-Herausgebers Josef Joffe weniger oder kaum Chancen haben, veröffentlicht zu werden.
Man stelle sich vor: Ein Mordechai Vanunu würde seine Infos über Israels Atomwaffenprogramm an die ZEIT geben.
Vanunu hatte sich seinerzeit mit seinen brisanten Enthüllungen an den sehr israelfreundlichen Verleger Robert Maxwell gewandt.
Maxwell dachte aber gar nicht daran, das Material zu veröffentlichen, sondern informierte sofort den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad, der dann wiederum Vanunu nach Italien lockte, ihn dort kidnappte und nach Israel entführte, wo er zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
Und die Kaperfahrt der Arctic Sea in der Ostsee vor drei Jahren wurde keineswegs von der ZEIT investigativ recherchiert, vielmehr versuchte der Herausgeber der ZEIT, Josef Joffe, sie in einer Randglosse als Sommerlochtheater abzutun, obgleich sich bereits die Hinweise verdichteten, dass es der Mossad war, der das Schiff mit Hilfe von Berufskriminellen aus den baltischen Staaten gekapert hatte, weil es Flugabwehr-Raketen des russischen Typs S-300 für den Iran geladen hatte.
Auch hätte man erwarten dürfen, dass die ZEIT sich für die investigative israelische Journalistin Anat Kam einsetzt, die geheime Dokumente an die Zeitung Ha’aretz weitergeleitet hatte, aus denen sich ergab, dass die israelische Armee Palästinenser wie eine Todesschwadron ermordete, obgleich das oberste israelische Gericht diese Praxis ausdrücklich verboten hatte.
Die ZEIT unternahm jedoch gar nichts. Auch die Verurteilung zu 4 ½ Jahren Gefängnis war keine Meldung wert, und wurde natürlich auch nicht kritisch kommentiert.
Vorläufiges Fazit
Es bestehen einige Zweifel an der Professionalität der ZEIT, mit derartigen Infos sachgerecht und unvoreingenommen umzugehen.
Auch bestehen Zweifel daran, ob das Abladen wirklich so sicher ist, wie die ZEIT behauptet. Denn es geht nicht nur um das Verschlüsselungsverfahren.
Die brisante Info, so sie denn eine ist, wird ja nicht nur von ein oder zwei Personen gesehen, und dann online gestellt, wie es bei WikiLeaks der Fall ist. Vielmehr mündet sie schliesslich, so geeignet, in einen Artikel, mit dem die Zeitung wiederum ihr Geld verdient.
Es schliessen sich also Recherchen an, deren Ergebnis dann wiederum in Redaktionskonferenzen besprochen wird.
Absolute Sicherheit?
Selbst bei WikiLeaks gab es eine undichte Stelle durch einen Mitarbeiter, der Infos offenbar an den Geheimdienst Weissrusslands weiterleitete.
Mit anderen Worten: Sicherheit schafft - wenn überhaupt - nicht eine Verschlüsselung, sondern nur der direkte Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Journalisten, von dem man absolut sicher sein kann, dass er die Infos sachgerecht aufarbeitet, den Artikel selbst verfasst, und die Verschwiegenheit garantieren kann.
Nicht hingegen irgendein angeblich todsicherer Postkasten.
So war es dann auch im Falle der Watergate Affäre und den beiden Investigativ-Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein und ihrer Quelle Mark Felt, a.k.a. „Deep Throat“
Die Infos, welche die Wahington Post seinerzeit erhielt, kamen von einem Insider des Regierungsapparates, aber ein Insider, der in erster Linie der Washington Post, und dann vor allem den beiden Reportern Woodward und Bernstein vertraute.
Diese beiden Reporter haben das in sie gesetzte Vertrauen nicht enttäuscht, vielmehr dichtgehalten, und sich an die gegebenen Zusagen gehalten.
FAZIT
Es gibt gute Gründe, die Ablade-Einladung der ZEIT zu ignorieren.
Zur Zukunft des Qualitäts-Journalismus
Noch Zukunft für unabhängigen Qualitätsjournalismus der Printmedien?
Zur Wochenzeitung "DIE ZEIT" und ihren Redakteuren / Herausgebern
IDeutschlands liberale Wochenzeitung “Die ZEIT” verlangt Löschung einer Satire
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Der Krieg in Afghanistan und eine führende liberale deutsche Wochenzeitung
Afghanistan: General McChrystal schreibt an ZEIT-Herausgeber Josef Joffe
DIE ZEIT: Liberale Meinungsführerschaft ade? - ein Einwurf
Danke Giovanni di Lorenzo von der ZEIT für die Guttenberg-Raushole
Bravo Helmut Schmidt: Ein Bilderberger namens Peer muss Deutscher Kanzler werden
Wochenzeitung „DIE ZEIT“, der Kachelmann-Prozess und der Niedergang des Qualitätsjournalismus
Claudia Pechstein, ein Indizienbeweis und die Wochenzeitung DIE ZEIT
Zum SPIEGEL
Discounter ALDI-Süd, ein ehemaliger leitender Angestellter, Günter Wallraff und der SPIEGEL oder: Angriff ganz unten?
Neues SPIEGEL-Domizil in Hamburgs Hafencity, oder: Umzug in den "Palazzo Prozzi"
Zensur bei Spiegel-Online – ein persönlicher Erfahrungsbericht
Zur Kaperung der Arctic Sea
Kaperung der Arctic Sea – die Indizienkette beginnt sich zu schliessen
Pressebericht bestätigt Mossad-Beteiligung an der Arctic- Sea Kaperung
Arctic Sea"- Kaperung: Indizien deuten auf Geheimdienstaktion - vermutlich Mossad - und nicht Piraten
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Israel: 4 1/2 Jahre Freiheitsstrafe für eine mutige
Journalistin
Israel: Journalismus, illegale Staatsgeheimnisse und Todesschwadronen
Innerstaatliche Feinderklärung, Staatsmassnahmen gegen Kritiker
onlinedienst - 10. Aug, 11:56 Article 7036x read
Die ZEIT hat schon lang Ihre Seriosität verloren
Als eines von vielen Beispielen, nehme ich nur die Berichterstattung über das Massaker angeblich eines US Soldaten in Afghanistan.
Ein australisches Reporterteam hat eine fantastische Reportage darüber gebracht und mit Zeugenaussagen festgestellt, dass ein einziger Soldat dieses Massaker nicht hat ausrichten können.
Mein Hinweis über diese Reportage an die ZEIT wurde dahingehend bewertet, dass im nächsten ZEIT Artikel wieder explizit nur von einem Täter gesprochen wurde. Nachfragen bleiben unbeantwortet.
Die ZEIT, die FAZ, die Süddeutsche, sie alle unterdrücken massiv die Wahrheitsfindung. Nur selten findet man noch einen lesenswerten Artikel.
Aber das spüren die Redaktionen mittlerweile im massiven Schwund Ihrer Auflage.