Die Kaperung der Arctic Sea: Fakten, Indizien, Spekulationen
Dr. Alexander von Paleske - 21.8. 2009 --- Alle reden jetzt vom Waffentransport für den Iran – wir nicht, denn das haben wir längst getan.
Bevor wir auf Spekulationen kommen, halten wir uns an die Fakten:
Die Arctic Sea verliess am 21. Juli 2009 den finnischen Hafen Pietarsaari, an Bord 6700 Kubikmeter Holz.
Zielhafen Algiers. Zuvor befand sich das Schiff in Kaliningrad für zwei Wochen „zur Reparatur“
Drei Tage später enterte ein Kommando das Schiff. Das Kommando bestand aus 8 Männern, osteuropäischer Herkunft. Auf ihren Pullovern war „Polis“ zu lesen, das schwedische Wort für Polizei.
19 Tage war das Schiff dann angeblich nicht auffindbar, schon hier gibt es widersprüchliche Meldungen.
Das Schiff wurde am 18.8 dann 500 km vor der westafrikanischen Inselrepublik Kap Verde „entdeckt“. Die Entführer und die 15 köpfige Mannschaft wurden an Bord eines russischen Kriegsschiffs genommen.
Gestern trafen die angeblichen Entführer, 11 Männer der Schiffsbesatzung und eine Gruppe von russischen Armeeangehörigen, welche die erste Befragung durchführen sollte, In Moskau ein.
Zum Transport wurden drei Transportmaschinen des Typs Ilyushin IL 76 verwendet, Transportflugzeuge, die auch Panzer befördern können.
Die Crew der Arctic Sea wurde zusammen mit den angeblichen Entführern in das Geheimdienst-Gefängnis Lefortowo eingeliefert, zur Befragung wie es hiess.
Der israelische Staatspräsident Shimon Peres traf in Sotchi am 18.8. 2009 mit dem russischen Staatspräsidenten Medwedew zusammen.Am gleichen Tag kam die Besatzung der Arctic Sea frei. Hauptthema: Iran.
INDIZIEN
Normalerweise hätte man wohl erwarten dürfen, dass die Crew mit rotem Teppich empfangen würde, deren Familien am Flughafen.
Ebenfalls die internationale Presse und Fernsehteams aus aller Welt. Erste Erlebnisberichte.
Nichts davon. Stattdessen Einlieferung ins berüchtigte Lefortowo-Gefängnis.
Die Befragung der Crew dort sollte nach offiziellen Angaben dem Zweck dienen, herauszufinden, ob jemand aus der Crew mit den Entführern zusammengearbeitet hatte.
Eine derartige Vorgehensweise darf man wohl kaum annehmen, wenn es sich um eine „normale“ Entführung handelte, wohl aber dann, wenn sich noch eine geheime Ladung an Bord befand und möglicherweise ein Besatzungsmitglied die Info – an wen auch immer – weitergeleitet hat.
.
Kein Angehöriger der Crew konnte bisher mit seiner Familie sprechen, Familien, die vermutlich Tage der Angst und Panik hinter sich hatten.
Das Schiff steuert nun auch nicht Algiers an, um die Holzladung zu löschen, sondern offenbar mit der Ladung einen russischen Schwarzmeerhafen.
SPEKULATIONEN
Wir haben von Anfang an den nicht unbegründeten Verdacht geäussert, dass die Ladung wohl letztlich für den Iran oder aber Syrien bestimmt ist, und haben uns heftige, allerdings vorwiegend unqualifizierte, Kritik eingehandelt.
Nunmehr wird diese Vermutung national und international geäussert.
Raketen für den Iran?
Konkreter: Es soll sich um hochmoderne Luftabwehrraketen des Typs S 300 handeln.
Boden-Luftrakete S-300
Sollte sich diese Version bestätigen, dann gibt es praktisch nur ein Land, das extrem heftiges Interesse hat, diese Lieferung zu unterbinden: Israel. Auch das haben wir in unserem ersten Artikel bereits dargelegt.
Was ist mit der Lösegeldforderung?
Die Höhe und die Art und Weise der Forderung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Es könnte durchaus sein, dass diese Forderung als falsche Fährte ausgelegt wurde.
Und die Kapercrew?
Da könnte es sich durchaus um Leute handeln, die für entsprechendes Geld diesen Auftrag von einem ausländischen Geheimdienst übernommen haben.
Warum keine frühere Befreiung?
Die NATO wusste ja nach eigenen Angaben die ganze Zeit, wo sich das Schiff jeweils befand. Man hätte daher eine zügige Befreiungsaktion erwarten dürfen.
Erklärung aus Brüssel und von anderswo: "Wir hätten erheblichen Aerger mit den Russen bekommen"
Das Schiff ist in Malta registriert, die Reederei ist finnisch, lediglich die Besatzung ist russisch. Die Kaperung fand in schwedischen Hoheitsgewässern statt.
Damit hätte das Zugriffsrecht und die Zugriffsverpflichtung klar bei europäischen Ländern gelegen. Aber die Ladung, so sie denn mehr war, als nur finnische Holzlatten, wäre dann entdeckt worden. Und damit könnten dann keine Pseudoerklärungen und Ablenkmanöver mehr stattfinden. Der Skandal, so er denn einer ist, wäre aufgeflogen.
Da drängt sich der Verdacht auf, dass im Hintergrund längst hektische Verhandlungen liefen, z.B. ihr bekommt die Crew und das Schiff, im Gegenzug schafft die Ware zurück nach Russland, bei denen die NATO selbstverständlich nicht stören wollte..
Stoff für Hollywood
Dies sei ein Stoff für Hollywood hiess aus Kreisen der EU-Kommission. Eine einfache Geiselnahme ein Stoff für Hollywood? Wer soll das glauben?
Nun ja, Hollywood macht auch inhaltslose Filme.
FAZIT
Nur die Ladung schafft Klarheit
Nur wenn Klarheit über die wirkliche Ladung besteht, wird man endgültige Schlüsse ziehen können.
Eine derartige Aufklärung ist weder von der russischen Regierung zu erwarten, noch von einem „Dienst“ wie dem Mossad.
Man kann nur hoffen, dass ein Insider anfängt auszupacken – dann allerdings müsste er bei einem wirklichen Waffentransport wohl um sein Leben fürchten.
Bis dahin sind die genannten Indizien jedoch geeignet, an der offiziellen Version erhebliche Zweifel aufkommen zu lassen und unsere bereits vor 9 Tagen geäusserte Vermutung zu stützen, dass nämlich ein Geheimdienst, am ehesten der israelische Geheimdienst Mossad, hinter der Kaperung steckt. Dieser Verdacht wird mittlerweile selbst in der seriösen israelischen Zeitung Jerusalem Post geäussert.
E-Mail avpaleske(at)botsnet.bw
Nachtrag: Der Clickzähler war zwischenzeitlich ausser Betrieb.
Auch neu hinzukommende Backlinks wurden nicht registriert.
Arctic Sea"- Kaperung: Indizien deuten auf Geheimdienstaktion - vermutlich Mossad - und nicht Piraten
Arctic Sea – Die Besatzung ist frei, die Fragen bleiben
Geheimdienste in das Verschwinden der "Arctic Sea" verwickelt?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Ein “investigativer“ israelischer Journalist und Geschichten, die der Mossad erzählte
Der Iran, das Atomprogramm und Ahmadinejad
Iran: Der Krieg rückt näher
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Prozess in Suedafrika und Banditen im Nuklearbereich
Nahost-Neue Eskalationsstufe erreicht
Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
Israel has a long history of supplying Iran with weapons
US aganist Iran (Gerhard Merz)
A Coup for a Mountain of Wonga
Bevor wir auf Spekulationen kommen, halten wir uns an die Fakten:
Die Arctic Sea verliess am 21. Juli 2009 den finnischen Hafen Pietarsaari, an Bord 6700 Kubikmeter Holz.
Zielhafen Algiers. Zuvor befand sich das Schiff in Kaliningrad für zwei Wochen „zur Reparatur“
Drei Tage später enterte ein Kommando das Schiff. Das Kommando bestand aus 8 Männern, osteuropäischer Herkunft. Auf ihren Pullovern war „Polis“ zu lesen, das schwedische Wort für Polizei.
19 Tage war das Schiff dann angeblich nicht auffindbar, schon hier gibt es widersprüchliche Meldungen.
Das Schiff wurde am 18.8 dann 500 km vor der westafrikanischen Inselrepublik Kap Verde „entdeckt“. Die Entführer und die 15 köpfige Mannschaft wurden an Bord eines russischen Kriegsschiffs genommen.
Gestern trafen die angeblichen Entführer, 11 Männer der Schiffsbesatzung und eine Gruppe von russischen Armeeangehörigen, welche die erste Befragung durchführen sollte, In Moskau ein.
Zum Transport wurden drei Transportmaschinen des Typs Ilyushin IL 76 verwendet, Transportflugzeuge, die auch Panzer befördern können.
Die Crew der Arctic Sea wurde zusammen mit den angeblichen Entführern in das Geheimdienst-Gefängnis Lefortowo eingeliefert, zur Befragung wie es hiess.
Der israelische Staatspräsident Shimon Peres traf in Sotchi am 18.8. 2009 mit dem russischen Staatspräsidenten Medwedew zusammen.Am gleichen Tag kam die Besatzung der Arctic Sea frei. Hauptthema: Iran.
INDIZIEN
Normalerweise hätte man wohl erwarten dürfen, dass die Crew mit rotem Teppich empfangen würde, deren Familien am Flughafen.
Ebenfalls die internationale Presse und Fernsehteams aus aller Welt. Erste Erlebnisberichte.
Nichts davon. Stattdessen Einlieferung ins berüchtigte Lefortowo-Gefängnis.
Die Befragung der Crew dort sollte nach offiziellen Angaben dem Zweck dienen, herauszufinden, ob jemand aus der Crew mit den Entführern zusammengearbeitet hatte.
Eine derartige Vorgehensweise darf man wohl kaum annehmen, wenn es sich um eine „normale“ Entführung handelte, wohl aber dann, wenn sich noch eine geheime Ladung an Bord befand und möglicherweise ein Besatzungsmitglied die Info – an wen auch immer – weitergeleitet hat.
.
Kein Angehöriger der Crew konnte bisher mit seiner Familie sprechen, Familien, die vermutlich Tage der Angst und Panik hinter sich hatten.
Das Schiff steuert nun auch nicht Algiers an, um die Holzladung zu löschen, sondern offenbar mit der Ladung einen russischen Schwarzmeerhafen.
SPEKULATIONEN
Wir haben von Anfang an den nicht unbegründeten Verdacht geäussert, dass die Ladung wohl letztlich für den Iran oder aber Syrien bestimmt ist, und haben uns heftige, allerdings vorwiegend unqualifizierte, Kritik eingehandelt.
Nunmehr wird diese Vermutung national und international geäussert.
Raketen für den Iran?
Konkreter: Es soll sich um hochmoderne Luftabwehrraketen des Typs S 300 handeln.
Boden-Luftrakete S-300
Sollte sich diese Version bestätigen, dann gibt es praktisch nur ein Land, das extrem heftiges Interesse hat, diese Lieferung zu unterbinden: Israel. Auch das haben wir in unserem ersten Artikel bereits dargelegt.
Was ist mit der Lösegeldforderung?
Die Höhe und die Art und Weise der Forderung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Es könnte durchaus sein, dass diese Forderung als falsche Fährte ausgelegt wurde.
Und die Kapercrew?
Da könnte es sich durchaus um Leute handeln, die für entsprechendes Geld diesen Auftrag von einem ausländischen Geheimdienst übernommen haben.
Warum keine frühere Befreiung?
Die NATO wusste ja nach eigenen Angaben die ganze Zeit, wo sich das Schiff jeweils befand. Man hätte daher eine zügige Befreiungsaktion erwarten dürfen.
Erklärung aus Brüssel und von anderswo: "Wir hätten erheblichen Aerger mit den Russen bekommen"
Das Schiff ist in Malta registriert, die Reederei ist finnisch, lediglich die Besatzung ist russisch. Die Kaperung fand in schwedischen Hoheitsgewässern statt.
Damit hätte das Zugriffsrecht und die Zugriffsverpflichtung klar bei europäischen Ländern gelegen. Aber die Ladung, so sie denn mehr war, als nur finnische Holzlatten, wäre dann entdeckt worden. Und damit könnten dann keine Pseudoerklärungen und Ablenkmanöver mehr stattfinden. Der Skandal, so er denn einer ist, wäre aufgeflogen.
Da drängt sich der Verdacht auf, dass im Hintergrund längst hektische Verhandlungen liefen, z.B. ihr bekommt die Crew und das Schiff, im Gegenzug schafft die Ware zurück nach Russland, bei denen die NATO selbstverständlich nicht stören wollte..
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Dies sei ein Stoff für Hollywood hiess aus Kreisen der EU-Kommission. Eine einfache Geiselnahme ein Stoff für Hollywood? Wer soll das glauben?
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FAZIT
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Nur wenn Klarheit über die wirkliche Ladung besteht, wird man endgültige Schlüsse ziehen können.
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Man kann nur hoffen, dass ein Insider anfängt auszupacken – dann allerdings müsste er bei einem wirklichen Waffentransport wohl um sein Leben fürchten.
Bis dahin sind die genannten Indizien jedoch geeignet, an der offiziellen Version erhebliche Zweifel aufkommen zu lassen und unsere bereits vor 9 Tagen geäusserte Vermutung zu stützen, dass nämlich ein Geheimdienst, am ehesten der israelische Geheimdienst Mossad, hinter der Kaperung steckt. Dieser Verdacht wird mittlerweile selbst in der seriösen israelischen Zeitung Jerusalem Post geäussert.
E-Mail avpaleske(at)botsnet.bw
Nachtrag: Der Clickzähler war zwischenzeitlich ausser Betrieb.
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Arctic Sea"- Kaperung: Indizien deuten auf Geheimdienstaktion - vermutlich Mossad - und nicht Piraten
Arctic Sea – Die Besatzung ist frei, die Fragen bleiben
Geheimdienste in das Verschwinden der "Arctic Sea" verwickelt?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
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Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Ein “investigativer“ israelischer Journalist und Geschichten, die der Mossad erzählte
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Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
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Lügen vor dem Irakkrieg und Vorbereitungen für den Irankrieg
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US aganist Iran (Gerhard Merz)
A Coup for a Mountain of Wonga
onlinedienst - 21. Aug, 13:37 Article 10917x read