Frankreich: Staatspräsident Sarkozys verzweifelter Versuch einer Imageaufbesserung
Dr. Alexander von Paleske -- Gestern präsentierte sich Staatspräsident Sarkozy den Franzosen, auf dem sehr populären Fernsehkanal TF1, der dem Paten seines Sohnes Louis gehört.
Ein paar artige Fragen
11 sorgfältig ausgewählte Franzosen durften artig ein paar Fragen unter Aufsicht der Sarkozy-Freundin und sehr populären TV-Presenterin Laurence Ferrari an den Mann stellen, dessen Zustimmung mittlerweile einen Tiefstpunkt erreicht hat, und dessen Regierungsstil mehr und mehr dem Italiens Berlusconi gleicht .
Nur noch 37 Prozent aller Franzosen sind deshalb mit Sarkozy einverstanden, 62 % lehnen nach neuesten Umfragen ihn ab.
Die Opposition wirft Sarkozy mittlerweile „Berlusconisierung“ der Medien vor.
Aber es stehen Regionalwahlen vor der Tür, und in dieser Woche ist Urteilsverkündung im Clearstream Prozess. Wenn de Villepin freigesprochen werden sollte, dann hat Sarkozy bei den nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahre 2012 ein Riesenproblem. Er war es, der de Villepin „am Fleischerhaken aufhängen“ wollte, wir berichteten ausführlich darüber.
Nun könnte es sein, Freispruch vorausgesetzt, dass de Villepin Sarkozys Träume von einer Wiederwahl „am Fleischerhaken aufhängt“. Aber selbst wenn de Villepin verurteilt werden sollte, dann könnte ein gefährlicherer Kandidat bereitstehen: Dominique Strauss-Kahn, derzeit Präsident des IMF.
Doppelt hält besser
Besonders haben Sarkozy der Nepotismusskandal im Zusammenhang mit seinem Sohn Jean, den er ohne jegliche Qualifikation in eine lukrative Stellung hieven wollte, Sympathien gekostet.
Aber auch der Skandal um Henri Proglio, ein enger Freund Sarkozys, der zum Chef der staatlichen Electricite de France (EdF)erhoben wurde. Der kassiert gleich zweimal: einmal das Salär von seinem früheren und immer noch Arbeitgeber Veolia, einer grossen Umweltschutz-Firma. Dort ist er immer noch eine Art Direktor. Gehalt: schlappe 450.000 Euro pro Jahr.
Dann aber auch von seinem neuen Arbeitgeber EdF, Gehalt 1,6 Millionen Euro. Motto: Doppelt hält besser.
Clearstream ein Megaskandal in Frankreich
Elf – oder Sprit für Bestechungen im Grossformat
Ein Ex-Geheimdienst-General sagt aus - Wende im Clearstream Prozess ?
Erster Verlierer im Clearstream-Prozess: Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy
Als Satire
Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
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11 sorgfältig ausgewählte Franzosen durften artig ein paar Fragen unter Aufsicht der Sarkozy-Freundin und sehr populären TV-Presenterin Laurence Ferrari an den Mann stellen, dessen Zustimmung mittlerweile einen Tiefstpunkt erreicht hat, und dessen Regierungsstil mehr und mehr dem Italiens Berlusconi gleicht .
Nur noch 37 Prozent aller Franzosen sind deshalb mit Sarkozy einverstanden, 62 % lehnen nach neuesten Umfragen ihn ab.
Die Opposition wirft Sarkozy mittlerweile „Berlusconisierung“ der Medien vor.
Aber es stehen Regionalwahlen vor der Tür, und in dieser Woche ist Urteilsverkündung im Clearstream Prozess. Wenn de Villepin freigesprochen werden sollte, dann hat Sarkozy bei den nächsten Präsidentschaftswahlen im Jahre 2012 ein Riesenproblem. Er war es, der de Villepin „am Fleischerhaken aufhängen“ wollte, wir berichteten ausführlich darüber.
Nun könnte es sein, Freispruch vorausgesetzt, dass de Villepin Sarkozys Träume von einer Wiederwahl „am Fleischerhaken aufhängt“. Aber selbst wenn de Villepin verurteilt werden sollte, dann könnte ein gefährlicherer Kandidat bereitstehen: Dominique Strauss-Kahn, derzeit Präsident des IMF.
Doppelt hält besser
Besonders haben Sarkozy der Nepotismusskandal im Zusammenhang mit seinem Sohn Jean, den er ohne jegliche Qualifikation in eine lukrative Stellung hieven wollte, Sympathien gekostet.
Aber auch der Skandal um Henri Proglio, ein enger Freund Sarkozys, der zum Chef der staatlichen Electricite de France (EdF)erhoben wurde. Der kassiert gleich zweimal: einmal das Salär von seinem früheren und immer noch Arbeitgeber Veolia, einer grossen Umweltschutz-Firma. Dort ist er immer noch eine Art Direktor. Gehalt: schlappe 450.000 Euro pro Jahr.
Dann aber auch von seinem neuen Arbeitgeber EdF, Gehalt 1,6 Millionen Euro. Motto: Doppelt hält besser.
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onlinedienst - 26. Jan, 10:37 Article 4608x read
Laurence Ferrari
Siehe hier:
http://en.wikipedia.org/wiki/Laurence_Ferrari
Und hier ein Foto:
http://olivierbonnet.canalblog.com/images/laurence_ferrari1.jpg
Danke
Dr. AvP